2011
Ruf die Heimlehrer an!
Januar 2011


Ruf die Heimlehrer an!

Diana Loski, Pennsylvania, USA

Vor vielen Jahren, als unsere vier Kinder noch klein waren, nahm mein Mann eine Arbeit in einem anderen Bundesstaat an, während ich zu Hause blieb, bis unsere beiden ältesten Kinder das Schuljahr beendet hatten. Wir hatten gerade neue Heimlehrer bekommen, die uns nur zweimal besuchen konnten, bevor mein Mann versetzt wurde.

Eines Abends, nachdem ich die Kinder zu Bett gebracht hatte, hörte ich unsere kleine Tochter, die noch ein Baby war, in ihrem Zimmer schreien. Als ich sie auf den Arm nahm, merkte ich, dass sie glühend heiß war vor Fieber. Ich wollte sie zuerst ins Krankenhaus bringen, doch als ich noch schnell einen Blick auf unseren neuen Versicherungsvertrag warf, sah ich, dass dieser nur für Einwohner des Staates Idaho galt – dort arbeitete mein Mann nämlich. Wir anderen wohnten aber noch immer im Staat Washington.

Nachdem ich bei meiner Tochter die Temperatur gemessen hatte, war ich noch mehr beunruhigt, denn sie hatte 41 Grad Fieber. Ich kniete mich sofort nieder und betete inständig um Hilfe. Es kam eine Antwort, an die ich niemals gedacht hätte: „Ruf die Heimlehrer an!“

Es war schon recht spät und ich wusste, dass alle beide, Bruder Halverson und Bruder Bird, ohne Zweifel schon schlafen gegangen sein mussten. Trotzdem nahm ich das Telefon, rief Bruder Bird an und schilderte ihm kurz, was los war. Innerhalb von fünf Minuten, gegen 23 Uhr, standen meine Heimlehrer vor der Tür – in Anzug und Krawatte.

Zu dem Zeitpunkt waren die Wangen und die Augen unserer Tochter schon ganz rot, und ihr Haar war schweißnass. Sie wimmerte vor Schmerzen. Bruder Bird und Bruder Halverson nahmen sie sanft auf die Arme. Dann legten sie ihr die Hände auf, gaben ihr einen Segen und sagten ihr im Namen des Erlösers, dass sie wieder gesund werden würde.

Als ich die Augen nach dem Segen wieder öffnete, konnte ich kaum glauben, was ich da sah. Meine Tochter kicherte und wand sich, weil sie hinuntergelassen werden wollte, um zu spielen. Das Fieber war weg!

„Ich spürte, wie ihr Fieber nachließ, als wir ihr den Segen gaben“, erzählte mir Bruder Bird, als wir ihr erstaunt zusahen. Die Heimlehrer gingen kurz darauf, und ich war noch einige Stunden wach, weil meine Tochter nun aufbleiben und spielen wollte. Das störte mich natürlich kein bisschen.

Viele Jahre sind seit dieser Nacht vergangen, in der die Heimlehrer wie zwei dienende Engel kamen, um meinem Kind einen Segen zu geben. Kurz darauf zogen wir nach Idaho und verloren den Kontakt zu ihnen. Doch ich werde immer dankbar sein für zwei liebe Heimlehrer, die in der elften Stunde ihren Auftrag vom Herrn erfüllten.