2020
Die Himmel sind offen
September 2020


Die Himmel sind offen

Darmstadt (JW): Es ist so spannend, in diesen Tagen zu leben! Durch den Propheten Joseph Smith hat die Wiederherstellung ihren Anfang genommen und dauert bis heute an. Welch ein Vorzug ist es doch, die wiederhergestellten Wahrheiten des Evangeliums zu kennen und zu erleben. Die Himmel sind offen und wir erfahren Führung und Weisung durch Propheten und Apostel, ja, selbst jeder Einzelne kann persönliche Offenbarung für sich und sein Umfeld erlangen. Das Priestertum ist wiederhergestellt und wir erleben sein Wirken in jedem Bereich unseres Lebens.

Mein Mann und ich haben nun regelmäßig unsere Abendmahlsversammlung und die Fast- und Zeugnisversammlung bei uns zuhause durchgeführt. Das ist immer ein besonderes geistiges Erlebnis, und wir verspüren den Geist sehr stark. Wir haben gesungen, gebetet, das Abendmahl genommen und uns gegenseitig Zeugnis gegeben. Auch haben wir uns an geistigen Botschaften erfreut und darüber nachgedacht.

Ich denke an die Worte Jesu Christi, die verheißen, dass er, wenn sich auch nur zwei oder drei in seinem Namen versammeln, mitten unter uns sein wird. Ich bin dankbar für die Verheißungen des Herrn und sehe, wie sie sich erfüllen.

Vor einigen Jahren, alle Kinder lebten noch zu Hause, wurde eines nach dem anderen krank – hohes Fieber, Kopfschmerzen und alle anderen Grippesymptome. Mein Mann gab jedem der Kinder einen Krankensegen, dann wurde auch ich krank und wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Auch ich bekam einen Krankensegen und hoffte nur, dass mein Mann gesund bleiben würde, damit es wenigsten einen gab, der uns versorgen konnte. Aber auch er bekam hohes Fieber und wurde krank. Das war an einem Mittwoch. Ich rief einen unserer Heimlehrer an, und er versprach Hilfe für den kommenden Tag. Und tatsächlich: Am nächsten Tag standen vier Missionare vor der Tür und sagten, sie seien gekommen, um meinem Mann einen Segen zu geben. Ich weiß bis heute nicht, wie sie damals zu uns gekommen sind, aber schon am Sonntag war mein Mann wieder in der Gemeinde, um seine Aufgaben als Bischof wahrzunehmen. Ich weiß, dass durch das Priestertum und durch Glauben Wunder geschehen und wir gesegnet, getröstet, bewahrt und geheilt werden – nach dem Willen eines liebenden Vaters im Himmel. Im Buch Lehre und Bündnisse lesen wir: „Denn ich bin Gott, und mein Arm hat sich nicht verkürzt; und ich werde Wundertaten, Zeichen und Wunder all denen zeigen, die an meinen Namen glauben.“ (LuB 35:8.)

Jesus Christus lebt, er führt seine Kirche, aber er hat auch große Liebe für einen jeden von uns und steht uns in allen Lebenslagen bei. Lernen wir aus der folgenden Begebenheit: Als die Jünger auf schwankendem Schiff verängstigt waren und Jesus es von der Höhe eines Berges aus bemerkte, dann auf dem Wasser bis zum Boot ging und die noch verängstigteren Jünger, die selbst vor Angst schrien, beruhigte, erinnerte er sie daran, dass sie ihm Vertrauen schenken sollten und sich nicht zu fürchten bräuchten.

Petrus bat: „Herr, wenn du es bist, so befiel, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.“ Der Herr antwortete: „Komm!“ (Matthäus 14:28,29.) Petrus ging auf dem Wasser auf Jesus zu, als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie um die Hilfe des Herrn. Jesus streckte sofort die Hand aus, und er ergriff sie.

Ich bin dankbar, dass der Herr uns auffordert, keine Angst zu haben. Er erinnert uns daran, uns nicht beunruhigen zu lassen, Glauben an ihn zu haben, ja, auf ihn zu blicken und seine Hand zu ergreifen. Ich weiß, dass er uns kennt, uns sieht und an unserer Seite steht, wenn wir in Not sind. Er freut sich, wenn wir fasten und beten, den Sabbat heilighalten, Glauben haben, uns um unsere Mitmenschen kümmern, unserem Propheten folgen, unsere Bündnisse halten und uns auf die Zeit vorbereiten, wenn wir uns wiedersehn.