2019
Nähen und Hämmern für den guten Zweck
April 2019


Nähen und Hämmern für den guten Zweck

Bielefeld (MS): 2018 haben die Schwestern und Brüder der Gemeinde Bielefeld im Pfahl Hannover zwei Dienstprojekte durchgeführt.

Die FHV startete mit dem Projekt „Nähen für die Kinderklinik Bethel“. Fleißige Hände nähten und strickten, häkelten und bastelten allein oder in Kleingruppen und fertigten so unzählige Unikate an. In Absprache mit der örtlichen Klinik wurden hauptsächlich Kleidungsstücke für Säuglinge in der Größe 50 gefertigt, da hier besonderer Bedarf bestand für all die Babys, die aus gesundheitlichen Gründen nach der Geburt noch einige Zeit im Krankenhaus verbleiben müssen.

Die Schwestern nähten unermüdlich Pumphosen, Strampelanzüge und Pucksäcke und strickten Söckchen, die auch die kleinen Füße warm halten sollen. Einige ältere Schwestern nahmen sich zudem der Sternenkinder an und fertigten Kleidung für diesen besonderen Zweck. Weiterer Bedarf in der Kinderklinik bestand an kleinen Trostgeschenken für nahezu jede Altersgruppe der sich in Behandlung befindenden Kinder. Aus diesem Anlass entstanden zahlreiche Kuschelkissen in unterschiedlichsten Größen und mit verschiedensten Motiven, liebevoll genähte Taschen, gehäkelte Puppen und Kuscheltiere, befüllte Pixibuch-Hüllen, Fühlmemorys, Haar-Accessoires und vieles mehr. Kleine, persönliche Grußkarten mit Trostworten, die eine Schwester gebastelt hatte, rundeten das Ganze ab.

Da die meisten Schwestern allein oder nur im kleinen Kreis an all diesen Gaben gearbeitet hatten, war es für alle eine riesige Überraschung, als alles zusammengetragen wurde. Da erst wurde allen das Ausmaß dessen bewusst, was durch die Arbeit vieler erreicht worden war. Die Werke passten kaum auf die bereitgestellten Tische, und es wurde gestaunt, bewundert und gelobt. Dass so viel Nützliches und Schönes für diesen guten Zweck zusammengekommen war, erfüllte alle mit großer Freude und machte jedem auch wieder bewusst, wie wichtig die Gemeinschaft der Frauenhilfsvereinigung ist und wodurch man gemeinsam Großes bewirkt. Die Mitarbeiterinnen der Kinderklinik bedankten sich bei der Übergabe herzlich und nahmen diese Spenden begeistert entgegen.

Die Brüder des Ältestenkollegiums folgten im September mit ihrem Dienstprojekt bei den Wohnstätten der Lebenshilfe e. V., einer Einrichtung, in der Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen betreut werden. Gestartet wurde mit einem ganztägigen Projekt, dem Bauen und Anbringen eines Vogelhotels. Am Vormittag trafen sich die Brüder, die allerlei Werkzeuge im Gepäck hatten, und wurden freundlich vor Ort empfangen. Während das mitgebrachte Material ausgepackt, sortiert und das Zusammensetzen der ersten Vogelhäuser begonnen wurde, gesellten sich immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses dazu.

Anfangs waren viele zaghaft, aber der Duft von frisch gebackenen Waffeln, die es für alle gab, und die gute Stimmung führten dazu, dass bald alle Stühle im Raum besetzt waren und weitere dazugeholt werden mussten.

Besonders amüsierte es die Zuschauer, wenn wieder jemand ein Vogelhäuschen falsch zusammengesetzt hatte oder Nägel nicht da landeten, wo es geplant war. Diese kleinen Pannen trugen aber deutlich mehr zu einer gelösteren Atmosphäre bei, als dass sie irgendjemanden gestört hätten. Bis in den späten Nachmittag hinein wurde fleißig gesägt, gehämmert, geleimt und geschraubt. Beim Anmalen der Vogelhäuschen am Schluss half sogar eine Bewohnerin der Einrichtung enthusiastisch mit, und mehrere fragten, ob und wann sie denn wieder mit einem solchen Besuch rechnen könnten.

Um den Kontakt zu dieser Einrichtung aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen, ist geplant, in Zukunft regelmäßig die Wohnstätten zu besuchen und beispielsweise gemeinsame Spieleabende mit den Bewohnern durchzuführen. Auf diese Weise kann man die dort lebenden Menschen besser kennenlernen und ihren Alltag etwas abwechslungsreicher und fröhlicher gestalten.

Allen, die sich an diesen Projekten beteiligt haben, hat es gutgetan, etwas für andere zu tun. Die Projekte boten die wunderbare Gelegenheit, das, was uns als Brüder und Schwestern im Glauben verbindet, praktisch in die Tat umzusetzen und gleichzeitig die eigene Gemeinschaft zu stärken.