Freut euch, Töchter Zion
In der ganzen Welt werden Frauen sich zur Kirche hingezogen fühlen, wenn wir unser Leben vervollkommnen und nach den wesentlichen Wahrheiten leben, um anderen den Weg, den sie gehen sollen, zu erleuchten.
Meine lieben Schwestern von der FHV, demütig stehe ich heute vor Ihnen, mit Dankbarkeit im Herzen, die keine Grenzen kennt. Ich bezeuge Ihnen, dass der Geist des Herrn in den letzten Monaten in den Organisationen der Kirche spürbar war. Wir haben seine Weisung und seinen Einfluss gespürt, während ich mit meinen fähigen Ratgeberinnen, unseren treuen Priestertumsberatern und Ausschussmitgliedern und unseren hilfsbereiten Mitarbeiterinnen zusammengearbeitet und wir ernsthaft um Weisung gebetet haben,um dieses Werk voranzubringen.Wir haben gründlich nachgeforscht und überlegt, wie wir unsere Schwestern aufrichten können, wo sie auch dienen, in dem Bestreben, herauszufinden, wie jede von uns eine Vision von dem großartigen Potential der Organisation der FHV entwickeln kann.
Ich bete darum, dass der Einfluss des Heiligen Geistes Ihnen eine tiefere Einsicht davon vermittelt, wer Sie sind, warum Sie hier sind und welche einzigartigen Gaben Sie in die Organisation der FHV einbringen können. Ich hoffe, dass Sie, wenn Sie über die Weisung nachsinnen, die Sie heute Abend von der Ersten Präsidentschaft und der FHV-Präsidentschaft der Kirche erhalten, das Zeugnis erlangen, dass diese Weisung wahrhaftig vom Herrn kommt. Dies ist in unserer Vorbereitung auf die Zukunft ein denkwürdiger, ein bedeutender Augenblick.
In Sacharja 2:14,15 heißt es:
”Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte - Spruch des Herrn.
An jenem Tag werden sich viele Völker dem Herrn anschließen, und sie werden mein Volk sein, und ich werde in deiner Mitte wohnen. Dann wirst du erkennen, dass der Herr der Heere mich zu dir gesandt hat.”
Wir kommen als Schwestern einer weltweiten Kirche zusammen und freuen uns über die Segnungen, die das Evangelium mit sich bringt. Dies ist wahrlich ein Tag, das Herz zu erheben! Zuallererst freuen wir uns über unsere Erkenntnis, dass der himmlische Vater jeden von uns liebt. Wir freuen uns über unser Zeugnis von Jesus Christus und seinem Sühnopfer. Wir freuen uns über die Wiederherstellung des Evangeliums und das mächtige Werk, das der Prophet Joseph Smith vollbracht hat. Wir freuen uns, dass wir zu einer Zeit leben, in der ein lebender Prophet, Präsident Gordon B. Hinckley, das mächtige Werk des Herrn beherzt voranbringt. Wir freuen uns über die vielen Tempel, die gebaut werden, den Durchbruch in der Computertechnologie bei der Ahnenforschung und die Begeisterung zu dienen. Wir freuen uns über die vielen Missionare, die in alle Länder der Erde gesandt werden, um die zu sammeln, deren Herz ehrlich ist. Wir freuen uns über unser Leben und die Möglichkeit, die jeder erhalten hat, an Gottes großem Plan des Glücklichseins teilzuhaben. Wir freuen uns über die Organisation der FHV, und wir wissen: In der ganzen Welt werden Frauen sich zur Kirche hingezogen fühlen, wenn wir unser Leben vervollkommnen und nach den wesentlichen Wahrheiten leben, um anderen den Weg, den sie gehen sollen, zu erleuchten.
Mit den Worten von Wordsworth erinnern wir uns:
”Geboren werden ist ein Schlaf nur,
ein Vergessen--
Der Geist, der mit uns kommt,
des Lebens Stern,
ist vordem anderswo gewesen
und kommt hierher von fern.
Und nicht in völligem Vergessen
und auch nicht hässlich--nackt und bloß,
wie Wolken, die den Raum durchmessen,
löst er von seiner Heimat--Gott--sich los.”
In den vergangenen zweieinhalb Jahren, die wir als FHV-Präsidentschaft der Kirche dienen, ist uns bewusst geworden, dass Menschen überall auf der Welt neugierig auf die FHV sind.
In dem Bemühen, die Fragen, die von außerhalb der Kirche an uns gerichtet werden, zu beantworten, und um uns selbst an die großen Segnungen des Frauentums zu erinnern, stellen wir als FHV-Präsidentschaft der Kirche Folgendes vor:
Wir sind geliebte Geisttöchter Gottes,
und unser Leben hat Sinn und Zweck. Als weltweite Gemeinschaft von Schwestern verehren wir gemeinsam Jesus Christus, unseren Erretter und unser Vorbild. Wir sind Frauen des Glaubens, der Tugend,
der Vision und der Nächstenliebe, die
ihr Zeugnis von Jesus Christus durch Beten und Studium der heiligen Schriften stärken,
sich um geistige Stärke bemühen,
indem sie den Eingebungen des Heiligen Geistes folgen, ihr Leben einsetzen, um die Ehe und die Familie zu stärken,
Größe in der Mutterschaft und Freude im Frauentum finden,
am Dienen und an guten Werken Freude haben,
das Leben und das Lernen lieben,
sich für Wahrheit und Rechtschaffenheit einsetzen,
das Priestertum als die Vollmacht Gottes auf der Erde unterstützen,
sich der Segnungen des Tempels erfreuen, sich ihrer göttlichen Bestimmung bewusst sind und nach Erhöhung streben.
Wir als Präsidentschaft freuen uns über diese Erklärung, die von der Ersten Präsidentschaft und dem Kollegium der Zwölf gutgeheißen und bekräftigt wird, und die die Grundsätze unserer Einstellung und unseres Verhaltens deutlich macht, die uns in die Gegenwart des himmlischen Vaters zurückführen. Wenn wir diese Lehren in unserem Leben anwenden, werden wir, wie Vater Lehi gehofft hat, den Baum des Lebens erreichen. In 1 Nephi 8:12 heißt es: ”Und als ich von seiner Frucht aß, wurde meine Seele von überaus großer Freude erfüllt; darum regte sich in mir der Wunsch, auch meine Familie möge davon essen; denn ich wusste, dass diese Frucht begehrenswerter war als jede andere.”
Wie Vater Lehi haben wir die Hoffnung, dass wir auf unserem Lebensweg selbst von der Frucht essen, die im Evangelium Jesu Christi zu finden ist, und die Freude erfahren, die unsere Seele mit mehr Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe erfüllt. Wir wollen gemeinsam einige dieser Eigenschaften betrachten und feststellen, wie sie sich auf unser Leben auswirken können.
Als weltweite Gemeinschaft von Schwestern verehren wir gemeinsam Jesus Christus unseren Erretter und unser Vorbild.
Wir erklären der Welt, dass es kein Zufall ist, dass wir das Evangelium Jesu Christi angenommen haben--es ist wahr! Wenn wir über diesen großartigen Plan nachsinnen, betrachten wir unser Leben mit anderen Augen.
Wir wissen, dass wir immer existiert haben und immer existieren werden. Wir wissen, dass wir aufdie Erde gesandt worden sind, um Erfahrung zu sammeln und uns zu bewähren. Die Entscheidungen, die wir treffen, sind von großer Bedeutung, wenn wir ewiges Leben und Erhöhung erlangen wollen. Wir wissen, dass dieser Stand wichtig ist, und diese Erkenntnis gibt unserem Leben Sinn und Zweck. Letztlich wollen wir das, was wir lernen sollen, gut lernen und zu unserem liebenden himmlischen Vater zurückkehren.
Wir nehmen den Erretter als den Einziggezeugten Sohn des himmlischen Vaters an. Wir wissen, dass wir durch ihn erlöst werden und durch ihn auferstehen werden. Deshalb reden wir von Christus, freuen wir uns über Christus, predigen wir Christus (siehe 2 Nephi 25:26).
Wir besitzen Glauben, Tugend, Vision und Nächstenliebe
Wenn wir die Welt bereisen, begegnen wir vielen Schwestern in der FHV, die sich an der eisernen Stange festhalten. Wir haben Glauben, wenn sich die Stürme des Lebens erheben, und wir entscheiden uns dafür, rein zu bleiben, wenn die Versuchung kommt.
Wir sehen, wie in jedem Herzen eine Quelle der Nächstenliebe entspringt, wenn eine Schwester nach der ”reinen Christusliebe” strebt (siehe Moroni 10:47).
Wir setzen unser Leben ein, um die Ehe und die Familie zu stärken, und finden Größe in der Mutterschaft und Freude im Frauentum
Wir meinen, dass die Familie die Grundeinheit ist, die von Gott geschaffen wurde, damit wir einander dienen und lernen können. Aus diesem Verständnis heraus fühlen wir uns verpflichtet, der Zeit, die wir mit der Familie verbringen, höchste Priorität einzuräumen und in uns zu gehen, um festzustellen, wie wir eine bessere Ehefrau werden können. Diese überlegungen führen dazu, dass man seinen Ehepartner freundlich und liebevoll behandelt und bereit ist zu vergeben. Wir sehen Schwestern, die sich aufrichtig wünschen, dass ihre Kinder von der Frucht des Evangeliums essen, indem sie auf Mission gehen und im Tempel heiraten, und deshalb nehmen sie sich Zeit für sinnvolle Familienabende, für das Schriftstudium mitder Familie und das Familiengebet. Diese Erklärung wird uns ständig daran erinnern, dass wir uns auf unsere wichtigsten Aufgaben konzentrieren müssen.
Aber nicht jede Frau bringt diejenigen, die sie bemuttert, selbst zur Welt.
Präsident Joseph F. Smith war schon mit 13 Waise. Später wurde er nach Hawaii auf Mission geschickt. Auf der Insel Molokai wurde er schwer krank und hatte drei Monate lang hohes Fieber. Eine wundervolle hawaiianische Schwester nahm ihn bei sich auf und pflegte ihn so liebevoll, als wäre er ihr eigener Sohn.
Viele Jahre später besuchte Präsident Smith als Präsident der Kirche die Inseln. Charles Nibley schilderte, was sich ereignete: ”Es war ein wundervoller Anblick, die große Liebe, die tränenerfüllte Zuneigung zu sehen, die diese Menschen ihm entgegenbrachten. Da sah ich auf einmal, wie eine arme, alte, blinde Frau, die vom hohen Alter schwer gebeugt war, hereingeführt wurde. Sie hatte ein paar schöne Bananen in der Hand. Das war ihre Gabe--alles, was sie hatte. Sie rief: Iosepa, Iosepa.’ Als er sie sah, lief er augenblicklich auf sie zu und schloss sie in die Arme, drückte sie ans ich und küsste sie … und strich ihr über den Kopf und sagte: Mama, Mama, meine liebe alte Mama.’
Ihm strömten die Tränen über das Gesicht, als er dann zu mir sagte: Charlie, sie hat mich gepflegt, als ich ein Junge war, als ich krank war und niemand für mich sorgte. Sie hat mich zu sich genommen, sie war wie eine Mutter zu mir.’ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, 192.)
Wir alle können anderen liebevoll die Arme entgegenstrecken und Mitgefühl und Güte schenken, wie sie nur dem Herzen einer Frau entspringen.
Wir haben Freude am Dienen und an guten Werken
Vor einigen Wochen fegte ein Tornado durch Salt Lake City und hinterließ eine Spur der Verwüstung und Zerstörung. Am folgenden Morgen hatte eine Pfahl-FHV-Leiterin, deren Haus selbst beträchtlichen Schaden erlitten hatte, bereits einen Bericht verfasst, der ihren Priestertumsführern Informationen für spätere Besuche und Einschätzungen verschaffte.
Die Alphabetisierung ist eine weitere Möglichkeit, einem Menschen zu helfen und sein Leben nachhaltig zu ändern. Eine Ratgeberin, die für Bildung zuständig ist, hat erkannt, worum es geht. Sie lud zwei Freundinnen ein, mit ihr zusammen einen Kurs zu besuchen, in dem sie lernten, Englisch als Zweitsprache zu unterrichten. Jetzt bringen sie einer wunderbaren 13köpfigen Familie aus dem Kosovo Englisch bei. Das war sowohl für die Lehrerin als auch für die Schüler ein Segen.
Wir setzen uns für Wahrheit und Rechtschaffenheit ein
Wir rufen dazu auf, der Welle des Schmutzes und der Verderbtheit Einhalt zu gebieten, die in unserer Gesellschaft zu einer Seuche geworden ist. Schwestern, die richtig und falsch unterscheiden können und fest auf der Seite des Herrn stehen, treffen Entscheidungen, die sie von der übrigen Welt hervorheben, indem sie darauf achten, welche Fernsehsendungen in der Familie angeschaut werden, sich anständig kleiden und darauf verzichten, Filme anzusehen, die Gewalt oder unsittliches Verhalten verherrlichen.
Wir unterstützen das Priestertum als die Vollmacht Gottes auf der Erde
Wir sehen in dieser großartigen Kirche Schwestern, die die Segnungen des wiederhergestellten Priestertums erkennen. Wir freuen uns über jedes Baby, das gesegnet wird, über jedes Kind, das getauft wird, wir freuen uns, wenn wir das Abendmahl nehmen und in eine Berufung in der Kirche eingesetzt werden und wenn wir zusehen, wie unser Mann einen Väterlichen Segen gibt. Wir sind dankbar für jeden Priestertumssegen, der uns den Weg erleuchtet und uns Weisung und Hoffnung gibt. Wir freuen uns über würdige Priestertumsträger und unterstützen sie.
Wir erfreuen uns der Segnungen des Tempels, sind uns unserer göttlichen Bestimmung bewusst und streben nach Erhöhung
Wir sehen Schwestern, die sich über die Segnungen des Tempels freuen--Schwestern, die danach trachten, Bündnisse zu schließen und sich daran zu halten, die die Arbeit für ihre verstorbenen Vorfahren tun und dabei feststellen, dass ihre Last leichter wird und ihre Kraft, Versuchungen zu widerstehen, zunimmt. Sie sind Töchter Gottes, die sich ihrer göttlichen Bestimmung bewusst sind, die erkennen, was in ihnen steckt, und sich darauf konzentrieren, Schwächen zu überwinden.
Wir geben Zeugnis, dass jede von uns eine bedeutende Rolle spielt und als Tochter in Zion eine heilige Mission zu erfüllen hat. Dies ist ein neuer Tag, ein neues Zeitalter bricht an. Es ist unsere Zeit, und es ist unsere Bestimmung, dass wir uns freuen und die Erde mit mehr Freundlichkeit und Güte, mit mehr Liebe und Mitgefühl, mit mehr Zuneigung und Einfühlungsvermögen erfüllen als je zuvor. Es ist an der Zeit, uns selbst dem Herrn zu geben und zuzulassen, dass er uns zu fruchtbaren Feldern führt, wo wir die Welt, die voller Finsternis und Elend ist, bereichern können. Jede von uns, wer wir auch sind, muss sich erheben und aus jeder Möglichkeit, die sich ihr bietet, das Beste machen. Wir müssen uns an den Rat halten, den wir vom Herrn und von seinen Dienern erhalten haben, und unser Zuhause zu einem Haus des Betens und zu einem Hort der Geborgenheit zu machen, der Sicherheit und Geborgenheit bietet. Wir können und müssen unseren Glauben vertiefen, indem wir gehorsamer sind und mehr Opfer bringen. Durch diesen individuellen Vorgang wird sich ein Wunder ereignen. Die FHV wird beginnen, sich auszuweiten und den Millionen Bedürftigen zu helfen. Sie wird immer mehr zu einer Organisation werden, die Hilfe und Freude schenkt. Das geschieht bei einer Schwester nach der anderen. Wir werden uns in unserer Rechtschaffenheit vereinen und gemeinsam wahrhaftig von der Frucht des Baumes des Lebens essen. Die Früchte unserer Arbeit können die Welt heilen und dabei auch uns heilen!
Ich bete demütig, dass jede von uns diese Versammlung mit dem festen Entschluss verlässt, dass wir unser Leben Christus weihen. Ich verheiße Ihnen, dass Sie, wenn Sie das tun, allen Grund haben werden, sich zu freuen, ”denn der Herr wird in deiner Mitte wohnen” (Sacharja 2:15). Das bezeuge ich im Namen Jesu Christi, amen.