3 Nephi 23

Forscht eifrig in den heiligen Schriften

Christus und Menschen im alten Amerika schauen auf Goldplatten

Wie kommst du mit deinem persönlichen Schriftstudium voran? Welchen Einfluss hat es auf dein Leben? In 3 Nephi 23 betonte Jesus, wie wichtig es ist, die heiligen Schriften und die Worte der Propheten zu bewahren und zu studieren. Diese Lektion soll dir helfen, dich eifriger mit den Worten des Herrn zu beschäftigen.

Die Schüler beim Aneignen von Fertigkeiten für das Schriftstudium unterstützen. Damit die Schüler beim Schriftstudium gute Erfahrungen machen, bringen Sie ihnen am besten eine Vielzahl von Fertigkeiten und Methoden für das Schriftstudium bei. Diese Fertigkeiten sollen den Schülern helfen, beim Schriftstudium den Heiligen Geist bei sich zu haben, die heiligen Schriften besser zu verstehen und die Lehren und Grundsätze des Evangeliums herauszuarbeiten und anzuwenden.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, sich zur Vorbereitung einige Zeit lang mit den heiligen Schriften zu beschäftigen. Dabei sollen sie vor allem darauf achten, was sie tun, damit ihr Schriftstudium ihnen Nutzen bringt. Fordern Sie sie auf, den Nutzen und die Qualität ihres Schriftstudiums einzuschätzen und zu überlegen, ob und wie es sich auf ihr Leben auswirkt.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Dein persönliches Schriftstudium

Verstecken Sie vor dem Unterricht verschiedene Gegenstände im Klassenraum. Schreiben Sie das Wort „suchen“ an die Tafel. Sagen Sie den Schülern, wonach sie suchen sollen, und fordern Sie sie auf, so viele Gegenstände wie möglich zu finden.

• Was bedeutet es, nach etwas zu suchen?

• Was ist an einer Suche interessant oder aufregend?

• Was kann daran schwierig oder entmutigend sein?

Die Aufforderung des Erretters

Lies 3 Nephi 23:1-5. Was hat der Erretter uns hier geboten? Wonach sollen wir suchen und forschen? Warum?

Lassen Sie die Schüler erzählen, was sie herausgefunden haben.

In den vorherigen Kapiteln zitierte der Erretter zum Nutzen der Nephiten oft Jesaja. (Siehe 3 Nephi 16:18-20; 20:32,34-45; 21:8; 22:1-17.)

• Aus welchen Gründen hat der Herr uns geboten, in den Worten Jesajas zu forschen? (3 Nephi 23:1-3.)

  Vielleicht sollten Sie etwas Zeit damit verbringen, über den Nutzen der Lehren Jesajas zu sprechen. Bitten Sie die Schüler beispielsweise, ihre Gedanken zu Jesajas Worten zu äußern. Sie könnten Verse von Jesaja lesen und darüber nachdenken, warum es sich lohnt, sich mit ihnen zu befassen. Einige Beispiele wären: Jesaja 7:14; 9:6,7; 41:10; 49:13-16; 53:1-5; 55:1-3; 61:1-3.

• Warum sollen wir auf die Worte des Herrn und der Propheten hören? (Siehe 3 Nephi 23:5.)

Hören Sie den Schülern aufmerksam zu und schreiben Sie ihre Antworten eventuell auch an die Tafel.

Wir lernen in dieser Lektion unter anderem diesen wichtigen Grundsatz: Der Erretter hat uns geboten, auf seine Worte zu hören und die Worte der Propheten eifrig zu erforschen.

• Was bedeutet es wohl, eifrig in den heiligen Schriften zu forschen?

Nimm dir etwas Zeit, über dein Schriftstudium nachzudenken. Denke dabei an dein persönliches Schriftstudium, an das mit deiner Familie und an das Schriftstudium in der Kirche und im Seminar. Meinst du, dass du eifrig in den heiligen Schriften forscht? Warum oder warum nicht?

• Was kann es uns erschweren, eifrig in den heiligen Schriften zu forschen?

  Sie könnten die Antworten der Schüler auf eine Seite der Tafel schreiben. Falls die Suchaufgabe zu Beginn der Lektion bearbeitet wurde, können Sie an dieser Stelle Bezug darauf nehmen. Erinnern Sie die Schüler an die Aufgabe, bei der sie nach bestimmten Gegenständen gesucht haben. Inwiefern könnte man diese Suche damit vergleichen, in den heiligen Schriften zu forschen? Welche möglichen Schwierigkeiten fallen ihnen ein?

  Eine Antwort ist möglicherweise, dass es einem schwerfällt, sich Zeit für das Forschen in den heiligen Schriften zu nehmen, wenn man das Gefühl hat, dass es einem nichts weiter bringt. Oder man versteht die Schriften nicht oder findet sie langweilig. Vieles lässt sich überwinden, wenn man lernt, wie man Einsichten und Wahrheiten herausarbeitet, die einem konkret im täglichen Leben helfen.

• Was tust du oder könntest du tun, damit dein Schriftstudium dir wirklich etwas bringt?

Schreiben Sie die Antworten der Schüler auf die andere Seite der Tafel. Fügen Sie gegebenenfalls einige der folgenden Beispiele hinzu.

Hier einige Beispiele:

• Bete vor dem Schriftstudium.

• Markiere wichtige Wörter und Formulierungen – besonders solche, die dir helfen, den Erretter besser kennenzulernen.

• Schlage die Bedeutung nach, wenn du ein Wort nicht verstehst.

• Halte inne und fasse zusammen, was du gelesen hast.

• Nutze Querverweise, um ein Thema oder eine Lehre besser zu verstehen.

Christus spricht mit Nephi über die Aufzeichnungen

Du hast jetzt Gelegenheit, zwei dieser Fertigkeiten zu üben. Lies dazu 3 Nephi 23:6-14 und mach Folgendes:

• Fasse in eigenen Worten zusammen, was du gelesen hast.

• Markiere Wörter oder Formulierungen, die dir helfen, den Erretter besser kennenzulernen.

  Lassen Sie die Schüler erzählen, was sie herausgefunden haben. Dazu könnten sie zu zweit arbeiten, wobei ein Schüler die Verse zusammenfasst und der andere Wörter oder Formulierungen nennt, aus denen man mehr über den Erretter erfährt.

  Wenn es den Schülern schwerfällt, das Gelesene zusammenzufassen, könnten Sie auch auf Folgendes eingehen: Der Erretter ließ sich die nephitischen Aufzeichnungen zeigen. Er wies darauf hin, dass sich die Prophezeiung Samuels über auferstandene Heilige, die vielen Menschen erscheinen (siehe Helaman 14:25), erfüllt hatte, aber die Erfüllung nicht in den Aufzeichnungen zu finden war. Der Erretter gebot daraufhin den Nephiten, diese Begebenheit noch aufzuzeichnen.

• Welche Wörter machen deutlich, dass es dem Erretter wichtig ist, was in den heiligen Schriften aufgezeichnet ist?

• Wenn du weißt, wie wichtig dem Erretter die Schriften sind – was bedeutet das für dein Schriftstudium?

Sinnvolles Schriftstudium üben

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und übe, eifrig in den heiligen Schriften zu forschen. Du kannst dich mit einem bestimmten Kapitel beschäftigen oder mit Versen zu einem Thema, über das du gerne mehr herausfinden möchtest. Übe dabei mindestens eine Fertigkeit zum Schriftstudium – entweder aus der obigen Liste oder eine andere Fertigkeit deiner Wahl.

Geben Sie den Schülern genügend Zeit zum Lesen und Nachdenken. Lassen Sie sie anschließend erzählen, was ihnen beim Schriftstudium aufgefallen ist und welche Fertigkeit sie angewandt haben. Die folgenden Fragen können das Unterrichtsgespräch anregen.

• Welchen Studienansatz hast du verwendet? Weshalb hilft er dir, eifriger in der Schrift zu forschen?

• Was hast du über den Erretter erfahren, was dir vorher noch nicht so bewusst war?

• Welche dieser Fertigkeiten könnten dir in Zukunft bei deinem Schriftstudium helfen? Wie willst du das umsetzen?

Denk in der kommenden Woche über das nach, was du heute gelernt hast. Wähle eine Möglichkeit, wie du eifriger in den heiligen Schriften forschen kannst. Überlege, wie dir das im täglichen Leben helfen kann.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Welche Segnungen bringt das Schriftstudium mit sich?

Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

Elder Richard G. Scott

Über eine Schriftstelle nachzusinnen kann der Schlüssel dazu sein, die Tür zu Offenbarung und zu Führung und Inspiration durch den Heiligen Geist zu öffnen. Schriftstellen können eine aufgewühlte Seele besänftigen, Frieden und Hoffnung schenken und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, die Schwierigkeiten des Lebens zu bewältigen, wiederherstellen. Ihnen wohnt eine starke Kraft inne, seelische Nöte zu heilen, sofern Glaube an den Erlöser vorhanden ist. Sie können die Heilung des Körpers beschleunigen. (Richard G. Scott, „Die Kraft der heiligen Schriften“, Liahona, November 2011, Seite 6f.)

Was bringt es meiner Familie, im Buch Mormon zu lesen?

Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat festgestellt:

Präsident Henry B. Eyring

Durch das Buch Mormon kann der Herr uns vermitteln, wie man mit Menschen umgeht und ihnen dient. Darin kommt der Wille des Herrn in Bezug auf das Familienleben auf eine Weise zum Ausdruck, die in keiner anderen heiligen Schrift auch nur annähernd erreicht wird. Meiner Meinung nach lässt sich das zum Großteil auf den interessanten Aufbau des Buches Mormon zurückführen. Es geht darin um die Familie, und es geht um zwischenmenschliche Beziehungen. Am Anfang des Buches steht eine Familie und am Ende auch. Wir schließen diese Familien ins Herz. (Henry B. Eyring, „Gedanken zum Schriftstudium“, Liahona, Juli 2005, Seite 8)

Wie kann ich mein eigenes Schriftstudium verbessern?

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Elder David A. Bednar

Einer der besten Wege, wie wir uns dem Herrn Jesus Christus nahen und sowohl über ihn lernen als auch ihm ähnlicher werden können, ist, beständig die heiligen Schriften zu studieren – sich täglich an den Worten von Christus zu weiden (siehe 2 Nephi 32:3).

Bitte beachten Sie, dass ich das Wort studieren verwendet habe und nicht das Wort lesen. „Studieren“ und „sich weiden“, das lässt auf eine Konzentration und eine Intensität schließen, die weit über flüchtiges Lesen hinausgehen. Feste Entschlossenheit, geistige Verpflichtung und das strahlende Licht eines Zeugnisses sind die Folge, wenn wir studieren, uns am Wort weiden und dann aufrichtig beten und die gelernten Wahrheiten und Grundsätze konsequent anwenden. Studieren, lernen, beten und die Evangeliumswahrheiten richtig anwenden sind alles entscheidende Elemente in dem Prozess, zu Jesus Christus zu kommen. (David A. Bednar, „Weil wir sie vor Augen haben“, Liahona, April 2006, Seite 18)

Zusätzliche Lernaktivitäten

3 Nephi 23:1. „Groß sind die Worte Jesajas“

Diese Aufgabe kann die Schüler motivieren, sich mit den Worten Jesajas zu befassen. Die Schüler könnten 3 Nephi 20:11 und 23:1 lesen. In diesen Versen hat der Erretter uns geboten, in Jesajas Worten zu forschen. Die Schüler könnten auch 1 Nephi 19:23 und 2 Nephi 6:5 sowie 25:7,8 lesen. Welche Gründe gibt es noch dafür, uns mit Jesaja zu beschäftigen?

Bitten Sie die Schüler dann, in den Lehren Jesajas nach Einsichten zu forschen, die für sie von Belang sind. Einige Beispiele sind: Jesaja 1:18; 9:6; 26:3,4; 40:31; 41:10; 48:17; 53:3-5; 55:1,8,9.

Den Zweck des Seminars betonen

Wenn die Schüler darüber sprechen, wie man eifrig in den heiligen Schriften forscht, loben Sie sie dafür, dass sie am Seminar teilnehmen und sich im Unterricht dem Schriftstudium widmen. Ein Hauptzweck des Seminars besteht darin, Jugendlichen zu helfen, durch die heiligen Schriften dem Erretter näherzukommen. Sie könnten fragen: „Wie hat euch das Seminar geholfen, eifriger in den heiligen Schriften zu forschen?“

Geistige Erfahrungen aufzeichnen

An dieser Stelle könnte ein Unterrichtsgespräch darüber hilfreich sein, warum wir geistige Erlebnisse aufzeichnen. Sie könnten eines Ihrer Tagebücher oder auch Bilder oder Videos aus Ihrem Leben zeigen. Oder Sie bitten die Schüler, ein Tagebuch, Bild oder Video zum Unterricht mitzubringen. Fragen Sie, warum es wichtig ist, Erlebnisse aufzuzeichnen.

Bitten Sie die Schüler, 3 Nephi 23:6-13 zu lesen. Welches Ereignis hatten die Nephiten nicht aufgezeichnet? Die Schüler sollen erkennen: Geistige Erlebnisse aufzuzeichnen kann unseren Glauben und den Glauben anderer stärken.

Sie könnten über die Ansprache „O denkt daran, denkt daran“ (Liahona, November 2007, Seite 66–69) sprechen, in der Präsident Henry B. Eyring davon erzählt, wie er geistige Erlebnisse aufgeschrieben hat. Oder Sie erzählen ein Beispiel aus Elder Neil L. Andersons Ansprache „Geistig prägende Erinnerungen“ (Liahona, Mai 2020, Seite 18–22) und lassen die Schüler die beiden letzten Absätze lesen.

Geben Sie den Schülern Zeit, ihre eigenen geistigen Erlebnisse aufzuschreiben. Betonen Sie, dass geistige Erlebnisse nicht dramatisch oder spektakulär sein müssen. Es kann etwas ganz Einfaches und doch sehr Wichtiges sein. Fragen Sie die Schüler, warum es wohl unseren Glauben und auch den Glauben anderer stärken kann, wenn wir geistige Erlebnisse festhalten.