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Lektion 101: Alma 45 bis 48


Lektion 101

Alma 45 bis 48

Einleitung

Nachdem Alma seinem Sohn Helaman letzte Anweisungen gegeben hat, verlässt er das Volk Nephi, und man hört nie wieder etwas von ihm. In dieser schwierigen Zeit wird Helaman ein bedeutender geistiger Führer, und Hauptmann Moroni wird ein wichtiger Heerführer der Nephiten. Amalikkja, der Anführer einer Gruppe abtrünniger Nephiten, leitet einen schlauen Plan in die Wege, um Macht über die Nephiten zu erlangen. Hauptmann Moroni hilft den Nephiten, sich gegen die Angriffe ihrer Feinde durch Festungen zu schützen, sodass sie ihre Freiheit und Religionsfreiheit aufrechterhalten können.

Anregungen für den Unterricht

Alma 45

Helaman glaubt den Worten Almas und beginnt sein Wirken

Bitten Sie die Schüler, an eine Unterredung zurückzudenken, die sie mit ihrem Vater, ihrer Mutter oder einem Priestertumsführer hatten.

  • Was für Fragen stellen Eltern und Priestertumsführer gewöhnlich bei Unterredungen?

Weisen Sie nach einem kurzen Unterrichtsgespräch darauf hin, dass Alma einige Fragen an Helaman richtet (siehe Alma 45:18,19), bevor er ihm die heiligen Berichte anvertraut und aus dem Land fortgeht. Bitten Sie die Schüler, für sich Alma 45:2-8 zu lesen und auf die Fragen zu achten, die Alma stellt, sowie auf Helamans Antworten.

  • Als Alma und Helaman dieses Gespräch führen, befinden sich die Nephiten im Krieg mit den Lamaniten. Wie hat Helamans Glaube ihm wohl in Kriegszeiten und bei seinem geistlichen Dienst geholfen?

  • Wann habt ihr schon aus eurem Glauben an Jesus Christus und an die Worte der Propheten und aus eurer Treue im Halten der Gebote Kraft geschöpft?

Fassen Sie Alma 45:9-19 zusammen und erklären Sie, dass Alma, nachdem er die letztendliche Vernichtung der nephitischen Nation vorausgesagt hat, aus dem Land fortzieht. Man hört nie wieder von ihm. Bevor er weggeht, spricht er eine letzte Prophezeiung aus. Bitten Sie einen Schüler, Alma 45:16 vorzulesen.

  • Welche Wahrheiten entnehmen wir dieser Prophezeiung? (Die Schüler nennen vielleicht mehrere Grundsätze. Achten Sie aber auch darauf, dass sie sich darüber im Klaren sind, dass der Herr nicht mit dem geringsten Maß von Billigung auf Sünde blicken kann.)

Erklären Sie, dass Helaman sein Wirken damit beginnt, dass er im ganzen Land Priester und Lehrer über die Kirche beruft. Lassen Sie die Schüler aus Alma 45:23,24 herausarbeiten, wie das Volk auf diese Führer der Kirche reagiert.

  • Wie verhalten sich die Menschen den Führern der Kirche gegenüber? Warum weigern sich einige, auf die Führer der Kirche zu hören?

Alma 46

Hauptmann Moroni schart die Rechtschaffenen, die ihre Rechte und ihre Religion verteidigen möchten, um sich

Fassen Sie Alma 46:1-3 zusammen und erklären Sie, dass diejenigen, die nicht auf die Führer der Kirche hören wollen, von einem Mann namens Amalikkja angeführt werden. Bitten Sie die Schüler, für sich Alma 46:4,5 zu lesen und herauszuarbeiten, was Amalikkja und seine Nachfolger bezwecken. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie festgestellt haben.

Bitten Sie die Schüler, Alma 46:6,7 für sich zu lesen und auf die Folgen zu achten, die Amalikkjas Einfluss auf diejenigen hat, die sich ihm angeschlossen haben.

  • Was geschieht infolge der Einflussnahme Amalikkjas?

Fordern Sie die Schüler auf, Alma 46:8-10 für sich zu lesen und sich zu fragen, welche Lehren Mormon uns aus den Taten Amalikkjas ziehen lassen möchte. Weisen Sie gegebenenfalls darauf hin, dass einige dieser Lehren mit den Worten „so sehen wir“ oder „wir sehen“ eingeleitet werden. (Sie können anregen, dass die Schüler diese Lehren in ihren Schriften markieren.) Die Schüler stoßen wahrscheinlich auf folgende Lehren:

Viele Menschen sind schnell dabei, den Herrn zu vergessen und Böses zu tun.

Ein einziger schlechter Mensch kann viel Schlechtigkeit bewirken.

Bitten Sie die Schüler, Alma 46:11-18 und Alma 48:11-13,17 für sich zu lesen und die Unterschiede zwischen Amalikkja und Hauptmann Moroni herauszuarbeiten. Die eine Hälfte der Klasse soll feststellen, was sich Moroni wünscht. Die andere Hälfte der Klasse soll auf Begriffe und Wendungen achten, aus denen hervorgeht, was für ein Mensch Moroni ist. (Achten Sie darauf, dass den Schülern der Unterschied zwischen den rechtschaffenen Beweggründen Moronis und den schlechten Beweggründen Amalikkjas klar ist. Moroni fördert die Sache der Freiheit und Rechtschaffenheit, während Amalikkja nach Macht hungert und danach trachtet, die Nephiten in Knechtschaft zu bringen.)

  • Wie könnte man Hauptmann Moroni im Licht dieser Aussagen beschreiben? Welche Grundsätze können wir diesen Versen entnehmen? (Die Schüler nennen möglicherweise unterschiedliche Grundsätze, einschließlich der Erkenntnis, dass ein rechtschaffener Mensch viel Rechtschaffenheit zustande bringen kann.)

  • Worum betet Moroni laut Alma 46:11-18? (Er betet darum, dass die Segnungen der Freiheit bei den Nephiten verbleiben und Gott „die Sache der Christen“ begünstigen möge.)

Moroni betet für „die Sache der Christen“. Welche drei Werte müssen Christen laut Moroni in Alma 46:12 verteidigen und hochhalten? (Die Schüler sollen erkennen, dass es unsere Pflicht ist, unsere Familie, unsere Religion und unsere Freiheit zu verteidigen. Siehe auch Alma 43:45-48.)

  • Inwiefern werden heutzutage Familie, Christenheit oder Freiheit bedroht? Wie können wir unsere Familie, unsere Religion und unsere Freiheiten auf angemessene Weise verteidigen?

Bitten Sie die Schüler, Alma 46:18-22 für sich zu lesen und darauf zu achten, worum Moroni sein Volk bittet. (Sie können anregen, dass die Schüler das Wort Bund in diesen Versen markieren.)

  • Wozu verpflichtet sich das Volk? (Es will an seinen Rechten und seiner Religion festhalten, den Herrn nicht verlassen, Gottes Gebote nicht übertreten und sich nicht schämen, den Namen Christi auf sich zu nehmen.)

  • Was tut das Volk laut Alma 46:22 als Zeichen für den Bund, den es eingegangen ist? (Die Leute zerreißen ihre Kleidung und werfen sie Moroni vor die Füße.)

Halten Sie ein Stück Stoff in die Höhe und reißen Sie es in zwei Hälften. Erklären Sie, dass diejenigen, die damals ihre Kleidung zerrissen, dadurch ihre Verpflichtung gegenüber dem Bund, den sie eingegangen waren, zum Ausdruck brachten.

  • Was sollte laut dem, was das Volk in Alma 46:21,22 sagt, geschehen, wenn es seinen Bund bräche?

  • Wie hilft uns diese Begebenheit, zu begreifen, wie ernstzunehmend die Bündnisse sind, die wir mit Gott schließen?

Erinnern Sie die Schüler daran, dass Moroni und sein Volk Feinden gegenüberstehen, die sie vernichten wollen.

  • Was sagt Moroni in Alma 46:18 darüber aus, was Vernichtung über sein Volk bringen könnte?

Schreiben Sie Folgendes an die Tafel: Wenn wir unsere Bündnisse halten, wird Gott …

Fragen Sie die Schüler, wie sie diese Aussage anhand dessen, was sie aus Alma 46:18-22 gelernt haben, vervollständigen würden. Bitten Sie sie auch um ein Beispiel, das ihnen zeigt, dass diese Aussage wahr ist. Es gibt unterschiedliche Antworten auf diese Frage. Fassen Sie die Antworten zusammen und vervollständigen Sie den Satz an der Tafel wie folgt: Wenn wir unsere Bündnisse halten, wird Gott uns segnen. Ermuntern Sie die Schüler, auch in den weiteren Kapiteln in Alma auf Beweise zu achten, die diesen Grundsatz untermauern. An dieser Stelle könnten Sie erzählen, wie der Herr Sie einmal gesegnet hat, weil Sie Ihren Bündnissen treu gewesen sind.

Fassen Sie Alma 46:29-41 zusammen. Weisen Sie darauf hin, dass Amalikkja und seine Anhänger einsehen, dass ihnen ihre Gegner zahlenmäßig überlegen sind. Daher ziehen sie in das Land Nephi, um sich den Lamaniten anzuschließen. Moronis Heer hält die meisten Anhänger Amalikkjas jedoch auf, bevor sie das Land Nephi erreichen. Viele der Gefolgsleute Amalikkjas gehen den Bund ein, für die Sache der Freiheit einzutreten. Die wenigen, die keinen Bund eingehen wollen, werden hingerichtet. Amalikkja und eine kleine Anzahl seiner Männer entkommen jedoch und schließen sich den Lamaniten an.

Alma 47

Amalikkja wird durch Arglist König der Lamaniten

Fragen Sie die Schüler, wie sie es fänden, wenn sie an einem Wettkampf teilnähmen und ein Buch hätten, in dem genau aufgelistet ist, wie ihr Gegner vorgehen will, um zu gewinnen. Sagen Sie den Schülern: Wenn wir Alma 47 auf uns beziehen, können wir dem einige wichtige Lektionen darüber entnehmen, mit welchen Strategien der Satan uns zu vernichten trachtet.

Fassen Sie Alma 47:1-6 zusammen und erklären Sie, dass Amalikkja sein Ziel, Macht über die Nephiten zu erlangen, nicht aufgibt. Er entwirft einen durchtriebenen Plan, um den König der Lamaniten zu entthronen und selbst König zu werden, damit er die Lamaniten am Ende in die Schlacht gegen die Nephiten führen kann. Als sich Amalikkja den Lamaniten anschließt, erlangt er das Wohlwollen ihres Königs, der ihm die Befehlsgewalt über einen Teil der lamanitischen Heere überträgt. Der König befiehlt Amalikkja und seinem Heer, eine ungehorsame Truppe lamanitischer Soldaten, die von einem Mann namens Lehonti angeführt wird, zu verfolgen. Amalikkja hat den Befehl, Lehontis Leute zu zwingen, die Waffen gegen die Nephiten aufzunehmen. Amalikkja hat aber andere Pläne.

Lassen Sie die Schüler Alma 47:7-19 lesen. Sie sollen sich dabei vorstellen, sie seien Lehonti und Amalikkja sei der Satan. Fordern Sie sie auf, Alma 47:7-10 für sich zu lesen und darauf zu achten, wohin Lehonti geht, um sich für sein Heer einzusetzen, und wozu Amalikkja ihn bewegen will.

  • Wo schart Lehonti seine Truppen um sich, um sie auf die Schlacht vorzubereiten? Welchen Vorteil hat ein Heer, wenn es sich auf höherem Gelände als seine Gegner befindet?

  • Was soll Lehonti gemäß dem Willen Amalikkjas tun? Welche Taktiken setzt der Satan ein, um uns vom höheren Gelände herabzulocken? (Mögliche Antworten: Er versucht, dass wir unsere Maßstäbe senken; er verleitet uns, Orte aufzusuchen, wo wir geistig gesehen nicht sicher sind.)

Bitten Sie einige Schüler, reihum Alma 47:11-19 vorzulesen. Die übrigen sollen mitlesen und darüber nachdenken, inwiefern die Taktik Amalikkjas mit der Taktik des Satans verglichen werden kann, der uns vernichten will.

  • Auf welche Weise ähnelt die Taktik Amalikkjas der Taktik, die der Satan einsetzt, um uns zu vernichten? (Mögliche Antworten: Der Satan ist beharrlich, falsch, durchtrieben und skrupellos.)

  • Was kann man als Beispiel dafür anführen, wie der Satan versucht, uns „nach und nach“ zu vergiften?

Fassen Sie Alma 47:20-36 zusammen und erläutern Sie, dass Amalikkja nicht aufhört, zu täuschen und zu morden, bis er König der Lamaniten wird. Heben Sie hervor, dass Amalikkjas Absichten und Taktiken der Absicht und Taktik, die der Satan bei uns einsetzt, ähnlich sind. Schreiben Sie folgenden Grundsatz an die Tafel: Der Satan trachtet danach, uns zu vernichten, und er verleitet uns nach und nach, unsere Maßstäbe zu senken.

Alma 48

Hauptmann Moroni fordert die Nephiten auf, sich vorzubereiten und treu zu sein

Bitten Sie die Schüler, Alma 48:7-10 für sich zu lesen und herauszuarbeiten, was Moroni alles unternimmt, während Amalikkja bestrebt ist, seine Macht unter den Lamaniten zu festigen.

  • Was unternimmt Moroni, während Amalikkja nach Macht über die Lamaniten trachtet?

  • Was unternimmt Moroni, um sein Volk zu stärken und die nephitischen Städte auf künftige Angriffe vorzubereiten? Welchen Orten schenkt er gezielt Aufmerksamkeit?

Geben Sie den Schülern etwas Zeit, um über Schwachpunkte in ihrem Leben nachzudenken und zu überlegen, was sie tun können, um diese Bereiche zu stärken. Fordern Sie sie auf, ihre Gedanken aufzuschreiben.

  • Warum arbeitet Moroni laut Alma 48:10 so fleißig daran, sein Volk gegen die Angriffe seiner Feinde zu stärken? (Heben Sie hervor, dass Moroni die Freiheit der Nephiten, ihre Religion auszuüben, bewahren möchte.)

  • Was können wir zum Beispiel gemäß der neuzeitlichen Führer der Kirche tun, um Bereiche, in denen wir geistig schwach sind, zu stärken?

  • Warum bemühen sich die Führer der Kirche so sehr, uns geistig zu stärken?

Versichern Sie den Schülern, dass wir gegen Versuchungen gewappnet sind, wenn wir die Ratschläge der Diener des Herrn befolgen.

Ermuntern Sie die Schüler, in den verbleibenden Kapiteln im Buch Alma aufmerksam auf jene Grundsätze zu achten, aus denen hervorgeht, wie wichtig es ist, unseren Bündnissen treu zu bleiben und uns selbst stark zu machen, damit wir dem Satan widerstehen können.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Alma 46:21,22. Bündnisse sind eine ernste Sache

Elder Paul E. Koelliker von den Siebzigern hat darüber gesprochen, wie wichtig es ist, Bündnisse zu schließen:

„Wie sorgsam wir darauf achten, Bündnisse einzugehen, ist entscheidend für unsere Errettung in der Ewigkeit. Ein Bündnis ist eine Vereinbarung, die wir mit dem himmlischen Vater treffen. Dabei verpflichten wir uns, im Herzen, in Gedanken und im Verhalten die vom Herrn vorgegebenen Gebote zu halten. Wenn wir treu unsere Vereinbarung einhalten, verpflichtet er sich bzw. verspricht er, uns letzten Endes mit allem zu segnen, was er hat.“ („Die Bündnisse des Evangeliums bringen die verheißenen Segnungen“, Liahona, November 2005, Seite 94.)

Alma 48:19. „Nicht weniger nützlich“

Präsident Howard W. Hunter hat darüber gesprochen, was Mormon meint, als er schreibt, Helaman sei „für das Volk nicht weniger nützlich als Moroni“:

„Auch wenn Helaman nicht so sehr hervorstach oder berühmt war wie Moroni, war er doch ebenso nützlich oder so hilfreich wie Moroni. …

Nicht jeder von uns wird wie Moroni sein und jeden Tag von früh bis spät die Anerkennung seiner Mitarbeiter erhalten. Die meisten von uns sind ruhige, relativ unbekannte Leute, die kommen und gehen und ihre Arbeit ohne viel Aufhebens erledigen. Denjenigen unter Ihnen, die das vielleicht beängstigend oder wenig beeindruckend finden oder sich einsam fühlen, sage ich: Sie sind ‚nicht weniger nützlich‘ als jene Ihrer Kollegen, die im Rampenlicht stehen. Auch Sie gehören zu Gottes Heerschar.

Beachten Sie zum Beispiel, welchen wichtigen Dienst Mutter und Vater im Verborgenen – innerhalb der eigenen vier Wände – leisten. Denken Sie an den Lehrer der Evangeliumslehreklasse, an die Gesangsleiterin in der Primarvereinigung, an den Scoutführer oder die Besuchslehrerin, die durch ihren Dienst Millionen zum Segen gereichen, die aber nie in der Öffentlichkeit Anerkennung finden oder in den landesweiten Medien erwähnt werden.

Zehntausende sorgen unbemerkt dafür, dass wir so viele Möglichkeiten haben und zufrieden sein können. Wie die heiligen Schriften darlegen, sind sie ‚nicht weniger nützlich‘ als diejenigen, über die auf den Titelseiten der Zeitungen berichtet wird.

Das Augenmerk der Geschichte und die aktuelle Aufmerksamkeit sind oft nur auf den einen gerichtet statt auf die vielen.“ („No Less Serviceable“, Ensign, April 1992, Seite 64.)