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Lektion 117: 3 Nephi 2 bis 5


Lektion 117

3 Nephi 2 bis 5

Einleitung

Nachdem das Volk die Zeichen der Geburt Christi gesehen hat, staunt es fortan weniger über Zeichen und verhärtet das Herz. Viele Menschen verwerfen weitere Zeichen und Wunder und werden schlechter. Daraufhin werden die Gadiantonräuber so stark, dass die Nephiten und Lamaniten gezwungen sind, zu den Waffen zu greifen. Die bekehrten Lamaniten schließen sich den Nephiten an und werden künftig Nephiten genannt. Lachoneus, der oberste Richter der Nephiten, ruft das Volk zur Umkehr auf und bereitet es auf die Schlacht vor. Weil sie umkehren, Glauben an den Herrn ausüben und gut vorbereitet sind, besiegen die Nephiten die Gadiantonräuber. Das Volk wird befreit und bewahrt und erkennt darin die Macht Gottes an.

Anregungen für den Unterricht

3 Nephi 2

Bekehrte Lamaniten vereinigen sich mit den Nephiten, um sich gegen die Gadiantonräuber zu verteidigen

Die Schüler sollen sich ein paar Minuten Zeit nehmen und einige geistige Erlebnisse in ihr Studientagebuch schreiben. Machen Sie sie darauf aufmerksam, dass ein geistiges Erlebnis nicht dramatisch oder ungewöhnlich sein muss, um bedeutungsvoll zu sein. Schlagen Sie ihnen vor, an Zeiten zu denken, in denen sie die Liebe des himmlischen Vaters oder den Einfluss des Heiligen Geistes verspürt haben. Beispielsweise können sie aufschreiben, wie sie eine Antwort auf ein Gebet bekommen oder einen Priestertumssegen empfangen oder wie sie jemandem geholfen haben. Fragen Sie anschließend, warum es wohl wichtig ist, immer noch und auch in zehn oder zwanzig Jahren an solche Erlebnisse zu denken.

Bitten Sie einen Schüler, 3 Nephi 2:1-3 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, was geschah, als das Volk anfing, die Zeichen der Geburt des Erretters zu vergessen.

  • Was erfahren wir darüber, wie gefährlich es ist, nicht mehr an geistige Erlebnisse zu denken?

Wenn die Schüler einige Grundsätze herausgearbeitet haben, heben Sie Folgendes hervor: Wenn wir an geistige Erlebnisse, die wir hatten, nicht mehr denken, sind wir für die Versuchungen und Täuschungen des Satans empfänglicher. Schreiben Sie diesen Grundsatz gegebenenfalls an die Tafel. Sie können die Schüler auch auffordern, den Grundsatz unter ihre Liste mit geistigen Erlebnissen zu schreiben.

  • Warum kann der Satan uns wohl angreifen, wenn wir nicht mehr an unsere geistigen Erfahrungen denken?

  • Was können wir tun, damit wir geistige Erlebnisse nicht vergessen? (Zu den Antworten kann gehören, dass sie möglicherweise mit jemandem über ihre Erlebnisse sprechen, sie in ihr Tagebuch schreiben oder schriftlich festhalten, wenn sie Aufgaben aus den Programmen Pflicht vor Gott oder Mein Fortschritt erledigen.)

Ein Schüler soll vorlesen, was Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft darüber sagt, wie es ihm geholfen hat, geistige Erlebnisse im Tagebuch festzuhalten. Die Klasse soll darauf achten, wie wir gesegnet werden, wenn wir Tagebuch führen.

Bild
Präsident Henry B. Eyring

„Jahrelang schrieb ich täglich ein paar Zeilen. Ich ließ nie einen Tag aus, wie müde ich auch war oder wie früh ich am nächsten Tag aufstehen musste. Vor dem Schreiben dachte ich über diese Frage nach: Habe ich heute bemerkt, dass Gott seine Hand ausgestreckt hat, um auf uns oder unsere Kinder oder unsere Familie einzuwirken? Ich blieb ausdauernd, und mit der Zeit geschah etwas. Wenn ich auf den Tag zurückblickte, konnte ich erkennen, was Gott für einen von uns getan hatte – etwas, was ich während des geschäftigen Tages gar nicht bemerkt hatte. Als das geschah, und es geschah oft, erkannte ich, dass mein Bemühen, mich zu erinnern, Gott ermöglichte, mir zu zeigen, was er getan hatte.

Bei mir nahm nicht nur die Dankbarkeit im Herzen zu. Auch mein Zeugnis wuchs. Meine Gewissheit wurde stärker, dass der himmlische Vater unsere Gebete vernimmt und erhört. Ich empfand mehr Dankbarkeit dafür, dass unser Herz durch das Sühnopfer des Erretters Jesus Christus erweicht und geläutert wird. Außerdem wuchs mein Vertrauen, dass der Heilige Geist uns an alles erinnern kann – selbst an etwas, was wir gar nicht bemerkt oder beachtet hatten, als es geschah.“ („O denkt daran, denkt daran“, Liahona, November 2007, Seite 67.)

Fragen Sie die Schüler, wie es ihnen hilft, treu zu bleiben, auch wenn der Satan sich bemüht, sie zu versuchen und zu täuschen, indem sie an geistige Erfahrungen denken und sie im Tagebuch oder anderswo festhalten.

Fassen Sie 3 Nephi 2:4-19 zusammen. Erklären Sie dabei, dass die Gadiantonräuber an Zahl zunahmen und stärker wurden, als das Volk vom Übeltun nicht abließ. Die Gadiantonräuber wurden immer gewalttätiger und aggressiver, und die bekehrten Lamaniten vereinten ihre Streitkräfte mit denen der Nephiten, um die Gadiantonräuber zu bekämpfen. Zwar konnten die Nephiten (gemeinsam mit den bekehrten Lamaniten, die sich nun auch als Nephiten bezeichneten) die Gadiantonräuber aus dem Land verjagen, doch auch 15 Jahre nach den Zeichen der Geburt Christi war die Lage noch immer bedrohlich.

3 Nephi 3:1-10

Der Anführer der Gadiantonräuber verlangt von den Nephiten, sich zu ergeben

Erläutern Sie, dass wir in 3 Nephi 3:1-10 erfahren, wie der Widersacher manchmal durch andere unseren Glauben schwächt und uns in die Irre führt. In einem Brief fordert Giddianhi, der Anführer der Gadiantonräuber, Lachoneus, den obersten Richter der Nephiten, auf, sich den Räubern zu ergeben.

Schreiben Sie an die Tafel: Giddianhi fordert Lachoneus heraus. Die eine Hälfte der Klasse soll für sich 3 Nephi 3:2-5 lesen, die andere Hälfte 3 Nephi 3:6-10. Dabei sollen sie Wörter und Formulierungen herausarbeiten, die zeigen, welcher Methoden sich Giddianhi bedient, um den Glauben von Lachoneus zu schwächen und ihn in die Irre zu führen. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben. Ein Schüler soll die Antworten an die Tafel schreiben.

Schreiben Sie unter die Antworten der Schüler, die sie aus 3 Nephi 3:2-10 herausgearbeitet haben, diesen Grundsatz, der die Antworten grob zusammenfasst: Der Satan und seine Anhänger schmeicheln, machen falsche Versprechungen und drohen, um Menschen in die Irre zu führen. Jeder Schüler soll eine der Methoden Giddianhis, die an der Tafel stehen, auswählen und erklären, auf welche Weise sich der Satan und seine Anhänger bei den Jugendlichen heutzutage ähnlicher Methoden bedienen. Stellen Sie den Schülern folgende Fragen und Aufgaben, damit sie diese Vergleiche noch besser verinnerlichen können.

  • Nennt einige Beispiele dafür, wie der Widersacher euch Jugendliche heutzutage durch unaufrichtige oder übermäßige Schmeichelei einlullen will. Welcher falschen Versprechungen und leeren Drohungen könnte sich der Widersache bedienen? Wir könnt ihr solchen Methoden widerstehen?

3 Nephi 3:11 bis 5:7

Das Volk von Lachoneus bereitet sich darauf vor, sich zu verteidigen und besiegt die Gadiantonräuber

Bitten Sie einen Schüler, 3 Nephi 3:11,12 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie sich Lachoneus verhält, nachdem er Giddianhis Drohbrief gelesen hat.

  • Was lernen wir daraus, wie sich Lachoneus Giddianhi gegenüber verhielt? (Unter anderem sollen die Schüler erkennen, dass rechtschaffene Männer und Frauen die Schlechten nicht fürchten und sich nicht von ihnen einschüchtern lassen müssen.)

Teilen Sie die Klasse in vier Gruppen ein. Geben Sie jeder Gruppe ein großes Blatt Papier. Sie soll das Blatt in zwei Spalten unterteilen – eine Spalte erhält die Überschrift Wie sich Lachoneus vorbereitet und die andere Wie wir uns vorbereiten. Schreiben Sie folgende Schriftstellen an die Tafel und weisen Sie jeder Gruppe einen Schriftblock zu: 3 Nephi 3:12-15; 3 Nephi 3:16-21; 3 Nephi 3:22-26; 3 Nephi 4:1-4. Die Schüler sollen die ihnen zugewiesenen Verse lesen und darauf achten, wie Lachoneus sein Volk geistig und körperlich darauf vorbereitete, dem Angriff der Gadiantonräuber standzuhalten. Einer aus jeder Gruppe soll in die Spalte Wie sich Lachoneus vorbereitet aufschreiben, was das Volk unternimmt, um sich vorzubereiten. (Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Schüler Giddianhi, den Anführer der Gadiantonräuber, nicht mit Gidgiddoni verwechseln, den großen Propheten und Hauptmann der Nephiten.)

Geben Sie Ihren Schülern genügend Zeit, ihre Liste in der Spalte Wie Lachoneus sich vorbereitet zu vervollständigen und fordern Sie sie anschließend auf, die geistigen und zeitlichen Vorbereitungen, die wir in den Letzten Tagen treffen sollen, unter der Spalte Wie wir uns vorbereiten aufzuschreiben. Wenn die Schüler ausreichend Zeit für diese Aufgabe hatten, soll einer aus jeder Gruppe vortragen, was seine Gruppe in Erfahrung gebracht hat. Stellen Sie dabei und anschließend die folgenden Fragen, damit die Schüler besser verinnerlichen, wie sie das Gelernte in die Tat umsetzen können:

  • Wie können wir unsere Familie gegen die Angriffe des Widersachers wappnen?

  • Warum sind zeitliche Vorbereitungen (etwa eine Ausbildung und ein Vorrat) in der heutigen Zeit so wichtig?

  • Wie schützt es uns, wenn wir als Familie und als Gemeinde oder Zweig zusammenkommen?

  • Wie hat euch das Gebet geholfen, geistige Stärke zu erlangen?

  • Wie kann uns die Umkehr auf die Zukunft vorbereiten?

  • Wie werden wir gesegnet, wenn wir den lebenden Propheten und Aposteln folgen?

  • Wie können wir uns dem Geist der Offenbarung öffnen?

Ein paar Schüler sollen abwechselnd 3 Nephi 4:7-12 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie das Volk gesegnet wurde, weil es geistig und zeitlich vorbereitet war.

  • Welche Grundsätze entnehmt ihr diesen Versen? (Dabei soll der folgende Grundsatz hervorgehoben werden: Wenn wir uns geistig und zeitlich vorbereiten, wird uns der Herr stärken, sodass wir unsere Schwierigkeiten meistern können.)

Fassen Sie 3 Nephi 4:13-29 zusammen. Erklären Sie, dass Lachoneus und sein Volk die Gadiantonräuber besiegen und deren Anführer hinrichten. Lesen Sie 3 Nephi 4:30-33 vor. Die Schüler sollen mitlesen und darauf achten, wie sich das Volk nach dem Sieg verhält.

  • Wie verhält sich das Volk, nachdem der Herr es von seinen Feinden befreit hat?

  • Worauf führt das Volk die Befreiung von den Gadiantonräubern zurück? (Auf ihre Umkehr und Demut und die Güte Gottes. Weisen Sie gegebenenfalls darauf hin, dass Gott uns in unseren Prüfungen hilft und uns befreit, wenn wir umkehren und demütig sind.)

Berichten Sie davon, wie Sie schon auf den Herrn vertraut haben und er Ihnen geholfen hat, eine Prüfung zu ertragen oder zu überwinden. Sie können auch einen oder zwei Schüler auffordern, ebenfalls von einer solchen Erfahrung zu berichten.

Bitten Sie einen Schüler, 3 Nephi 5:1-5 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was die Nephiten taten, nachdem sie bei der Schlacht gegen die Gadiantonräuber so gesegnet worden waren. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben. Betonen Sie dann, dass das Volk unter anderem das Evangelium verkündigte.

3 Nephi 5:8-26

Unter dem Volk ist der Friede wiederhergestellt; Mormon erläutert seinen Auszug aus den Platten

Erklären Sie, dass wir in 3 Nephi 5 von Mormon erfahren, warum er den Bericht gekürzt hat. Die Schüler sollen 3 Nephi 5:12-15 für sich lesen und darauf achten, was Mormon in Bezug auf seine Aufgabe, einen Auszug aus den nephitischen Berichten anzufertigen, sagt.

  • Was lernt ihr aus diesen Versen darüber, welche Verantwortung wir als Jünger Jesu Christi tragen? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber diesen Grundsatz erkennen: Wir als Jünger Jesu Christi tragen die Verantwortung, anderen Menschen den Weg zum ewigen Leben zu zeigen. Schreiben Sie diesen Grundsatz gegebenenfalls an die Tafel.)

Erklären Sie, dass wir dem Herrn unsere Dankbarkeit für alle Segnungen, die wir von ihm empfangen, am besten dadurch zeigen, dass wir anderen helfen, zu ihm zu kommen und diese Segnungen ebenfalls zu erhalten. Fragen Sie die Schüler, wie sie als Jünger Jesu Christi anderen den Weg zum ewigen Leben zeigen können. Legen Sie ihnen ans Herz, eine oder zwei ihrer Ideen, wie sie andere am Evangelium teilhaben lassen können, auszusuchen und den Herrn um Hilfe zu bitten, damit sie dies in die Tat umsetzen können.

Kommentar und Hintergrundinformationen

3 Nephi 2:15. „Ihr Fluch wurde von ihnen genommen“

Näheres in Bezug auf den Fluch, der über die Lamaniten gekommen war, finden Sie in der Aussage von Präsident Joseph Fielding Smith in Lektion 27 unter dem Unterrichtsvorschlag zu 2 Nephi 5:19-25. Siehe auch Kommentar und Hintergrundinformationen zu Alma 3:6-17 am Ende von Lektion 70.

3 Nephi 2:5-8. Der nephitische Kalender

Im Verlauf ihrer Geschichte richteten die Nephiten ihr Kalendersystem an drei verschiedenen Bezugspunkten aus: 1.) am Zeitpunkt, als Lehi Jerusalem verlassen hatte; 2.) am Zeitpunkt, als die Regierung von den Königen auf die Richter übergegangen war; und 3.) am Zeitpunkt, als das Zeichen der Geburt Christi gegeben wurde. Man weiß nicht genau, ab wann die Nephiten ihren Kalender ausgehend von der Geburt Christi berechneten, Mormon erwähnt diese Änderung jedoch in 3 Nephi 2:7,8.

Bezugspunkt

Ungefähr seit wann im Gebrauch

Schriftblock

Von der Zeit an, als Lehi Jerusalem verließ

600 bis 92 v. Chr.

1 Nephi 1 bis Mosia 29

Von der Zeit an, als die Regierung von den Königen auf die Richter überging

92 v. Chr. bis 1 n. Chr.

Mosia 29 bis 3 Nephi 1

Von der Zeit des Zeichens der Geburt Jesu Christi an

1 bis 421 n. Chr.

3 Nephi 1 bis Moroni 10