2019
Stromausfall, Blackout – was nun?
Februar 2019


Stromausfall, Blackout – was nun?

Luzern (MN): In der Serie PRAKTIKA 2018, einer Vortragsreihe in der Gemeinde Luzern, fand im Oktober 2018 ein zweistündiger Vortrag zum diesem hochaktuellen Thema statt. Peter Huber, ein Mitglied des Pfahles Bern, referierte mit seiner Fachkenntnis über das Thema „Stromausfall/Blackout“.

Zuerst stellte der Referent klar, dass ein grosser Unterschied zwischen „kein Strom“ und einer „Strom-Mangellage“ besteht. Bei letzterer gibt es zu gewissen Zeiten etwas Stromversorgung. Kein Strom hingegen bedeutet: Nichts geht mehr!

Was bedeutet ein komplettes Blackout?

Kein Bancomat läuft, keine elektrische Ladentür und Ladenkasse funktioniert, nirgends elektrisches Licht, kein Lift, keine Verkehrssignale und Strassenbeleuchtung, Tiefkühlerausfall, keine Heizung, kein Warmwasser, keine Toilettenspülung, kein TV, kein Handy laden, keine Raumbelüftung mit Umluft- und Klimageräten, kein elektrischer Kochherd, kein Computer, kein Internet. Zusammengebrochene Wasserversorgung, Tankstellen sind blockiert, Eisenbahnen und Strassenbahnen stehen herum. Totaler Ausfall!

Was könnte zu einem völligen Stromausfall führen?

Das europäische Stromnetz rutscht immer mehr in die Instabilität. Windenergie-Anlagen produzieren nur bei Wind, und Solaranlagen produzieren bei Schlechtwetter und in der Nacht keinen Strom. Ausserdem besteht bei den Stromversorgern eine „Casino-Mentalität“. Des Weiteren können Naturereignisse wie Lawinen-Niedergänge, Überschwemmungen, Sturmschäden an Leitungen, Blitzeinschläge und Erdbeben solche gravierenden Schäden anrichten, dass sich das Netz relativ schnell und grossflächig abschaltet. Bis es nach einem solchen Grossereignis wieder instand gesetzt ist, vergeht bestenfalls eine Woche, es kann aber auch Monate dauern.

Was unternehmen der Staat und die politischen Gemeinden zur Vorbeugung?

Es sind Notstrom-Versorgungszentren vorgesehen, die Wasserversorgung sollte innert 2 bis 4 Tagen wieder funktionieren, die Abgabe von Lebensmitteln nach einer Woche, nötige Betriebe wie die Zentrallabors werden aktiviert. Die Betreuung von Obdachlosen und Informationen an die Bevölkerung werden beschleunigt, Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten beginnen.

Wie kann man als möglicherweise Betroffener vorbeugen?

Durch Eigenverantwortung werden Probleme reduziert:

  • Notvorrat für vierzehn Tage anlegen und pflegen (besser mehr)

  • Notfallrucksack mit den wichtigsten Dokumenten und hilfreichen Utensilien packen

  • Notfallplan erstellen (Treffpunkte festlegen usw.)

  • Bargeldvorrat in der Höhe eines Monatslohnes im Haus aufbewahren

  • eigenes Notstromaggregat mit genügend Benzin/Diesel ist empfehlenswert

  • alternativ heizen ohne Strom, mit Ethanol-Ofen, Cheminée oder Holzöfen

  • stromunabhängig kochen und heizen mit Holz

  • Internet-Infos einholen bei www.notvorrat.ch sowie Infos einsehen bei der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz unter www.alert.swiss

Mit etwas Vorbereitung steht man in einer solch schwierigen Situation nicht schutz- und hoffnungslos da. Die Gastgeberin, Dora Suter als Verantwortliche für Notvorrat der Gemeinde Luzern, dankte am Schluss dem Referenten für den hervorragenden Vortrag und den Gästen für das rege Interesse. Ein feiner Apéro liess die Veranstaltung angenehm ausklingen.