2008
Söhne und Töchter Gottes
Juli 2008


Von Freund zu Freund

Söhne und Töchter Gottes

„Haben wir nicht alle denselben Vater?“ (Maleachi 2:10.)

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Elder Paul K. Sybrowsky

Ich stamme von guten Eltern. Mein Vater und meine Mutter hielten an den Werten, die die Kirche lehrt – wie Ehrlichkeit und Redlichkeit – fest, waren jedoch in der Kirche nicht aktiv. Da aber alle meine Freunde die Primarvereinigung besuchten, ging ich auch mit. Ich fühlte mich dort wohl und wollte sie auf keinen Fall versäumen.

Die Primarvereinigung wurde zu meiner Familie in der Kirche. Ich besuchte jede Woche die Abendmahlsversammlung und setzte mich zu meinen PV-Freunden. Ich verstand zwar nicht die ganze Bedeutung des Abendmahls, wusste aber, dass ich etwas Besonderes verspürte, wenn ich davon nahm. Lange bevor ich gelernt habe, was ein Bündnis ist, habe ich verstanden, wie es sich anfühlt.

Mit meinem 12. Geburtstag wurde mein Kollegium im Aaronischen Priestertum zu meiner zweiten Familie in der Kirche. Das Priestertum bedeutete mir viel und ich hatte große Achtung davor. Als Präsident des Diakonskollegiums leitete ich Kollegiumsversammlungen, und wenn ein neuer Diakon ordiniert wurde, hielt ich eine kurze Willkommensansprache. Ich weiß noch, dass ich sagte: „Dies ist das Priestertum Gottes. Du musst es in Ehren halten.“

Nach der Highschool trat ich einer Reserveeinheit der Armee bei. Mein befehlshabender Offizier bot mir die Chance, Offizier in der US-Armee zu werden. Er war sehr freundlich, aber auch ein großgewachsener, eindrucksvoller Mann. Niemand konnte ihm ohne weiteres eine Bitte abschlagen. Ich fragte, ob ich nach Hause gehen und es mir überlegen dürfe.

An jenem Abend betete ich, und mir kam das Taufgebet aus Lehre und Bündnisse 20:73 in den Sinn: „Beauftragt von Jesus Christus, taufe ich dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Am nächsten Morgen ging ich zurück und teilte meinem befehlshabenden Offizier mit, dass ich mich dazu entschlossen hätte, einen Auftrag anzunehmen – allerdings einen Auftrag des himmlischen Vaters und seines Sohnes Jesus Christus. Ich erklärte ihm, ich würde eine Mission für meine Kirche erfüllen.

Das Gefühl, eine Antwort auf dieses Gebet bekommen zu haben, war wunderbar. Ich habe es immer wieder verspürt, wenn ich vor wichtigen Entscheidungen gebetet habe. Mir kommt es vor, als hätte ich schon immer gewusst, dass mich der himmlische Vater und Jesus Christus kennen und mich lieben. Meine Bekehrung muss ihren Anfang genommen haben, als ich zum ersten Mal die PV besucht und den Geist dort verspürt habe. Sie wurde in meinen Kollegien im Aaronischen Priestertum sowie im Missionsfeld fortgeführt. Und sie dauert auch heute noch an.

Wir sind alle Söhne und Töchter des himmlischen Vaters. Wir vergessen das gelegentlich – er jedoch nie. Also gab er uns einen Grundsatz, nämlich den Glauben, um uns zu helfen, dass wir uns daran erinnern. Um uns dabei zu helfen, Glauben an ihn zu entwickeln, schenkt uns der himmlische Vater Erfahrungen. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, bin ich dankbar für die Erfahrungen, die dazu beigetragen haben, dass mein Glaube stärker wurde.

Freut euch über die Erfahrungen, die der himmlische Vater euch gibt. Lernt daraus das, was ihr nach seinem Willen lernen sollt. Der himmlische Vater gibt jedem von uns Erfahrungen, die uns helfen, unseren Glauben an ihn und an seinen Sohn zu vertiefen.

Sollten einige schlimme Erfahrungen darunter sein, dann denkt daran, dass ihr Söhne und Töchter des himmlischen Vaters seid und dass er euch liebt. Das ist ein sicherer Anker, der nie gelichtet werden wird. Niemals! Er ist von ewiger Natur und im Plan der Erlösung verwurzelt. Egal, was kommen mag: Haltet an ihm fest.