2005
Im Bund der Ehe
August 2005


Zur Stärkung der Familie

Im Bund der Ehe

Diese Artikelserie soll Ihnen behilflich sein, wenn Sie sich mit der Proklamation an die Welt zur Familie beschäftigen und sie umsetzen.

„Die Ehe zwischen Mann und Frau ist wesentlich für [Gottes] ewigen Plan. Das Kind hat ein Recht darauf, im Bund der Ehe geboren zu werden und in der Obhut eines Vaters und einer Mutter aufzuwachsen, die den Ehebund in völliger Treue einhalten.“1

Der heilige Bund der Ehe

Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Die Kirche legt großen Wert auf die Heiligkeit der Familie und lehrt, dass Kinder ein Segen vom Herrn sind. Auf keinen Grundsatz legen die Heiligen der Letzten Tage so viel Nachdruck wie auf die Heiligkeit des Ehebundes.“2 Da wir wissen, dass die Familie für immer bestehen kann, begreifen wir auch, wie wichtig es ist, einen rechtschaffenen Menschen am richtigen Ort zu heiraten und ein Zuhause zu schaffen, wohin Gott seine Geistkinder senden kann und wo sie in Rechtschaffenheit erzogen werden.

Ein Bund der Liebe

Der Bund der Ehe ist ein Bund der Liebe, der zwei Menschen miteinander verbindet, der sie stärkt und ihnen ein hohes Ziel gibt. In diesem Sinne befreit dieser Bund den Mann und die Frau und ermöglicht ihnen, ihr ewiges Potenzial ganz zu entfalten.

Ein solcher Bund ist die Grundlage eines Zuhauses, in dem Kinder willkommen sind und wo sie in einer liebevollen und sicheren Atmosphäre lernen und wachsen können, ohne Angst, misshandelt oder verlassen zu werden.

Von einem Vater und einer Mutter erzogen

Die Führer der Kirche haben immer wieder bekräftigt, dass es Kindern besser geht, wenn sie in einer Familie mit einer Mutter und einem Vater geboren und erzogen werden. Die Erste Präsidentschaft hat Folgendes gesagt: „Wenn ein Mann und eine Frau ein uneheliches Kind bekommen, soll alles versucht werden, um sie zur Heirat anzuregen. Ist eine gute Ehe aufgrund des Alters oder anderer Umstände unwahrscheinlich, soll den unverheirateten Eltern geraten werden, das Kind durch LDS Family Services (den Familiendienst der Kirche) zur Adoption freizugeben, damit gewährleistet ist, dass das Baby an tempelwürdige Eltern gesiegelt wird.“3 Steht der Familiendienst der Kirche nicht zur Verfügung, sollen die Priestertumsführer zur Adoption durch eine staatlich anerkannte Adoptionsvermittlung raten.

Untersuchungen von Familienwissenschaftlern bestätigen den Standpunkt der Kirche. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie vergleicht Kinder von alleinstehenden Eltern oder von Paaren, die frei zusammenleben, mit Kindern von verheirateten Eltern. Auch wenn es alleinerziehenden Eltern oft gelingt, ihre Kinder zu ausgeglichenen, verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen, kommt der Bericht doch zu dem Schluss, dass Kinder, deren Eltern verheiratet sind, sich insgesamt seltener scheiden lassen oder seltener ein uneheliches Kind bekommen, seltener in Armut leben, eher bessere Noten haben, eher das College besuchen und seltener arbeitslos sind. Im Durchschnitt sind Kinder von verheirateten Eltern auch körperlich und geistig gesünder, und es kommt seltener vor, dass sie alkohol- oder drogenabhängig sind, misshandelt werden, Selbstmord begehen oder kriminell werden.4 Eine starke, liebevolle Beziehung in der Ehe ist oft das beste Geschenk, das Eltern ihren Kindern machen können.

Die Ehe zwischen Mann und Frau

Da die amerikanische Regierung unter Druck gesetzt wird, die Ehe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen zuzulassen, hat die Kirche im Juli 2004 eine Stellungnahme herausgegeben, in der die Ehe als rechtmäßige Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau definiert wird. Bei dieser Definition geht es um weitaus mehr als um Bürgerrechte. Die Ehe zu schützen bedeutet, sich einer Institution zutiefst verpflichtet zu fühlen, die Gott, unser Vater, geschaffen hat. Diese Verpflichtung prägt das sittliche Klima, in dem Mütter und Väter ihre Kinder erziehen.

Verändert die Regierung das sittliche Klima, indem sie gleichgeschlechtliche Ehen legitimiert, nimmt die Verwirrung, was das Geschlecht betrifft, weiter zu, vor allem bei Kindern, und die Linie zwischen gut und böse verwischt immer mehr (siehe Jesaja 5:20).

Wo die Liebe wohnt

Die Ehe ist wahrhaftig ein wesentlicher Teil von Gottes Plan, aber die Ehe allein ist nicht die Lösung für alles, was einer Familie widerfahren kann. Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Bewusste Entscheidungen müssen getroffen werden, um den gewünschten Zustand, dass zu Hause ,die Liebe wohnt‘, zu erreichen, beispielsweise dass man sich genügend Zeit für die Familie nimmt, wozu gehört, dass man seinen Kindern Zuneigung bekundet, indem man viele glückliche Erinnerungen schafft. Es genügt nicht, das Lied ,Wo die Liebe wohnt‘5 zu singen; wir müssen auch im Interesse unserer Familie unsere Zeit klug einteilen, denn oft fällt die Familie unserer Geschäftigkeit zum Opfer.“6

Weitere bewusste Entscheidungen, die ein Mann und eine Frau treffen können, sind beispielsweise, einander treu zu sein, eigene Schwächen zu überwinden, darunter auch die Neigung zu kritisieren, und einander zu dienen, damit die Liebe mit der Zeit zunimmt – man muss dafür sorgen, dass „Wo die Liebe wohnt“ keine leere Phrase bleibt, sondern zur Wirklichkeit wird, und das kann jede Familie erreichen.

Anmerkungen

  1. „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, Oktober 2004, Seite 49

  2. Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 5

  3. Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 26. Juni 2002

  4. Siehe Institute for American Values, Why Marriage Matters: Twenty-One Conclusions from the Social Sciences, 2002

  5. Siehe „Wo die Liebe wohnt“, Gesangbuch, Nr. 198

  6. Notwithstanding My Weakness, 1981, Seite 108