2005
Zweimal bewahrt
August 2005


Zweimal bewahrt

Eine sanfte Brise bewegte die Blätter der Espen in unserem Garten. Ich saß auf den Stufen, genoss die warme Sonne und dachte darüber nach, wie viel sich in weniger als einem Jahr im Leben eines Menschen ändern kann.

Fast ein Jahr zuvor freute ich mich nicht auf die Generalkonferenz und die Ferien, sondern fragte mich, wie ich mich in der vor mir liegenden arbeitsreichen Zeit um meine Familie kümmern sollte. Ich musste all die Aktivitäten und Aufgaben zwischen den Bestrahlungen und der Chemotherapie, die ich erhielt, einplanen. Für mich selbst zu sorgen und trotzdem zu versuchen, den Alltag für meine Familie aufrechtzuerhalten und Berufungen in der Kirche zu erfüllen, war schwierig. Ich überstand den Krebs und alles andere mit der Hilfe des himmlischen Vaters.

Der stille Augenblick der Erinnerung war vorüber; ich stand auf, um den Hundeauslauf zu säubern. Ich griff nach der Schaufel und dem Schlauch und ließ Hush Pup, unseren alten Hund, aus seinem Auslauf, damit er ein bisschen Sonne tanken konnte.

Da kam mein Mann, der gerade hinter dem Haus eine Terrasse baute, ums Haus herum. Er lächelte, nahm mir wortlos die Schaufel aus der Hand und begann, mir zu helfen. Ich war verblüfft. Mein Mann wollte die Terrasse fertig haben, ehe es kälter wurde. Er ließ seine Arbeit nie mitten am Tag einfach liegen. Dankbar für die unerwartete Hilfe begann ich, die andere Seite des Auslaufs mit dem Schlauch zu säubern.

Plötzlich schrie mein Mann auf. Ich sah, dass ein Schwarm Wespen um ihn herumschwirrte und ihn angriff. Eine beruhigende Stimme in mir sagte: „Bespritze ihn mit Wasser.“ Das tat ich. Selbst als er wegrannte, hielt ich immer noch den Wasserstrahl auf ihn. Das Wasser vertrieb zwar die Wespen, aber er hatte doch sieben Stiche abbekommen.

Während wir uns um seinen linken Arm kümmerten, wo die meisten Stiche waren, kam mir ein Gedanke. Ich war eben verschont worden! Ich bin allergisch gegen Bienen. Und weil ich Krebs hatte, waren die Lymphknoten in meinem linken Arm entfernt worden. Wäre ich gestochen worden, hätte ich nicht gegen das Gift ankämpfen können, und niemand wäre da gewesen, um mich mit Wasser zu bespritzen.

Mein Herz war von Liebe und Wärme erfüllt. Ich war so dankbar, dass mein Mann auf die Eingebungen des Heiligen Geistes gehört hatte. Mein Leben war zum zweiten Mal bewahrt worden.

Pamela M. Moody gehört zur Gemeinde Murray 1 im Pfahl Murray in Utah.