Nikki Maxon
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Wie das Evangelium und Bildung mir geholfen haben, meinen göttlichen Wert zu erkennen

Nikki Maxon
07/05/22 | 4 min Lesedauer
Als alleinerziehende Mutter und Neubekehrte war ich hin- und hergerissen zwischen dem, was ich einmal war, und dem, was ich werden wollte.

Ich wuchs mit geschiedenen Eltern auf und war sehr verunsichert. Ich wusste einfach nicht, wer ich war, wo ich hingehörte und welche Rolle ich letztlich in meiner Familie spielte. Diese Gefühle begleiteten mich bis zur Highschool und Universität. Um damit fertigzuwerden, lehnte ich mich auf und griff zu Selbstmedikation, was schließlich dazu führte, dass ich nach einem Semester von der Universität flog und nach Arizona zurückkehrte.

Damals lernte ich eine Familie kennen, die treue Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage waren. Sie luden mich ein, mit ihnen zur Kirche zu gehen. Als ich zum ersten Mal den Sonntagsgottesdienst besuchte, verspürte ich inneren Frieden und eine Zugehörigkeit, wie ich es zuvor noch nie empfunden hatte. Als die Familie mich fragte, ob ich von den Missionaren mehr über das Evangelium erfahren wolle, sagte ich zu und ließ mich schon bald darauf taufen.

Durch eine seltsame Fügung des Schicksals erfuhr ich kurz nach meiner Taufe, dass ich schwanger war. Eine Welle widersprüchlicher Gefühle überrollte mich und ließ mich in einer scheinbar unlösbaren Situation zurück. Ich versuchte, den neuen und teils schwierigen Glauben zu verstehen. Ich wusste, dass ich der Kirche angehören sollte, verstand aber die Lehren nicht im Einzelnen. Dies führte aber schließlich dazu, dass ich meinen neu gefundenen Glauben annahm und mich auf den Weg zur vollständigen Bekehrung machte.

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Während ich versuchte, mit meinen früheren Erfahrungen und Entscheidungen Frieden zu schließen, fragte ich mich oft: „Was bedeutet das jetzt, wo ich getauft bin? Wo gehöre ich hin?“

Als junge, alleinerziehende Mutter zog ich nach West Virginia, um näher bei meiner Familie zu sein und wieder auf die Beine zu kommen. Ich bekam einen Einsteigerjob und kam kaum über die Runden. Um meiner Tochter ein besseres Leben bieten zu können, war mir klar, dass ich nicht nur eine Ausbildung, sondern auch bestimmte Fertigkeiten brauchte, um eine bessere Anstellung finden zu können. Meine Arbeitsstelle bot mir eine Erstattung der Studiengebühren an, also ging ich abends und am Wochenende in die Schule, während ich Vollzeit arbeitete.

Bei all dem bemühte ich mich nach besten Kräften, mich als Alleinerziehende zurechtzufinden, mich zu verbessern und die Flamme meines Glaubens als neues Mitglied der Kirche weiter zu entfachen. Ich hatte das Gefühl, hin- und hergerissen zu sein zwischen dem, was ich einmal war, und dem, was ich werden wollte.

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Zum Glück hatte ich im Lauf der Zeit liebevolle, fürsorgliche Bischöfe, die nicht zuließen, dass ich aufgab. Sie gaben mir eine Berufung und ein Ziel vor Augen und halfen mir, mich in der Kirche zugehörig zu fühlen. Einer von ihnen forderte mich auf, den Tempel zu einer Priorität zu machen. Als ich mich darauf vorbereitete, in den Tempel zu gehen, lernte ich meinen zukünftigen Mann kennen und musste die schwierige Entscheidung treffen, meine Ausbildung auf Eis zu legen und nach Texas zu ziehen, um unser gemeinsames Leben zu beginnen. Mir fehlte nur noch ein Semester bis zum Abschluss, aber ich vertraute auf den Zeitplan des Herrn und wagte gläubig den Schritt in die Ungewissheit.

Obwohl für mich die Familie an erster Stelle stand, behielt ich doch den Wunsch im Herzen, meine Ausbildung abzuschließen – und es sollte sich zeigen, dass dies wichtiger war, als ich mir im Moment vorstellen konnte.

In Texas informierte ich mich über die Studienmöglichkeiten, aber keine von ihnen kam in Frage. Die meisten waren damals zu teuer für uns und hätten es erfordert, dass ich von meiner wachsenden Familie getrennt war. Eines Sonntags wurde mir dann das Studienprogramm BYU Pathway Worldwide vorgestellt. Service-Missionare berichteten, dass die Kurse erschwinglich und flexibel sind und andere wichtige Prioritäten im Leben wie Arbeit, Familie und das Evangelium unterstützen.

Das war die Lösung! Ich jubelte innerlich. Es war, als hätte der Herr mir eine neue Tür geöffnet und gesagt: „Ich sehe deine Anstrengungen.“ Ich erkannte, dass es die perfekte Gelegenheit für mich war, das, was ich begonnen hatte, zu Ende zu bringen, und bewarb mich sofort.

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Als ich dann die Kurse belegte und an den wöchentlichen akademischen und religiösen Treffen teilnahm, wurde mir klar, dass die wichtigste Bildung das war, was ich über Jesus Christus lernte. Ich hatte schon immer an ihn geglaubt, aber meine Zeit bei BYU Pathway festigte mein Wissen vom Evangelium. Indem ich Gott in mein Studium einbezog, erweiterte sich mein Verständnis und ich erlangte eine Perspektive dafür, was ich tatsächlich erreichen kann.

BYU Pathway half mir, meinen Bachelor-Abschluss zu machen, und auf Anregung einer Freundin der Familie beschloss ich, mein Lebensziel, ein Jurastudium, zu verfolgen. All die Anstrengung und das Herzblut der vergangenen Jahre gipfelten in meiner Zulassung zur J. Reuben Clark Law School an der BYU. Da war wahrhaftig die Hand des Herrn zu sehen.

Meine Erfahrungen mit meinem neuen Glauben und mein beständiges Streben nach Bildung haben mich dahin geführt, dass ich jetzt weiß, was es bedeutet, eine Tochter Gottes zu sein, wie sehr er mich liebt und dass ich imstande bin, mich zu dem Menschen zu entwickeln, der ich, wie Gott weiß, sein kann.

Nikki Maxon

Nikki lebt in Utah und promoviert an der J. Reuben Clark Law School, der juristischen Fakultät der BYU. Sie hofft, durch ihre juristische Ausbildung anderen als Mentorin zur Seite zu stehen und sie darin zu bestärken, ihre Ziele zu verfolgen. Außerhalb der Universität verbringt Nikki Zeit mit ihrer Familie.

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