Der Herr segnet seine Kinder durch den Patriarchalischen Segen
Der Patriarchalische Segen ist … so etwas wie eine Straßenkarte; ihr entnehmen wir die Wege, auf denen wir reisen können, und die Ziele, die erreichbar sind, wenn wir uns an diese Wege halten.
Haben Sie sich je gefragt, was der Herr dazu meint, wie Sie Ihr Leben gestalten sollen? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was zu tun für Sie wohl von größtem Wert wäre? Haben Sie sich gefragt, was das Leben wohl für Sie bereithält? Falls das so ist, stehen Sie damit nicht allein da. Es ist ganz natürlich, daß man sich fragt, was wohl der Zweck des Lebens ist und wohin es Sie führen wird.
Die Bibel schildert, wie Patriarchen unter Inspiration und mit Händeauflegen bestimmten Menschen offenbarten, was der Wille des Herrn war und was das Leben ihnen bringen sollte.
Gibt es heute keine Patriarchen? Sind die Himmel verschlossen? Hat Offenbarung aufgehört, und beschränkt sich die Kommunikation zwischen dem Herrn und seinen Kindern auf die Schriften der Propheten aus alter Zeit, wie sie in der Bibel stehen? Gibt es keine Möglichkeit, Offenbarung zu empfangen? Gibt es keine göttliche Quelle, durch die einem Antwort auf die wichtigen Fragen des Lebens zuteil werden kann? Ich bezeuge, daß Ihnen eine solche Quelle zur Verfügung steht.
Ich bezeuge Ihnen, daß heutzutage die Himmel offen sind, und zwar seit dem Frühling des Jahres 1820, als der junge Prophet Joseph Smith den Vater und den Sohn gesehen hat und sein aufrichtiges Beten erhört wurde; seit damals hat es auf der Erde immer einen Gesalbten des Herrn gegeben, durch den der Herr - damals wie heute - sein Wort offenbart.
Ich bezeuge Ihnen: Der Prophet des Herrn für die ganze Welt, der alle Schlüssel dieser Evangeliumszeit innehat, ist Gordon B. Hinckley, der Prophet, Seher und Offenbarer und Präsident des Reiches des Herrn hier auf der Erde, nämlich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Durch den Propheten Joseph Smith
hat der Herr das Priestertum wiederhergestellt, außerdem die Fülle des Evangeliums und, am 6. April 1830, „die gleiche Organisation, wie sie in der Urkirche bestanden hat, nämlich Apostel, Propheten, Hirten, Lehrer, Evangelisten und so weiter” (6. Glaubensartikel).
Den Patriarchen ist die Pflicht auferlegt, die Mitglieder der Kirche zu segnen. „Im Patriarchalischen Segen wird dem Empfänger unter Inspiration seine Abstammung kundgetan. Der Segen enthält auch eine eingegebene und prophetische Aussage über die Möglichkeiten, die dem Empfänger im Leben zuteil werden, und über seine Lebensmission. Im Segen können Segnungen, Verheißungen, Ratschläge, Ermahnungen und Warnungen enthalten sein, gerade so, wie sie dem Patriarchen eingegeben werden. Immer soll klar zum Ausdruck kommen, daß die Erfüllung aller verheißenen Segnungen von der Glaubenstreue des Betreffenden und vom Willen des Herrn abhängt.” (Informationen und Richtlinien für den Patriarchen, Seite 5.)
Den Patriarchalischen Segen empfängt ein würdiges Mitglied der Kirche, das von seinem Bischof dafür empfohlen wird. „Jedes würdige Mitglied der Kirche hat das Recht auf einen Patriarchalischen Segen und soll ihn auch empfangen.” (Informationen und Richtlinien für den Patriarchen, Seite 2.)
Vielleicht meinen Sie, Sie wären zu unwichtig oder zu alt; vielleicht nehmen Sie an, der Herr habe keinen Segen für Sie, oder vielleicht haben Sie gesündigt und halten sich trotz Ihrer Umkehr eines Segens nicht für würdig. In dem Fall schlage ich vor, daß Sie um ein Gespräch mit dem Bischof bitten; fragen Sie ihn nach seiner Ansicht, hören Sie auf seinen Rat, und bemühen Sie sich aktiv und demütig um den Segen des Himmels.
Ich kann Ihnen bezeugen, daß diese Segen inspiriert und persönliche Offenbarungen für den Empfänger sind. Der Patriarchalische Segen ist eine Richtschnur oder auch so etwas wie eine Straßenkarte; ihr entnehmen wir die Wege, auf denen wir reisen können, und die Ziele, die erreichbar sind, wenn wir uns an diese Wege halten. Der Segen kann uns Trost, Freude und Mut geben, wenn wir das Bedürfnis haben, etwas vom Inhalt dieses Segens zu sehen, zu hören und zu empfinden. Auf diese Weise können wir unsere Lebensreise fortsetzen, und zwar nicht allein, sondern in Begleitung des Geistes unseres himmlischen Vaters.
Eines Nachmittags rief die besorgte Mutter eines von Geburt an körperbehinderten Mädchens beim Patriarchen an. Sie wollte wissen, ob ihre Tochter vielleicht einen Patriarchalischen Segen empfangen könnte. Der Patriarch sagte, wenn der Bischof dem Mädchen einen Empfehlungsschein ausstellte, dann hielte der Herr auch sicher einen Segen bereit. Kurz darauf erfuhr der Patriarch, daß der Bischof diesem lieben Mädchen den Empfehlungsschein für den Patriarchalischen Segen ausgestellt hatte.
Ein Termin wurde festgesetzt. Der Segen wurde gegeben und dankbar empfangen. Ihre Abstammung wurde bekanntgegeben. Sie empfing einen Segen, der auf ihre Bedürfnisse und ihre spezielle Situation zugeschnitten war. Der Segen veränderte das Leben, die Betrachtungsweise und die Einstellung mehrerer Menschen. Dem Mädchen wurde gesagt, wenn sie die Bemühungen und die Opfer derer, die sie liebten und für sie sorgten, freudig annehme, so werde sie diesen Menschen zum Segen gereichen; sie solle ihre Opfer würdevoll und bereitwillig entgegennehmen.
Der Herr liebt seine Kinder; er möchte sie segnen und will, daß sie alle zu ihm zurückkehren und für Zeit und alle Ewigkeit in seiner Gegenwart wohnen (siehe Mose 1:39). Der Herr ist bereit, denjenigen seinen Segen zu geben, die ihn lieben und seine Gebote halten.
Ich bete ernsthaft darum, daß alle, die einen Segen aus der Hand des Herrn möchten, so würdig leben, daß sie ihn empfangen können; ich bete darum, daß wir, die wir den Patriarchalischen Segen empfangen haben, so leben, daß wir immer der Segnungen würdig sind, die uns durch die Hand eines Dieners des Herrn, nämlich des Patriarchen, offenbart worden sind. Darum bete ich demütig im Namen Jesu Christi, amen.