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Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 5 – Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit


„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 5 – Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit“, Aussagen und Lehren im Buch Mormon – Material für den Lehrer, 2021

„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 5“, Aussagen und Lehren im Buch Mormon – Material für den Lehrer

Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 5

Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit

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Sie verließen den Garten von Eden, Gemälde von Joseph Brickey

In dieser Unterrichtseinheit kannst du darüber nachdenken, wie der himmlische Vater es seinen Kindern durch den Erlösungsplan ermöglicht, von Sünde und Tod errettet zu werden. Denk beim Durcharbeiten dieser Lektion über Folgendes nach: Warum sind der Fall Adams und Evas, die Gabe der Entscheidungsfreiheit und das Sühnopfer Jesu Christi im Plan des himmlischen Vaters, dich zu erlösen und dir zu helfen, mehr wie er zu werden, von zentraler Bedeutung? Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „In keinem anderen Buch auf der Welt wird diese entscheidende Lehre [vom Fall und von der Notwendigkeit eines Erretters] auch nur annähernd so gut erläutert wie im Buch Mormon.“ („The Book of Mormon and the Doctrine and Covenants“, Ensign, Mai 1987, Seite 85.)

Abschnitt 1

Warum ist der Fall Adams und Evas von zentraler Bedeutung für meinen Fortschritt?

Mit dem Begriff „der Fall“ sind die Bedingungen des Erdenlebens und die Folgen gemeint, die es für Adam und Eva und ihre Nachkommen mit sich brachte, nun sterblich zu sein, weil Adam und Eva im Garten von Eden von der verbotenen Frucht aßen. Kurz vor seinem Tod erklärte Lehi seinem Sohn Jakob den Fall und wie er sich auf die Menschheit auswirkte (siehe 2 Nephi 2).

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Für den Unterricht lesen

Lies 2 Nephi 2:19-25. Wenn du möchtest, markiere dir die Erklärungen, warum der Fall Adams und Evas für den Plan des Vaters im Himmel notwendig war. Du kannst dir auch das Video zum Buch Mormon „Lehi verkündet, wie wir Freude haben können (2 Nephi 2:16-28)“ (3:08) anschauen.

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Adam und Eva, Gemälde von Douglas M. Fryer

In 2 Nephi 2:22 lesen wir, dass Adam und Eva in demselben Zustand hätten verbleiben müssen, in dem sie waren, nachdem sie erschaffen wurden, wenn sie sich dazu entschieden hätten, nicht zu übertreten. Sie hätten keinen Fortschritt gemacht und wären weder Krankheiten noch dem Tod unterworfen gewesen. Das hätte den Plan des himmlischen Vaters für seine Kinder zunichte gemacht. Als Elder Bruce C. Hafen Mitglied der Siebziger war, sagte er:

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Elder Bruce C. Hafen

Der Fall war keine Katastrophe. Er war kein Fehler und kein Unfall. Er war ein beabsichtigter Teil des Plans der Errettung. Wir sind Gottes Geistkinder [siehe Apostelgeschichte 17:28] und „unschuldig“ [Lehre und Bündnisse 93:38] an Adams Übertretung zur Erde gesandt. Dennoch sieht der Plan des Vaters vor, dass wir – als Preis, um wahre Freude verstehen zu können – in dieser gefallenen Welt der Versuchung und dem Elend ausgesetzt sind. Würden wir das Bittere nicht schmecken, könnten wir das Süße nicht erkennen [siehe Lehre und Bündnisse 29:39]. Wir brauchen die Erziehung und Läuterung im irdischen Dasein als „nächsten Schritt in [der] Entwicklung“, wie unser Vater zu werden. („Das Sühnopfer – alles für alles“, Liahona, Mai 2004, Seite 97.)

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat einige der Auswirkungen des Falls erläutert:

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Elder Jeffrey R. Holland

Der körperliche Tod brachte die Trennung des Geistes vom Körper mit sich und der geistige Tod die Entfremdung des Geistes und Körpers von Gott. Infolge des Falls mussten alle Menschen, die in die Sterblichkeit geboren wurden, diese beiden Arten von Tod erleiden. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass der Fall ein entscheidendes Element im göttlichen Plan des himmlischen Vaters war. Ohne ihn wären Adam und Eva keine sterblichen Kinder geboren worden, und damit gäbe es keine Menschheit, die Gegensätze und Wachstum, sittliches Handeln und die Freude an der Auferstehung, an der Erlösung und am ewigen Leben erleben könnte [siehe 2 Nephi 2:22-27; Mose 5:11]. (Jeffrey R. Holland, Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 207.)

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Denk vor dem Unterricht hierüber nach

Denk darüber nach, warum die Auswirkungen des Falls im Plan Gottes für seine Kinder unbedingt erforderlich waren. Inwiefern hast du durch den Fall die Gelegenheit erhalten, geistig Fortschritt zu machen und Freude zu erleben?

Abschnitt 2

Inwiefern ist es ein Segen, wenn ich die Entscheidungsfreiheit richtig gebrauche?

Als Lehi die Lehre vom Fall darlegte, erklärte er auch, warum im Plan der Erlösung die Entscheidungsfreiheit für unseren Fortschritt notwendig ist. Er benannte die folgenden Bedingungen als Voraussetzungen für die Entscheidungsfreiheit. (Lies die dazugehörigen Schriftstellen. Du kannst dir die Wörter und Wendungen markieren, in denen es um diese Bedingungen für die Entscheidungsfreiheit geht.)

  • Ausreichendes Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse (siehe 2 Nephi 2:5)

  • Gesetze, die den Menschen gegeben wurden (siehe 2 Nephi 2:5,10)

  • Gegensätzliche Anziehungskräfte und Wahlmöglichkeiten (siehe 2 Nephi 2:11-16)

  • Die Fähigkeit und die Freiheit, eine Wahl zu treffen (siehe 2 Nephi 2:16,26)

Denk darüber nach, wie es sich auf deine Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und Fortschritt zu machen, auswirken würde, wenn eine dieser Bedingungen im Plan des himmlischen Vaters nicht gegeben wäre.

Präsident Thomas S. Monson hat über die verschiedenen Entscheidungen gesprochen, die wir in diesem Leben treffen müssen:

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Präsident Thomas S. Monson

Es vergeht fast keine Stunde, in der wir nicht die eine oder andere Entscheidung treffen müssen. Einige davon sind belanglos, andere haben weiter reichende Wirkung. Einige haben keinen Einfluss auf den ewigen Lauf der Dinge, von anderen hingegen hängt alles ab. („Ein dreifaches R begleitet Entscheidungen“, Liahona, November 2010, Seite 67.)

Denk daran, dass der Vater im Himmel uns führt und uns bei unseren Entscheidungen hilft, besonders bei den wichtigsten. Denk daran zurück, wie du in der Vergangenheit schon Führung erhalten hast.

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Denk vor dem Unterricht hierüber nach

Denk an Entscheidungen, die du in letzter Zeit getroffen hast. Wie wirken sie sich auf deinen Fortschritt aus?

Abschnitt 3

Inwiefern kann mir das Sühnopfer Jesu Christi wahre Freiheit schenken?

Nachdem Lehi seine Kinder über die Notwendigkeit des Falls und der Entscheidungsfreiheit für den Erlösungsplan unterwiesen hatte, erklärte er ihnen, dass das Sühnopfer Jesu Christi Gottes Kindern die Freiheit bietet, Entscheidungen von ewiger Tragweite zu treffen.

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Göttlicher Erlöser, Gemälde von Simon Dewey
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Für den Unterricht lesen

Lies 2 Nephi 2:26-28 und denk über die Wahl nach, die du dank des Sühnopfers des Erretters hast.

Elder Hafen sprach über den Zusammenhang zwischen dem Fall, der Entscheidungsfreiheit und dem Sühnopfer Jesu Christi, und sagte dabei:

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Elder Bruce C. Hafen

Adam und Eva lernten ständig aus ihren oftmals bitteren Erfahrungen. … Doch durch das Sühnopfer [Jesu Christi] konnten sie aus ihren Erfahrungen lernen, ohne dadurch verdammt zu werden. Das Sühnopfer machte ihre Entscheidungen nicht ungeschehen und versetzte sie nicht zurück in die Unschuld, die sie im Garten von Eden gehabt hatten. So eine Geschichte hätte keine Handlung, und der Charakter würde dabei nicht geformt. Gottes Plan sieht Entwicklung vor – Zeile um Zeile, Schritt für Schritt, Gnade für Gnade.

Wenn es in Ihrem Leben also Probleme gibt, denken Sie nicht, bei Ihnen stimme etwas nicht. Die Auseinandersetzung mit diesen Problemen ist der wahre Sinn des Lebens. Wenn wir Gott näher kommen, zeigt er uns unsere Schwächen und macht uns durch sie klüger und stärker [siehe Ether 12:27]. („Das Sühnopfer – alles für alles“, Liahona, Mai 2004, Seite 97.)

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Adam und Eva: Ebenbild, Gemälde von Walter Rane
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Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Hätte der Mensch Entscheidungsfreiheit bekommen, ohne dass das Sühnopfer [Jesu Christi] gebracht worden wäre, so wäre das ein unheilvolles Geschenk gewesen.“ („Sühnopfer, Entscheidungsfreiheit, Verantwortlichkeit“, Der Stern, Juli 1988, Seite 65.) Inwiefern ermöglicht das Sühnopfer Jesu Christi es dir, aus deinen Entscheidungen zu lernen? Was könntest du zum Beispiel aus einer Sünde, die du begangen hast, oder aus einem Fehler, der dir unterlaufen ist, lernen?