Evangeliumswahrheiten entdecken

Definieren

Erläutern Sie, dass die heiligen Schriften eine Fundgrube ewiger Wahrheit sind. Diese ewigen Wahrheiten werden mitunter auch Lehren oder Evangeliumsgrundsätze genannt. Die Lehren und Grundsätze des Herrn haben die Macht, unser Leben zu verändern (siehe Alma 31:5).

Manche Wahrheiten sind relativ leicht zu erkennen, weil sie in den heiligen Schriften ausdrücklich benannt werden. Manchmal werden diese expliziten Wahrheiten mit Wörtern oder Formulierungen eingeleitet wie etwa „so sehen wir“, „denkt daran“, „darum“, „daher“ oder „siehe“.

Andere Wahrheiten werden nicht direkt benannt, sondern sind in Berichten, Ereignissen oder Gleichnissen nur angedeutet oder veranschaulicht. Solcherart angedeutete Wahrheiten lassen sich erkennen, indem man sich Fragen wie diese stellt:

• Was ist die Moral dieser Geschichte, worauf will sie hinaus? Wieso hat sie der Verfasser in die heiligen Schriften aufgenommen?

• Was kann ich von den Menschen in dieser Geschichte lernen?

• Kann ich darin einen Zusammenhang von Ursache und Wirkung erkennen, der auch heute für uns Gültigkeit hat?

Zeigen

Beispiel 1: Explizite Wahrheiten

Lesen Sie gemeinsam Helaman 5:9 und arbeiten Sie eine Wahrheit wie diese heraus: Der einzige Weg, wodurch wir errettet werden können, ist durch das sühnende Blut Jesu Christi. Erklären Sie auch, dass in diesem Vers der Ausdruck denkt daran auf eine im Anschluss genannte Wahrheit hinweist.

Beispiel 2: Implizite oder durch ein Beispiel umschriebene Wahrheiten

Fassen Sie Matthäus 20:1-15 zusammen und lesen Sie die Wahrheiten vor, die aus dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg hervorgehen: Jeder kann die Segnungen ewigen Lebens empfangen, unabhängig davon, wann er das Evangelium empfängt. Der Vater im Himmel und Jesus Christus sind gütig, großzügig und gerecht zu allen ihren Kindern. Wir sollten uns über das Glück anderer freuen, anstatt neidisch zu sein.

Üben

Geben Sie den Schülern die Gelegenheit, das Herausarbeiten von Evangeliumswahrheiten anhand einer Schriftstelle zu üben, die Sie gerade im Unterricht durchnehmen. Sie können aber auch eine der unten aufgeführten Schriftstellen auswählen. Lassen Sie die Schüler erzählen, welche Lehre oder welche Grundsätze sie gefunden haben.

Weitere Schriftstellen zum Üben:

• Genesis 39:7-9

• Matthäus 18:23-35

• Alma 41:10

• Lehre und Bündnisse 58:26,27

Auffordern und nachfassen

Fordern Sie die Schüler auf, diese Fertigkeit beim persönlichen Schriftstudium einzusetzen. Bitten Sie Ihre Schüler in den nächsten Wochen zu Unterrichtsbeginn, über Grundsätze und Wahrheiten zu sprechen, die sie beim persönlichen Studium gefunden haben.

Im Rahmen der weiteren Arbeit an dieser Fertigkeit könnten Sie in den Unterricht auch zusätzliche Kompetenzen zum Auffinden von Wahrheiten einflechten. Eine solche Fertigkeit wäre etwa, nachzuforschen, welche Wahrheiten neuzeitliche Propheten oder Aposteln einer Schriftstelle entnommen haben.

Weitere Schulungsmodule, die die Schüler darin unterstützen, Wahrheiten besser zu erkennen, sind zum Beispiel „Auf Ursache und Wirkung achten“ oder „Die heiligen Schriften im Kontext verstehen“.