Missionsberufungen
Effizientes Evangeliumsstudium und Vorbereitung einer Lektion


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Effizientes Evangeliumsstudium und Vorbereitung einer Lektion

Zum Nachdenken

Zum Nachdenken

  • Warum soll ich das Evangelium studieren?

  • Wie wirkt sich mein Evangeliumsstudium auf die aus, die ich unterweise?

  • Weshalb muss ich beständig die Lehren des Evangeliums Jesu Christi wie einen Schatz aufhäufen?

  • Wie kann ich die Lehren des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi besser studieren und mich besser darauf vorbereiten, sie an andere weiterzugeben?

  • Wie kann ich allein und mit meinem Mitarbeiter besser studieren?

Der Herr hat gesagt: „Trachte nicht danach, mein Wort zu verkünden, sondern trachte zuerst danach, mein Wort zu erlangen, und dann wird deine Zunge gelöst werden; dann, wenn du wünscht, wirst du meinen Geist und mein Wort haben, ja, die Macht Gottes, um Menschen zu überzeugen“ (LuB 11:21). Wer ein guter Lehrer sein will, muss sich Erkenntnis von Geistigem aneignen. Wer im Evangelium Fortschritt machen und auf dem Weg bleiben will, der zum ewigen Leben führt, muss es sich zur Gewohnheit machen, sich mit dem Evangelium zu befassen (siehe LuB 131:6). Die Lerngewohnheiten, die Sie sich auf Mission aneignen, wirken sich nicht nur zu Ihrem eigenen Vorteil aus, sondern helfen auch denen, die Sie unterweisen, mehr Glauben an den Erretter zu entwickeln.

Das tägliche Schriftstudium beginnt stets mit einem Gebet. Es ist ein Akt des Glaubens, dem eine Willensentscheidung vorausgeht. Viele Missionare fragen sich, wie sie am besten studieren sollen. Manche verlassen sich zu einem beträchtlichen Teil auf andere oder auf einen Lehrplan, nach dem sie vorgehen können. Natürlich kann man von einem guten Lehrer viel lernen, und das ist gut so. Wichtiger jedoch ist, dass Sie selbst prägende Lernerfahrungen machen. Wenn Ihnen das Studium etwas bringen soll, müssen Sie den starken Wunsch haben zu lernen. Sie müssen zudem mit „wirklichem Vorsatz“ studieren (Moroni 10:4), „hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“ (Matthäus 5:6) und sich um Antworten auf die Fragen und Bedenken Ihrer Untersucher bemühen.

Aufgabe: Persönliches Studium

Betrachten Sie das Bild von Joseph Smith auf der vorhergehenden Seite. Lesen Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11-13. Beantworten Sie die folgenden Fragen schriftlich in Ihrem Studientagebuch.

Aufgabe: Persönliches Studium

  • Joseph Smith las Jakobus 1:5 und sann darüber nach. Inwiefern führte das dazu, dass er in der Lage war, Offenbarung zu empfangen?

  • Welche Auswirkungen hatte dieses Schriftstudium auf künftige Generationen?

  • Wie hat sich diese Entscheidung Joseph Smiths, nämlich zu studieren und zu suchen, auf Sie ausgewirkt?

  • Was bringt Ihnen das Studium des Evangeliums?

Schriftstudium

Was möchte der Herr? Wie soll ich das Evangelium studieren?

Durch den Heiligen Geist lernen

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Enos praying

Am besten lernt man das Evangelium, indem man sich vom Heiligen Geist unterweisen lässt. Beten Sie zu Beginn immer darum, dass der Heilige Geist Ihnen beim Lernen hilft. Durch ihn bekommen Sie Erkenntnisse und Einsichten, die Sie als vorteilhaft empfinden werden und die Sie in die Lage versetzen, auch anderen etwas Gutes zu tun. Ihr Glaube an Jesus Christus nimmt zu. In Ihnen wächst der Wunsch, umzukehren und besser zu werden.

Ein solches Studium versetzt Sie in die Lage, Ihren Mitmenschen zu dienen, ihnen Trost zu spenden und Probleme zu lösen. Es gibt Ihnen Kraft, bis ans Ende auszuharren. Wenn die Beschäftigung mit dem Evangelium erfolgreich sein soll, darf man sich nicht nur etwas wünschen; man muss auch etwas tun. „Denn wer eifrig sucht, der wird finden; und die Geheimnisse Gottes werden ihnen durch die Macht des Heiligen Geistes entfaltet werden, in dieser Zeit ebenso wie in alter Zeit“ (1 Nephi 10:19). Wenn Sie, wie Enos, danach hungern, die Worte des ewigen Lebens kennen zu lernen, und wenn Sie zulassen, dass Ihnen diese Worte „tief ins Herz“ dringen“ (Enos 1:3), dann öffnet der Heilige Geist Ihnen Herz und Sinn, und Sie empfangen größeres Licht und Verständnis.

Das Studium des Evangeliums führt auch dazu, dass man Offenbarung empfängt (siehe Jakob 4:8). Der Herr sagte zu Oliver Cowdery: „Siehe, du hast es nicht verstanden; du hast gemeint, ich würde es dir geben, obschon du dir keine Gedanken gemacht hast, außer mich zu bitten. Aber siehe, ich sage dir: Du musst es mit deinem Verstand durcharbeiten; dann musst du mich fragen, ob es recht ist, und wenn es recht ist, werde ich machen, dass dein Herz in dir brennt; darum wirst du fühlen, dass es recht ist“ (LuB 9:7,8). Achten Sie beim Studium genau auf Gedanken, die Ihnen in den Sinn kommen, und Gefühle, die Ihnen ins Herz dringen – insbesondere, was die Menschen betrifft, die Sie unterweisen.

Schriftstudium

Worin besteht die Rolle des Heiligen Geistes beim Lernen des Evangeliums?

Gemäß dem leben, was man weiß

Es macht Freude, wenn man das Evangelium immer besser versteht. Natürlich will man das Gelernte dann auch anwenden. Seien Sie stets bestrebt, gemäß Ihrer Erkenntnis zu leben. Dann wachsen Ihr Glaube, Ihre Erkenntnis und Ihr Zeugnis. Wenn Sie gemäß dem handeln, was Sie gelernt haben, vertieft und erweitert sich Ihr Verständnis (siehe Johannes 7:17).

Häufen Sie durch Studium und durch Glauben die Worte der heiligen Schriften und der neuzeitlichen Propheten wie einen Schatz auf. Dann wächst auch Ihr Wunsch, mit anderen Menschen über das Evangelium zu sprechen. Ihnen ist verheißen, dass der Geist Sie wissen lassen wird, was Sie sagen sollen, wenn Sie andere unterweisen. Der Herr hat nämlich gesagt: „Sorgt euch auch nicht im Voraus, was ihr sagen sollt; sondern häuft in eurem Sinn beständig die Worte des Lebens auf wie einen Schatz, dann wird euch zur selben Stunde das Maß eingegeben werden, das einem jeden zugemessen werden soll“ (LuB 84:85).

Schriftstudium

Was sagen die heiligen Schriften darüber, wie man das Evangelium lernt?

Studium und Vorbereitung der Unterweisung

Zu den Lektionen (in Kapitel 3) gehören Fragen für das Taufinterview, Verpflichtungen, die eingegangen werden sollen, und Lehren, die Sie vermitteln müssen. Außerdem finden Sie dort nützliche Anregungen für die Lektion. Es steht jedoch nicht wortwörtlich da, was Sie sagen sollen oder wie Sie es sagen sollen. Es ist vielmehr Ihre Aufgabe, sich eingehend mit den Lektionen zu befassen und sie mit eigenen Worten durch den Geist zu vermitteln. Lehren Sie so, dass die Menschen in ihrem Glauben an Jesus Christus gestärkt werden und immer mehr den Wunsch entwickeln, umzukehren und mit Gott einen Bund zu schließen.

Ein guter Lehrer ist stets bemüht, dazuzulernen und immer besser zu unterrichten. Sie sagen bei der Unterweisung natürlich nicht alles, was Sie über die jeweilige Lehre wissen. Aber Ihr größeres Wissen stärkt Ihr Zeugnis und versetzt Sie in die Lage, mit der Macht des Geistes zu lehren. Prüfen Sie anhand folgender Checkliste, ob Sie die Lektionen bestimmungsgemäß umsetzen:

  • Ich trachte bei der Vorbereitung und während der Lektion nach Führung durch den Geist und befolge, was er mir sagt.

  • Ich bemühe mich, mich beständig mit der Lehre zu befassen, sie wie einen Schatz aufzuhäufen und sie in die Tat umzusetzen.

  • Ich erstelle gemeinsam mit meinem Mitarbeiter einen konkreten Plan für einen jeden, den wir unterweisen.

  • Ich konzentriere mich während der Lektion auf die Hauptaussagen und die wichtigsten Lehren.

  • Ich gestalte die Lektion (Reihenfolge, Länge, Einzelheiten) gemäß den Bedürfnissen der Menschen, die ich unterweise.

  • Es kommt oft vor, dass ich deutlich und überzeugt aus der Schrift unterweise.

  • Ich gebe oft Zeugnis.

  • Ich helfe den Menschen, die Verpflichtungen einzugehen und zu halten, die zu Taufe und Konfirmierung führen.

So können Sie dazu beitragen, dass ein anderer ein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi erlangt.

Zu Beginn Ihrer Mission müssen Sie zuerst lernen, wie man eine Lektion gestaltet und andere unterweist. Wenn Sie dann mehr Erfahrung haben, möchten Sie Ihr Wissen weiter vertiefen und ein noch besserer Lehrer werden. Für jeden Termin brauchen Sie eine Lektionsplanung, die Ihnen hilft, durch den Geist zu lehren und den Untersucher dazu zu bewegen, dass er Verpflichtungen eingeht und diese auch hält. Im Folgenden finden Sie Anregungen, die sich Ihre gesamte Mission hindurch verwenden lassen. Denken Sie aber bitte daran: Sie müssen nicht ständig jede dieser Anregungen aufgreifen. Verwenden Sie sie so, wie Sie sie brauchen können und wie der Geist es Ihnen eingibt. Wenn Sie eine neue Sprache lernen, setzen Sie die Anregungen am besten zunächst in Ihrer Muttersprache um und erst dann in der Sprache Ihrer Mission.

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sister missionaries studying
  • Konzentrieren Sie sich vor allem auf die Verpflichtungen und die Fragen für das Taufinterview. Unterweisen Sie so, dass die Menschen Verpflichtungen eingehen und sich für Taufe und Konfirmierung bereitmachen. Sie müssen mit den Fragen für das Taufinterview und den Verpflichtungen, die zu jeder Lektion gehören, gut vertraut sein. Ihnen muss klar sein, was die Menschen als Folge Ihrer Lektion wissen, empfinden und tun sollen. Üben Sie mit Ihrem Mitarbeiter. Erklären Sie die Grundsätze klar und überzeugend in eigenen Worten.

  • Machen Sie sich mit der Lehre vertraut und setzen Sie sie in die Tat um. Jede Lektion ist auf der Lehre aufgebaut. Studieren Sie gebeterfüllt die heiligen Schriften, die Lektionen, die Broschüren, die „Anregungen für die Lektion“ sowie die Bücher der Missionarsbibliothek. So lernen Sie die Lehre gründlich kennen. Suchen Sie Material, das die Lehre in den Lektionen untermauert. Lernen Sie die Reihenfolge, in der die Grundsätze der Lehre vorkommen, auswendig. Setzen Sie das, was Sie gelernt haben, in die Tat um. Halten Sie das Gelernte im Studientagebuch fest. Sprechen Sie mit anderen Missionaren darüber.

  • Planen und gestalten Sie die Lektion. Wer die Lehre unmissverständlich und geistig machtvoll lehren will, braucht eine Lektionsplanung – eine systematische Zusammenfassung dessen, was man sagen will. Stellen Sie dabei die Lehre, die Fragen für das Taufinterview und die Verpflichtungen, die mit der jeweiligen Lektion einhergehen, in den Mittelpunkt. Diese Planung ergänzen Sie sodann – je nach Länge der Lektion – mit Schriftstellen, Fragen und Beispielen. Sie brauchen nicht für jeden Untersucher eine neue Lektionsplanung. Sie müssen sie jedoch ständig nachbessern und an die Bedürfnisse des Untersuchers anpassen. Halten Sie Ihre erste Lektionsplanung einfach und kurz. Mit der Zeit sammeln Sie Erfahrung und können sie verfeinern.

  • Sprechen Sie das an, was die Menschen brauchen. Die Lehren des Evangeliums gelten für jedermann. Die Lehrmethode jedoch müssen Sie auf das abstimmen, was der jeweilige Untersucher braucht. Achten Sie darauf, in welchen Punkten Sie die Lektion an den Untersucher anpassen können, wenn Sie sich mit der Lehre befassen und Lektionsplanungen zusammenstellen. Und wenn Sie sich dann konkret auf einen Termin vorbereiten, können Sie diese möglichen Varianten durchgehen und sie auf den Untersucher abstimmen. Legen Sie fest, welche Aufforderungen Sie aussprechen werden. Konzentrieren Sie sich dabei auf das eigentliche Ziel: Sie wollen denen, die sie unterweisen, helfen, das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi anzunehmen und sich taufen und konfirmieren zu lassen.

  • Seien Sie bereit, Auskunft zu geben. Einem Missionar werden viele Fragen gestellt. Notieren Sie diese Fragen in Ihrem Studientagebuch. Forschen Sie in den heiligen Schriften und anderen Unterlagen, wo Sie die Antworten finden können. Beten Sie um Erkenntnis. Schreiben Sie die Antworten in Ihr Studientagebuch. Sprechen Sie auch mit anderen Missionaren darüber. Schreiben Sie häufig gestellte Fragen und die Antworten darauf in Ihr Studientagebuch. So können Sie sie bei Bedarf rasch wiederfinden.

  • Geben Sie die Lektion. Wer andere unterweist, kann dabei hervorragend die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern. Während Sie die Lehre lernen und Lektionen planen, können Sie Ihren Mitarbeiter und andere Missionare unterweisen. Probieren Sie neue Erklärungen aus, einen neuen Einstieg, neue Erfahrungen, neue Fragen sowie neue Arten der Aufforderung, sich zu etwas zu verpflichten. Bitten Sie andere Missionare um Ideen und Vorschläge.

  • Werten Sie Ihre Lektionen aus. Fragen Sie sich nach jeder Lektion, wie gut Sie sie gegeben haben. Haben Sie sich auf die Lehre konzentriert? Haben Sie die Untersucher aufgefordert, umzukehren und Verpflichtungen einzugehen? Haben Sie daran gearbeitet, sie für die Taufe und die Konfirmierung bereitzumachen? Haben Sie sinnvolle Fragen gestellt? Haben Sie Zeugnis gegeben? Haben Sie um Empfehlungen gebeten? Verbessern Sie Ihre Lektionsplanung nach und nach.

Befassen Sie sich mit den Lektionen und vertiefen Sie dabei weiterhin Ihre Erkenntnis von der Lehre. Bemühen Sie sich aktiv darum, immer machtvoller zu lehren. Studieren Sie gebeterfüllt und glaubensvoll das Evangelium. Dann wachsen Ihr Zeugnis und Ihre Erkenntnis. Versuchen Sie jedoch nicht, alles zu vermitteln, was Sie wissen. Lehren Sie die Botschaft klar, einfach und gemäß dem, was der Untersucher braucht. Folgen Sie dem Geist und vermitteln Sie „das Maß …, das einem jeden zugemessen werden soll“ (LuB 84:85).

Begriffsdefinitionen

Wir überbringen eine machtvolle Botschaft mit einem besonderen Wortschatz. So, wie ein Arzt im Wartezimmer mit den Angehörigen anders spricht als im Operationssaal mit den Kollegen, müssen auch Sie lernen, mit Menschen, denen unsere Botschaft neu ist, so zu sprechen, dass man Sie versteht.

Befassen Sie sich mit den Schlüsselbegriffen, die Sie bei jeder Lektion im Abschnitt „Anregungen für die Lektion“ finden. Das hilft Ihnen, die Begriffe besser zu erklären, mit denen Ihr Gesprächspartner möglicherweise nicht vertraut ist. Machen Sie sich mit den Definitionen vertraut. In dem Nachschlagewerk Treu in dem Glauben und im Schriftenführer werden weitere Begriffe definiert. Schreiben Sie die Definitionen in Ihr Studientagebuch. Üben Sie die Worterklärungen mit Ihrem Mitarbeiter bzw. jemand anders. Werden Sie nicht richtig verstanden, müssen Sie sich anders ausdrücken. Halten Sie sich dabei an die Definitionen, die in Ihren Studienunterlagen gegeben werden.

Sie müssen bei der Lektion auf Anzeichen achten, aus denen hervorgeht, dass dem Untersucher ein Wort oder ein Grundsatz neu ist. Nehmen Sie sich in diesem Fall Zeit, solche Wörter oder Grundsätze zu erklären. Denken Sie daran: Sie müssen so lehren, dass man Sie versteht. Nur dann werden Sie und die, die Sie unterweisen, „erbaut und freuen sich miteinander“ (LuB 50:22).

Aufgabe: Persönliches Studium

Schlagen Sie die Lektion „Die Botschaft von der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi“ in Kapitel 3 auf. Lesen Sie die Schlüsselbegriffe im Abschnitt „Anregungen für die Lektion“ durch. Wählen Sie aus der Lektion drei weitere Begriffe aus, und definieren Sie sie anhand der oben genannten Anweisungen.

Tipps für das Studium

Jede Anregung in diesem Abschnitt kann Ihr Evangeliumsstudium lohnender und geistig erbaulicher machen. Beachten Sie Folgendes:

  • Beginnen Sie stets mit einem Gebet.

  • Gehen Sie beim Evangeliumsstudium so vor, dass Ihr Glaube an den Erretter gestärkt wird und Sie Ihre Zeit nutzbringend verwenden.

  • Studieren Sie das, was die Untersucher brauchen, denn Sie sollen sie ja dazu führen, dass sie sich taufen und konfirmieren lassen und bis ans Ende ausharren. Schreiben Sie Ihren jeweiligen Studienplan in Ihren Tagesplan.

  • Stellen Sie sich zu Beginn folgende Fragen: Was muss ich heute vermitteln? Was kann ich lernen, um denen, die ich unterweise, so gut wie nur möglich zu helfen? Nach welchen Tipps aus diesem Abschnitt will ich heute vorgehen?

Berücksichtigen Sie beim Studium die hier angeführten Tipps oder stützen Sie sich auf die Ideen anderer.

Das Gelernte in die Tat umsetzen

  • Wenden Sie das, was Sie lernen, auf sich selbst an (siehe 1 Nephi 19:23).

  • Setzen Sie sich Ziele, die Ihnen helfen, gemäß dem zu leben, was Sie lernen.

  • Setzen Sie statt der Anrede Ihren eigenen Namen in eine Schriftstelle ein. Dadurch beziehen Sie die Schriftstelle auf sich.

  • Fragen Sie sich: „Inwiefern muss ich mich jetzt, da ich das weiß, ändern?“ Setzen Sie sich entsprechende Ziele.

Aufgabe: Persönliches Studium

Wählen Sie eine der folgenden Schriftstellen aus. Lesen Sie sie und denken Sie darüber nach. Nennen Sie dann zwei, drei Möglichkeiten, wie sich diese Schriftstelle in die Tat umsetzen lässt.

Aufgabe: Persönliches Studium

Bewerten Sie, wie gut Sie nach den Grundsätzen leben, die Sie vermitteln. Wählen Sie etwas aus, was Sie noch besser machen könnten. Fassen einen entsprechenden Vorsatz.

Suchen, nachsinnen, sich erinnern

  • Seien Sie wach. Machen Sie zuerst Ihren Frühsport, duschen Sie und beten Sie. Danach beginnen Sie mit dem Studium.

  • Studieren Sie am Tisch, sodass Sie sich Notizen machen können (nicht etwa im Bett oder in liegender Stellung). Legen Sie Ihr Studienmaterial bereit und bleiben Sie wach.

  • Beten Sie. Bitten Sie um Erkenntnis.

  • Befassen Sie sich mit einem bestimmten Thema.

  • Fragen Sie sich: „Was will der Verfasser damit sagen? Was ist die Hauptaussage? Inwiefern gilt dies für mich?“

  • Stellen Sie sich das Gelesene bildhaft vor. Stellen Sie sich beispielsweise vor, wie es für Ammon gewesen sein muss, als er vor dem lamanitischen König stand.

  • Befassen Sie sich mit den Worten der lebenden Propheten (in der genehmigten Missionarsbibliothek und in den Zeitschriften der Kirche).

  • Schreiben Sie Ihre Fragen in das Studientagebuch. Schlagen Sie in den Schriften, in den Worten der neuzeitlichen Propheten oder weiteren Unterlagen nach, um dort die Antwort zu finden.

  • In einer einzigen Schriftstelle können mehrere Gedanken enthalten sein. Unterstreichen oder markieren Sie diese Wörter oder Wendungen. So lassen sich mehrere Gedanken in einer einzigen Schriftstelle auseinander halten.

  • Sprechen Sie mit anderen Missionaren über das, was Sie lernen. Man lernt selbst viel, wenn man eine Lehre oder einen Grundsatz einem anderen Menschen erklären muss.

  • Markieren Sie Ihre Schriften. Machen Sie Anmerkungen. Schreiben Sie an den Rand Querverweise, die die betreffende Schriftstelle erhellen.

  • Lernen Sie Schriftstellen auswendig, die die von Ihnen vermittelten Grundsätze erläutern und untermauern.

Auf das Studienmaterial zurückgreifen

  • Nutzen Sie die Studienhilfen in den von der Kirche herausgegebenen heiligen Schriften (den Schriftenführer, die Joseph-Smith-Übersetzung, das Stichwortverzeichnis in der Dreifachkombination sowie Kapitelüberschriften, Fußnoten und Karten).

  • Lesen Sie die Missionarslektionen, die genehmigte Missionarsbibliothek, die Zeitschriften der Kirche sowie diese Anleitung.

  • Sehen Sie sich die Kapitelüberschriften in den Schriften an. Dadurch gewinnen Sie einen Überblick über das betreffende Kapitel.

  • Führen Sie in Ihrem Studientagebuch Bericht und ordnen Sie das, was Sie gelernt haben, übersichtlich an. Lesen Sie häufig durch, was Sie niedergeschrieben haben. Gestalten Sie Ihr Tagebuch übersichtlich. So können Sie etwas leicht nachschlagen.

  • Nutzen Sie diese Anleitung als Arbeitsbuch. Notieren Sie Ihre Eindrücke und Gedanken an den dafür vorgesehenen Stellen.

  • Lesen Sie die angegebenen Schriftstellen. Schreiben Sie zusätzliche Schriftstellen in diese Anleitung oder in Ihr Studientagebuch.

Sich einen Überblick verschaffen

  • Verschaffen sie sich zunächst einen Überblick. Überfliegen Sie das betreffende Buch, das Kapitel oder die Schriftstelle oder lesen Sie die Kapitelüberschrift. Versuchen Sie, sich Zusammenhang und Hintergrund klarzumachen.

  • Fassen Sie den Hauptgedanken in einem Satz oder in einem kurzen Absatz zusammen.

  • Nutzen Sie die Karten zur Bibel und zur Geschichte der Kirche. So können Sie etwas über die geographische Lage, über Entfernungen, Klima oder die Landschaft erfahren.

  • Gehen Sie die Reihenfolge der Ereignisse durch und befassen Sie sich mit der Kultur. Lesen Sie die Anmerkungen zur Geschichte im Schriftenführer und in den Kapitelüberschriften bzw. in der Einleitung eines Abschnitts.

Aufgabe: Persönliches Studium

Lesen Sie die Kapitelüberschriften der folgenden Bücher. Schreiben Sie dann eine kurze Zusammenfassung, in der Sie den Hintergrund, die Hauptereignisse und die wichtigsten Lehren des Buches darlegen.

Aufgabe: Persönliches Studium

Ins Detail gehen

  • Achten Sie auf Schlüsselbegriffe. Vergewissern Sie sich, dass Sie sie verstehen. Suchen Sie Definitionen in den Fußnoten, im Schriftenführer oder sonst einem Wörterbuch. Suchen Sie aus dem Zusammenhang der Wörter und Wendungen Hinweise darauf, was der Schlüsselbegriff bedeutet.

  • Achten Sie auf Bindewörter wie darum, und dann, so, deshalb und so weiter. Versuchen Sie dann anhand solcher Wörter den Zusammenhang zwischen zwei Sätzen herauszufinden.

  • Schlagen Sie im Schriftenführer nach. Dort sehen Sie, wie das gleiche Wort in einem anderen Zusammenhang verwendet wird oder wie andere Propheten diesen Begriff verwenden.

  • Stellen Sie die Bedeutung von Wörtern und Wendungen fest, die Sie bisher nicht kannten.

Die Schriften markieren

Das Markieren von Schriftstellen kann dazu beitragen, dass man eingehend über eine Schriftstelle bzw. eine Evangeliumslehre nachdenkt. Die Schriften lassen sich auf vielerlei Weise markieren. Arbeiten Sie mit einer Methode, die Ihnen liegt. In der Folge finden Sie einige Anregungen für das Markieren der Schrift.

  • Verwenden Sie Bleistifte oder Buntstifte, jedoch keine Stifte, die durch das Papier durchscheinen.

  • Schraffieren, unterstreichen oder umranden Sie ganze Verse, Versblöcke oder Teile eines Verses.

  • Markieren Sie nicht allzu viel. Sie haben keinen Nutzen davon, denn wenn Sie zu viele Anmerkungen, Linien oder Farben verwenden, verlieren Sie die Übersicht.

  • Unterstreichen Sie pro Vers, Abschnitt oder Kapitel nur einige wenige Schlüsselwörter.

  • Umranden oder unterstreichen Sie wichtige Begriffe und verbinden Sie sie durch Striche mit verwandten Begriffen.

  • Nummerieren Sie bei einer Aufzählung die einzelnen Punkte im Text oder am Rand.

  • Schlagen Sie Fußnoten nach. Das kann beim Markieren oder Interpretieren helfen.

  • Damit Sie bestimmte Schlüsselverse nicht vergessen, schreiben Sie ein Symbol (etwa ein Häkchen) an den Rand.

Das Markieren der Schriften soll Ihnen helfen, das Gelernte in die Tat umzusetzen und andere besser zu unterweisen. Entwickeln Sie eine in sich stimmige Methode. Sie soll Ihnen helfen, den Sinn und Zweck Ihrer Mission zu erfüllen.

Aufgabe: Persönliches Studium

Gibt es Anregungen, die Sie noch nicht ausprobiert haben? Wählen Sie eine Idee aus dem Abschnitt „Tipps für das Studium“ und probieren Sie sie beim nächsten Schriftstudium bzw. beim Studium mit Ihrem Mitarbeiter aus.

Zur Erinnerung

Zur Erinnerung

  • Lerneifer ist für Ihre Errettung und Ihren Erfolg als Missionar ganz wesentlich.

  • Das Evangelium lernt man durch Studium, Glauben und die Macht des Heiligen Geistes.

  • Lernen macht Freude und wirkt sich in vieler Hinsicht segensreich aus.

  • Das tägliche Studium – allein und mit dem Mitarbeiter – stärkt den Glauben und Sie können dann besser durch den Geist lehren.

  • Durch unterschiedliche Lernmethoden macht das Lernen mehr Freude und bringt größeren Gewinn.

Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Benoten Sie sich anhand der folgenden Skala (1 = nie, 3 = manchmal, 5 = fast immer):

    • Beim Schriftstudium denke ich an die Menschen, die ich unterweise.

    • Während des Tages denke ich an das, womit ich mich am Morgen beschäftigt habe.

    • Beim Studium kommen mir neue Gedanken in den Sinn.

    • Geistige Eindrücke und Ideen notiere ich an geeigneter Stelle.

    • Beim Schriftstudium schlafe ich ein.

    • Ich freue mich auf das persönliche Studium.

    • Ich freue mich auf das Studium mit meinem Mitarbeiter.

    Gehen Sie Ihre Antworten durch. Was machen Sie schon ganz gut? Hätten Sie bei dem einen oder anderen Punkt lieber eine andere Antwort gehabt? Setzen Sie sich ein, zwei Ziele, wie Sie Ihr Evangeliumsstudium verbessern können.

  • Stellen Sie sich erneut die Fragen aus dem Abschnitt „Zum Nachdenken“ am Beginn dieses Kapitels. Wie wirken sich diese Fragen auf Ihr Studium des Evangeliums aus?

  • Gehen Sie noch einmal den Abschnitt „Tipps für das Studium“ durch. Wählen Sie aus jeder Kategorie eine Anregung aus, die Sie noch nicht ausprobiert haben. Beherzigen Sie sie bei Ihrem persönlichen Studium.

  • Lesen Sie Lehre und Bündnisse 138:1-11. Beantworten Sie dabei folgende Fragen:

    • Was musste Präsident Smith tun, damit sich sein Sinn auftat?

    • Was hat ihm die Lehre bedeutet, über die er damals nachsann?

  • Schlagen Sie im Schriftenführer die Definition des Begriffs „Erkenntnis“ nach. Lesen Sie die dort angeführten Schriftstellen. Beantworten Sie in Ihrem Studientagebuch folgende Frage: „Welche Erkenntnis brauche ich, um ein guter Missionar zu sein?“

  • Wählen Sie aus Kapitel 3 eine Lehre aus, die Sie gern besser verstehen möchten. Notieren Sie in Ihrem Studientagebuch Fragen, auf die Sie gern Antwort geben könnten. Befassen Sie sich eine Zeit lang (einige Tage) eingehend mit dieser Lehre. Beten Sie konkret um mehr Erkenntnis. Notieren Sie, was Sie lernen.

  • Lesen Sie 1 Nephi 10:17; 11:1-6. Beantworten Sie folgende Frage: „Weshalb konnte Nephi das in Erfahrung bringen, was sein Vater wusste?“

Studium mit dem Mitarbeiter

Distriktsversammlung und Zonenkonferenz

  • Wählen Sie aus den Missionarslektionen ein Thema aus, mit dem Sie sich schon gründlich befasst haben. Tun Sie Folgendes:

    • Sprechen Sie über zwei, drei Punkte, die Sie durch das Schriftstudium gelernt haben und die beim Durchnehmen der jeweiligen Lektion hilfreich gewesen sind.

    • Sagen Sie, was Sie getan haben und wodurch Sie diese Punkte erkannt haben (wie Sie studiert haben, welche Hilfsmittel Sie benutzt haben, auf welche Fragen Sie Antwort gesucht haben usw.).

    • Zeigen Sie, wie Sie Bericht über Ihr Studium führen und wie Sie das Gelernte systematisch aufbereiten.

    Wenn noch Zeit bleibt, können Sie weitere Missionare bitten, über dasselbe Thema zu sprechen.

  • Die folgende Aufgabe kann jeder für sich durchführen. Sie können aber auch Kleingruppen bilden. Bitten Sie die Missionare, eine der folgenden Fragen auszuwählen (Sie können sich natürlich auch eigene Fragen ausdenken) und sie dann aufzuschreiben.

    • Warum ist die Familie im Plan Gottes so wichtig?

    • Wieso gibt es Leid und Prüfungen?

    • Welche Rolle kommt dem Geist bei der Bekehrung zu?

    Geben Sie den Missionaren für die folgende Aufgabe fünf bis sieben Minuten Zeit:

    • Sie sollen mindestens zwei Schriftstellen finden, die diese Frage beantworten.

    • Sie sollen kurz schriftlich erklären, inwiefern die betreffenden Schriftstellen die Frage beantworten.

    • Sie sollen sagen, wie sie vorgehen würden, um sich die Antwort zu merken.

    • Sie sollen sagen, was sie tun würden, um sich noch eingehender mit dieser Frage zu befassen.

    Lassen Sie einige Missionare (oder jede Gruppe) berichten. Besprechen Sie die Antworten.

  • Die Missionare sollen aus einer der Lektionen in Kapitel 3 ein, zwei Fragen zu einem Grundsatz oder einer Lehre des Evangeliums aufschreiben, auf die sie gern Antwort haben möchten. Die Missionare sollen ihre Frage der Gruppe mitteilen und dann zu jeder Frage folgende Fragen besprechen:

    • Inwiefern ist es für den Missionar gut, wenn er die Antwort auf diese Frage weiß?

    • Inwiefern ist das für die Untersucher von Vorteil?

    • Wie kann der Missionar die Antwort finden?

  • Lassen Sie einige Missionare über einen Evangeliumsgrundsatz sprechen, über den sie etwas von ihrem Mitarbeiter erfahren haben. Sie sollen den Grundsatz erklären und sagen, wie ihr Mitarbeiter ihn vermittelt hat.

  • Lassen Sie die Missionare mit ihrem Mitarbeiter oder in kleinen Gruppen zusammenarbeiten. Jede Gruppe soll ein Kapitel aus dem Buch Mormon lesen. Jede Gruppe soll jeweils eine Anregung aus allen fünf Kategorien im Abschnitt „Tipps für das Studium“ auswählen. Diese Vorschläge soll die Gruppe beim Studium ihres Kapitels mit einbeziehen. Geben Sie den Missionaren 15 bis 20 Minuten Zeit, um das Kapitel zu lesen und zu besprechen. Jede Gruppe soll dann sagen, welche Tipps sie angewendet hat, wie gut das gegangen ist und was sie gelernt hat.

  • Bitten Sie jeden Missionar, eine Geschichte oder ein Ereignis aus den Schriften auszuwählen, das ihm etwas bedeutet (etwa Lehis Vision vom Baum des Lebens, die Rede König Benjamins, die Bergpredigt oder das Erscheinen Christi bei den Nephiten). Die Missionare sollen zeichnen oder beschreiben, wie sie sich dieses Ereignis vorstellen. Lassen Sie zwei, drei Missionare berichten. Bitten Sie Missionare, die von ihnen ausgewählte Geschichte zu erzählen und sie mit einer Lehre aus einer der Lektionen in Verbindung zu bringen. Lesen Sie Moroni 10:3 und sprechen Sie darüber, wie wichtig es ist, dass man über geistige Erkenntnisse gründlich nachdenkt.

Missionspräsident

  • Bitten Sie die Missionare, zum Interview ihr Studientagebuch mitzubringen. Bitten Sie sie, Ihnen einen Eintrag vorzulesen.

  • Stellen Sie beim Interview einige der folgenden Fragen:

    • Welche Eindrücke haben Sie in letzter Zeit beim Schriftstudium empfangen?

    • Welchen Evangeliumsgrundsatz hat Ihr Mitarbeiter Ihnen vor kurzem vermittelt?

    • Welches Kapitel bzw. welcher Abschnitt in dieser Anleitung hat Ihnen in den letzten beiden Wochen am meisten geholfen?

    • Wie holen Sie aus dem persönlichen Studium das meiste heraus?

  • Lassen Sie auf der Zonenkonferenz einige Missionare darüber sprechen, was sie beim persönlichen Studium und beim Studium mit dem Mitarbeiter Bedeutsames erlebt haben.

  • Lassen Sie die Missionare auf der Zonenkonferenz darüber sprechen, wie sie am besten das Evangelium studieren.

  • Sprechen Sie über Einsichten, die Sie aus Ihrem persönlichen Studium gewonnen haben. Lesen Sie Einträge aus Ihrem Studientagebuch vor. Geben Sie Zeugnis, wie wichtig das Studium des Evangeliums ist.

  • Beteiligen Sie sich, falls möglich, von Zeit zu Zeit am gemeinsamen Studium von zwei Missionaren.

  • Bitten Sie die Missionare beim Interview, Ihnen eine Lektionsplanung zu zeigen. Fragen Sie sie, was ihnen diese Lehren bedeuten.