Seminar
Apostelgeschichte 17:1-14


Apostelgeschichte 17:1-14

Forscht in den heiligen Schriften

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A young woman sits in her bedroom and reads her scriptures

Hast du dich schon mal gefragt, warum es so wichtig ist, dich mit den heiligen Schriften zu befassen? Einige Erlebnisse, die Paulus und seine Mitarbeiter auf der zweiten Missionsreise des Paulus hatten, veranschaulichen, welche Macht das Wort Gottes auf uns haben kann. Diese Lektion kann dazu beitragen, dass du den Wunsch verspürst, die Segnungen des täglichen Schriftstudiums zu erleben.

Fordern Sie die Schüler dazu auf, sich täglich mit den heiligen Schriften zu befassen. Das tägliche persönliche Schriftstudium bietet Lehrkräften und Schülern beständig die Gelegenheit, das Evangelium zu lernen, ein Zeugnis zu entwickeln und die Stimme des Herrn zu hören. Achten Sie im Unterricht regelmäßig auf Gelegenheiten, wie Sie zum täglichen Schriftstudium motivieren können. Wenn Sie den Schülern die Gelegenheit geben, zu erzählen, was sie gelernt haben, kann dies andere motivieren, auch täglich in den heiligen Schriften zu studieren.

Vorbereitungsaufgabe: Die Schüler sollen sich darauf vorzubereiten, im Unterricht davon zu erzählen, was sie in letzter Zeit durch das tägliche Schriftstudium alles gelernt haben.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Erkenntnisse aus deinem Schriftstudium

Bitten Sie die Schüler, über ihr Schriftstudium in letzter Zeit nachzudenken und zu erzählen, welche wertvollen Erkenntnisse sie daraus gewonnen haben. Sie können im Unterrichtsgespräch folgende Fragen einsetzen. Vielleicht wäre es sinnvoll, die Schüler bereits früh im Unterricht an das Ziel zu erinnern, das sie sich für ihr Schriftstudium gesetzt haben. Am Ende der Unterrichtsstunde haben sie die Gelegenheit, ihr Ziel nochmals zu beurteilen.

  • Welche Erkenntnisse über Jesus Christus und sein Evangelium hast du vor kurzem durch dein Schriftstudium gewonnen?

  • Welche Verse oder Berichte, mit denen du dich vor kurzem befasst hast, waren für dich von Bedeutung? Aus welchem Grund?

  • Wenn dich ein Freund fragt, warum es deiner Meinung nach wichtig ist, regelmäßig in den heiligen Schriften zu lesen, was würdest du dann antworten?

Beispiele für den Wert der heiligen Schriften

Einige Erlebnisse des Paulus auf seiner zweiten Missionsreise veranschaulichen, wie wertvoll es ist, sich mit den heiligen Schriften zu befassen. Schreib diese Überschrift in dein Studientagebuch: Inwiefern das Schriftstudium mir ein Segen sein kann. Achte bei deinem heutigen Schriftstudium auf Erkenntnisse, die du unter dieser Überschrift auflisten kannst.

Sie können die Überschrift auch an die Tafel schreiben und die Liste im Lauf des Unterrichts ergänzen.

Schau, falls verfügbar, auf Landkarte Nr. 13 zur Bibel, „Die Missionsreisen des Apostels Paulus“ nach, wo Thessalonich und die anderen Orte liegen, in denen Paulus auf seiner zweiten Missionsreise gewesen ist.

Lies Apostelgeschichte 17:1-4 und achte darauf, was Paulus bei den Juden in Thessalonich getan hat.

  • Was ist deiner Meinung nach an den Bemühungen des Paulus von Bedeutung?

  • Was sagt dir dieser Bericht über den Wert der heiligen Schriften?

Die Botschaft des Paulus an die Juden in Thessalonich erinnert uns an diesen Grundsatz: Die heiligen Schriften geben Zeugnis für Jesus Christus und seine göttliche Mission (siehe Johannes 5:39). Du könntest diese Evangeliumswahrheit zu deiner Liste im Studientagebuch hinzufügen.

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über den Zweck der heiligen Schriften Folgendes gesagt. Du kannst dir das Video „Die heiligen Schriften – ein Segen“ von Minute 10:49 bis 11:21 ansehen oder die Aussage unten lesen.

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Portrait of Elder D. Todd Christofferson. Photographed in March 2020.

Letztendlich besteht der eigentliche Zweck aller heiligen Schriften darin, uns die Seele mit Glauben an Gottvater und seinen Sohn Jesus Christus zu füllen – Glauben, dass es sie gibt, Glauben an den Plan des Vaters für unsere Unsterblichkeit und unser ewiges Leben, Glauben an das Sühnopfer und die Auferstehung Jesu Christi, wodurch der Plan des Glücklichseins erst möglich wird, Glauben, das Evangelium Jesu Christi zu unserer Lebensweise zu machen, und Glauben, „den einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, den [er] gesandt“ hat ( Johannes 17:3).

(D. Todd Christofferson, „Die heiligen Schriften – ein Segen“, Liahona, Mai 2010, Seite 34)

  • Welche der Segnungen, die Elder Christofferson erwähnt hat, hast du durch dein Schriftstudium schon selbst erlebt?

  • Welche Schriftstellen stärken deinen Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus? Inwiefern stärken die Evangeliumswahrheiten in diesen Versen deinen Glauben?

Viele Frauen und Männer in Thessalonich wandten sich dem Glauben zu und ließen sich durch die Lehren des Paulus überzeugen, doch andere rotteten sich zusammen und wollten Paulus und Silas festnehmen (siehe Apostelgeschichte 17:4,5). Paulus und Silas entkamen und begaben sich in die nahegelegene Stadt Beröa, wo sie weiterhin predigten.

Lies Apostelgeschichte 17:10-12 und achte darauf, wie Paulus und Silas von den Menschen in Beröa aufgenommen wurden. Du kannst Wörter und Formulierungen markieren, die du als wichtig erachtest.

  • Wie hat das tägliche Schriftstudium diesen Menschen geholfen?

Ein Grundsatz, den wir diesem Bericht entnehmen können, lautet: Wenn wir uns regelmäßig mit den heiligen Schriften befassen, bereiten wir uns darauf vor, Evangeliumswahrheiten zu erkennen und an sie zu glauben. Du könntest diese Evangeliumswahrheit zu deiner Liste im Studientagebuch hinzufügen.

Sie könnten bei Bedarf diese Frage stellen, damit die Schüler diese Wahrheit besser verstehen:

  • Welche Beispiele fallen dir ein, wie sich diese Evangeliumswahrheit vielleicht auch auf Umstände beziehen lässt, mit denen du später mal konfrontiert sein könntest?

Falls die Schüler Hilfe brauchen, können Sie diese Fallbeispiele verwenden:

Denk darüber nach, wie dir das regelmäßige Schriftstudium in den folgenden Lebenslagen helfen könnte:

  • Ein Lehrer an deiner Schule stellt eine Lehre in den Raum, die deinen Glaubensansichten widerspricht.

  • Einige Freunde möchten, dass du bei etwas mitmachst, was deinen Maßstäben widerspricht. Sie drängen dich dazu mit dem Argument: „Einmal ist keinmal.“

  • Bei der Generalkonferenz sagt ein Apostel etwas, was den derzeitigen Anschauungen in der Welt zuwiderläuft.

Weitere Segnungen des Schriftstudiums

Die Grundsätze, die du aus Apostelgeschichte 17 herausgearbeitet hast, veranschaulichen nur einige der Segnungen, die wir durch das Schriftstudium erlangen können.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um einige oder alle der folgenden Schriftstellen zu lesen und auf weitere Segnungen zu achten, die wir von Gott empfangen können, wenn wir uns mit seinen Worten und den Worten seiner Propheten befassen, wie sie in den heiligen Schriften zu finden sind. Füge deine Erkenntnisse zu der Liste in deinem Studientagebuch hinzu.

Sie können die Schüler in Gruppen aufteilen und jeder Gruppe eine Schriftstelle zuweisen. Bitten Sie aus jeder Gruppe dann einen Schüler, die Erkenntnisse aus der Schriftstelle, mit der sie sich befasst haben, der Liste an der Tafel hinzuzufügen.

  • Was fällt dir an deiner Liste besonders auf?

  • Welche Segnungen aus deiner Liste möchtest du am liebsten gleich jetzt genießen? Warum?

  • Was kannst du tun, damit dein Schriftstudium zu einer wertvolleren und heiligeren Zeit wird?

  • Welche Segnungen hast du schon erhalten, weil du dich regelmäßig mit dem Wort Gottes in den heiligen Schriften befasst?

Sie können auch von einem persönlichen Erlebnis berichten und Zeugnis für die Segnungen geben, die man erhält, wenn man sich regelmäßig in die heiligen Schriften vertieft.

Einen Plan aufstellen

Mit deiner Teilnahme am Seminarunterricht wurdest du auch aufgefordert, dir ein Ziel für dein tägliches Schriftstudium zu setzen. Nimm dir einen Moment Zeit, deinen Fortschritt in Bezug auf dieses Ziel auszuwerten und, falls nötig, Anpassungen vorzunehmen, damit du in Zukunft größere Fortschritte erzielen kannst.

Verwenden Sie diese Fragen, um den Schülern zu helfen, ihren Fortschritt auszuwerten:

  • Welches Ziel hast du dir für dein Schriftstudium gesetzt?

  • Inwiefern trägt dieses Ziel dazu bei, dass das persönliche Schriftstudium für dich an Bedeutung gewinnt?

  • Was musst du eventuell anpassen?

Spornen Sie die Schüler dazu an, beim Schriftstudium weiterhin Fortschritt zu machen. Überlegen Sie sich, wie Sie sie im Laufe des Jahres an ihr Studienziel erinnern und sie gleichzeitig auch für ihren Fortschritt loben können.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Welche weiteren Segnungen kann das tägliche Schriftstudium mit sich bringen?

Als Präsident Russell M. Nelson darüber sprach, dass wir täglich im Buch Mormon lesen sollen, hat er Folgendes verheißen:

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Official portrait of President Russell M. Nelson taken January 2018

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich verheiße Ihnen: Wenn Sie sich jeden Tag gebeterfüllt mit dem Buch Mormon befassen, werden Sie bessere Entscheidungen treffen – und das jeden Tag. Ich verheiße: Wenn Sie über das, was Sie lesen, nachdenken, werden sich die Schleusen des Himmels öffnen und Sie werden Antworten auf Ihre Fragen und Führung für Ihr Leben erhalten. Ich verheiße: Wenn Sie sich täglich ins Buch Mormon vertiefen, können Sie gegen die Übel unserer Zeit gefeit sein, auch gegen die übermächtige Plage der Pornografie und anderes Suchtverhalten, das die Sinne betäubt.

(Russell M. Nelson, „Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?“, Liahona, November 2017, Seite 63)

Präsident Dallin H. Oaks verglich die heiligen Schriften mit einem Urim und Tummim, mit dem wir Offenbarung vom Herrn empfangen können:

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Official Portrait of President Dallin H. Oaks taken March 2018.

Wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass die Schriften ein Urim und Tummim sein und jedem von uns helfen können, persönliche Offenbarung zu empfangen.

Gerade weil wir glauben, dass das Lesen der Schriften uns helfen kann, Offenbarung zu empfangen, wird uns nahegelegt, die Schriften immer wieder zu lesen. Das verschafft uns Zugang zu dem, was uns der himmlische Vater im Erdenleben vermitteln möchte und von uns erwartet. Dies ist einer der Gründe, warum den Heiligen der Letzten Tage das tägliche Schriftstudium wichtig ist.

(Dallin H. Oaks, „Scripture Reading and Revelation“, Ensign, Januar 1995, Seite 8)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Entsage der Welt

Damit es den Schülern gelingt, zwischen dem Schriftstudium und dem Annehmen der Worte der lebenden Propheten einen Zusammenhang herzustellen, können Sie mit den Schülern Apostelgeschichte 17:5-7 lesen und diese Fragen besprechen:

  • Warum waren die ungläubigen Juden wohl der Ansicht, dass die Lehren des Paulus über den Erretter „die ganze Welt in Aufruhr gebracht“ ( Apostelgeschichte 17:6) hätten?

  • Wie kann das regelmäßige Schriftstudium deinen Sinn und dein Herz darauf vorbereiten, die Lehren der lebenden Propheten zu empfangen?

  • Welche größeren Unterschiede merkst du zwischen den Lehren des Erretters durch seine lebenden Propheten und den Ansichten sowie Lebensweisen, wie sie heutzutage in der Welt oftmals vorherrschen?

Apostelgeschichte 17:11 . Mit großer Bereitschaft nahmen sie das Wort auf

Nehmen Sie sich etwas Zeit, um Apostelgeschichte 17:10-12 zu besprechen und sich dabei vor allem darauf zu konzentrieren, wie bereitwillig die Bewohner Beröas das Evangelium angenommen haben.

Bevor sich die Schüler mit diesen Versen befassen, kann es hilfreich sein, einige Freiwillige zu bitten, vorzuzeigen, wie es aussieht, wenn man bereit ist, eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen – etwa einen Ball fangen, ein Rennen laufen, etwas essen, etwas Schweres heben oder ein Loch graben. Sie können einen oder mehrere Schüler bitten, durch Gesten vorzuzeigen, wie es aussehen könnte, wenn jemand bereit ist, das Evangelium zu lernen. Der Rest der Klasse könnte raten, was jeweils dargestellt wird.

Die Schüler können dann aufgefordert werden, eine Liste mit Verhaltensweisen oder inneren Grundhaltungen zu erstellen, die darauf hinweisen, dass jemand bereit ist, das Evangelium zu lernen. Als Nächstes sollen die Schüler Apostelgeschichte 17:10-12 lesen und darauf achten, was dem Volk in Beröa geholfen hat, bereit zu sein und an die Lehren von Paulus und Silas zu glauben und sie anzunehmen.