2019
Eine Herzenswandlung und ein neuer Freundeskreis
Juni 2019


Eine Herzenswandlung und ein neuer Freundeskreis

Name der Redaktion bekannt

Kalifornien

Bild
boy at party

Illustration von Greg Stevenson

Als Teenager durchlebte ich eine ziemlich rebellische Phase und verhielt mich ganz und gar nicht so, wie meine Eltern es mir beigebracht hatten. Mit 13 fing ich an, Alkohol zu trinken. In meinem letzten Schuljahr trank ich dann schon jedes Wochenende.

Gelegentlich ging ich in die Kirche, um Auseinandersetzungen mit meinen Eltern zu meiden, aber ich verschlief die Abendmahlsversammlung und machte mich noch vor der Sonntagsschule auf zum Strand. Dass meine Eltern über mein Verhalten unglücklich waren, ist noch untertrieben. Sie respektierten meine Entscheidungsfreiheit – und das rechne ich ihnen hoch an –, versuchten mich aber weiterhin anzuspornen, nach dem Evangelium zu leben. Dennoch hatte ich nach wie vor keinerlei Ambitionen, in der Kirche aktiv zu bleiben, und eine Mission kam für mich ganz bestimmt nicht in Frage.

Nach dem Schulabschluss besuchte ich das College am Ort und hielt an meinem rebellischen Verhalten fest. Doch eines Abends – es war schon spät – lag ich auf dem Sofa und fragte mich, wie meine Zukunft wohl aussehen würde. Was für eine Frau würde ich wohl heiraten? Wenn ich dem Herrn den Rücken kehrte, würde ich je zurückfinden? So wichtig diese Entscheidungen auch waren, ich hatte keine Lust, mich zu ändern.

Nicht lange danach war ich bei einem Freund auf einer Gartenparty, bei der es auch Alkohol gab. Ein hergerichtetes Lagerfeuer loderte hell. Nachdem ich eine Weile mit meinen Kumpels herumgealbert hatte, entfernte ich mich ein paar Schritte und schloss die Augen.

Als ich die Augen wieder öffnete, konnte ich plötzlich völlig klar sehen. Ich sah, wie dumm sich meine Freunde verhielten, und konnte mich mit dieser Gruppe überhaupt nicht mehr identifizieren. Ich ging nach Hause und beschloss, von da an nicht mehr zu trinken oder auf Partys zu gehen. Das bedeutete, dass ich mir einen neuen Freundeskreis suchen musste, und das war nicht leicht. Doch es gelang mir.

Diese Entscheidungen waren ein Segen für mich. Ich ging schließlich doch auf Mission und habe inzwischen viele Berufungen erfüllt. Doch am wichtigsten ist: Ich habe im Tempel eine wunderbare Frau geheiratet. Dies hat zu den bedeutendsten Segnungen in meinem Leben geführt.

Vor kurzem las ich von der Bekehrung Almas und der Söhne Mosias (siehe Mosia 27) und davon, dass sie eine mächtige Herzenswandlung erlebten (siehe Alma 5:12-14), was zum Teil durch die gläubigen Gebete von Almas Vater bewirkt wurde. Dann dachte ich an meine Eltern und mir wurde 30 Jahre im Nachhinein bewusst, dass mein ernüchterndes Erlebnis auf der Party direkt auf ihre Gebete zurückzuführen war.

Jetzt bin ich Vater, und eines meiner Kinder stellt das Evangelium in Frage. Damit ergeht es mir nun ähnlich wie Almas Vater und meinen Eltern. Doch ich beziehe die heiligen Schriften auf mich und habe Glauben und Hoffnung, dass auch mein Kind eines Tages eine Herzenswandlung erleben wird.