2010
Ein Gebet brachte die Lösung
Januar 2010


Ein Gebet brachte die Lösung

Manchmal beten wir um Hilfe, aber die Antwort kommt erst, nachdem unser Glaube geprüft ist.

Eines Tages stellte ich bei einer Mathematikarbeit fest, dass ich mich bei einer Aufgabe nicht an den Lösungsweg erinnern konnte. Ich hatte mich zwar auf die Klassenarbeit vorbereitet, aber ich konnte mich nicht mehr an das erinnern, was ich zu Hause durchgesehen hatte. Allerdings glaubte ich daran, dass ich meinen Vater im Himmel um Hilfe bitten konnte.

Ich hatte vor, der ersten Eingebung zu folgen, die ich erhalten würde. Nach dem Gebet hatte ich das Gefühl, die Aufgabe auf eine ganz bestimmte Art und Weise lösen zu können. Aber mir kamen Zweifel, weil mir dieser Lösungsweg sehr seltsam vorkam. Also machte ich auf mich allein gestellt weiter, so gut ich es eben konnte.

Gleich nachdem alle Arbeiten eingesammelt worden waren, ging unsere Lehrerin die Aufgaben mit uns durch. Ich stellte fest, dass das Gefühl, das ich nach dem Gebet gehabt hatte, zum richtigen Ergebnis geführt hätte, aber ich hatte nicht darauf gehört.

Später, während meiner Abschlussprüfung, stellte sich wieder heraus, dass ich eine der Aufgaben nicht lösen konnte, obwohl ich solche Aufgaben zu Hause geübt hatte.

Ich wollte den himmlischen Vater um Hilfe bitten, aber mir fiel ein, wie ich seine Hilfe schon einmal rundweg abgelehnt hatte. Deswegen schämte ich mich und wollte nicht fragen. Weil mir aber keine bessere Lösung einfiel, betete ich schließlich doch um Hilfe.

Wieder zweifelte ich, als die Eingebung kam. Ich war sogar noch verwirrter als beim ersten Mal. Aber ich hatte dem Herrn versprochen, dass ich zuhören und folgen würde. Also unterdrückte ich die Zweifel und tat genau das, was ich laut meiner Eingebung tun sollte.

Nachdem unsere Lehrerin die Prüfungsaufgaben korrigiert hatte, gab sie unsere Zensuren bekannt. Sie machte es spannend, indem sie mit den schlechtesten Noten begann und sich zu den besten vorarbeitete. Da sie meinen Namen bei Note 3 nicht vorlas, war ich erfreut darüber, dass ich wohl eine 2 bekommen würde, die beste Note, die ich je in Mathematik geschafft hätte. Aber sie nannte meinen Namen auch nicht bei Note 2, und mir war sehr mulmig zumute. Ich war mir absolut sicher, dass ich keine 1 geschafft hatte, deshalb befürchtete ich, dass ich die Schlechteste in der ganzen Klasse war.

Aber dann hörte ich meinen Namen bei Note 1. Ich spürte einen Kloß im Hals, als ich in alledem die Hand des Herrn erkannte und wusste, dass er mich liebt und Geduld mit mir hat. Als einige meiner Klassenkameraden zu mir sagten: „Das war eine reife Leistung!“, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich war nur erfolgreich gewesen, weil ich der Eingebung gefolgt war.

Foto von John Luke