Kapitel 27
David flieht nach Gat zu Achisch – Er wohnt sechzehn Monate bei den Philistern.
1 David aber sagte zu sich selbst: „Eines Tages werde ich doch noch durch Sauls Hand weggerafft werden; es bleibt mir nichts Besseres übrig, als dass ich mich eilends im Lande der Philister in Sicherheit bringe; dann wird Saul davon absehen, noch länger in allen Teilen Israels nach mir zu fahnden, und ich bin seinen Händen entronnen.“
2 So machte David sich denn auf und zog mit den sechshundert Mann, die er bei sich hatte, zu Achisch, dem Sohne Maochs, dem König von Gat, hinüber.
3 Er nahm bei diesem seinen Wohnsitz in Gat mit seinen Leuten, ein jeder mit seiner Familie, David selbst mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, der Witwe Nabals aus Karmel.
4 Als nun Saul die Nachricht erhielt, dass David nach Gat entwichen sei, gab er es auf, noch länger nach ihm zu suchen.
5 David aber sagte zu Achisch: „Wenn du mir eine Gnade erweisen willst, so lass mir einen Platz in einer der Ortschaften des offenen Landes zum Wohnsitz anweisen; denn warum soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?“
6 Da wies ihm Achisch noch am selben Tage Ziklag an. Infolgedessen hat Ziklag den Königen von Juda bis auf den heutigen Tag gehört.
7 Die ganze Zeit aber, die David im Lande der Philister zubrachte, betrug ein Jahr und vier Monate.
8 David unternahm nun mit seinen Leuten Raubzüge und fiel in das Gebiet der Geschuriter, der Geresiter und der Amalekiter ein; denn das sind die Bewohner des Landes von alters her bis nach Schur hin und bis nach Ägypten.
9 Sooft er aber in ihr Land einfiel, ließ er weder Männer noch Frauen am Leben und raubte Kleinvieh, Rinder, Esel, Kamele und Kleidungsstücke; darauf kehrte er wieder zu Achisch zurück.
10 Wenn Achisch ihn dann fragte: „Wo habt ihr diesmal einen Überfall gemacht?“, so antwortete David: „Im Südland von Juda“ oder „im Südland der Jerachmeeliter“ oder „im Südland der Keniter“.
11 Männer und Frauen aber ließ David deshalb nicht am Leben, um sie nicht nach Gat mitnehmen zu müssen; denn er dachte; „Sie könnten gegen uns aussagen und berichten: ‚So und so ist David zu Werke gegangen.‘“ Dieses Vorgehen beachtete David während der ganzen Zeit, die er im Lande der Philister zubrachte.
12 Achisch aber schenkte dem David Vertrauen, weil er dachte: „Er hat sich bei seinem Volk, bei Israel, tödlich verhasst gemacht; darum wird er für immer mein Dienstmann bleiben.“