Lehren der Präsidenten der Kirche
Kapitel 5


„Kapitel 5: Die Gabe der Entscheidungsfreiheit“, Lehren der Präsidenten der Kirche: Thomas S. Monson, 2020

„Kapitel 5“, Lehren: Thomas S. Monson

Kapitel 5

Die Gabe der Entscheidungsfreiheit

Alle unsere Entscheidungen haben Konsequenzen; einige haben wenig oder gar nichts mit unserer Errettung in der Ewigkeit zu tun, bei anderen geht es ausschließlich darum.

Aus dem Leben von Thomas S. Monson

„Ich bin sehr dankbar für den liebevollen Vater im Himmel, der uns die Entscheidungsfreiheit – also das Recht, eine Wahl zu treffen – gewährt hat“, erklärte Präsident Monson.1 Er sprach oft darüber, dass man die Entscheidungsfreiheit weise nutzen soll, und erzählte dazu auch die folgende Begebenheit aus seinem eigenen Leben:

„Meine Gedanken schweifen zu einem Tag zurück, als mein achtzehnter Geburtstag bevorstand. Wir alle hatten große Angst. Der Zweite Weltkrieg tobte noch immer, und jedem jungen Mann war bewusst, dass er eine Entscheidung treffen musste. Viel Spielraum gab es allerdings nicht: Man konnte sich entweder fürs Heer oder für die Marine entscheiden. Ich meldete mich zur Marine.

Mit 43 weiteren jungen Männern stand ich dort in der Musterungsstelle. Nie werde ich vergessen, wie die Hauptbootsleute auf uns zukamen und uns vor eine Entscheidung stellten. ,Jungs, ihr müsst nun eine wichtige Entscheidung treffen‘, sagten sie. ,Ihr könnt klug sein und der regulären Marine beitreten. Ihr verpflichtet euch für vier Jahre. Ihr bekommt eine exzellente Ausbildung. Ihr erhaltet die besten Chancen, denn die Marine betrachtet euch als ihr zugehörig. Falls ihr diesen Weg nicht einschlagen wollt, könnt ihr auch zur Marinereserve gehen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt zeigt die Marine aber wenig Interesse an den Reservisten. Ihr bekommt keine Ausbildung. Ihr werdet auf Seedienst geschickt. Keiner weiß, wie es dann mit euch weitergeht.‘

Dann sollten wir auf der gestrichelten Linie unterschreiben. Ich wandte mich an meinen Vater. ,Was soll ich tun, Dad?‘, fragte ich.

,Ich weiß nicht das geringste über die Marine‘, erwiderte er, und ob der Gefühle, die ihn bewegten, versagte ihm fast die Stimme. So ging es jedem Vater, der an jenem Tag dort war.

42 der 44 verpflichteten sich der Marine für vier Jahre. Der 43. war für die reguläre Marine körperlich untauglich und musste sich daher für die Reserve melden.

Dann war ich an der Reihe. Ich gestehe, dass ich ein Gebet gen Himmel schickte und aufrichtig hoffte, der Herr würde es erhören. Und er erhörte es tatsächlich. Der Gedanke war so deutlich, als wenn ich eine Stimme gehört hätte: ,Frag die Hauptbootsleute, wofür sie sich entschieden haben.‘

Ich fragte also jeden einzelnen anwesenden Hauptbootsmann: ,Sind Sie in die reguläre Marine eingetreten oder in die Reserve?‘

Jeder von ihnen hatte sich für die Reserve entschieden.

Da sagte ich: ,Bei all der Weisheit und Erfahrung, die Sie haben, möchte ich auf Ihrer Seite stehen.‘

Ich entschied mich also für die Reserve. Das bedeutete, ich verpflichtete mich, bis der Krieg vorbei war, und darüber hinaus noch ein halbes Jahr. Der Krieg endete, und innerhalb eines Jahres wurde ich ehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen. Ich konnte meine Berufsausbildung fortsetzen. Ich hatte die Möglichkeit, in der Kirche viele Aufgaben zu erfüllen. Wer weiß, wie anders mein Leben verlaufen wäre, wenn ich bei dieser Entscheidung, die einige vielleicht für weniger bedeutsam gehalten hätten, nicht den Vater im Himmel um Führung und Weisung angerufen hätte.“2

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Thomas S. Monson in Marineuniform

Tom Monson diente 1945/1946 als Reservist der US-Marine

Lehren von Thomas S. Monson

1

Als wir zur Erde kamen, brachten wir die Gabe der Entscheidungsfreiheit mit

Wir wissen, dass wir unsere Entscheidungsfreiheit schon hatten, ehe es die Welt gab, und dass Luzifer sie uns nehmen wollte. Er hatte weder Vertrauen in die Entscheidungsfreiheit als Grundsatz noch in uns und verfocht eine aufgezwungene Erlösung. Mit Nachdruck verwies er darauf, dass nach [seiner Alternative zum Plan des Vaters] niemand verlorenginge, doch offenbar erkannte er nicht – oder es war ihm gleichgültig –, dass auch niemand weiser, stärker, mitfühlender oder dankbarer geworden wäre, wenn sein Plan umgesetzt worden wäre.3

Als wir zur Erde kamen, brachten wir eine großartige Gabe Gottes mit – die Entscheidungsfreiheit. In tausendfacher Hinsicht dürfen wir uns selbst entscheiden. Wir lernen hier durch Erfahrung, die ein strenger Schulmeister ist. Wir können zwischen Gut und Böse unterscheiden. Ebenso zwischen dem, was bitter ist, und dem, was süß ist. Wir erfahren, dass unsere Entscheidungen unser Schicksal bestimmen.4

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Ein Erwachsener hält die Hand eines Säuglings

Der Vater im Himmel hat uns eine großartige Gabe mitgegeben, als wir zur Erde kamen – die Entscheidungsfreiheit.

Nachdem der Vater im Himmel ganz am Anfang Adam die Bäume im Garten gezeigt hatte, von denen dieser nach Belieben essen dürfe, lenkte er Adams Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Baum und wies ihn an, von dessen Früchten nicht zu essen. Dann fügte er hinzu: „Doch du magst dich selbst entscheiden, denn das ist dir gewährt.“ [Mose 3:17.]5

Der Prophet Lehi sagt uns: „Darum sind die Menschen gemäß dem Fleische frei; und alles ist ihnen gegeben, was für den Menschen notwendig ist. Und es steht ihnen frei, Freiheit und ewiges Leben zu wählen durch den großen Mittler für alle Menschen oder Gefangenschaft und Tod zu wählen gemäß der Gefangenschaft und Macht des Teufels; denn er trachtet danach, dass alle Menschen so elend seien wie er selbst.“ [2 Nephi 2:27.] … Innerhalb der Grenzen, die uns jeweils durch die Umstände gesetzt sind, haben wir jederzeit das Recht, eine Entscheidung zu treffen.6

2

Der Erretter fordert uns auf, seinem Beispiel nachzueifern

Gewiss haben wir unseren Vater mit dem überwältigenden Verlangen verlassen, zu ihm zurückzukehren und erhöht zu werden, wie er es für uns geplant hat und wie auch wir es uns wünschten. Zwar müssen wir den Weg, der uns zum Vater im Himmel zurückführt, selbst ausfindig machen und beschreiten, aber der Vater hat uns nicht ohne Führung hergesandt. Vielmehr hat er uns die Hilfsmittel gegeben, die wir brauchen, und er steht uns bei, wenn wir uns um seine Hilfe bemühen und nichts unversucht lassen, um bis ans Ende auszuharren und das ewige Leben zu erlangen.

Unser Wegweiser sind die Worte Gottes und seines Sohnes, die wir in den heiligen Schriften finden. Auch haben wir den Rat und die Aussagen von Gottes Propheten. Am allerwichtigsten jedoch ist, dass wir einem vollkommenen Beispiel nacheifern können, nämlich dem Beispiel unseres Herrn und Heilands, Jesus Christus. Und uns wurde geboten, ihm nachzueifern. Der Erretter selbst hat gesagt: … „Die Werke, die ihr mich habt tun sehen, die sollt ihr auch tun.“ [3 Nephi 27:21.] Er stellte die Frage: „Was für Männer sollt ihr sein?“ Und er gab selbst die Antwort: „Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin.“ [3 Nephi 27:27.] …

Wenn wir uns Jesus zum Vorbild nehmen und in seine Fußstapfen treten, können wir sicher zum Vater im Himmel zurückkehren und für immer bei ihm leben. … Wir brauchen nicht am Ufer des Sees Gennesaret entlangzugehen oder über die Hügel Judäas zu wandern, um den Weg zu gehen, den Jesus gegangen ist. Wir können alle auf den Wegen wandeln, die Jesus gegangen ist, wenn wir mit seinen Worten im Ohr, mit seinem Geist im Herzen und mit seinen Lehren als Leitstern entschlossen sind, ihm auf unserem Weg durch das Erdenleben zu folgen.7

Wenden Sie Ihr Herz und Ihre Gedanken dem Herrn zu. Er hat verkündet: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ [Johannes 14:6.] Sein Wort ist ein unfehlbarer Kompass, der uns auf dem wahren Kurs sicher durch die Stürme des Leben führt. Er lehrte uns Glauben, Liebe, Nächstenliebe und Hoffnung. Er sprach von Hingabe, Mut, Beispielhaftigkeit und Treue. Sein Leben spiegelte seine Lehren wider.

Zu Petrus, zu Philippus und auch zu Matthäus sagte er: „Komm und folge mir nach!“ Auch Sie lädt er mit dem gleichen Aufruf ein: „Komm und folge mir nach!“ Wenn Sie das tun, fallen [Sie] nicht der List des Bösen und der Schlinge der Versuchung anheim.8

3

Wir können uns jetzt dafür entscheiden, auf dem Weg zu bleiben, der zum ewigen Leben führt

Als ich vor vielen Jahren einmal nach Hause fuhr, sah ich … drei Tramper. Jeder hielt ein selbstgemaltes Schild hoch, auf dem sein Zielort stand. Auf dem einen Schild stand „Los Angeles, Kalifornien“, auf dem nächsten „Boise, Idaho“. Aber das dritte Schild weckte nicht nur meine Aufmerksamkeit, sondern brachte mich auch zum Nachdenken. Der Tramper hatte auf dem Schild, das er hochhielt, weder Los Angeles noch Boise als Zielort angegeben, sondern einfach geschrieben: „Irgendwohin“.

Es war ihm gleichgültig, wohin die Reise ihn führte. Er überließ das dem Fahrer, der anhielt und ihn ohne Bezahlung mitnahm. Wie hoch ist doch der Preis, den man für eine solche Fahrt zahlen muss! Kein Plan. Keine Absicht. Kein Ziel. Die Straße, die irgendwohin führt, führt im Grunde nirgendwohin; die Straße nach Nirgendwo verlangt, dass wir unsere Träume aufgeben, unsere Möglichkeiten vorbeiziehen lassen und ein unerfülltes Leben führen. …

Uns wurde jedoch von Gott die Gabe geschenkt, uns unsere Richtung aussuchen zu dürfen. … Wir müssen uns deshalb fragen: Wohin gehe ich? Wie will ich dorthin kommen? Was ist meine göttliche Bestimmung?9

Man sagt, das Tor der Geschichte hänge in kleinen Angeln, und so ist es auch mit dem Leben des Menschen. Unsere Entscheidungen bestimmen, wohin wir uns bewegen.

Josua hat vor alters gesagt: „Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt. … Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ [Josua 24:15.]10

Wir können uns nicht neutral verhalten; es gibt keinen Mittelweg. Der Herr weiß das; Luzifer weiß das. Solange wir auf dieser Erde leben, werden Luzifer und seine Scharen niemals die Hoffnung aufgeben, unsere Seele in ihre Gewalt bringen zu können. …

Überall stoßen wir auf Botschaften des Widersachers – manchmal prasseln sie regelrecht auf uns ein. Hören Sie nur zu, sie kommen Ihnen sicher bekannt vor: „Einmal ist keinmal.“ „Keine Bange, das wird nie jemand je erfahren.“ „Du kannst mit dem Rauchen, dem Trinken oder den Drogen jederzeit aufhören.“ „Das macht schließlich jeder, da kann es ja gar nicht so schlimm sein.“ Die Lügen nehmen kein Ende.

Auch wenn sich unser Weg noch so oft gabelt oder zweigt, können wir uns einfach nicht den Luxus leisten, einen Umweg einzuschlagen, der uns vielleicht nie mehr zurückführt. Luzifer ist raffiniert wie ein Rattenfänger, der mit einer fröhlichen Melodie die Ahnungslosen von dem sicheren Pfad, den sie gewählt haben, hinweglockt; hinweg vom Rat fürsorglicher Eltern, hinweg von der Geborgenheit, die Gottes Lehren bieten. …

In 2 Nephi lesen wir über ihn: „Andere wird er beschwichtigen und sie in fleischlicher Sicherheit wiegen.“ [2 Nephi 28:21.] „Andere verleitet er schmeichlerisch und sagt ihnen, es gebe keine Hölle …, bis er sie mit seinen furchtbaren Ketten fasst, aus denen es keine Befreiung gibt.“ [2 Nephi 28:22.] „Und so betrügt der Teufel ihre Seele und führt sie mit Bedacht hinweg, hinab zur Hölle.“ [2 Nephi 28:21.]

Wenn wir vor einer wichtigen Entscheidung stehen, wie fällt sie dann aus? Erliegen wir der Aussicht auf ein vorübergehendes Vergnügen? Unseren Trieben und Leidenschaften? Dem Gruppenzwang?

Seien wir doch nicht so unentschlossen wie Alice in Lewis Carrolls klassischer Erzählung Alice im Wunderland. Wie Sie vielleicht wissen, kommt Alice an eine Weggabelung; von dort führen zwei Wege weiter, allerdings in entgegengesetzte Richtungen. Da sieht sie die Grinsekatze, und sie fragt diese: „Welchen Weg soll ich nehmen?“

Die Katze antwortet: „Das hängt davon ab, wohin du willst. Wenn du nicht weißt, wohin du willst, dann kommt es auch nicht darauf an, welchen Weg du nimmst.“ [Nach Lewis Carroll, Alice im Wunderland.]

Im Gegensatz zu Alice wissen wir alle, wohin wir wollen, und es kommt darauf an, welchen Weg wir nehmen, denn mit dem Weg, den wir wählen, wählen wir auch unseren Bestimmungsort. …

Ich bitte Sie inständig, hier und jetzt die Entscheidung zu treffen, nicht von dem Weg abzuweichen, der Sie zu unserem Ziel führt: zum ewigen Leben bei unserem Vater im Himmel. Auf diesem geraden und sicheren Weg gibt es noch andere Ziele: eine Mission, die Tempelehe, Mitarbeit in der Kirche, das Schriftstudium, das Gebet, die Tempelarbeit. Es gibt unzählige lobenswerte Ziele, die wir auf unserem Weg durchs Leben erreichen können. Worauf es ankommt, ist unsere Entschlossenheit, sie zu erreichen.11

Es erfordert großen Mut, bei dem ständig wachsenden Druck und den heimtückischen Einflüssen, die uns umgeben, dem Glauben treu zu bleiben. Da wird die Wahrheit verzerrt, alles Gute und Anständige wird niedergerissen und der Versuch unternommen, es durch die von Menschen erdachten Philosophien der Welt zu ersetzen. Wären die Gebote von Menschen erlassen worden, so hätte der Mensch das Recht, sie nach Belieben oder per Gesetz oder sonst wie zu ändern. Doch die Gebote stammen von Gott. Wir dürfen unsere Entscheidungsfreiheit gebrauchen und sie beiseiteschieben. Allerdings können wir sie nicht abändern – genauso wenig, wie wir die Folgen abändern können, die eintreten, wenn ein Gebot missachtet und gebrochen wird.

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Zwei Wege im Wald

Ich bitte Sie inständig, nicht von dem Weg abzuweichen, der Sie zu unserem Ziel führt: zum ewigen Leben bei unserem Vater im Himmel.

Mögen wir erkennen, dass wir in diesem Leben dann am glücklichsten werden, wenn wir Gottes Gebote befolgen und seinen Gesetzen gehorsam sind. Mir gefallen die Worte in Jesaja, Kapitel 32, Vers 17: „Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer.“ Diesen Frieden und diese Zuversicht erlangt man nur auf Grundlage der Rechtschaffenheit.12

Mögen wir stets das Rechte wählen, auch wenn es schwieriger ist, statt das Falsche, selbst wenn das einfacher ist. Tag für Tag denken wir darüber nach, ob wir uns nun für dieses oder jenes entscheiden sollen. Wenn wir uns für Christus entscheiden, liegen wir jedoch immer richtig.13

4

Wenn wir von unseren Sünden umkehren, vergibt uns der Herr

Alle unsere Entscheidungen haben Konsequenzen; einige haben wenig oder gar nichts mit unserer Errettung in der Ewigkeit zu tun, bei anderen geht es ausschließlich darum.

Ob man ein grünes oder ein blaues T-Shirt trägt, ist auf Dauer unerheblich. Ob man sich jedoch dafür entscheidet, über eine Taste am Computer eine Seite mit Pornografie zu öffnen, kann von entscheidender Bedeutung fürs Leben sein. Damit hat man nämlich schon den geraden und sicheren Weg verlassen. Wenn ein Bekannter Sie zum Alkohol- oder Drogenkonsum überreden will und Sie diesem Druck nachgeben, machen Sie einen Umweg, von dem Sie vielleicht nicht mehr zurückkehren. … Wir alle sind anfällig. Mögen wir unsere Augen, unser Herz und unsere Entschlossenheit auf das Ziel ausrichten, das ewig ist und jeden Preis wert, der dafür zu zahlen ist, wie viele Opfer es einen auch kosten mag, es zu erreichen.

Keine Versuchung, kein Druck, keine Verlockung kann uns bezwingen, wenn wir das nicht zulassen. … Der Apostel Paulus hat uns zugesichert: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung auch einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.“ [1 Korinther 10:13.]

Wir alle haben schon falsche Entscheidungen getroffen. Falls wir diese Entscheidungen noch nicht bereinigt haben, versichere ich Ihnen, dass es einen Weg dafür gibt. Dieser Weg ist die Umkehr. Ich bitte Sie inständig, Ihre Fehler zu bereinigen. Unser Heiland ist gestorben, um uns dieses kostbare Geschenk zu machen. Der Weg ist zwar nicht leicht, aber die Verheißung ist wahr: „Sind eure Sünden wie Scharlach, weiß wie Schnee werden sie.“ [Jesaja 1:18.] „Und ich, der Herr, denke nicht mehr an sie.“ [Lehre und Bündnisse 58:42.] Setzen Sie das ewige Leben nicht aufs Spiel. Falls Sie gesündigt haben: Je eher Sie sich auf den Rückweg machen, desto eher finden Sie den innigen Frieden und die Freude, die mit dem Wunder der Vergebung einhergehen.14

Eines von Gottes größten Geschenken ist die Freude, es noch einmal versuchen zu können. Kein Scheitern muss endgültig sein.15

5

Mit ewigem Leben belohnt zu werden, erfordert kluge Entscheidungen und tapferes, stetiges Bemühen

Jeder von uns hat vom himmlischen Vater die Macht erhalten, selbst nachzudenken und abzuwägen und Entscheidungen zu treffen. Und dazu bedarf es der Selbstdisziplin.

Jeder von uns muss Entscheidungen treffen. Vielleicht fragen Sie sich: „Sind die Entscheidungen, die ich treffe, wirklich von so großer Bedeutung?“ Dazu sage ich: Ihre Entscheidungen bestimmen letztendlich Ihr Schicksal. Jede Entscheidung für die Ewigkeit zieht auch ewige Folgen nach sich.

Bei unseren Entscheidungen können wir auf eine ganz einfache Formel zurückgreifen. Ich verrate sie Ihnen: „Wer das Falsche tut, ist nie im Recht, wer das Rechte tut, liegt niemals falsch.“ …

Wer das Rechte denken, das Rechte wählen und das Rechte tun will, braucht dazu großen Mut, denn dieser Weg ist fast immer der schwierigere.16

Sie sind von edler Herkunft. Ewiges Leben im Reich unseres Vaters ist Ihr Ziel. Solch ein Ziel lässt sich nicht mit einem einzigen glanzvollen Versuch erreichen, vielmehr bedarf es dazu eines rechtschaffenen Lebens, vieler kluger Entscheidungen und fester Entschlossenheit. Wie alles, was sich wirklich lohnt, erfordert das ewige Leben Anstrengung.

In den heiligen Schriften steht unmissverständlich:

„[Ihr sollt] darauf achten, dass ihr handelt, wie der Herr, euer Gott, euch verpflichtet hat. Ihr sollt weder rechts noch links abweichen.

Ihr sollt nur auf dem Weg gehen, auf den der Herr, euer Gott, euch verpflichtet hat.“ [Deuteronomium 5:32,33.]17

Mögen wir wissen, wohin wir gehen, und bereit sein, uns stets anzustrengen, auch dorthin zu gelangen. Mögen wir alle Umwege vermeiden und bereit sein, den oft sehr hohen Preis des Glaubens und der Entschlossenheit zu zahlen, um den Wettlauf des Lebens zu gewinnen.

Mögen wir an unserem Lebensende mit dem Apostel Paulus sagen können: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.“ [2 Timotheus 4:7.] Wenn wir das tun, empfangen wir die „Krone der Rechtschaffenheit“, die niemals vergeht, und hören das Lob des ewigen Richters: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“ [Matthäus 25:21.]

Dann haben wir unsere Reise vollendet. Wir erreichen aber kein nebulöses „Irgendwohin“, sondern unser himmlisches Zuhause, nämlich das ewige Leben im celestialen Reich Gottes.18

Anregungen für Studium und Unterricht

Fragen

  • Weshalb ist für uns im Erdenleben die Entscheidungsfreiheit notwendig (siehe Abschnitt 1)? Was haben Sie schon erkannt, wenn Sie Ihre Entscheidungsfreiheit ausgeübt haben?

  • Präsident Monson betont, der Vater im Himmel helfe uns, die Entscheidungsfreiheit klug zu gebrauchen (siehe Abschnitt 2). Welche Hilfsmittel hat uns der Vater im Himmel dafür gegeben? Inwiefern haben diese Hilfsmittel Sie schon zu guten Entscheidungen geführt? Inwiefern hat das Beispiel des Erretters Ihnen schon geholfen, Ihre Entscheidungsfreiheit klug zu gebrauchen?

  • Präsident Monson erklärt: „Wir können uns nicht neutral verhalten; es gibt keinen Mittelweg.“ (Abschnitt 3.) Weshalb möchte der Widersacher, dass wir uns neutral verhalten? Auf welche Weise will er uns dazu verleiten, unsere Entscheidungsfreiheit zu missbrauchen? Wie können wir seine Botschaften erkennen und ihnen widerstehen?

  • Lesen Sie, was Präsident Monson in Abschnitt 4 über die Umkehr sagt. Inwiefern hat die Umkehr Ihnen schon Frieden und Freude gebracht? Inwiefern haben Sie schon erlebt, dass „eines von Gottes größten Geschenken … die Freude [ist], es noch einmal versuchen zu können“?

  • Präsident Monson betont oft, dass Entscheidungen unser Schicksal bestimmen (siehe Abschnitt 5). Welcher Ratschlag von ihm hilft uns, Entscheidungen zu treffen, die zum ewigen Leben führen? Wie können wir noch entschlossener und beständiger gute Entscheidungen treffen?

Einschlägige Schriftstellen

Josua 24:15; 2 Nephi 2:14-16,26; 31:17-20; Helaman 14:30,31; Lehre und Bündnisse 58:26-28; 101:78; Mose 4:1-4

Unterrichtshilfe

„Die Menschen sind eher dazu geneigt, bedeutende Änderungen in ihrem Leben vorzunehmen, wenn sie sich selbst dazu entschließen. Wenn Sie zum Handeln auffordern, respektieren Sie dabei unbedingt die Entscheidungsfreiheit Ihrer Schüler.“ (Auf die Weise des Erretters lehren, 2016, Seite 35.)