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Kapitel 24: Lehre und Bündnisse 64 und 65


Kapitel 24

Lehre und Bündnisse 64 und 65

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 27. August 1831 kehren der Prophet Joseph Smith und mehrere Älteste von ihrer Reise nach Zion (also Independence in Missouri) nach Ohio zurück. Während der Reise nach Missouri und auch auf dem Rückweg treten Streitigkeiten zwischen einigen Ältesten auf, die jedoch größtenteils wieder beigelegt werden. Am 11. September empfängt der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 64. In dieser Offenbarung gebietet der Herr den Mitgliedern der Kirche, einander zu vergeben, und sagt etwas über die Opfer, die er von den Heiligen in den Letzten Tagen fordert.

Im September 1831 zieht Joseph Smith mit seiner Familie von Kirtland nach Hiram, das etwa 50 Kilometer südöstlich von Kirtland liegt. Am 30. Oktober 1831 erhält er die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 65. In dieser Offenbarung erklärt der Herr, dass das Evangelium in Vorbereitung auf das Zweite Kommen zu jeder Nation gebracht werden muss und dass die Heiligen für das Wachstum des Gottesreiches beten sollen.

1. September 1831Ezra Booth und Isaac Morley kehren von ihrer Mission in Missouri nach Ohio zurück.

September bis Dezember 1831Ezra Booth schreibt eine Reihe von Briefen, in denen er Joseph Smith und die Kirche kritisiert, und veröffentlicht sie in der Zeitung Ohio Star.

11. September 1831Lehre und Bündnisse 64 wird empfangen.

12. September 1831Joseph und Emma Smith ziehen nach Hiram.

30. Oktober 1831Lehre und Bündnisse 65 wird empfangen.

Lehre und Bündnisse 64: Weitere Angaben zum geschichtlichen Hintergrund

Der frühere Methodistenprediger Ezra Booth schließt sich 1831 der Kirche an. Als der Herr den Führern der Kirche und anderen im Sommer 1831 gebietet, nach Missouri zu gehen, sind Ezra Booth und sein Mitarbeiter Isaac Morley unter den Ältesten, die der Herr beruft, zu Fuß dorthin zu gehen und „unterwegs … das Wort [zu] predigen“ (LuB 52:23). Als Booth erfährt, dass der Prophet Joseph Smith und weitere Führer der Kirche mit Boot und Postkutsche nach Missouri reisen, erscheint ihm das ungerecht. In Missouri sind einige Älteste, so auch Ezra Booth, von der Landschaft und dem Mangel an Bekehrten im Grenzort Independence enttäuscht. Booth findet, dass sich Joseph Smith nicht wie ein Prophet benimmt, da er „leichtfertig und leichtsinnig war, leicht zu erregen, und die gewohnheitsmäßige Neigung zu scherzen und witzeln besaß“ (The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 2: July 1831–January 1833, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2013, Seite 60, Anmerkung 332). Entgegen der Offenbarung, die den Ältesten gegeben wird (siehe LuB 60:8), kehren Ezra Booth und Isaac Morley per Boot und Postkutsche rasch wieder nach Ohio zurück, statt unterwegs das Evangelium zu verkünden.

In Ohio stellt sich Ezra Booth dann gegen den Propheten Joseph Smith und die Kirche. Am 6. September 1831 ergreifen Führer der Kirche Maßnahmen gegen Ezra Booth und widerrufen seine Vollmacht, das Evangelium zu predigen. Kurz darauf verfasst Booth eine Reihe von Briefen, in denen er den Propheten und die Kirche verunglimpft. Diese Briefe werden in der Zeitung Ohio Star veröffentlicht. Damals bereiten sich gerade mehrere Brüder in Ohio darauf vor, nach Missouri zu ziehen, da der Herr dies so geboten hat. Am 11. September 1831 empfängt Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 64. Am nächsten Tag zieht der Prophet mit seiner Familie von Kirtland nach Hiram in Ohio.

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Karte 5: Die Bundesstaaten New York, Pennsylvania und Ohio in den Vereinigten Staaten

Lehre und Bündnisse 64:1-19

Der Herr bestätigt seine Bereitschaft, uns zu vergeben, und gebietet uns, einander zu vergeben

Lehre und Bündnisse 64:1-7. Ich, der Herr, vergebe denen die Sünden, die ihre Sünden vor mir bekennen und um Vergebung bitten

Einige Brüder, die nach Missouri und wieder zurückreisten, waren der Nörgelei und Streitsucht schuldig. Der Herr vergab ihnen voll Mitgefühl und Gnade ihre Sünden. Der Prophet Joseph Smith war einer von denen, die gesündigt hatten und denen vergeben wurde. Allerdings machte der Herr auch deutlich, dass diejenigen, die dem Propheten Vorwürfe gemacht hatten, dies „ohne Grund“ getan hatten (LuB 64:6). Der Herr erklärte, dass er „denen die Sünden [vergibt], die ihre Sünden vor [ihm] bekennen und um Vergebung bitten“ (LuB 64:7).

Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat sich mit der Bedingung befasst, dass man seine Sünden bekennen muss, wenn man Vergebung erlangen will: „Dem Herrn muss man jede Sünde bekennen. Wenn es sich um eine schwerwiegende Übertretung handelt, zum Beispiel um Unkeuschheit, muss man sie dem Bischof beziehungsweise dem Pfahlpräsidenten bekennen. Sie müssen aber wissen: Bekennen ist nicht gleich Umkehr. Es ist ein wesentlicher Schritt, der aber allein nicht ausreicht. Wenn man nur teilweise bekennt, also weniger schwerwiegende Fehler eingesteht, ist eine schwerwiegendere Übertretung, die man aber verschweigt, damit noch nicht bereinigt. Um Vergebung zu erlangen, muss man bereit sein, dem Herrn und gegebenenfalls dem Priestertumsträger, der als Richter fungiert, alles zu bekennen, was man getan hat. Vergessen Sie nicht: ‚Wer seine Sünden verheimlicht, hat kein Glück, wer sie bekennt und meidet, findet Erbarmen.‘ [Sprichwörter 28:13.]“ („Vergebung finden“, Der Stern, Juli 1995, Seite 69.)

Lehre und Bündnisse 64:7. Was bedeutet es, zum Tode zu sündigen?

Der Herr hat verheißen, dass er „denen die Sünden [vergibt], die ihre Sünden vor [ihm] bekennen und um Vergebung bitten, sofern sie nicht zum Tode gesündigt haben“ (LuB 64:7; Hervorhebung hinzugefügt). Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Wer sich vom Licht und von der Wahrheit des Evangeliums abwendet, wer sich dem Satan überlässt und sich dessen Sache zu eigen macht, sie unterstützt und dafür eintritt und dadurch ein Kind des Satans wird, der sündigt durch diese Verhaltensweise zum Tode. Für so jemanden gibt es weder Umkehr noch Vergebung noch die geringste Hoffnung auf irgendeine Errettung. Als Kind des Satans ist er ein Sohn des Verderbens.“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, 1966, Seite 737; siehe auch Matthäus 12:31,32; Hebräer 10:26,27; 1 Johannes 5:16,17; Alma 5:41,42.)

Man muss dabei beachten, dass ein Sohn des Verderbens nicht mit einem Mitglied der Kirche gleichzusetzen ist, das einmal ein Zeugnis von der Wahrheit hatte, dann jedoch inaktiv geworden und von den Grundsätzen des Evangeliums abgefallen ist. Ein Sohn des Verderbens begeht die unverzeihliche Sünde, den Heiligen Geist zu leugnen. Weil er sich gänzlich gegen Gott wendet und sich weigert, durch das Opfer Jesu Christi erlöst zu werden, „ist es mit ihm so, als sei keine Erlösung vollbracht worden“ (Mosia 16:5). Weil ein Sohn des Verderbens nicht vom geistigen oder zweiten Tod erlöst werden kann, ist seine Sünde eine Sünde „zum Tode“ (LuB 64:7).

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Darstellung Jesu und seiner Jünger an einem Hang

Der Herr wies seine Jünger in Jerusalem zurecht, weil sie „einander in ihrem Herzen nicht vergeben [hatten]“ (LuB 64:8).

Lehre und Bündnisse 64:8-11. Ihr sollt einander vergeben

Die Führer der Kirche und die Ältesten, denen der Herr vergeben hatte, wurden angewiesen, auch ihren Mitmenschen zu vergeben. Der Herr erklärte, dass seine Jünger während seines irdischen Wirkens „Anlass gegeneinander gesucht und einander in ihrem Herzen nicht vergeben [hatten]“ (LuB 64:8). Rein äußerlich dargestellte Vergebungsbereitschaft ist nicht ausreichend; der Herr fordert „von den Menschenkindern das Herz“ (LuB 64:22). Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft hat zum Ausdruck gebracht, dass es für unser geistiges Wachstum entscheidend ist, dass wir einander vergeben:

„Anderen vergeben ist … eine Voraussetzung dafür, dass einem vergeben wird.

Wir brauchen sittlichen Mut, um anderen zu vergeben und selbst um Vergebung zu bitten. Nichts macht unsere Seele edler und nie beweisen wir größeren Mut, als wenn wir vergeben. Dazu gehört auch, dass wir uns selbst vergeben.

Wir alle unterstehen der gottgegebenen Verpflichtung, aufeinander mit Güte und mit Barmherzigkeit zuzugehen und einander zu vergeben. … Diese christlichen Eigenschaften brauchen wir dringend – in unserer Familie, in unserer Ehe, in unseren Gemeinden und Pfählen, in unserem Lebensumfeld und in unserem Land. …

Die Bereitschaft, sich zu versöhnen und respektvoll miteinander zu reden, räumt viele Schwierigkeiten aus und ist ein Segen für jeden. … Bloße Lippenbekenntnisse sind nicht genug. … Wir müssen uns in Herz und Sinn von bitteren Gefühlen und Gedanken reinigen und das Licht und die Liebe Christi einlassen. Dann wird der Geist des Herrn unsere Seele mit Freude und unser Gewissen mit Frieden erfüllen (siehe Mosia 4:2,3).“ („Der ‚Point of Safe Return‘“, Liahona, Mai 2007, Seite 101.)

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Darstellung des Propheten Joseph Smith neben zwei Männern

Der Prophet Joseph Smith vergab denen, die ihm Unrecht getan hatten, freimütig.

Lehre und Bündnisse 64:15,16. Ezra Booth und Isaac Morley

Ezra Booth und Isaac Morley waren vom Herrn beauftragt worden, gemeinsam als Missionare nach Missouri und von dort wieder zurückzureisen. Sie sollten zu Fuß gehen und „unterwegs … das Wort predigen“ (LuB 52:23; siehe auch LuB 42:6-8). Dies taten sie auf dem Hinweg nur widerwillig und auf der Rückreise von Missouri nach Ohio überhaupt nicht. Aus Lehre und Bündnisse 64:15,16 erfahren wir, dass Ezra Booth und Isaac Morley die Segnungen des Geistes verwirkten, „denn sie haben weder das Gesetz noch das Gebot gehalten“ und hatten im „Herzen nach Bösem getrachtet“.

Offenbar kehrte Isaac Morley schnell um, denn der Herr erklärte, dass er ihm vergeben habe (siehe LuB 64:16). Morley gehorchte anschließend dem Gebot des Herrn, seine Farm zu verkaufen (siehe LuB 63:38,39; 64:20), und zog später mit seiner Familie nach Missouri, wo er Ratgeber von Bischof Edward Partridge wurde. Ezra Booth jedoch kehrte nicht um, sondern ließ zu, dass ihn seine Zweifel und seine kritische Einstellung vollends zum Abfall vom Glauben führten.

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Exemplar der Zeitung Ohio Star auf einem Tisch

Ezra Booth entsagte seinem Glauben und veröffentlichte eine Reihe von Briefen im Ohio Star. Diese Zeitung stand dem Propheten Joseph Smith und der Kirche sehr kritisch gegenüber.

Lehre und Bündnisse 64:20-43

Der Herr nennt die Voraussetzungen für den Aufbau Zions

Lehre und Bündnisse 64:21,22. Dass es im Land Kirtland einen starken Stützpunkt gebe für den Zeitraum von fünf Jahren

Auch wenn einigen Heiligen geboten worden war, nach Missouri zu ziehen, sollten andere, beispielsweise Frederick G. Williams, in Kirtland bleiben. Der Herr verhieß, dass Kirtland mindestens fünf Jahre lang ein starker Stützpunkt der Kirche sein werde (siehe LuB 64:21). Diese Verheißung ging in Erfüllung: In diesen Jahren wurde der Kirtland-Tempel erbaut und geweiht, Priestertumsschlüssel wurden durch Boten vom Himmel wiederhergestellt und dem Propheten Joseph Smith und Oliver Cowdery übertragen, und viele geistige Segnungen wurden über die Heiligen ausgeschüttet. 1837 entstanden jedoch Probleme unter den Mitgliedern in Kirtland, und viele fielen von der Kirche ab. Joseph Smith verließ Kirtland im Januar 1838 und zog nach Missouri. Die Mehrheit der treuen Heiligen, die in Kirtland geblieben waren, zog bis Juli 1838 fort.

Lehre und Bündnisse 64:23-25. Arbeitet, solange es noch „heute“ heißt

Der Herr bezeichnete mit dem Begriff heute den Zeitabschnitt zwischen dem Tag, als Lehre und Bündnisse 64 empfangen wurde, und dem Zeitpunkt des Zweiten Kommens (siehe LuB 64:23). Aus der Sicht des Herrn bezieht sich heute auf „dieses Leben“, also die Zeit, in der wir „[unsere] Arbeiten verrichten“ und „[uns] vorbereiten soll[en], Gott zu begegnen“ (Alma 34:32; siehe auch Alma 34:31,33-35). In Lehre und Bündnisse 64:24 bezieht sich das Wort morgen auf die Zeit, da die Schlechten vernichtet werden, und auf das Zweite Kommen Jesu Christi.

Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt, wie wichtig es ist, dem Herrn „heute“ zu dienen:

„Die heiligen Schriften machen deutlich, welche Gefahr mit dem Hinauszögern verbunden ist: Nämlich dass wir vielleicht feststellen, dass die Zeit abgelaufen ist. Der Gott, der uns einen jeden Tag als Schatz gibt, wird Rechenschaft verlangen. Wir werden weinen, und er wird weinen, wenn wir den Vorsatz hatten, in einer Zukunft, die niemals kam, umzukehren und ihm zu dienen, oder wenn wir von einem Gestern geträumt haben, in dem die Chance zu handeln schon vorüber war. Der heutige Tag ist eine kostbare Gabe Gottes. Der Gedanke ‚irgendwann werde ich‘ kann uns die Gelegenheiten der Zeit und die Segnungen der Ewigkeit rauben. …

Es ist schwer zu wissen, wann wir genug dafür getan haben, dass das Sühnopfer unser Wesen wandelt und uns somit für das ewige Leben bereitmacht. Und wir wissen nicht, wie viele Tage uns noch bleiben, den Dienst zu leisten, der erforderlich ist, um diese mächtige Wandlung zu bewirken. Aber wir wissen, dass uns genug Tage gegeben sind, wenn wir sie nur nicht verschwenden. …

Denjenigen, die aufgrund ihrer Lebensumstände entmutigt und daher versucht sind, zu meinen, sie können dem Herrn heute nicht dienen, mache ich zwei Verheißungen: So schwer alles heute auch sein mag, am nächsten Tag wird es besser sein, wenn Sie beschließen, dem Herrn heute von ganzem Herzen zu dienen. …

Meine andere Verheißung an Sie ist: Wenn Sie beschließen, ihm heute zu dienen, werden Sie seine Liebe spüren und mehr Liebe für ihn empfinden.“ („Heute“, Liahona, Mai 2007, Seite 89, 91.)

Lehre und Bündnisse 64:23,24. Wer gezehntet ist, wird bei seinem Kommen nicht verbrannt werden

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Stoppeln auf einem Feld

Die Schlechten werden am letzten Tag wie Stoppeln verbrannt werden, wenn sie nicht die Gebote des Herrn halten (siehe LuB 64:23,24).

Zu den Anweisungen, die Newel K. Whitney, Sidney Gilbert, Isaac Morley, Frederick G. Williams und andere in der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 64 erhielten, gehörten neben Einzelheiten zum persönlichen Eigentum auch Weisungen zu ihrem Wirken beim Aufbau des Gottesreiches. Das Wort gezehntet in Lehre und Bündnisse 64:23 bezieht sich hier auf alles, was die Mitglieder zur Kirche beitrugen – insbesondere gemäß dem Gesetz der Weihung –, und nicht auf einen Prozentsatz ihres Einkommens. Der Herr verhieß, dass diejenigen, die dem Gesetz des Opferns und der Weihung gehorchen, dem Brennen entkommen, das die Umkehrunwilligen am Letzten Tag vernichten wird. Unser derzeitiges Verständnis vom Gesetz des Zehnten wurde 1838 weiter verdeutlicht, als der Herr die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 119 gab.

Mehr Informationen über den Zehnten findest du im Kommentar zu Lehre und Bündnisse 119:1-4 in diesem Leitfaden.

Lehre und Bündnisse 64:26-30. Sidney Gilbert und Newel K. Whitney

Sidney Gilbert und Newel K. Whitney waren Geschäftspartner, die dazu berufen wurden, „im Auftrag des Herrn“ als „Beauftragte“, also Geschäftsführer, zu handeln (LuB 64:29). Ihre Gemischtwarenläden in Independence in Missouri und in Kirtland in Ohio dienten schlussendlich als Vorratshaus des Herrn und wurden nach den Grundsätzen des Gesetzes der Weihung geführt (siehe LuB 78:3). Der Herr mahnte Sidney Gilbert und Newel Whitney, sich bei ihren Feinden nicht zu verschulden (siehe LuB 64:27).

Präsident Thomas S. Monson hat alle, die im Auftrag des Herrn handeln, daran erinnert, dass sie würdig sein müssen: „Unsere Aufgabe ist es, ein gutes Vorbild zu sein. Uns stärkt die Tatsache, dass die größte Kraft in der heutigen Welt in der Macht Gottes liegt, die durch den Menschen wirkt. Wenn wir im Auftrag des Herrn handeln, … haben wir auch ein Anrecht auf seine Hilfe. Vergessen Sie das nie. Diese göttliche Hilfe beruht natürlich auf unserer Würdigkeit. Jeder muss sich fragen: Habe ich reine Hände? Habe ich ein reines Herz? Bin ich ein würdiger Diener des Herrn?“ („Ein Vorbild an Rechtschaffenheit“, Liahona, Mai 2008, Seite 65.)

Lehre und Bündnisse 64:31-33. Aus etwas Kleinem geht das Große hervor

Der Prophet Joseph Smith und weitere Führer der Kirche fühlten sich bestimmt überfordert, als sie sich den Schwierigkeiten gegenübersahen, sich um die Bedürfnisse einer wachsenden Kirche in Ohio zu kümmern und zugleich auch Zion in Missouri zu errichten. Einige Mitglieder, etwa Ezra Booth, waren beunruhigt, da die Errichtung Zions nicht so rasch voranschritt, wie sie es erwartet hatten. Doch der Herr verhieß, dass sich alles, was er zuvor verkündet hatte, zu guter Letzt erfüllen werde (siehe LuB 64:31). Der Herr sprach den erschöpften Heiligen Mut zu und ließ sie erkennen, dass sie „die Grundlage für ein großes Werk [legten]“ (LuB 64:33). Diese göttliche Sichtweise half den Heiligen wahrscheinlich, mit neuer Zuversicht und Tatkraft voranzuschreiten.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass man beim Aufbau des Gottesreiches mutlos wird, wenn man auf seine Unvollkommenheiten oder eingeschränkten Möglichkeiten blickt. Elder Bruce D. Porter (1952–2016) von den Siebzigern hat festgestellt:

„Wir müssen nicht berufen werden, fern von zu Hause zu dienen, und müssen auch keine herausragende Position in der Kirche oder in der Welt einnehmen, um das Reich des Herrn aufzubauen. Wir bauen es in unserem Herzen auf, indem wir uns um den Geist Gottes in unserem Leben bemühen. Wir bauen es in unserer Familie auf, indem wir unseren Kindern Glauben ins Herz pflanzen. Und wir bauen es durch die Organisation der Kirche auf, indem wir unsere Berufung groß machen und unseren Nachbarn und Freunden vom Evangelium erzählen.

Während unsere Missionare auf Feldern arbeiten, die zur Ernte bereit sind, arbeiten andere auf Feldern zu Hause, um das Reich in der Gemeinde und dem Gemeinwesen, wo sie wohnen, zu stärken. Seit ihren Anfangstagen ist die Kirche des Herrn von ganz gewöhnlichen Menschen aufgebaut worden, die voll Demut und Hingabe ihre Berufung groß gemacht haben. Es spielt keine Rolle, zu welchem Amt wir berufen sind. Wichtig ist nur, dass wir es ‚mit allem Eifer‘ (LuB 107:99) ausüben. Mit den Worten einer neuzeitlichen Offenbarung: ‚Werdet nicht müde, Gutes zu tun, denn ihr legt die Grundlage für ein großes Werk. Und aus etwas Kleinem geht das Große hervor.‘ (LuB 64:33.)“ (Siehe „Das Reich aufbauen“, Liahona, Juli 2001, Seite 97f.)

Lehre und Bündnisse 64:34-36. Der Herr fordert das Herz und einen willigen Sinn

Der Herr fordert, dass sein Volk bereitwillig seinem Gesetz gehorcht, damit es in dieser oder der nächsten Welt ein Erbteil im Land Zion empfangen kann (siehe LuB 38:17-20; 58:44; 63:20,49; 64:34; 88:17-20). Diejenigen, die beim Evangelium gesammelt werden und denen in diesem Leben ein Erbteil im Land Zion gegeben wird, die später jedoch das Bündnis, das sie mit Gott geschlossen haben, brechen und „widersetzlich“ werden, werden aus ihrem Erbteil „weggeschickt“ oder „ausgerissen“ (LuB 64:35,36; siehe auch Deuteronomium 28:63,64). Der Herr erinnerte die Heiligen daran, dass sich diejenigen, die Gott mit „Herz und eine[m] willigen Sinn“ dienen, der Segnungen Zions in den Letzten Tagen erfreuen werden (LuB 64:34).

Elder Donald L. Hallstrom von der Präsidentschaft der Siebziger hat erläutert, wie wichtig es ist, Gott mit „Herz und eine[m] willigen Sinn“ zu dienen:

„Wenn wir den Herrn von ganzem Herzen lieben, sind wir bereit, ihm alles zu geben, was wir besitzen. Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) hat gesagt: ‚Das einzige wirklich Persönliche, das wir auf Gottes Altar legen können, ist, dass wir unseren Willen ihm unterwerfen. … Alles andere, was wir Gott geben, … ist eigentlich nur etwas, was er uns bereits gegeben oder geliehen hat. Wenn wir uns jedoch unterordnen, indem wir unseren Willen im Willen Gottes verschlungen sein lassen, dann geben wir ihm wirklich etwas!‘ [‚Sharing Insights from My Life‘, Brigham Young University 1998/99 Speeches, Seite 4.] …

‚Einen willigen Sinn‘ [LuB 64:34] zu haben bedeutet, dass wir uns nach besten Kräften bemühen, sorgsam nachdenken und nach Gottes Weisheit streben. Es bedeutet, dass wir uns ein Leben lang eifrig mit dem am meisten beschäftigen, was ewiger Natur ist. Es bedeutet, dass es eine untrennbare Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten gibt, nämlich das Wort Gottes zu hören und ihm zu gehorchen.

Der Apostel Jakobus sagte: ‚Werdet aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer.‘ (Jakobus 1:22.)

Einige von uns ‚hören‘ selektiv und ‚handeln‘ dann, wenn es ihnen gelegen kommt. Aber für diejenigen, die dem Herrn ihr Herz und ihren Sinn schenken, spielt es keine Rolle, ob die Last leicht oder schwer ist. Wir beweisen, dass wir unser Herz und unseren Sinn geweiht haben, wenn wir beständig Gottes Gebote befolgen, ganz gleich, wie schwierig die Umstände sind.“ („The Heart and a Willing Mind“, Ensign, Juni 2011, Seite 31f.)

Lehre und Bündnisse 64:35,36. Die Widersetzlichen sind nicht vom Blut Efraims

Efraim war ein Enkel des Propheten Jakob im Alten Testament (Jakob erhielt später den Namen Israel). Efraim bekam den Erstgeburtssegen (siehe Genesis 48:20). Der Begriff „Blut Efraims“ (LuB 64:36) bezieht sich 1.) auf diejenigen, die buchstäbliche Nachkommen Efraims sind, sowie 2.) auf diejenigen, die nicht vom Haus Israel abstammen, aber durch die Taufe in der wiederhergestellten Kirche in den Stamm Efraim adoptiert werden. Nur diejenigen, die gläubige und gehorsame Mitglieder der Kirche sind, zählen zum Blut Efraims. Die Widersetzlichen werden kein Erbteil in Zion empfangen, auch wenn sie vielleicht buchstäbliche Nachfahren Efraims sind (siehe LuB 64:35,36).

Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat erläutert, wie wichtig das Erstgeburtsrecht Efraims ist und welche Verantwortung die Nachkommen Efraims haben, ihren Mitmenschen in den Letzten Tagen ein Segen zu sein: „In dieser Evangeliumszeit ist es entscheidend, dass Efraim seinen Platz an der Spitze einnimmt und das Geburtsrecht in Israel ausübt, das ihm durch direkte Offenbarung zuteilwurde. Daher muss Efraim zuerst gesammelt werden, um mithilfe des Evangeliums und des Priestertums für die übrigen Stämme Israels den Weg zu bereiten, wenn die Zeit für sie reif ist, nach Zion gesammelt zu werden.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 1956, 3:252.)

Lehre und Bündnisse 65: Weitere Angaben zum geschichtlichen Hintergrund

Joseph und Emma Smith leben auf dem Grundstück von Isaac Morley, als der Herr diesem gebietet, seine Farm zu verkaufen (siehe LuB 63:65; 64:20). Am 12. September 1831 ziehen der Prophet Joseph Smith und seine Familie nach Hiram in Ohio, wo viele neue Mitglieder der Kirche leben. Dort kommen sie bei John und Alice (Elsa) Johnson und deren Familie unter. Am Sonntag, dem 30. Oktober 1831, wird im Haus der Johnsons ein Gottesdienst abgehalten. Am selben Tag empfängt der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 65.

Der Prophet Joseph Smith hat seine inspirierte Übersetzung der ersten Kapitel des Matthäusevangeliums mehr als sechs Monate vor dieser Offenbarung abgeschlossen. William E. McLellin zufolge bezieht sich diese Offenbarung jedoch der Thematik nach auf Matthäus 6:10, wo der Herr betet, „dein Reich komme“ (siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 2: July 1831–January 1833, Seite 92).

Lehre und Bündnisse 65

Der Herr verkündet, dass das Evangelium die ganze Erde füllen wird

Lehre und Bündnisse 65:2. Die Schlüssel des Reiches Gottes sind dem Menschen auf Erden überantwortet

Am 15. März 1832 verkündet der Herr, dass er dem Propheten Joseph Smith „die Schlüssel des Reiches gegeben“ hat (LuB 81:2). Diese Schlüssel sind auch als die „Schlüssel der Kirche“ (LuB 42:69) bekannt und bestehen aus der Macht und Vollmacht, über die irdischen Angelegenheiten der Kirche des Herrn zu präsidieren und sie zu regeln. Präsident Joseph Fielding Smith hat darüber gesprochen, wie wichtig die Schlüssel des Reiches Gottes sind:

„Ich werde jetzt ein paar Worte über das Priestertum und diese Schlüssel sagen, die uns der Herr in dieser letzten Evangeliumszeit übertragen hat.

Wir tragen das heilige Melchisedekische Priestertum, das die Macht und Vollmacht Gottes ist, die er den Menschen auf der Erde verliehen hat, damit sie in allem zur Errettung der Menschheit wirken können.

Wir tragen auch die Schlüssel des Reiches Gottes auf Erden; und dieses Reich ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Diese Schlüssel stellen das Recht zu präsidieren dar; sie sind die Kraft und Vollmacht, mittels derer das Werk des Herrn auf Erden geregelt und verwaltet wird. Diejenigen, die sie innehaben, bestimmen die Art und Weise, wie alle anderen im Priestertum dienen können. Wir alle dürfen das Priestertum tragen; wir können es jedoch nur so ausüben, wie wir dazu von denen, die die Schlüsselgewalt haben, ermächtigt und angewiesen werden.

Dieses Priestertum und diese Schlüssel wurden Joseph Smith und Oliver Cowdery von Petrus, Jakobus und Johannes sowie von Mose und Elija und weiteren Propheten aus alter Zeit übertragen. Sie wurden seither auch jedem Mann übertragen, der als Mitglied des Rates der Zwölf eingesetzt wurde. Da sie aber das Recht zu präsidieren einschließen, können sie in ihrer Gesamtheit nur vom rangältesten Apostel Gottes auf Erden ausgeübt werden, nämlich vom Präsidenten der Kirche.

Ich möchte nun sehr deutlich und mit Nachdruck erklären, dass wir das heilige Priestertum haben und die Schlüssel des Gottesreiches hier sind. Es gibt sie nur in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.“ („Eternal Keys and the Right to Preside“, Ensign, Juli 1972, Seite 87f.)

Lehre und Bündnisse 65:2. Bis er die ganze Erde erfüllt hat

In Daniel 2 im Alten Testament finden wir den Bericht von einem Traum König Nebukadnezzars, den der Prophet Daniel gedeutet hat. Aus der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 65 geht hervor, dass der Traum König Nebukadnezzars eine Prophezeiung über Wachstum und Bestimmung des Gottesreiches in den Letzten Tagen war.

Im April 1834 nahm Wilford Woodruff an einer Priestertumsversammlung in Kirtland in Ohio teil, auf der der Prophet Joseph Smith einiges zur Bestimmung des Gottesreiches prophezeite. Präsident Woodruff ging später darauf ein, was sich bei dieser Versammlung zugetragen hatte: „Der Prophet rief alle, die das Priestertum trugen, dazu auf, sich in dem kleinen Blockhütten-Schulhaus zu versammeln, das dort stand. Es war ein kleines Haus, vielleicht knapp 18 Quadratmeter groß. Aber dort befanden sich alle Priestertumsträger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die sich damals in der Stadt Kirtland aufhielten. … Als wir zusammenkamen, rief der Prophet die Ältesten Israels, die bei ihm waren, dazu auf, von diesem Werk Zeugnis zu geben. … Als sie fertig waren, sagte der Prophet: ‚Brüder, euer Zeugnis hat mich heute Abend sehr aufgebaut, und ich habe viel daraus gelernt. Aber ich möchte euch vor dem Herrn sagen: Ihr wisst über die Bestimmung dieser Kirche und dieses Reiches nicht mehr als ein Kleinkind auf dem Schoß der Mutter. Ihr begreift es nicht.‘ Ich war ziemlich erstaunt. Er sagte: ‚Es ist nur eine kleine Handvoll Priestertumsträger, die ihr hier seht, aber diese Kirche wird Nord- und Südamerika erfüllen – sie wird die Welt erfüllen.‘“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 150f.)

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Verwaltungsgebäude der Kirche in Salt Lake City

Das Reich Gottes wächst in dem Maß, wie das Evangelium dahinrollt, „bis [es] die ganze Erde erfüllt hat“ (LuB 65:2).

Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat in Worte gefasst, wie sich Daniels Prophezeiung bezüglich des Evangeliums weiterhin erfüllt:

„Die Kirche ist zu einer großen Familie geworden, die über die ganze Erde verstreut ist. … Der Herr erfüllt seine Verheißung, dass sein Evangelium wie der Stein sein wird, der sich ohne das Zutun von Händen vom Berg löst, dahinrollt und die ganze Erde erfüllt, wie Daniel es in einer Vision gesehen hat (siehe Daniel 2:31-45; LuB 65:2). Ein großes Wunder ereignet sich vor unseren Augen. …

Als die Kirche 1830 gegründet wurde, gab es nur sechs Mitglieder, nur eine Handvoll Gläubige, die alle in einem größtenteils unbekannten Dorf zu Hause waren. Heute sind wir die viert- oder fünftgrößte Kirche Nordamerikas und haben in jeder bedeutenden Stadt eine Gemeinde. Heute erblühen Pfähle Zions in jedem Bundesstaat der Vereinigten Staaten, in jeder Provinz Kanadas, in jedem Bundesstaat Mexikos, in jedem Land in Mittelamerika und in ganz Südamerika.

Überall auf den Britischen Inseln und in Europa, wo sich über die Jahre Tausende der Kirche angeschlossen haben, findet man Gemeinden. Dieses Werk hat die baltischen Länder erreicht und dehnt sich weiter auf Bulgarien, Albanien und andere Gegenden in diesem Teil der Welt aus. Es erstreckt sich über das riesige Gebiet Russlands. Es reicht in die Mongolei hinein und durch alle asiatischen Länder hindurch bis zu den Inseln des Pazifiks, bis nach Australien und Neuseeland und bis nach Indien und Indonesien. Es gedeiht auch in vielen Ländern Afrikas. …

Und dies ist erst der Anfang. Dieses Werk wird weiter wachsen und gedeihen und sich auf der ganzen Erde ausbreiten.“ („Der Stein, der vom Berg losgebrochen ist“, Liahona, November 2007, Seite 83f.)

Lehre und Bündnisse 65:3. Bereitet das Abendmahl des Lammes, macht euch für den Bräutigam bereit

Mit den Begriffen „das Abendmahl des Lammes“ und „Bräutigam“ (LuB 65:3) spielt der Herr auf Gleichnisse an, die er und seine Apostel bereits im Neuen Testament verwendet haben (siehe Matthäus 22:2-14; 25:1-13; Offenbarung 19:7-9). Jesus Christus ist das Lamm Gottes und der Bräutigam, und die Kirche ist seine Braut (siehe Offenbarung 19:7-9). Zur Zeit seines Zweiten Kommens werden sich die rechtschaffenen Heiligen freuen. Die freudige Zusammenkunft vom Herrn und von seinem Volk wird durch ein Hochzeitsmahl symbolisiert. Die Heiligen sollen die Rechtschaffenen von den vier Enden der Erde sammeln und sie auffordern, umzukehren und sich taufen zu lassen. Dadurch kommen sie der Aufforderung des Herrn nach, dass sich die Erde auf das Kommen des Bräutigams und das Hochzeitsmahl des Lammes vorbereiten soll. Wer der Aufforderung Beachtung schenkt und Bündnisse mit dem Herrn schließt und hält, wird „sich kleiden in strahlend reines Leinen. Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen“ (Offenbarung 19:8). So jemandem wird die Freude zuteil, den Herrn willkommen zu heißen und sich bei seinem Kommen mit ihm zu freuen.

Lehre und Bündnisse 65:6. Das Reich Gottes und das Himmelreich

Die Bitte, nämlich das Gebet in Lehre und Bündnisse 65:6, veranschaulicht, wie wichtig die Verbindung zwischen Gottes Kirche auf der Erde und der göttlichen Organisation des Himmels ist. Elder James E. Talmage (1862–1933) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat sich dazu geäußert:

„Das Reich Gottes ist die Kirche, die durch göttliche Vollmacht auf Erden errichtet wurde; diese Einrichtung erhebt keinen Anspruch auf weltliche Herrschaft über eine Nation. Ihr Zepter der Macht ist das des heiligen Priestertums, das verwendet werden soll, um das Evangelium zu verkünden und die heiligen Handlungen des Evangeliums zur Errettung der Lebenden und Toten zu vollziehen. Das Himmelreich ist das von Gott verordnete System der Regierung und Herrschaft in allem, sowohl zeitlich als auch geistig. Es wird auf Erden erst dann aufgerichtet, wenn sein rechtmäßiges Oberhaupt kommt, um zu regieren: der König der Könige, Jesus der Christus. …

Das Reich Gottes wurde unter den Menschen aufgerichtet, um sie auf das künftige Himmelreich vorzubereiten. Unter der gesegneten Regierung Christi, des Königs, werden die beiden eins.“ (Jesus the Christ, 1916, Seite 788f.)