2020
Alleinstehend zu sein erinnert mich daran, auf Gottes gesamten Plan für mich zu vertrauen
Juni 2020


Nur online: Junge Erwachsene

Alleinstehend zu sein erinnert mich daran, auf Gottes gesamten Plan für mich zu vertrauen

Als ich endlich losließ und auf den gesamten Plan des himmlischen Vaters vertraute, fand ich Freude

Als ich 30 Jahre alt war, stellte mir ein Freund einige Fragen, die mein Leben grundlegend veränderten. Er fragte: „Wenn du alles Geld der Welt hättest, was würdest du tun?“ Ich gab einige einfache Antworten wie ein Haus kaufen, für meine Familie sorgen, eigenständig sein und so weiter.

Doch dann hakte er nach und fragte: „Was, wenn du all das hättest und dazu noch alles Geld der Welt, was würdest du dann tun?“ Da wurde mir klar, dass ich der Welt unabhängig von meinem Familienstand viel zu geben hatte. Ich dachte darüber nach, was ich lernen und an andere weitergeben könnte, darüber, was ich wohl in Bewegung bringen und positiv beeinflussen könnte.

Ich verlagerte meinen Fokus

Mein Traum als junge Erwachsene war es, einen Ehepartner zu finden, im Tempel zu heiraten und eine Familie zu gründen. Ich dachte, das wäre mein einziger Daseinsgrund. Als sich aber nichts in der Richtung tat, fragte ich mich: „Wenn Heiraten das Wichtigste im Leben ist, warum hat das dann für mich bisher nicht geklappt?“

Nachdem mein Freund mir diese Fragen gestellt hatte, verstand ich endlich, worin der wahre Sinn des Lebens besteht. Ich glaube immer noch, dass Heiraten und Kinder haben das Wichtigste im ewigen Plan des himmlischen Vaters ist, aber ich habe erkannt, dass es nicht den ganzen Plan ausmacht.

Wir sind hier auf dieser Erde, um Fortschritt zu machen, die Wahrheit weiterzugeben, Jesus Christus zu folgen und schließlich zum Vater im Himmel zurückzukehren (siehe Alma 34:32).

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begann ich, Gott im Gebet zu bitten, ich möge meine Bestimmung und meine Stärken besser erkennen können. Mit der Zeit kam meine Bestimmung zum Vorschein, indem ich betete, neue Hobbys ausprobierte und mich bemühte, meinen Glauben zu vertiefen. Mir wurde klar, dass ich großen Glauben an Jesus Christus hatte. Und unter anderem besteht meine Bestimmung auf Erden – der Plan für mich – darin, anderen zu helfen, ihren Glauben an den Herrn zu entwickeln und zu stärken. Diese Erkenntnis ist mir eine wunderbare Richtschnur im Leben geworden. So kann ich mich besser darauf konzentrieren, der Mensch zu werden, der ich nach Gottes Willen sein soll.

Ich erkannte meine Bestimmung

Als ich zwischen 20 und 30 war, drehten sich viele meiner Gespräche um das Single-Dasein. Ich habe mich nur auf meine „traurigen“ Lebensumstände konzentriert. Jetzt weiß ich, dass es gut ist, die Ehe anzustreben, aber ich kann gleichzeitig andere Ziele und Möglichkeiten verfolgen.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, was ihr jetzt gerade tun sollt, hat Präsident Russell M. Nelson einige Ratschläge parat, wo ihr anfangen könnt:

„Fragt den Vater im Himmel im Namen Jesu Christi, was er über euch und eure Mission hier auf Erden denkt. Wenn ihr mit wirklichem Vorsatz darum bittet, flüstert euch der Heilige Geist im Laufe der Zeit die Wahrheit zu, die euer Leben verändert. …

Ich verheiße euch: Sobald ihr auch nur einen flüchtigen Eindruck davon bekommt, wie der Vater im Himmel euch sieht und was ihr für ihn tun könnt – darauf zählt er nämlich –, wird sich euer Leben vollkommen ändern!“ („Ein wahres Kind des Millenniums“, Liahona, Oktober 2016, Seite 49.)

Diese Worte sind wirklich tiefgründig.

Da habe ich Ideen, was ich im Leben erreichen will (und die meiner Meinung nach toll sind!), aber Gott weiß es besser als ich. Sein Plan sieht Größeres für mich vor, als ich mir selbst vorgestellt hatte.

Ich öffnete mich neuen Aussichten

Mich auf den Plan einzustellen, den der Vater im Himmel für mich hat, war anfangs schwer. Ich musste mich neuen Vorstellungen und Aussichten öffnen. Es tat manchmal weh, wenn das Leben nicht so verlief, wie ich es geplant hatte. Mein Patriarchalischer Segen enthielt konkrete Verheißungen, die partout nicht in Erfüllung gehen wollten. Aber die Sorgen darum verschwanden, als ich endlich meine eigenen Vorstellungen losließ und beschloss, darauf zu vertrauen, dass alle mir verheißenen Segnungen sich ganz bestimmt einstellen – denn das werden sie, wenn der Herr die Zeit für reif hält.

Wenn wir dem gesamten Plan des himmlischen Vaters für uns vertrauen und uns darauf konzentrieren, werden wir die ewige Freude finden, die er uns verheißt (siehe 2 Nephi 2:25). Wir werden herausfinden, was unser ureigener Auftrag ist. Wir werden zu dem Menschen, den der Herr aus uns formen möchte. Und gleichzeitig bereiten wir uns auf all unsere ewigen Segnungen vor – einschließlich der Ehe.

Durch diesen Perspektivwechsel habe ich wahre Freude im Leben gefunden. Ich kenne nicht alle Antworten, aber der Herr erhellt mir den Weg weiterhin, Schritt für Schritt.