2020
Ein Segen war das Einzige, was ich geben konnte
April 2020


Ein Segen war das Einzige, was ich geben konnte

Jonathan Mafra Sena de Santana

Santa Catarina, Brasilien

Bild
father giving daughter a blessing

Illustration von Allen Garns

Ich hatte mein Jurastudium etwa zu der Zeit abgeschlossen, als meine Tochter ihren ersten Geburtstag hatte. Meine Frau und ich wollten meinen Abschluss und den Geburtstag unserer Tochter feiern und freuten uns auf die neuen Chancen, die sich uns eröffnen würden. Doch nichts lief wie geplant.

Kaum hatte ich meinen Abschluss in der Tasche, wurde ich arbeitslos. Eine Stelle zu finden war schwierig. Bald kamen finanzielle Schwierigkeiten hinzu. Unter diesen Umständen war noch nicht mal an eine einfache Geburtstagsfeier zu denken.

Meine Frau und ich redeten lange über die Situation und nahmen sie schließlich hin. Ich konnte mir für meine Tochter nicht mal das schlichteste Geschenk leisten. Für mich als Vater war das nicht einfach; zudem konnte ich die Enttäuschung meiner lieben Frau sehen.

Ich verstand nicht, was da gerade passierte. Im Gebet bat ich den Vater im Himmel, mir zu erklären, was er von mir erwartete. Plötzlich war mir, als hörte ich eine Stimme zu meinem Verstand die folgenden Worte sprechen: „Du besitzt etwas, was wertvoller ist als aller materieller Besitz dieser Welt. Du trägst das Priestertum. Kannst du deiner Tochter ein besseres Geschenk machen, als ihr einen Priestertumssegen zu geben?“

Mir kamen die Tränen, als ich darüber nachdachte, was mir das Priestertum bedeutete. Mein Herz floss vor Dankbarkeit über, als ich mir vor Augen hielt, dass das Priestertum die Macht ist, die meine Familie für alle Ewigkeit vereinen kann.

Ich erzählte meiner Frau von dem, was mich bewegte. Ich sagte ihr, dass ein Segen das Einzige sei, was ich meiner Tochter geben könne. Wir kamen überein, dass ihr dies Glück und Frieden bringen und ausreichen würde.

Am Geburtstag unserer Tochter brachten Freunde, Verwandte und Nachbarn einen Kuchen und etwas Dekoration mit. Wir waren dankbar, dass wir diesen besonderen Tag mit denen feiern konnten, die uns am Herzen lagen. Am Abend legte ich meiner Tochter die Hände auf und gab ihr einen Segen. Ich segnete sie mit allem, was der Geist des Herrn mir eingab.

Noch immer machen wir wegen meiner Arbeitslosigkeit und knapper Finanzen eine Zeit der Veränderung und der Herausforderungen durch. Doch selbst inmitten von Traurigkeit und Enttäuschung werden uns Frieden und Trost durch unseren Erretter Jesus Christus zuteil. Für ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Macht des Priestertums immer in Reichweite. Das ist wirklich ein Segen! Daran zweifle ich nicht. Es war alles, was ich meiner Tochter an ihrem Geburtstag anbieten konnte, und es war mehr als genug.