2019
Eine Mission ist immer möglich
Juli 2019


Missionarserlebnis

Eine Mission ist immer möglich

(MA) Marc Riesen (22 Jahre alt), ein Bruder aus der Gemeinde Richterswil im Pfahl St. Gallen, hatte schon immer den Wunsch, eine Vollzeitmission zu erfüllen. Aufgrund seiner gesundheitlichen Situation war dies jedoch nicht möglich. Er wurde daher von der Pfahlpräsidentschaft in allen Ehren von der Mission entbunden. Allerdings war sein Wunsch nach einer Mission so stark, dass er dem Herrn in irgendeiner Weise dienen wollte. Dieser Wunsch wurde erfüllt. Oliver Bassler wollte mehr über Marcs Geschichte wissen.

Oliver: Du konntest keine Vollzeitmission erfüllen. Wie hast du dich da gefühlt?

Marc: Ich war sehr enttäuscht, diese Gelegenheit nicht zu bekommen. Allerdings wollte ich das Thema Mission nicht aus den Augen verlieren. Es hat mich nie in Ruhe gelassen. Deshalb fasste ich den Mut, nochmals mit meinem Pfahlpräsidenten über die Situation zu sprechen. Ich erkundigte mich zusätzlich im Internet, welche Alternativen es zu einer regulären Vollzeitmission gäbe. Dabei bin ich auf „Young Church-Service Missionaries“ (YCSMs) gestossen. Ich kannte diesen Dienst zuvor nicht. Dieser Service der Kirche bietet jungen Menschen mit körperlichen Herausforderungen viele Möglichkeiten, eine Mission zu erfüllen. Im gemeinsamen Gespräch mit meinem Bischof und dem Pfahlpräsidenten schauten wir, was für mich möglich war.

Oliver: Warum wolltest du in irgendeiner Form eine Mission erfüllen?

Marc: Ich hegte diesen Wunsch, weil es in meinem Patriarchalischen Segen einen Hinweis dazu gibt. Ich wusste immer, dass der Herr irgendeine Möglichkeit für mich finden wird. Zudem wollte ich, wie andere Vollzeitmissionare, Menschen dienen und über Jesus Christus sprechen.

Oliver: Wie hast du dich als Missionar im Bereich FamilySearch gefühlt?

Marc: Ich freute mich darüber, dass ich als Missionar im Bereich Familiengeschichte eingesetzt werden konnte und mein Wunsch zu dienen in Erfüllung ging. Mir ging es grossartig, und ich fühlte, dass dies der Wille des Herrn war. Die Mission war für mich eine neue Aufgabe, in der ich wachsen konnte, und mein Zeugnis vom Evangelium wurde gestärkt.

Oliver: Welche Aufgaben hattest du auf dieser Mission, und wie wurdest du darin ausgebildet?

Marc: Ich durfte auf meiner Mission über verschiedene Kanäle kommunizieren. Hauptsächlich betreute ich für Mitglieder der Kirche sowie für allgemein Interessierte im Bereich Familiengeschichte einen „Helpdesk“. Zum Beispiel beantwortete ich Fragen zu Daten oder zu Fehlern in der Zuordnung verstorbener Familienmitglieder. Zusätzlich konnte ich per E-Mail Menschen beraten und ihre Fragen, wenn möglich, beantworten. Ein weiterer Kanal war ein Internetchat, auf dem konkrete Fragen zur Ahnenforschung live beantwortet wurden. Dadurch half ich vielen Menschen, in Zukunft selbständiger arbeiten zu können.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, Daten aus anderen Plattformen auf FamilySearch zu übertragen. Dies war manchmal etwas knifflig, aber ich habe meist eine Lösung gefunden.

Für diese Arbeit wurde ich vom bestehenden deutschsprachigen FamilySearch-Support sorgfältig über einen Monat geschult. Das FamilySearch-Support-Team besteht aus sachkundigen Mitgliedern, verteilt über den ganzen deutschsprachigen Raum.

Oliver: Wie hat dich diese Mission geistig gestärkt?

Marc: Ich konnte in FamilySearch selbständig Namen verstorbener Verwandten erfassen und dann gemeinsam mit meiner Familie im Tempel das stellvertretende Werk für sie tun. Dies hat mein Zeugnis von der Tempelarbeit enorm gestärkt.

Oliver: Was würdest du anderen jungen Menschen raten, die nicht auf Mission gehen können, jedoch würdig sind?

Marc: Sprecht unbedingt mit eurem Bischof über Alternativen, zum Beispiel YCSM. Ich habe gespürt, dass es dem Herrn nicht darauf ankommt, ob ich als Vollzeitmissionar im Ausland diene, sondern dass ich überhaupt diene. Diese zwölf Monate waren für mich sehr bereichernd und lohnend. Der wichtigste Rat, den ich geben kann: Gebt auf der Suche nicht auf, auch wenn es zu Beginn nicht leicht ist. Ich habe immer gespürt, dass es mit dem Herrn einen Weg gibt.