2012
Wie die Generalkonferenz noch mehr Gewinn bringt
April 2012


Wie die Generalkonferenz noch mehr Gewinn bringt

Auch wenn wir am Ende der letzten Konferenzversammlung „Amen“ sagen, muss das geistige Festmahl hier nicht enden. Wir können uns weiter daran laben, indem wir uns mit den Worten der Konferenz befassen und sie in die Tat umsetzen. Im Laufe der Jahre sind wir von den Propheten immer wieder ebendazu aufgefordert worden. Beispielsweise hat Präsident Harold B. Lee (1899–1973) die Mitglieder 1946 aufgefordert, sich „in den kommenden sechs Monaten in Wort und Tat“ von den Konferenzansprachen leiten zu lassen. Er erklärte: „Dies sind die wichtigen Angelegenheiten, die der Herr seinem Volk zu dieser Zeit offenbaren will.“1

1988 wiederholte Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) diesen Rat: „In den nächsten sechs Monaten soll die Konferenzausgabe der Zeitschrift Ensign neben Ihren heiligen Schriften stehen, und Sie sollen sie oft zu Rate ziehen.“2

In seinen Schlussbemerkungen zur Herbst-Generalkonferenz 2008 bekräftigte Präsident Thomas S. Monson, wie wichtig es ist, dass man sich eingehend mit den Konferenzansprachen beschäftigt. Er sagte: „Mögen wir noch lange daran denken, was wir bei dieser Generalkonferenz gehört haben. Die Botschaften, die überbracht wurden, werden kommenden Monat im Ensign und im Liahona abgedruckt. Ich rate Ihnen, sich mit ihnen zu befassen und über die Lehren, die sie enthalten, nachzudenken.“3

Wie gewinnen die Konferenzansprachen für Sie an Bedeutung, wenn Sie sich damit befassen und darüber nachsinnen? Diese Anregungen helfen Ihnen, sich für diese inspirierten Worte zu öffnen, sie anzunehmen und umzusetzen:

Machen Sie sich dafür bereit, Inspiration zu empfangen. Ob Sie die Konferenzansprachen nun ansehen, anhören oder lesen: Sie müssen Herz und Sinn der göttlichen Inspiration öffnen. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärte, selbst wenn ein Lehrer noch so gut lehren mag, könne „der Inhalt der Botschaft und das Zeugnis des Heiligen Geistes … letztlich nur dann ins Herz dringen, wenn der Empfänger es zulässt“. Er sagte, Inspiration zu empfangen erfordere „geistige, intellektuelle und körperliche Anstrengung und nicht nur passive Aufnahmebereitschaft“.4

Diese Anregungen können dazu beitragen, dass Sie sich Weisungen des Heiligen Geistes öffnen:

  1. Nehmen Sie sich Zeit und schaffen Sie eine ablenkungsfreie Atmosphäre, damit Sie Eingebungen des Geistes empfangen können.

  2. Bemühen Sie sich im Gebet um göttliche Führung.

  3. Schreiben Sie Fragen oder Anliegen auf, für die Sie Antworten und Lösungen suchen.

Nehmen Sie die Botschaften in sich auf. Lebende Propheten und Apostel lehren, erläutern, ermahnen, warnen und geben Zeugnis. Wenn Sie sich eingehend mit ihren Ansprachen beschäftigen, werden Sie ihre Botschaften vollständiger erfassen. Diese Vorgehensweisen sind beim Studium hilfreich:

  • Stellen Sie Fragen. Zum Beispiel: Was will mir der Herr durch diese Botschaft mitteilen? Inwiefern erweitert diese Ansprache meine Erkenntnisse über einen Evangeliumsgrundsatz oder eine Schriftstelle? Mit welchen Geschichten werden Evangeliumsgrundsätze veranschaulicht, und was lerne ich daraus?

  • Schreiben Sie eine Kurzfassung. Achten Sie auf den Aufbau der Ansprache. Unterteilen Sie die Ansprache in Abschnitte und schreiben Sie zu jedem Abschnitt eine Zusammenfassung, die den Hauptgedanken wiedergibt.

  • Finden Sie heraus, welche unterschiedlichen Bestandteile die Ansprache aufweist. Achten Sie auf Lehren, Schriftstellen, Geschichten, Warnungen, Listen, Zeugnisse, Aufforderungen zum Handeln oder Segnungen, die verheißen werden, wenn man den Rat befolgt.

  • Lesen Sie die Ansprache mehr als einmal. Man muss sich mehr als einmal mit Evangeliumswahrheiten befassen, um sie in ihrer ganzen Bedeutung zu verstehen. Notieren Sie jedes Mal neue Einsichten, die Sie gewinnen.

Handeln Sie gemäß Ihrer Erkenntnis. Wenn Sie sich gebeterfüllt mit den Ansprachen befassen, werden Sie erkennen, was die Botschaften für Sie bedeuten. Sie finden heraus, wie Sie Ihr Leben auf sinnvolle Weise ändern können, indem Sie Fragen stellen wie etwa „Was erwartet der Herr von mir im Hinblick auf meine neue Erkenntnis?“ oder „Inwiefern kann das, was ich erkannt habe, mir in der Familie, bei der Arbeit oder in meiner Berufung weiterhelfen?“ Schreiben Sie Eindrücke auf, damit Sie sie nicht vergessen. Dann sind Sie motiviert, die Worte in die Tat umzusetzen, und Sie empfangen die verheißenen Segnungen.

Die Generalkonferenz ist der Zeitpunkt, zu dem der Herr Ihnen seinen Willen durch seine Knechte offenbart. Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat über diese Botschaften gesagt: „Mit Ausnahme der heiligen Schriften soll kein Text und kein Buch einen so bedeutenden Platz in Ihrer Bibliothek einnehmen – und das nicht wegen rhetorischer Vorzüge oder einer eloquenten Schilderung, sondern wegen der Gedanken, die den Weg zum ewigen Leben weisen.“5

Anmerkungen

  1. Harold B. Lee, Frühjahrs-Generalkonferenz 1946

  2. Ezra Taft Benson, „Come unto Christ, and Be Perfected in Him“, Ensign, Mai 1988, Seite 84

  3. Thomas S. Monson, „Bis wir uns wiedersehen“, Liahona, November 2008, Seite 106

  4. David A. Bednar, „Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 17, 20

  5. Spencer W. Kimball, In the World but Not of It, Brigham Young University Speeches of the Year, 14. Mai 1968, Seite 3