2004
Mehr als nur ein Bauernjunge
Dezember 2004


Klassiker Des Evangeliums

Mehr als nur ein Bauernjunge

Ich … gebe Zeugnis davon, dass der Prophet Joseph Smith von Gott berufen worden ist, und … erkläre, dass ich an das Wunder glaube, wodurch das Buch Mormon übersetzt und veröffentlicht worden ist.

Joseph Smith hat mehr für die Errettung der Menschen in dieser Welt getan als irgendein anderer Mensch, der je auf ihr gelebt hat – Jesus, unser Herr und Erretter und Erlöser, der göttliche Sohn Gottes, allein ausgenommen.

Joseph Smith war das Werkzeug, durch das die wahre Kirche und das Reich Gottes erneut auf Erden errichtet wurden. Er hat das Buch Mormon hervorgebracht, das er durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt hat. Durch ihn wurde es zu seinen Lebzeiten auf zwei Kontinenten veröffentlicht. Er hat das immerwährende Evangelium, das nun wiederhergestellt worden war, an die vier Enden der Erde gesandt.

Er hat viele Offenbarungen vom Herrn empfangen, die im Buch Lehre und Bündnisse , der Köstlichen Perle und in der Geschichte der Kirche veröffentlicht worden sind. …

Er war groß im Leben und er war groß im Sterben, als Märtyrer für die Sache Christi; und wie die meisten Gesalbten des Herrn in alter Zeit hat auch er seine Mission und sein Zeugnis mit seinem Blut besiegelt (siehe LuB 135:3).

Er hat einen Namen und einen Ruf hinterlassen, die niemals sterben werden, und wenn die Jahre dahinziehen und die Kirche weiterhin das Evangelium zu allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern bringt, wird sein Name noch bekannter werden, geehrt und geachtet von den Millionen Gläubigen, die erkennen, wie groß seine Berufung war. Er wurde im Himmel für dieses große Werk in den Letzten Tagen vorherordiniert. Er erfüllte seine Mission ehrenvoll und mit Inspiration, er war ein Leitstern für alle, die ihm folgten, und gab die Ehre stets Gott in der Höhe, für den ja er wirkte.

Doch so groß dieser mächtige Prophet auch war – seine Herkunft war sehr bescheiden. Er wuchs auf einer Farm auf und konnte sich kaum Bildung aneignen. Als Junge lebte er im Westen des Bundesstaates New York – damals im Grenzgebiet der Vereinigten Staaten.

Die Familie rodete den Wald und legte eine Farm an. Es waren einfache Menschen, vertraut mit Armut und Not, doch durch ihren Fleiß und Gottes Segen wurde ihr Leben ein Erfolg.

Jesajas Prophezeiung

Der Prophet Jesaja sagte das Werk Joseph Smiths vorher, und er erwähnte auch dessen einfache Herkunft und seine mangelnde Schulbildung. …

Im 29. Kapitel greift Jesaja dieses Thema auf und beschreibt ein Volk, das vor der plötzlichen Vernichtung steht, das jedoch zu einem späteren Zeitpunkt buchstäblich aus dem Grabe sprechen werde, und zwar durch ein Buch. …

Wir bezeugen, dass Jesajas Prophezeiung sich erfüllt hat und dass es dieses Buch jetzt gibt. Es ist das Buch Mormon. …

Das Buch Mormon

Am 22. September 1823 zeigte ein Engel Gottes in der Nähe von Palmyra in New York einem 17-jährigen Jungen namens Joseph Smith, der zu dem Zeitpunkt ein unerfahrener, ungebildeter Bauernjunge und doch von Gott dazu berufen war, sein neuzeitlicher Prophet zu sein, den Aufbewahrungsort [des Buches Mormon].

Das Buch war aus Metall und sah aus wie aus Gold. Es bestand aus Metallplatten, die so dick waren wie gewöhnliches Blech. Die Platten waren etwa 20 Zentimeter lang und 18 Zentimeter breit und waren alle an der Seite mit Metallringen verbunden; so ließen sie sich leicht umblättern. Das Buch war etwa 15 Zentimeter dick. Jede Platte war auf beiden Seiten mit alten Schriftzeichen beschrieben, die klein, aber sehr schön graviert waren. Das Buch lag in einem Steinkasten, der es jahrhundertelang vor den Naturgewalten bewahrt hatte. …

Es sind viele solche Steinkästen gefunden worden, vor allem in Mexiko und im übrigen Mittelamerika: Einige sind klein, mit wunderschönen Gravierungen versehen, und enthalten Schmuck; andere sind groß genug für Lebensmittelvorräte. In alter Zeit fanden solche Steinkästen oft Verwendung.

Durch die Gabe und Macht Gottes

Betrachten wir … die eigentliche Übersetzung dieses Berichts. Joseph Smith sagt, er habe ihn durch die Gabe und Macht Gottes unter Zuhilfenahme des Urim und Tummim übersetzt. So ungebildet, wie er zu dieser Zeit noch war, hätte er dies auf keine andere Weise schaffen können. …

Oliver Cowdery, sein Schreiber, sagte das auch und fügte hinzu: „Ich schrieb mit meiner Feder das gesamte Buch Mormon (bis auf ein paar Seiten), so, wie ich es aus dem Mund des Propheten [Joseph Smith] vernahm, der es durch die Gabe und Macht Gottes übersetzte.“1

Martin Harris, ein weiterer Helfer beim Schreiben, bezeugte das Gleiche. Und Emma Smith, die geliebte Frau des Propheten, die … gelegentlich als Schreiberin aushalf, gab dieses Zeugnis:

„Ich weiß genau, dass kein Mensch die Manuskripte hätte diktieren können, wenn er nicht inspiriert gewesen wäre. Denn als ich als Schreiberin [fungierte], diktierte [Joseph] Stunde um Stunde, und wenn er nach Mahlzeiten oder Unterbrechungen wieder an die Arbeit ging, machte er unverzüglich genau dort weiter, wo er aufgehört hatte, ohne das Manuskript gesehen zu haben oder sich die letzten Sätze vorlesen zu lassen. …Es wäre schon für einen Gelehrten ein schwieriges Unterfangen gewesen, so vorzugehen; für jemanden aber, der so … ungebildet war, … wäre es ganz und gar unmöglich gewesen.“2

Das Buch Mormon ist in literarischer und religiöser Hinsicht ein Meisterstück und übertrifft die kühnsten Hoffnungen und die Fähigkeiten eines Bauernjungen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite eine neuzeitliche Offenbarung. Das Buch stammt von Gott. …

Die gesamte Übersetzung war ein Wunder. Das Buch ist ein wunderbares Werk, ja, ein Wunder. …

Von der ersten bis zur letzten Seite ist das Buch Mormon eine Offenbarung, eine inspirierte Übersetzung, das Werk Gottes und nicht das eines Menschen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite wahr …

Aus den bescheidenen Anfängen von Joseph Smith erwuchs also diese neue heilige Schrift, eine neue Offenbarung von Gott, ein weiterer zuverlässiger Zeuge für die göttliche Natur des Erretters der Welt.

Nach einer Ansprache anlässlich der Herbst-Generalkonferenz 1977; Untertitel eingefügt.

Anmerkungen

  1. Reuben Miller Journals, 1848/49, Archiv des Family and Church History Department, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 21. Oktober 1848

  2. „Last Testimony of Sister Emma“, Saints’ Herald, 1. Oktober 1879, Seite 290