2022
Retterin in der Not
August 2022


Pioniere aus aller Welt

Retterin in der Not

Das Schiff ging unter! Was konnte Margaret tun?

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Margaret (12 years old) is on a ship during the mid-1800s. She is holding a white wool blanket and taking it to the captain of the ship for him to stuff in the holes in the side of the ship.

Margaret stand auf dem Deck und blickte auf das blaue Meer. Das Schiff schaukelte auf riesigen Wellen auf und ab.

Margarets Familie hatte fast ihr ganzes Hab und Gut verkauft, um in die Vereinigten Staaten reisen zu können. Die Reise dauerte sechs Wochen. Margaret war traurig, ihre Heimat Wales verlassen zu müssen. Allerdings freute sie sich auch auf ihr neues Zuhause.

Vor ein paar Monaten hatte Margarets Familie Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kennengelernt. Margaret und ihre Eltern hatten sich taufen lassen. Und nun wollten sie sich den anderen Heiligen in Zion anschließen.

Die Reise war bisher schwer gewesen. Margarets Mutter war krank. Auch ihr Vater hatte gesundheitliche Probleme, weil er jahrelang in einem Kohlebergwerk gearbeitet hatte. Margaret musste sich also um beide kümmern. Außerdem kümmerte sie sich um ihren jüngeren Bruder und ihre kleine Schwester. Das war eine große Aufgabe. Aber sie beklagte sich nicht.

Manchmal schaukelte das Schiff so sehr, dass sich Margaret der Magen umdrehte. Manchmal hatte sie auch Angst. Wenn sie Angst hatte, schloss sie schnell die Augen und bat den Vater im Himmel um Hilfe.

Eines Tages hörte Margaret aufgeregte Rufe. „Ein Leck! Ein Leck! Wir sinken!“

Die Leute gerieten in Panik. Der Kapitän forderte alle auf, Eimer zu holen. Sie füllten die Eimer und schütteten das Wasser über Bord.

Margaret wollte helfen. Sie kniete sich ans Bett und sprach ein inniges Gebet. „Bitte, Vater im Himmel, hilf mir erkennen, wie ich helfen kann!“

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A young woman named Margaret smiles as she folds her hands in prayer.

Margaret wurde plötzlich ganz ruhig. Sie wusste, dass der Vater im Himmel auf sie aufpasste. Er würde ihnen helfen!

Da hatte sie eine Idee.

Sie zog zwei weiße Wolldecken von ihrem Bett und lief zum Kapitän. „Hier!“, erwiderte sie. „Stopfen Sie die ins Leck!“

Dem Kapitän gefiel die Idee. Er stopfte die Decken in das Loch. Dann goss er einen Eimer heißen Teer darüber. Der Teer kühlte ab, und das Leck war versiegelt!

„Danke, dass du deine Decken geopfert hast“, sagte der Kapitän. „Du hast schnell und klug reagiert und uns alle gerettet!“

Margaret lächelte. Sie wusste, dass der Vater im Himmel ihre Gebete gehört hatte. Margarets Reise hatte gerade erst begonnen, aber sie wusste, dass er ihr bei jedem Schritt helfen würde.

Die ersten Missionare kamen 1840 nach Wales.

Ein Dorf in Wales hat den längsten Ortsnamen der Welt!

In Wales gibt es mehr Schafe als Menschen.

Margaret Griffiths ließ sich mit elf Jahren taufen.

Als Margaret erwachsen war, heiratete sie und bekam acht Kinder.

Sie war 26 Jahre lang als FHV-Präsidentin tätig.

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Page from the August 2022 Friend Magazine.

Illustrationen von Laura Catrinella