Seminar und Institut
Lektion 13: Wie man mehr aus dem Tempelbesuch herausholt


Lektion 13

Wie man mehr aus dem Tempelbesuch herausholt

Einleitung

Wenn wir in den Tempel gehen, werden wir ein besserer Jünger Jesu Christi, denn die „heiligen Handlungen und Bündnisse, die im heiligen Tempel vollzogen werden können, ermöglichen es dem Einzelnen, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren, und der Familie, auf ewig vereint zu sein“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite). Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) forderte die Mitglieder der Kirche dazu auf, den Tempel zum großen Symbol ihrer Mitgliedschaft zu machen (siehe „Das wichtige Symbol unserer Mitgliedschaft in der Kirche“, Der Stern, November 1994, Seite 3–6). In dieser Lektion erfahren die Teilnehmer, wie sie dem Gottesdienst im Tempel mehr Tiefe verleihen können und ihre Familie dadurch noch mehr gesegnet wird.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Psalm 24:3-5; Johannes 2:13-16; Lehre und Bündnisse 109:10-13,20-22

Würdig sein, um in den Tempel zu gehen

Zeigen Sie ein Bild von dem Tempel, der Ihrem Wohnort am nächsten ist. Weisen Sie darauf hin, dass auf der Außenfassade jedes Tempels die Worte Heilig dem Herrn eingraviert sind. Die Teilnehmer sollen Johannes 2:13-16 lesen und sich überlegen, inwiefern aus dieser Begebenheit hervorgeht, dass der Tempel heilig ist.

  • Wie zeigt diese Begebenheit auf, welche Einstellung man gegenüber dem Tempel haben sollte?

  • Auf welche Weise zeigt manch einer heutzutage, dass er wenig Respekt vor dem Tempel hat?

Ein Teilnehmer soll aus dem Weihungsgebet für den Kirtland-Tempel Lehre und Bündnisse 109:20 vorlesen:

  • Welchen Grundsatz können wir diesem Vers entnehmen? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Gott gebietet, dass nichts Unreines in sein Haus eingelassen werden darf. Weisen Sie darauf hin, dass der Tempel in den heiligen Schriften stets als ein Ort beschrieben wird, wo Sauberkeit, Reinheit, Heiligkeit und Würdigkeit herrschen. Die Teilnehmer sollen auf diese Eigenschaften achten, wenn sie sich mit dem Tempel befassen.)

  • Welche Würdigkeitsmaßstäbe muss jemand an den Tag legen, bevor er den Tempel betreten darf?

Die Teilnehmer sollen sich ein paar Minuten lang mit Lehre und Bündnisse 109:10-13,21,22 und Psalm 24:3-5 befassen und herausarbeiten, inwiefern man gesegnet wird, wenn man würdig in den Tempel geht. Schlagen Sie vor, dass die Teilnehmer ihre Antworten markieren.

  • Was wird gemäß diesen Versen jemandem verheißen, der würdig den Tempel betritt? (Die Herrlichkeit des Herrn wird sich auf sein Volk niederlassen; man spürt die Macht des Herrn und fühlt sich gedrängt anzuerkennen, dass er den Tempel geheiligt hat und es eine Stätte der Heiligkeit ist; der Herr erlegt uns seinen Namen auf, und wir werden mit seiner Macht ausgerüstet; im Tempel empfangen wir Segnungen und die Rechtschaffenheit des Herrn.)

  • Weshalb hängen diese Verheißungen von unserer Würdigkeit ab?

  • Was würden Sie jemandem sagen, der sich fragt, ob es sich überhaupt lohnt, sich um einen Tempelschein zu bemühen?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident Thomas S. Monson vorzulesen:

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Präsident Thomas S. Monson

„Wer die ewigen Segnungen des Tempels begreift, weiß, dass kein Opfer zu groß, kein Preis zu hoch und keine Anstrengung zu schwer ist, um diese Segnungen empfangen zu können. … Er weiß, dass die errettenden heiligen Handlungen des Tempels es uns ermöglichen, eines Tages mit einer ewigen Familie zum Vater im Himmel zurückzukehren und mit Segnungen und Macht aus der Höhe ausgerüstet zu werden, die jedes Opfer und jede Mühe wert sind.“ („Der heilige Tempel – ein Leuchtfeuer für die Welt“, Liahona, Mai 2011, Seite 92.)

  • Wie sind Sie schon dafür gesegnet worden, weil Sie an den heiligen Handlungen des Tempels teilgenommen haben?

Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, sich einen Tempelschein ausstellen zu lassen und ihr Leben lang tempelwürdig zu bleiben. Betonen Sie: Wenn sie voller Demut in den Tempel gehen, erlangen sie Segnungen, die nur den Gläubigen im heiligen Haus des Herrn zuteilwerden.

3 Nephi 17:1-3

Aus unserem Tempelbesuch mehr machen

Schreiben Sie diesen Satz an die Tafel und fragen Sie die Teilnehmer, wie sie ihn vervollständigen würden:

Was wir aus dem Tempel mitnehmen, hängt davon ab, .

Lassen Sie die Teilnehmer darauf antworten, und lesen Sie dann gemeinsam diese Aussage von Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Präsident Boyd K. Packer

„Was wir aus dem Tempel mitnehmen, hängt in hohem Maß davon ab, was wir hineinbringen, nämlich an Demut und Andacht und Lernbereitschaft. Wenn wir belehrbar sind, werden wir im Tempel vom Geist belehrt.“ (The Holy Temple, 1980, Seite 42.)

  • Wie wirkt es sich auf den Besuch im Tempel aus, wenn man mit „Demut und Andacht und Lernbereitschaft“ hingeht? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir mit Demut, Andacht und Lernbereitschaft in den Tempel gehen, unterweist uns der Geist.)

Erklären Sie: Als der Heiland den Nephiten erschien, erklärte er ihnen, wie sie vorgehen müssen, damit sie Heiliges verstehen können. So können auch wir beim Tempelbesuch vorgehen. Bitten Sie einen Teilnehmer, 3 Nephi 17:1-3 vorzulesen.

  • Wozu fordert der Heiland seine Zuhörer auf, damit sie Heiliges besser verstehen können?

  • Wie können auch wir dies umsetzen und dem Besuch im Tempel damit mehr Tiefe verleihen? (Wir sollen über den Besuch im Tempel nachdenken, um Verständnis beten, uns auf den nächsten Besuch vorbereiten und so oft, wie es uns möglich ist, hingehen.)

Lesen Sie diese Aussage von Elder L. Lionel Kendrick von den Siebzigern vor. Die Teilnehmer sollen auf Punkte achten, wie wir mehr aus dem Besuch im Tempel herausholen können.

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Elder L. Lionel Kendrick

„Es ist etwas anderes, ob wir den Tempel einfach nur besuchen oder ob wir ein bedeutungsvolles geistiges Erlebnis haben. Die wahren Segnungen des Tempels erhalten wir dann, wenn wir aus dem Tempelbesuch mehr machen. Dazu müssen wir Ehrfurcht vor dem Tempel empfinden und ihn als Stätte der Anbetung betrachten. …

Ehrfürchtig zu sein bedeutet nicht einfach nur still zu sein, sondern es gehört auch das Bewusstsein dessen dazu, was da stattfindet. Dazu gehört auch der göttliche Wunsch, zu lernen und für die Eingebungen des Geistes empfänglich zu sein. Dazu gehört, dass wir danach trachten, mehr Licht und Erkenntnis zu empfangen. Ehrfurchtslosigkeit zeigt nicht nur unsere Missachtung gegenüber der Gottheit, sondern sie verhindert auch, dass der Geist uns das lehren kann, was wir wissen müssen.“ („Aus unserem Tempelbesuch mehr machen“, Liahona, Juli 2001, Seite 94f.)

  • Welche Punkte empfinden Sie als besonders wichtig und warum?

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel. Die Teilnehmer sollen sich überlegen, was davon sie bei ihrem nächsten Besuch im Tempel anwenden können:

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Elder Richard G. Scott

„• Machen Sie sich die Lehre bewusst, die mit den heiligen Handlungen des Tempels zu tun hat, insbesondere die Bedeutung des Sühnopfers Jesu Christi.

• Wenn Sie an heiligen Handlungen teilnehmen, denken Sie über Ihre Beziehung zu Jesus Christus und seine Beziehung zu unserem himmlischen Vater nach. Dieser einfache Schritt wird Ihnen eine größere Einsicht in die überragende Bedeutung der heiligen Handlungen des Tempels verschaffen.

• Bringen Sie im Gebet stets Ihren Dank für die unvergleichlichen Segnungen zum Ausdruck, die aus den heiligen Handlungen des Tempels erwachsen. Leben Sie jeden Tag so, dass Sie dem himmlischen Vater und seinem geliebten Sohn damit beweisen, wie viel Ihnen diese Segnungen bedeuten.

• Planen Sie regelmäßige Besuche im Tempel ein.

• Nehmen Sie sich genügend Zeit, um innerhalb des Tempel nicht in Eile zu geraten.

• Sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie an allen heiligen Handlungen, die es gibt, teilnehmen.

• Legen Sie Ihre Uhr ab, wenn Sie das Haus des Herrn betreten.

• Verfolgen Sie die Vorführung einer heiligen Handlung Stück für Stück aufmerksam und mit offenem Sinn und Herzen.

• Denken Sie an denjenigen, für den Sie stellvertretend eine heilige Handlung durchführen. Beten Sie hin und wieder, dass der Betreffende die große Bedeutung der heiligen Handlungen erkennt und würdig ist oder sich würdig macht, daraus Nutzen zu ziehen.“ („Der Gottesdienst im Tempel – die Quelle der Kraft und der Stärke in Zeiten der Not“, Liahona, Mai 2009, Seite 43f.)

  • Welcher dieser Vorschläge ist für Sie am nützlichsten?

  • Was haben Sie oder jemand anders schon getan, um dem Besuch im Haus des Herrn mehr Tiefe zu verleihen, und welchen Einfluss hatte das auf Sie? (Besprechen Sie gegebenenfalls im Laufe des Gesprächs diese Aussage der Ersten Präsidentschaft: „Wenn Mitglieder der Kirche die Namen ihrer eigenen Vorfahren ausfindig machen und diese dann für die heiligen Handlungen in den Tempel mitnehmen, kann dies die Tempelarbeit sehr beflügeln.“ [Schreiben der Ersten Präsidentschaft, 8. Oktober 2012.])

Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, aufzuschreiben, was sie tun können, um mehr aus ihrem Besuch im Tempel zu machen. Ermuntern Sie sie, dies auch wirklich in die Tat umzusetzen.

Lehre und Bündnisse 109:8

Ein Ort der Offenbarung

Erklären Sie: Im Weihungsgebet für den Kirtland-Tempel nannte der Prophet Joseph Smith einige Gründe, weshalb es Tempel gibt. Ein Teilnehmer soll Lehre und Bündnisse 109:8 vorlesen. Weisen Sie darauf hin, dass der Tempel unter anderem auch ein „Haus des Lernens“ sein soll.

  • Wovon kann man im Tempel wohl Kenntnis erlangen?

Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) vorlesen:

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Präsident Gordon B. Hinckley

„Dieses heilige Gebäude wird zur Schule der Unterweisung in den erhabenen und heiligen Belangen Gottes. Hier wird uns der Plan unseres lieben Vaters für seine Söhne und Töchter aus allen Generationen dargelegt. Hier wird die ewige Reise des Menschen – ausgehend vom vorirdischen Dasein – durch dieses Leben bis ins Jenseits dargestellt. Erhabene, grundlegende Wahrheiten werden klar und einfach gelehrt, sodass jeder, der sie hört, sie verstehen kann.“ („Der Salt-Lake-Tempel“, Der Stern, November 1993, Seite 6.)

  • Wie erlangen wir durch die heiligen Handlungen des Tempels mehr Kenntnis von den großen, elementaren Wahrheiten des Planes Gottes?

  • Wie erlangen wir mehr Kenntnis, wenn wir uns an das halten, was in 3 Nephi 17:1-3 steht?

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Präsident Gordon B. Hinckley:

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Präsident Gordon B. Hinckley

„Unzählige Menschen sind schon in schweren Zeiten, wenn schwierige Entscheidungen anstanden und dringliche Probleme zu lösen waren, im Geist des Fastens und Betens hergekommen, um sich um göttliche Weisung zu bemühen. Viele haben bezeugt, dass sie zwar keine Stimme der Offenbarung gehört haben, dass sie aber zu diesem Zeitpunkt oder auch später ein Gefühl dafür hatten, welchen Weg sie gehen sollten, und dass das die Erhörung ihrer Gebete war.“ („Der Salt-Lake-Tempel“, Der Stern, November 1993, Seite 6.)

Fragen Sie zum Abschluss, ob jemand Zeugnis vom Tempel geben möchte. Machen Sie deutlich, dass sich die Teilnehmer in einer wichtigen Lebensphase befinden, wo viele Entscheidungen anstehen. Bezeugen Sie, dass sie im Haus des Herrn den Geist verspüren und Trost und Führung finden können.

Lesestoff für die Teilnehmer