Genesis 3 und 4; Mose 4 und 5: Lektion 11

Mose 4:5-32; 5:1-15, Teil 1

Ihnen beiden gingen die Augen auf

Ob es uns bewusst ist oder nicht: Der Fall Adams und Evas wirkt sich jeden Tag direkt auf uns alle aus. Ohne den Fall wären wir nicht einmal geboren worden. Diese Lektion soll den Schülern nahebringen, wie sich der Fall im Plan des himmlischen Vaters und auf ihr eigenes Leben auswirkt.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, die Schriftstelle zum Beherrschen der Lehre 2 Nephi 2:25 auswendig zu lernen und ihre Mutter, ihren Vater oder einen Führungsverantwortlichen der Kirche zu fragen, was sie ihnen bedeutet.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Gut oder schlecht?

Helfen Sie den Schülern zu Beginn der Lektion, darüber nachzudenken, dass manches, was schwierig ist, in Gottes Plan ein Segen sein kann. Dabei kann die folgende Skala helfen. Sie können auch Bilder zeigen, die diese Wörter darstellen, die die Schüler auf einer Skala einstufen sollen.

• Wie würden die meisten Menschen die folgenden Aspekte auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = schlecht, 10 = gut) einstufen?

Harte Arbeit

Prüfungen

Kummer

Tod

• Würdest du diese Aspekte aus dem ewigen Blickwinkel des Plans des himmlischen Vaters auf der Skala anders einstufen? Wenn ja, warum?

Sie könnten ein Bild von Adam und Eva zeigen, zum Beispiel das vom Beginn der Lektion. Sie können es auch für den Rest der Lektion stehen lassen.

Viele der Schwierigkeiten, denen wir uns im Leben stellen müssen, sind das Ergebnis einer Entscheidung, die unsere ersten Eltern, Adam und Eva, getroffen haben.

• Wie würden wohl viele Menschen den Fall Adams und Evas auf der Skala von 1 bis 10 einstufen? Warum?

Denk darüber nach, wie gut du den Fall Adams und Evas und dessen Bedeutung für dein Leben verstehst. Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

• Hältst du den Fall für gut oder für schlecht?

• Wie kann dein Verständnis des Sühnopfers Jesu Christi deine Antwort beeinflussen?

Bemühe dich heute bei deinem Studium von Mose 4 und 5 um Inspiration durch den Heiligen Geist, damit du den Fall Adams und Evas besser verstehst. Der Heilige Geist kann dir deutlich machen, dass der Fall zu Gottes Plan gehört, der uns helfen soll, Fortschritt zu machen und mehr wie Gott zu werden.

Die Folgen des Falls

Lassen Sie die Schüler zusammenfassen, was sie über den Garten von Eden und den Fall Adams und Evas wissen. Wenn sie Hilfe benötigen, bitten Sie sie, in 2 Nephi 2:22,23 sowie in Mose 3:16,17 und 4:6-12 nach Einzelheiten zu suchen.

Helfen Sie den Schülern dann, mehr darüber zu erfahren, was für Folgen der Fall für Adam, Eva und ihre Nachkommen hatte. Damit die Schüler die Lerninhalte besser ordnen können, können Sie ihnen Papier zur Verfügung stellen und die folgende Anleitung zeigen. Die Schüler könnten diese Aufgabe in Zweiergruppen bearbeiten. (Hinweis: In Lektion 21, „Überprüfe dein Wissen 1“, wird vorgeschlagen, dass die Schüler die von ihnen angefertigten Broschüren heranziehen, um die Folgen des Falls zu erklären.)

Vielleicht möchten Sie die Zeit zum Anfertigen der Broschüren begrenzen, damit die Schüler ausreichend Zeit für den Rest der Lektion haben.

Gestalte nach der folgenden Anleitung eine Broschüre, damit du das, was du über den Fall gelernt hast, besser ordnen kannst. Stell dir vor, du möchtest mit dieser Broschüre anderen Menschen den Fall näherbringen und erklären, warum dieser im Plan des himmlischen Vaters so wichtig ist. Sei kreativ und gestalte die Broschüre ganz nach deinen Vorstellungen.

1. Falte das Papier in der Mitte. Gestalte eine Titelseite mit einer Überschrift wie „Der Fall im Plan des himmlischen Vaters“. Füge eine Zeichnung oder ein Bild hinzu, das an den Fall erinnert, beispielsweise einen Obstbaum oder ein Stück Obst.

2. Gib der linken Seite der Broschüre beispielsweise diese Überschrift: „Folgen des Falls“.

3. Lies Mose 4:13-16,22-25,28,29 und 5:1-4. Liste die Folgen des Falls für Gottes Kinder auf oder zeichne Bilder dazu. Gib in deiner Broschüre die Verse an, in denen du von den einzelnen Folgen erfahren hast.

Wenn die Schüler genügend Zeit hatten, können Sie einige bitten, aus ihren Broschüren vorzulesen. Bitten Sie die Schüler, ihre Broschüre zu ergänzen, wenn noch etwas Wichtiges fehlt.

Achten Sie darauf, dass die Schüler diese Folgen des Falls erwähnen. Adam und Eva und ihre Nachkommen:

1. fühlen sich nicht bereit, in Gottes Gegenwart zu sein (Mose 4:13-16).

2. können Kinder haben (Mose 4:22; 5:2,3)

3. erleben Leid, Schmerz und Mühsal (Mose 4:22-24)

4. müssen hart arbeiten, um leben zu können (Mose 4:25; 5:1-3)

5. erkennen Gut und Böse (Mose 4:28)

6. erleiden den physischen Tod (Mose 4:25)

7. sind von Gottes Gegenwart getrennt (geistiger Tod) (Mose 5:4)

Erklären Sie, dass die Trennung von Gott als „geistiger Tod“ bezeichnet wird – und etwas ist, was wir alle erleben.

Denke darüber nach, weshalb bestimmte Folgen des Falls uns helfen, auf dem Weg zu Unsterblichkeit und ewigem Leben (siehe Mose 1:39) voranzukommen.

• Weshalb zeigen sich in dem Umstand, dass Gott den Fall Adams und Evas zugelassen hat, seine Weisheit und seine Liebe zu seinen Kindern?

Denk darüber nach, welche Folgen des Falls dir in deinem Leben die größten Schwierigkeiten verursachen.

Erklären Sie den Schülern, dass sie ihre Broschüren in der nächsten Lektion fertigstellen, denn da beschäftigen sie sich mit der Rolle des Erretters beim Überwinden der negativen Folgen des Falls.

Der Fall war notwendig

Der Prophet Lehi erklärte im Buch Mormon die Bedeutung des Falls.

Lies 2 Nephi 2:22-25 und achte darauf, warum der Fall etwas Gutes war.

• Was hast du über den Fall gelernt?

Die Schüler erwähnen vielleicht eine Reihe von Wahrheiten, aber stellen Sie sicher, dass sie diese verstehen: Der Fall war für unseren Fortschritt im Plan des himmlischen Vaters notwendig.

Sie können den Schülern auch deutlich machen, dass der Vater im Himmel Adam und Eva und ihren Nachkommen durch den Fall ermöglicht hat, Freude zu erfahren. Bitten Sie sie, in ihre Broschüre unter „Folgen des Falls“ das Wort „Freude“ zu schreiben. Sie können Sie fragen, ob einer von ihnen 2 Nephi 2:25 auswendig aufsagen kann.

Präsident Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, warum der Fall für unser Leben notwendig war:

Der Fall [war] ein entscheidendes Element im göttlichen Plan des himmlischen Vaters. Ohne ihn wären Adam und Eva keine sterblichen Kinder geboren worden, es gäbe keine menschliche Familie, in der Gegensätze und Wachstum erlebt werden, keine sittliche Entscheidungsfreiheit und keine Freude der Auferstehung, Erlösung und des ewigen Lebens. (Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 207)

Sieh dir in deiner Broschüre noch einmal die Seite „Folgen des Falls“ an.

• Welche positiven Folgen hatte der Fall auf deinen ewigen Fortschritt?

• Vor welchen Folgen des Falls müssen wir gerettet werden?

Machen Sie den Schülern klar, dass wir uns unter anderem weder vor dem physischen noch vor dem geistigen Tod selbst retten können.

Lies den ersten Satz in 2 Nephi 2:26 und achte auf gute Nachrichten für alle Kinder Gottes.

• Was hast du herausgefunden?

Informieren Sie die Schüler darüber, dass es in der nächsten Lektion um die Rolle des Messias geht, der uns ja von den negativen Folgen des Falls erlöst hat.

Erinnern Sie die Schüler nun an die Aufgabe mit der Skala am Anfang der Lektion. Fragen Sie sie, wie sie jetzt den Fall Adams und Evas auf einer Skala von 1 bis 10 einstufen würden. Die Schüler könnten dann ihrem Sitznachbarn erklären, warum der Fall etwas Gutes war und wie er sich auf ihr Leben und ihren Fortschritt im Plan des himmlischen Vaters auswirkt.

Zum Abschluss können Sie Zeugnis geben für die Weisheit des Vaters im Himmel und für seine Liebe zu uns, die er unter Beweis gestellt hat, indem er seinen Sohn sandte, um uns vom Fall zu erlösen.

(Erinnern Sie die Schüler daran, dass sie ihre Broschüren behalten – oder Ihnen übergeben – sollen, damit sie sie bei der nächsten Lektion fertigstellen können.)

Zusatzmaterial

Haben Adam und Eva gesündigt, als sie von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse aßen?

Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat gesagt:

Was hat Adam getan? Genau das, was der Herr von ihm erwartete. … Hat Adam gesündigt, als er von der verbotenen Frucht aß? … Nein, das hat er nicht! …

So zumindest interpretiere ich [Mose 3:16,17]: Der Herr sagte zu Adam: Hier ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Falls du hierbleiben willst, darfst du von dieser Frucht nicht essen. Falls du hierbleiben willst, verbiete ich es dir. Aber du darfst selbständig handeln und davon essen, wenn du willst. Wenn du davon isst, wirst du sterben.

Ich sehe einen großen Unterschied zwischen dem Übertreten des Gesetzes und dem Begehen einer Sünde. („Fall – Atonement – Resurrection – Sacrament“, in: Charge to Religious Educators, 3. Auflage, 1994, Seite 124)

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt:

Als erste überschritt Eva die Grenzen von Eden, um den Zustand der Sterblichkeit einzuleiten. Ihre Tat, wie immer sie beschaffen war, war formell eine Übertretung, aber in ewiger Hinsicht eine herrliche Notwendigkeit, die das Tor zum ewigen Leben auftat. Adam bewies seine Weisheit, indem er das Gleiche tat. Und so fielen Eva und Adam, „damit Menschen sein können“ [2 Nephi 2:25].

Manche Christen verurteilen Eva wegen ihrer Tat und denken, Eva und ihre Töchter hätten deswegen einen Makel davongetragen. Nicht so die Heiligen der Letzten Tage! Durch Offenbarung wissen wir es besser und freuen uns über Evas Tat. Wir ehren die Weisheit und den Mut, die sie bei diesem Ereignis, das wir als den Fall des Menschen bezeichnen, bewies. (Siehe „Der große Plan des Glücklichseins“, Der Stern, Januar 1994, Seite 68)

Warum konnten Adam und Eva im Garten von Eden keine Kinder bekommen?

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:

Als Adam und Eva das erste Gebot erhielten, befanden sie sich in einem Übergangsstadium; sie waren nicht mehr in der Geisterwelt, aber ihr irdischer Körper war noch nicht dem Tod unterworfen und deshalb nicht zur Fortpflanzung fähig. Sie konnten dem ersten Gebot des Vaters [sich zu mehren und die Erde zu füllen] nicht nachkommen, ohne die Grenze zwischen dem glückseligen Zustand im Garten von Eden und den schrecklichen Prüfungen und wundervollen Möglichkeiten der Sterblichkeit zu überschreiten. („Der große Plan des Glücklichseins“, Der Stern, Januar 1994, Seite 68)

Mose 4:22. Was bedeutet es, dass Adam über Eva „herrschen“ sollte?

Elder Bruce C. Hafen und Maria K. Hafen haben erklärt:

Das Konzept von gleichwertigen, voneinander abhängigen Partnern ist tief in der Lehre des wiederhergestellten Evangeliums verwurzelt. …

In Genesis 3:16 heißt es, Adam solle „über [Eva] herrschen“, aber das macht Adam nicht zu einem Diktator. … Und das über in der Formulierung „über [Eva] herrschen“ heißt im Hebräischen bet, was so viel bedeutet wie herrschen mit und nicht über. Wenn ein Mann „auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht … Herrschaft“ ausübt (Lehre und Bündnisse 121:37; Hervorhebung hinzugefügt), nimmt Gott diesem Mann seine Vollmacht. („Wie wir Schwellen überwinden und gleichwertige Partner werden“, Liahona, August 2007, Seite 29)

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel und Ruth Lybbert Renlund haben erklärt:

[Ein rechtschaffener Ehemann bemüht sich], geistlich zu dienen. Er gesteht Fehler ein und bittet um Verzeihung, er lobt gern und oft, er achtet auf die Wünsche der Familie und er ist sich der großen Verantwortung bewusst, dafür zu sorgen, „dass die Familie alles hat, was sie zum Leben und für ihren Schutz braucht“. Er behandelt seine Frau mit größtem Respekt und voller Achtung. … Er ist seiner Familie ein Segen. (The Melchizedek Priesthood: Understanding the Doctrine, Living the Principles, 2018, Seite 23)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Der Erlösungsplan

Es kann für die Schüler hilfreich sein, den Fall im Zusammenhang mit dem Erlösungsplan des himmlischen Vaters zu betrachten. Sie könnten die folgende Grafik zeigen, die Sie vielleicht ja auch schon in Lektion 2, „Der Erlösungsplan“, verwendet haben. Währenddessen können die Schüler die folgenden Fragen mit der ganzen Klasse oder in Kleingruppen besprechen.

Stellen Sie den Schülern diese Fragen:

• Was wisst ihr über die einzelnen Teile des Plans des himmlischen Vaters, die in diesem Diagramm dargestellt sind?

• Welche Rolle spielt der Erretter in dem jeweiligen Teil?

• Wo würdet ihr den Fall Adams und Evas in diesem Schaubild einfügen?

Lest Mose 4:6 und achtet auf die Absichten des Satans, Eva in Versuchung zu führen, von der Frucht zu essen.

• Welche Absichten verfolgte der Satan? Was hat er nicht voll und ganz verstanden?

• Der Vater im Himmel ließ zu, dass Adam und Eva von der Frucht aßen. Weshalb hat er damit seinen Kindern geholfen, Fortschritt zu machen?

Alternative Möglichkeit, den Bericht über den Fall zusammenzufassen

Diese Aufgabe soll den Schülern helfen, die Ereignisse, die dem Fall vorangingen, kurz zusammenzufassen. Schreiben Sie die folgenden Wörter an die Tafel: geboten, Baum, wählen, der Satan, Frucht, sterben, essen, klug, Feigenblätter.

Bitten Sie die Schüler, ihrem Sitznachbarn den Bericht über den Fall wiederzugeben. Dabei sollten sie einige oder alle Wörter einbauen, die an der Tafel stehen. Nachdem die Schüler den Fall wiedergegeben haben, sollen sie kurz Mose 3:16,17 und 4:6-12 lesen und auf weitere Einzelheiten achten, die sie hinzufügen oder die ihnen zu einem richtigen Verständnis verhelfen können. Bitten Sie sie, untereinander Einzelheiten auszutauschen, die sie aus den Versen gelernt haben.