Seelische und geistige Gesundheit
9: Ich fühle mich so allein. Wie kann ich anderen meine Bedürfnisse besser klarmachen?


„9: Ich fühle mich so allein. Wie kann ich anderen meine Bedürfnisse besser klarmachen?“ Seelische und geistige Gesundheit: Hilfen für mich (2019)

„Ich fühle mich so allein“, Seelische und geistige Gesundheit: Hilfen für mich

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ein Mann sitzt mit anderen zusammen

Ich fühle mich so allein. Wie kann ich anderen meine Bedürfnisse besser klarmachen?

Es ist sehr wertvoll, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Beten Sie um den Mut, mit einer Person Ihres Vertrauens, beispielsweise einem Angehörigen oder kirchlichen Führer oder auch einem Psychotherapeuten zu sprechen. Bedenken Sie dabei, dass manche Menschen wegen ihres Wissens, ihrer Sensibilität und ihrer Lebenserfahrung offener und verständnisvoller sind als andere. Bitten Sie um einen Termin, wo Sie sich mit Ihrem Gesprächspartner austauschen können. Das Gespräch wird wahrscheinlich hilfreicher verlaufen, wenn Ihr Gegenüber vorbereitet und bereit ist, sich auf das, was Sie sagen, zu konzentrieren. Sie könnten zum Beispiel so etwas sagen (oder als Textnachricht schreiben) wie: „Hallo, mir geht es gerade nicht besonders gut. Ich könnte es sehr gebrauchen, dass mir jemand zuhört.“

Lesen Sie sich die nachstehenden Fragen durch und überlegen Sie, wie Sie darauf antworten würden. Hier einige Ideen, wie Sie ein Gespräch beginnen könnten:

  • Wie geht es Ihnen in körperlicher Hinsicht? Erzählen Sie von Ihren Symptomen, beispielsweise chronische Erschöpfung, häufige Kopfschmerzen, Gedankenkarussell, Übelkeit, Ruhelosigkeit, verlangsamte Bewegungen oder Reaktionen, Probleme mit Drogen oder anderen abhängig machenden Substanzen, unerklärliche Muskelschmerzen oder veränderter Appetit, Gewichtsverlust oder -zunahme oder gestörter Schlafrhythmus.

  • Wie geht es Ihnen emotional? Beschreiben Sie das möglichst genau, denn wenn man sich völlig am Ende fühlt und seelisch krank ist, läuft ja eine ganze Menge in einem ab. Achten Sie darauf, auch Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Selbstverachtung, Reizbarkeit, Ausgrenzung, Ängstlichkeit, innere Unruhe, Traurigkeit, Furcht oder Schuldgefühle zu erwähnen. Erzählen Sie auch, wie oft Sie sich so fühlen.

  • Was bereitet Ihnen im Umgang mit Ihren Mitmenschen Probleme? Überlegen Sie, wie Sie mit Ihrer Familie, Ihren Freunden, Kollegen und anderen Menschen interagieren. Schildern Sie Verhaltensänderungen, die Ihnen aufgefallen sind, wie beispielsweise häufige oder unerklärliche Schwermut, Zurückgezogenheit, mangelnde Körperhygiene, Desinteresse an Dingen, die Ihnen sonst Spaß machen, oder auch mangelnde Energie und Motivation.

  • Was erschwert Ihnen das Denken? Wenn Ihre kognitiven Funktionen verändert oder beeinträchtigt sind, kann sich der Alltag ja besonders schwierig gestalten. Schildern Sie alle Symptome, die Sie haben, wie eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, Unentschlossenheit, Verwirrtheit bis hin zu Desorientiertheit, eingeschränkte Merk- und Erinnerungsfähigkeit, Selbstverletzungsgedanken oder gar Gedanken an Tod oder Selbstmord. Erzählen Sie, wie oft Sie solche Beschwerden oder Gedanken haben und was Sie gerne anders hätten.