Wann immer Alma Schlechtigkeit um sich herum erblickte, war er von tiefer „Sorge“, „Drangsal“ und „Seelenqual“ (Alma 8:14) erfüllt. „Schlechtigkeit unter diesem Volk“, sagte er über die Zoramiten, „peinigt meine Seele“ (Alma 31:30). Nach der Rückkehr von seiner Mission bei den Zoramiten erging es ihm ähnlich. Er beobachtete, dass viele Nephiten anfingen, ihr „Herz zu verhärten“, und dass sie anfingen, „wegen der Strenge des Wortes ungehalten zu sein“, weswegen „sein Herz über die Maßen bekümmert“ war (siehe Alma 35:15). Was tat Alma trotz dieser Beobachtungen und dieser Gefühle? Er ließ sich nicht entmutigen und spottete auch nicht über den Zustand der Welt. Stattdessen „ließ er seine Söhne sich versammeln“ und belehrte sie über das, „was die Rechtschaffenheit betrifft“ (Alma 35:16). Er erklärte ihnen, „dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann, als nur in und durch Christus. … Siehe, er ist das Wort der Wahrheit und Rechtschaffenheit.“ (Alma 38:9.)
Anregungen für den Unterricht zuhause und in der Kirche
Nur wenige von uns erleben etwas so Einschneidendes wie Alma bei seiner Bekehrung. Aber jeder muss „aus Gott geboren“ werden, auch wenn dies in der Regel nach und nach geschieht (siehe Alma 36:23; 38:6). Denken Sie beim Lesen von Alma 36 darüber nach, was es bedeutet, aus Gott geboren zu werden. Wenn Sie aus Gott geboren werden, wie ist Ihnen dann beispielsweise beim Gedanken an Sünde zumute? Oder beim Gedanken an Jesus Christus? Inwiefern geht man, wenn man aus Gott geboren ist, mit seinen eigenen Fehler anders um? Inwiefern ändern sich dann Glaubensansichten und das Verhalten? Denken Sie darüber nach, wie Sie diese Veränderungen erleben.
Manchmal haben Menschen Angst, umzukehren, weil sie die Umkehr als schmerzhafte Strafe für ihre Sünde betrachten. Was würde Alma wohl dazu sagen? Um dies herauszufinden, können Sie Almas Leben vor seiner Umkehr (siehe Alma 36:6-17) mit seiner Beschreibung von sich selbst vergleichen, nachdem er umgekehrt war (siehe Vers 18-27). Wie hat Alma laut Alma 36:17,18 diese Vergebung erlangt?
Die Schriften wurden „zu einem weisen Zweck bewahrt“
Denken Sie einmal an das Wunder und den Segen, dass wir heutzutage heilige Schriften haben. Achten Sie beim Lesen von Alma 37 auf die Segnungen, die wir durch die heiligen Schriften erhalten (siehe beispielsweise Vers 7-10,18,19,44,45).
In Alma 37:38-47 vergleicht Alma das Wort Christi mit dem Liahona. Denken Sie über diesen Vergleich nach und überlegen Sie, wie Sie das Wunder und die Macht der Lehren Christi „Tag für Tag“ (Alma 37:40) erleben.
Durch Kleines und Einfaches wird Großes zustande gebracht
Manchmal meinen wir vielleicht, unsere Probleme seien so groß und komplex, dass auch die Lösung groß und kompliziert sein müsse. Aber das ist nicht immer die Vorgehensweise des Herrn. Denken Sie beim Lesen von Alma 37:1-14 darüber nach, was Sie daran beeindruckt, wie er sein Werk vollbringt. Denken Sie darüber nach, welche Erfahrungen Sie schon mit diesem Grundsatz gemacht haben, und schreiben Sie sie auf.
Welche Beispiele aus der Natur oder aus dem Alltag würden Sie anführen, um diesen Grundsatz jemandem zu veranschaulichen? Einige Beispiele finden Sie in der Ansprache „Kleines und Einfaches“ von Präsident Dallin H. Oaks (Liahona, Mai 2018, Seite 89–92).
Was sind Beispiele für Kleines und Einfaches, das Sie dem Vater im Himmel und Jesus Christus näherbringt?
Oft bewirken kleine und einfache Entscheidungen viel. Vielleicht wollen Sie ein Thema aus dem Heft Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen auswählen und sich Fragen wie diese stellen: Wie wirken sich meine diesbezüglichen Entscheidungen auf mich und meine Mitmenschen aus? Welche kleinen und einfachen Änderungen kann ich vornehmen, die zu mehr Frieden und Glück führen?
Siehe auch Michael A. Dunn, „Ein Prozent besser“, Liahona, November 2021, Seite 106ff.; Evangeliumsthemen, „Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit“, Archiv Kirchenliteratur
Nutzen Sie Kleines und Einfaches. Wie vieles andere im Leben kann auch das Lehren und Lernen des Evangeliums mit kleinen und einfachen Mitteln erfolgen. Wie könnte man zum Beispiel anhand von ein wenig Salz oder Hefe die Kraft des Kleinen und Einfachen vermitteln? (Siehe Matthäus 5:13; 13:33.)
Achten Sie in Alma 37:35-37 auf Almas Aufforderungen an seinen Sohn Helaman. Bei welcher dieser Aufforderungen fühlen Sie sich angesprochen? Sie können beispielsweise darüber nachdenken, was es bedeutet, sich mit dem Herrn zu beraten (siehe Vers 37). Wie versuchen Sie, dies umzusetzen? Wie führt er Sie zum Guten?
Wenn ich Zeugnis für Jesus Christus gebe, stärke ich damit die Menschen, die mir nahestehen
Almas Worte an seinen Sohn Schiblon sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir Menschen, die uns nahestehen, darin bestärken und ermutigen können, das Evangelium zu leben. Wenn Sie sich mit Alma 38 befassen, finden Sie vielleicht ein paar Anregungen, wie Sie Angehörigen und Freunden helfen können, in Jesus Christus Kraft zu finden. Schreiben Sie auf, was Sie gefunden haben.
Weitere Anregungen finden Sie in der aktuellen Monatsausgabe der Zeitschriften Liahona und Für eine starke Jugend.
Um Ihren Kindern begreiflich zu machen, dass Umkehr Freude bringt, geben Sie ihnen ein Blatt Papier mit einem glücklichen Gesicht auf der einen und einem traurigen Gesicht auf der anderen Seite. Bitten Sie sie, zuzuhören, während Sie Alma 36:13,17-20 vorlesen oder zusammenfassen, und lassen Sie sie eines der Gesichter hochhalten, um zu zeigen, wie Alma damals gerade zumute war. Ältere Kinder könnten Wörter oder Formulierungen aufschreiben, aus denen hervorgeht, wie ihm zumute war. Was machte Alma traurig und was brachte ihm Freude? Dann können Sie ihnen von der Freude erzählen, die Sie verspüren, wenn Sie umkehren.
Durch Kleines und Einfaches wird Großes zustande gebracht
Ihren Kindern macht es vielleicht Spaß, kleine Gegenstände herauszusuchen, die Großes bewirken – beispielsweise eine Batterie, einen Autoschlüssel oder sogar ein Spielzeug, das sie tröstet. Dann können Sie gemeinsam Alma 37:6,7 lesen und an Kleines und Einfaches denken, das Gott von uns erwartet. Was kann Großes geschehen, wenn wir diese kleinen und einfachen Gebote halten?
Ihre Kinder könnten auch Folgendes versuchen: Sie sollen einen Becher mit Wasser füllen, Tropfen für Tropfen. Was hat das mit Alma 37:6,7 zu tun? Dann könnten Sie darüber sprechen, inwiefern Kleines und Einfaches – etwa täglich in den heiligen Schriften zu lesen – wie Wassertropfen in einem Becher sind.
Überlegen Sie mit Ihren Kindern, wie sie zu Hause, in der Schule oder in der Kirche Großes bewirken können. Auch das Lied „Gib, sagt der kleine Bach“ (Liederbuch für Kinder, Seite 116) veranschaulicht diesen Grundsatz.
Die Schriften können mir jeden Tag eine Hilfe sein
Wie können Sie (so wie Alma es für Helaman getan hat) dazu beitragen, dass Ihre Kinder das Wort Gottes lieben lernen? Zeigen Sie vielleicht ein Bild vom Liahona (siehe beispielsweise Bildband zum Evangelium, Nr. 68). Sie können die Kinder aber auch einen malen lassen, während sie erzählen, was sie alles über den Liahona wissen (siehe Alma 37:38-47; 1 Nephi 16:10,28,29). Inwiefern ähneln die heiligen Schriften dem Liahona?
Weitere Anregungen finden Sie in der aktuellen Monatsausgabe der Zeitschrift Unser Freund.
