Alma 24

Wir werden sie tief in der Erde begraben

Die Anti-Nephi-Lehier vergraben ihre Schwerter

Es kann vorkommen, dass wir wiederholt der gleichen Sünde nachgeben und mit der Zeit eine schlechte Gewohnheit oder sogar eine Sucht entwickeln. Solche Sünden zu überwinden, kann sehr schwierig sein. Vor ihrer Bekehrung zum Herrn hatten sich viele der Anti-Nephi-Lehier sündige Gewohnheiten angeeignet. Die Vergebung des Erretters spornte sie dazu an, nicht in diese Sünden zurückzufallen. Diese Lektion kann dir helfen, Sünde und schlechte Gewohnheiten mit der Hilfe des Erretters zu überwinden.

Helfen Sie den Lernenden, sich um Bekehrung zu bemühen. Bekehrung ist mehr als eine Verhaltensänderung; es ist eine Herzenswandlung, die durch den Heiligen Geist bewirkt wird. Bestärken Sie die Schüler darin, dass sie bei allem, was sie lernen und dann durch wirksame, rechtschaffene Schritte in die Tat umsetzen, den Vater im Himmel um Führung durch den Heiligen Geist bitten.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, Alma 24:7-16 zu lesen. Im Unterricht sollen sie dann davon erzählen, was sie von den Anti-Nephi-Lehiern über den Erretter und über Umkehr und Vergebung gelernt haben.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Mit der Hilfe des Erretters Sünde überwinden

Diese Lektion soll nach der Lektion zu Alma 23 unterrichtet werden.

Lies das folgende Fallbeispiel:

Samira macht schon seit Jahren eine bestimmte Sünde zu schaffen. Als sie sich mehr und mehr zum Herrn bekehrt, gibt sie sich große Mühe, umzukehren und sich dem Erretter zuzuwenden, um Kraft zu finden, ihr Problem zu überwinden. Sie spürt die Vergebung und Liebe des Herrn. In schwachen Momenten fällt sie jedoch manchmal in diese Sünde zurück.

• Was empfindet Samira wohl in solchen Momenten?

Wenn Schüler Gelegenheiten erhalten, sich selbst einzuschätzen, trägt das oft dazu bei, dass sie aktiver mitarbeiten und interessiert sind, Neues dazuzulernen. Sie könnten sie beispielsweise auffordern, im Stillen über die folgenden Punkte nachzudenken.

Denk darüber nach, wie gut du Samira helfen könntest und was du vielleicht noch wissen und verstehen musst, um ihr besser helfen zu können. Denk auch an eigene Probleme, die du mit der Hilfe des Herrn überwinden kannst. Achte beim Lernen auf Wahrheiten, deren Anwendung dazu führt, dass der Erretter Samira oder dir helfen kann, Sünde zu überwinden.

Das Volk Anti-Nephi-Lehi

Bei dem Volk Anti-Nephi-Lehi handelte es sich um Lamaniten, die in der Vergangenheit ihr Schwert dazu benutzt hatten, Menschen zu töten. Nachdem sie sich jedoch zum Herrn bekehrt hatten, legten sie „die Waffen ihrer Auflehnung nieder“ (Alma 23:6,7).

Lies Alma 24:1-4 und achte darauf, wie einige andere Lamaniten darauf reagiert haben.

• Stell dir vor, du wärst einer der Anti-Nephi-Lehier gewesen. Was hättest du damals wohl gedacht und gefühlt? Warum?

Ammon und seine Brüder hielten Rat mit König Lamoni und seinem Bruder, dem König der Anti-Nephi-Lehier (siehe Alma 24:5). Der König sprach daraufhin zu seinem Volk.

Um den Unterricht interessanter zu gestalten, könnte ein Schüler die folgenden Verse respektvoll vorlesen, so als wäre er der Anführer der Anti-Nephi-Lehier. Die Schüler sollen sich vorstellen, bei dieser Rede unter den Anti-Nephi-Lehiern gewesen zu sein, und sich fragen, was sie dabei wohl gedacht oder empfunden hätten.

Lies die Rede des Königs in Alma 24:7-16. Suche und markiere Wörter oder Formulierungen, die beschreiben:

1. was Gott für diese Menschen getan hat

2. was das Volk getan hat, um umzukehren

3. was der König ihnen riet, um ihre Sünden aufzugeben

Erinnern Sie die Schüler an ihre Vorbereitungsaufgabe. Besprechen Sie die Wörter und Formulierungen, die die Schüler für die vorige Aufgabe gefunden und markiert haben. Fragen Sie die Schüler, was die Wörter und Formulierungen bedeuten. Sie können auch als Klasse zusammenarbeiten, um sie besser zu verstehen. Weisen Sie gegebenenfalls auf Formulierungen hin, die Ihnen besonders bedeutsam erscheinen, und besprechen Sie diese ebenfalls.

• Welche Gedanken und Gefühle hättest du gehabt, wenn du dieser Rede zugehört hättest? Warum?

• Welche Wörter oder Formulierungen hätten dich angespornt, niemals zu deinen Sünden zurückzukehren?

Die Kriegswaffen werden begraben

Die Anti-Nephi-Lehier vergraben ihre Schwerter

Lies Alma 24:17-19 und halte fest, wie das Volk auf diese Rede reagiert hat und warum.

• Wie lässt sich die Erfahrung der Anti-Nephi-Lehier auf uns beziehen?

Eine Wahrheit, die wir aus diesem Bericht erkennen können, lautet: Unsere Liebe zu Jesus Christus und unsere Hingabe an ihn können uns helfen, unsere Sünden abzulegen.

Nimm dir einen Moment Zeit, darüber nachzudenken, warum dieser Grundsatz wahr ist.

• Wenn wir uns bewusstmachen, wie sehr der Vater im Himmel und Jesus Christus uns lieben und was sie alles für uns getan haben, weshalb ist es dann leichter, Sünden abzulegen? (Es kann hilfreich sein, über Formulierungen wie „er [hat] uns … vergeben“ [Alma 24:10], „der große Gott ist barmherzig zu uns gewesen“ [Alma 24:14] und „weil er unsere Seele ebenso liebt“ [Alma 24:14] nachzudenken.)

• Inwiefern hat die Tatsache, dass sie ihre Schwerter „tief in der Erde“ (Alma 24:17) vergraben haben, diesen Menschen geholfen, ihre Sünden abzulegen?

Beachte diese Formulierungen in Vers 18 (Hervorhebung hinzugefügt):

• „Statt das Blut ihrer Brüder zu vergießen, [wollten sie] lieber ihr eigenes Leben hingeben.“

• „Statt einem Bruder etwas zu nehmen, [wollten] sie ihm lieber geben.“

• „Statt ihre Tage in Trägheit zu verbringen, [wollten] sie lieber reichlich mit ihren Händen arbeiten.“

Die Anti-Nephi-Lehier haben also nicht nur ihre Kriegswaffen begraben, sondern ihre früheren Sünden durch positive Verhaltensweisen ersetzt.

• Weshalb könnte das auch uns helfen, Sünden abzulegen?

• Auf welche Weise können wir das heute bewerkstelligen?

Ein Beispiel findest du im Video „Die Kraft des Buches Mormon bei der Bekehrung“ von Minute 6:11 bis 8:14 (ChurchofJesusChrist.org).

Die Hingabe des Volkes Anti-Nephi-Lehi

Lies Alma 24:20-27 und achte darauf, was die Anti-Nephi-Lehier taten, um ihr Versprechen, der Sünde zu entsagen, zu halten. Stell dir beim Lesen vor, du wärst unter ihnen. Überlege dir, was du gesehen, gehört und gefühlt hättest – im Gebet ausgestreckt und in dem Wissen, dass du dich nicht verteidigen kannst und ganz in der Hand Gottes bist.

• Was beeindruckt dich an ihrer Hingabe?

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat beschrieben, wie sich die Opferbereitschaft der Anti-Nephi-Lehier auf uns heute beziehen lässt.

Elder Dale G. Renlund

Vergraben Sie Ihre Waffen der Auflehnung so, dass die Griffe nicht mehr herausschauen. Dank des Sühnopfers Jesu Christi wird es für Sie immer ein Segen sein, wenn Sie Bündnisse mit dem aufrichtigen Vorsatz eingehen, diese zuverlässig zu halten. Sie werden mehr wie der Erretter, wenn Sie immer an ihn denken, ihm folgen und ihn anbeten. Ich bezeuge, dass er die feste Grundlage ist. Er ist zuverlässig, und seine Verheißungen sind gewiss. (Dale G. Renlund, „Unerschütterliche Hingabe an Jesus Christus“, Liahona, November 2019, Seite 25)

Elder Renlund hat auch ein eindrucksvolles Beispiel für die Hingabe der Heiligen im Kongo gegeben. Verweise Sie die Schüler gegebenenfalls auf das Video „Unerschütterliche Hingabe an Jesus Christus“ von Minute 0:00 bis 1:42 (ChurchofJesusChrist.org).

Wie man Sünde ablegt

Die folgende Aufgabe könnten die Schüler in Kleingruppen bearbeiten, um das Gelernte auf lebensnahe Fallbeispiele anzuwenden.

Denk an das Fallbeispiel mit Samira vom Beginn der Lektion. Erkläre, was du ihr empfehlen würdest, wie sie die Grundsätze anwenden kann, mit denen du dich heute beschäftigt hast. Bezieh folgende Punkte mit ein:

• wie sie sich die Liebe des Herrn bewusstmachen kann

• was sie konkret tun kann, um nicht in ihre früheren Sünden zurückzufallen

Bitten Sie einige Schüler, von ihren Gedanken zu berichten. Beim Zuhören sollen die Schüler darüber nachsinnen, wie ihnen diese Schritte helfen können, auch ihre eigenen Sünden zu überwinden.

Unsere Sünden ablegen

Schreib in dein Studientagebuch, wie du das, was du heute gelernt hast, auf dein eigenes Leben beziehen kannst. Schreib auf, was du tun kannst, um dir die Liebe des Herrn bewusstzumachen. Beschreibe dabei auch praktische Schritte, mit denen du Sünde ablegen und Rückfälle vermeiden kannst.

Vertraue darauf, dass der Erretter dich liebt und dir hilft, wenn du deinem Plan folgst und dich bemühst, Umstände zu vermeiden, die dich zur Sünde verleiten könnten.

Geben Sie Zeugnis für die Liebe des Herrn. Versichern Sie den Schülern, dass er ihnen helfen wird, wenn sie sich bemühen, mehr wie er zu werden – auch wenn sie dabei manchmal scheitern.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Warum müssen wir uns davor hüten, in die Sünde zurückzufallen?

Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Elder Richard G. Scott

Die Entscheidungen, die [wir] in der Vergangenheit getroffen [haben, können in uns] eine fleischliche Lust [wecken], die wieder zu einem wunden Punkt … werden [könnte], und der Satan [würde sich bemühen], diesen für seine Zwecke auszunutzen.

Er versucht, sich unsere Erinnerungen an vergangene Schuld zunutze zu machen, um uns wieder in seinen Einflussbereich zu locken. Wir müssen stets wachsam sein, um seinen Verlockungen aus dem Weg zu gehen. (Richard G. Scott, „Innere Stärke durch das Sühnopfer Jesu Christi“, Liahona, November 2013, Seite 83)

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

Elder Neil L. Andersen

Von einer Sünde zu lassen, bedeutet, sie nie wieder zu begehen, weder in der Tat noch in Worten oder auch nur in Gedanken. Wenn wir eine Sünde ablegen, bedeutet das, dass sie ganz und gar in unserer Vergangenheit liegt. Es bedeutet mehr, als nur die Reue und Trauer zu empfinden, die sie uns selbst und anderen, die wir verletzt haben, gebracht hat; es bedeutet, dass wir sicher sein müssen, dass wir uns selbst nicht wieder in die gleiche Situation bringen, die die Sünde zuvor verursacht hat. Das bedeutet, dass wir uns mit Freunden und Familienmitgliedern umgeben müssen, denen wir vertrauen und die uns auf unserem Weg helfen. Für einige bedeutet es vielleicht, dass sie neue Freunde finden müssen, dass sie vielleicht ihren Arbeitsplatz wechseln müssen oder dass sie ihre Zeit anders nutzen müssen. Es bedeutet, dass wir auf unserem weiteren Weg sehr offen und ehrlich gegenüber vertrauensvollen Freunden sein müssen. Wir wollen niemals zu den Sünden unserer Vergangenheit zurückkehren. (Neil L. Andersen, The Divine Gift of Forgiveness, 2019, Seite 207f.)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Fallbeispiele

Wenn es Ihren Schülern zugutekommt, sich in der Anwendung zu üben, können Sie die folgenden Fallbeispiele mit mehr Einzelheiten ausschmücken.

• Jonas befolgt fast nie das Wort der Weisheit.

• Sina streitet sich ständig mit ihren Geschwistern.

• Tim beschäftigt sich lieber mit seinem Handy als im Unterricht in der Kirche oder beim Schriftstudium mit der Familie mitzumachen oder sich beim Dienst am Nächsten zu beteiligen.

• Lia schaut sich Pornografie an, wenn sie sich einsam fühlt oder aufgewühlt ist.

Umstände vermeiden, die zur Sünde führen

Die folgende Aufgabe könnte an einer geeigneten Stelle der Lektion bearbeitet werden. Die Schüler sollen sich einen Garten voller Unkraut vorstellen und dann den gleichen Garten, nachdem das Unkraut gejätet ist. Bitten Sie die Schüler dann, diese Fragen zu beantworten:

• Was muss getan werden, damit kein neues Unkraut im Garten wächst?

• Wie lässt sich das damit vergleichen, was wir tun müssen, nachdem uns unsere Sünden vergeben worden sind?

Alma 24:20-27. Wenn wir unseren Bündnissen treu sind, können wir anderen bei der Bekehrung helfen

Die Schüler sollen Alma 24:20-27 lesen und darauf achten, was geschah, als die Lamaniten die Anti-Nephi-Lehier angriffen. Helfen Sie den Schülern, den folgenden Grundsatz zu erkennen und zu besprechen: Wenn wir unseren Bündnissen treu sind, können wir anderen bei der Bekehrung helfen.

Stellen Sie gegebenenfalls Fragen wie „Bei welchen Anlässen kannst du ein Vorbild sein, wenn du deinen Bündnissen treu bist?“ oder „Wie könnte es anderen helfen, sich zu bekehren, wenn du deinen Bündnissen in diesen Situationen treu bist?“.