2022
Wachstum durch eine Mission
Juli 2022


Wachstum durch eine Mission

Darmstadt (AM): Als ich 16 Jahre alt war, bin ich häufiger mit den Missionarinnen zu Lehrgesprächen eingeladen worden und habe sie dabei besser kennengelernt. Speziell eine von ihnen, Sister Jensen, hat mich gefragt, ob ich nicht auch auf Mission gehen möchte. Ich mochte die Missionarinnen sehr und habe sie auch bewundert, aber ich hatte es trotzdem nicht vor. Allerdings hatte sie den Samen gesät, sodass ich im Laufe der Zeit dann doch darüber nachgedacht habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass ich gerne einmal auf Mission gehen wollte. Damals konnte man erst im Alter von 21 Jahren auf Mission gehen, aber als die Zeit dann näherkam und ich mit 20 Jahren die Schule abschloss, wusste ich genau, dass ich auch eine Missionarin sein wollte. Wie konnte ich das wissen? Weil ich den starken den Wunsch danach verspürte. Wie heißt es in LuB 4:3? „Darum, wenn ihr den Wunsch habt, Gott zu dienen, seid ihr zu dem Werk berufen.“

Während meiner Mission am Tempelplatz in Salt Lake City habe ich sehr viel gelernt, was mich noch heute täglich begleitet! Mit meiner ersten Mitarbeiterin hatte ich eine schwierige Zeit und war sicher, dass es hauptsächlich an ihr lag. Es hat dann noch einige Zeit gedauert, und wir waren schon lange nicht mehr Mitarbeiterinnen, bis mir auch meine Fehler bewusst wurden. Ich war zu dickköpfig und stolz gewesen, ihren Rat anzunehmen. Dabei war sie die Trainerin und ich noch ganz neu auf Mission. Auch heute gibt es noch Situationen, in denen ich daran noch arbeiten muss. Ich habe daraus gelernt, dass ich offener auf Menschen oder neue Situationen zugehen und Rat annehmen kann.

Außerdem habe ich auf Mission gelernt, die Schriften zu studieren, indem ich zuerst bete und dann lese. Als ich während meiner Mission für vier Monate in der Kalifornien-Mission Arcadia war, hatten meine Mitarbeiterin und ich uns Gedanken über den Glauben gemacht. Wir wollten wissen, wie man seinen Glauben stärken kann. Also suchten wir alle Schriftstellen dazu heraus und notierten interessante Punkte und neue Erkenntnisse. Schließlich merkten wir, dass unser Glaube gewachsen war – allein dadurch, dass wir uns damit beschäftigt hatten und mehr lernen wollten. Das hat sich mir tief eingeprägt und mein Zeugnis gestärkt, dass in den Schriften mehr zu finden ist als nur Worte. Diese Art, die Schriften zu lesen, habe ich seitdem schon häufig genutzt, um Themen wie die verschiedenen Namen für Jesus Christus, Kindererziehung oder das Gebet zu studieren. Jedes Mal hat es mir einen neuen Blickwinkel gegeben und mein Zeugnis gestärkt. 

Ich habe auch gelernt, auf Menschen zuzugehen und über meinen und ihren Glauben zu sprechen. Häufig findet man Gemeinsamkeiten, und bei Interesse ergibt es sich fast von selbst, dass man mehr über das Evangelium spricht. Da ich vor meiner Mission sehr schüchtern war, war dies eine große Überwindung für mich und ich musste immer wieder meine Komfortzone verlassen. Mit der Zeit und viel Übung hat es mir sogar Spaß gemacht, mit allen Menschen, die zum Tempelplatz kamen, zu sprechen.

Ich bin bis heute von ganzem Herzen dankbar, dass ich eine Mission erfüllen konnte. Für mich war es das Beste, was ich mit der Zeit nach meinem Schulabschluss hätte machen können.