2021
Ein Merkmal des wahren Gläubigen
September 2021


Botschaft von der Gebietsführerschaft

Ein Merkmal des wahren Gläubigen

Der Apostel Paulus verbrachte über drei Jahre unter den Heiligen in Ephesus. In dieser Zeit erlebten die Epheser Wunder, Heilungen und andere erstaunliche Ereignisse. Wie Paulus bezeugt, „wuchs das Wort“ unter ihnen „in der Kraft des Herrn und wurde stark“1.

Doch sein Predigen und die Kundgebungen der Macht Gottes erregten die Gemüter der Ungläubigen so sehr, dass Paulus gezwungen war, Ephesus zu verlassen. Er ging von Ort zu Ort, um zu predigen, aber bevor er nach Jerusalem zurückkehrte, verspürte er das Bedürfnis, seine Freunde noch einmal zu unterweisen und zu warnen. Da er nicht nach Ephesus zurückkehren konnte, ließ er die dortigen Ältesten der Kirche zu sich kommen. Er rief ihnen in Erinnerung, dass er seine ganze Zeit in Ephesus damit verbracht hatte, das zu lehren, was „heilsam“ war – nämlich „Umkehr zu Gott und Glauben an Jesus, [den] Herrn“2 –, und ermahnte sie anschließend: „Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde[, denn] nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen.“3 Er fügte hinzu, dass diese „reißende[n] Wölfe“ mit „falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen“4 würden.

Als Paulus nach Jerusalem zurückkehrte, wurde er verhaftet und nach Rom gebracht. Obwohl er rege damit beschäftigt war, das wahre Evangelium zu predigen – und sogar noch als Gefangener in Rom, der sehr wohl wusste, dass sein Leben bald enden würde –, fühlte er sich gedrängt, an die Mitglieder der Gemeinde in Ephesus zu schreiben.

Als Paulus persönlich in Ephesus gewesen war, hatte seine erste Handlung darin bestanden, „ihnen die Hände auf[zulegen,] und der Heilige Geist kam auf sie herab5.

Nun, als er seine letzten Worte an seine lieben Freunde und Glaubensgenossen in Ephesus schreibt, lobt er sie eingangs für „[ihren] Glauben an Jesus, den Herrn, und [ihre] Liebe zu allen Heiligen6“. Er erkennt außerdem an, dass sie zwar früher „tot infolge [ihrer] Verfehlungen und Sünden“ und „von Natur aus Kinder des Zorns“ gewesen seien, nun hingegen „zusammen mit Christus lebendig gemacht“7 worden seien.

Paulus stellt die Feindseligkeit, die zwischen den Mitgliedern der Kirche in Ephesus bestanden hatte, bevor sie umkehrten, Glauben ausübten und den Heiligen Geist empfingen, dem gegenüber, dass sie nun „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ seien – und zwar „im Geist“8.

Außerdem bringt er seine innersten Herzenswünsche zum Ausdruck, als er ihnen sagt: „Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater [und bitte,] er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr[, in] der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, … dazu fähig sein [mögt,] die Liebe Christi zu verstehen[,] damit ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt“9 werdet.

Um den Heiligen zu helfen, von der soeben erwähnten Fülle Gottes erfüllt zu werden, zählt Paulus dann im Einzelnen eine Reihe von Verhaltensweisen auf, die dafür sorgen sollen, dass diese guten Männer und Frauen „den Heiligen Geist Gottes [nicht betrüben]“10.

Er sagt ihnen: „Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat.“11

Obwohl Paulus sich ihrer Güte bewusst ist, die sich darin zeigt, dass sie umkehren, Glauben haben und der Kundgebungen des Heiligen Geistes würdig sind, warnt er seine Freunde vor der möglicherweise zerstörerischen Macht der Worte – sowohl solcher, die von bösartigen Wölfen außerhalb der Herde gesprochen werden, als auch vor den Lästerungen durch Menschen innerhalb der Herde.

Früher in seinem Leben hatte Saulus versucht, die Gläubigen mit Worten zu vernichten; doch nachdem Paulus nun den Herrn angenommen hat, möchte er, dass die Art und Weise, wie er spricht, beweist, dass er sich geändert hat, und ihn als einen wahren Gläubigen kennzeichnet. Paulus weist offenbar darauf hin, dass es nicht ausreicht, die heiligen Handlungen zu empfangen und den Heiligen Geist zu haben, denn ein Merkmal wahrer Gläubiger ist es, „gütig zueinander zu sein“.