2025
Du schreibst Geschichte – und mit diesen Tipps kannst du sie auch bewahren!
Für eine starke Jugend, August 2025


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Lehre und Bündnisse 85

Du schreibst Geschichte – und mit diesen Tipps kannst du sie auch bewahren!

Du weißt nicht genau, wie du das Gebot befolgen sollst, einen Geschichtsbericht zu führen? Hier bekommst du Tipps, wie du das Ganze angehen kannst!

Ein Jugendlicher

Stell dir vor, Nephi hätte das Gebot, einen Bericht zu führen, nicht befolgt. Wie würde das Buch Mormon ohne 1 Nephi aussehen? Wie viele wertvolle Wahrheiten und inspirierende Geschichten würden uns fehlen?

Der Vater im Himmel gebietet seinem Volk, einen Geschichtsbericht zu führen (siehe Lehre und Bündnisse 85:1), weil er weiß, welche Segnungen man erhält, wenn man seine Lebensgeschichte und geistige Erkenntnisse aufschreibt. Elder Neil L. Anderson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass unsere geistigen Erlebnisse wie „leuchtende Steine“ sind, die uns auf den Weg zurückführen können, wenn wir davon abgekommen sind.

Mit anderen Worten: Sollte dein Zeugnis mal schwach sein, kann es dir helfen, stark zu bleiben, wenn du an deine geistigsten Erlebnisse zurückdenkst. Wenn du solche Erlebnisse jedoch nie aufschreibst, läufst du Gefahr, sie zu vergessen – und dann hast du diese leuchtenden Steine nicht zur Hand, wenn du sie brauchst.

Natürlich ist es mitunter nicht ganz einfach, sich eine gute Gewohnheit anzueignen (oder sie wieder aufzunehmen). Hier sind vier Tipps, wie du es dir zur Gewohnheit machen kannst, Tagebuch zu führen.

1. Finde eine Methode, die dir liegt

Wenn du nicht gerne schreibst, ist das kein Problem! Lange Einträge zu schreiben ist ja nicht die einzige Möglichkeit, wie man Tagebuch führen kann. Probiere verschiedene Methoden aus, um herauszufinden, was dir am besten liegt. Hier einige Anregungen:

  • Zeichne etwas oder male Comics, um deinen Tag bildlich festzuhalten.

  • Mach eine Audioaufnahme.

  • Leg ein Sammelalbum mit gedruckten Andenken wie Fotos oder Eintrittskarten an.

  • Gib Tagebucheinträge am Computer ein.

  • Erstelle dir Listen, etwa über Tagesziele oder wofür du dankbar bist.

2. Schreib einfach drauf los

Dein Tagebuch ist in erster Linie für dich bestimmt! Hab nicht den Anspruch, dass alles perfekt sein muss.

Ungefiltertes Tagebuchschreiben bedeutet, dass man alles aufschreibt, was einem in den Sinn kommt. Wenn du etwas schreiben möchtest, aber befürchtest, dass es zu langweilig ist oder willkürlich ausgewählt erscheint, schreib es trotzdem auf! Man weiß nie, was einem später wertvoll sein könnte. Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat gesagt: „Ihr seid einmalig, und vielleicht macht ihr Erfahrungen, die in ihrer Art edler und lobenswerter sind als Begebenheiten, die zum Leben irgendeines anderen Menschen festgehalten wurden.“

Sei nicht so streng mit dir selbst, wenn du einen Tag mal nichts schreibst – oder auch mehrere! Fang einfach wieder da an, wo du aufgehört hast, und, falls möglich, ergänze das, was du noch nicht aufgeschrieben hast. Es ist völlig in Ordnung, in der falschen Reihenfolge über das Geschehene zu schreiben.

3. Nutze Denkanstöße fürs Tagebuchschreiben

Wenn du nicht genau weißt, worüber du schreiben sollst, fang mit einem Denkanstoß an. Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat sich beim Tagebuchschreiben eines Denkanstoßes bedient:

„Vor dem Schreiben dachte ich über diese Frage nach: ‚Habe ich heute bemerkt, dass Gott seine Hand ausgestreckt hat, um auf uns oder unsere Kinder oder unsere Familie einzuwirken?‘ … Wenn ich auf den Tag zurückblickte, konnte ich erkennen, was Gott für einen von uns getan hatte … Ich [erkannte], dass mein Bemühen, mich zu erinnern, Gott ermöglichte, mir zu zeigen, was er getan hatte.“

Wenn man mit einer Frage beginnt, kann das hilfreich dabei sein, sich zu konzentrieren und eine neue Perspektive zu gewinnen, wie es bei Präsident Eyring der Fall war. Hier sind einige solcher Denkanstöße:

  • Such dir eine Aussage oder eine Schriftstelle heraus, die dich inspiriert.

  • Schreib einen Brief an jemanden, der dir wichtig ist (du musst ihn nicht abschicken).

  • Beantworte Fragen wie: „Wenn du auf der Welt irgendwohin reisen könntest, was wäre dein Reiseziel?“ Oder: „Was möchtest du einmal werden, wenn du groß bist?“

  • Erzähle von einem geistigen Erlebnis, das dein Zeugnis gestärkt hat.

  • Schreib etwas auf, was dir heute Freude bereitet hat.

4. Beachte, welch großen Nutzen du hast

Wusstest du, dass das Tagebuchschreiben dir helfen kann, dein Gedächtnis zu verbessern, Stress abzubauen und Einfluss auf deine Gefühle zu nehmen? Das sind gute Gründe, Tagebuch zu führen.

Aber die Vorteile reichen noch weiter. Das Tagebuchschreiben half Präsident Thomas S. Monson (1927–2018), sein Leben mit anderen Augen zu betrachten. Er sagte:

„Man [wird] glücklicher, wenn man sich nicht am Negativen aufhält, sondern etwas Abstand nimmt und all das Gute im Leben betrachtet, darunter auch das, was einem unbedeutend vorkommt und manchmal übersehen wird. …

Viele der Erfahrungen, die ich gemacht habe, [würde man] nicht unbedingt als außergewöhnlich betrachten …. Rückblickend betrachtet haben sie jedoch so manches Leben bereichert und verbessert – nicht zuletzt auch mein eigenes.“

Wenn du Tagebuch führst, entwickelst du eine neue Sicht auf dein Leben. Wenn du zurückblickst und bewusst darauf achtest, wie der Herr dich geführt hat, wirst du Segnungen und sogar Wunder erkennen, die du vorher vielleicht übersehen hast. Du hast dann leichter Zugang zu machtvollen geistigen Erinnerungen, die dich in schwierigen Zeiten stärken. Das ist eine Segnung, auf die du bestimmt nicht verzichten möchtest!

Anmerkungen

  1. Siehe Neil L. Andersen, „Geistig prägende Erinnerungen“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2020, Liahona, Mai 2020, S. 21

  2. Spencer W. Kimball, „The Angels May Quote from It“, New Era, Februar 2003, S. 34

  3. Henry B. Eyring, „O denkt daran, denkt daran“, Herbst-Generalkonferenz 2007, Liahona, November 2007, S. 67

  4. Weitere Anregungen für das Tagebuchschreiben findest du in: Alison Wood, „7 Prophetic Quotes to Use as Journaling Prompts“, YA Weekly, Oktober 2024, Archiv Kirchenliteratur

  5. Thomas S. Monson, „Denken Sie an die Segnungen“, Herbst-Generalkonferenz 2012, Liahona, November 2012, S. 86