Nur online: Stimmen von Jugendlichen
Ein unerwarteter Anstoß
Obwohl sich meine Mutter mit dem Familienabend große Mühe gab, interessierte ich mich schon seit langem mehr für Videospiele als für Geistiges. Die Vorstellung, eine Mission zu erfüllen, schien so weit weg zu sein – und nicht sonderlich reizvoll.
Aber mitten in der Stille eines Abends, als ich 15 war, änderte sich plötzlich alles. Ich saß allein im Wohnzimmer und spielte auf meinem Handy. Meine Mutter und meine Schwester waren in einem anderen Zimmer. Plötzlich hörte ich ein ungewöhnliches Geräusch und blickte auf: Aus unerklärlichen Gründen waren aus dem Regal die heiligen Schriften gefallen und lagen nun mitten im Zimmer.
Hatte meine Mutter etwa das Buch nach mir geworfen?
Zuerst dachte ich, meine Mutter hätte mir das Buch zugeworfen, damit ich mein Handy endlich mal weglege, aber mir war schnell klar, dass sie so etwas nicht tun würde. Es gab auch keinen Luftzug oder sonst irgendeine Erklärung dafür, wieso die heiligen Schriften heruntergefallen waren.
Neugierig legte ich mein Handy beiseite, nahm die Schriften zur Hand und schlug sie wahllos auf. Die Worte, die ich las, schienen direkt an mich gerichtet und drangen mir ins Herz:
„Nun siehe, ein wunderbares Werk ist im Begriff, unter den Menschenkindern hervorzukommen.
Nun also, o ihr, die ihr euch aufmacht, Gott zu dienen: Seht zu, dass ihr ihm mit eurem ganzen Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft dient, damit ihr am letzten Tag schuldlos vor Gott stehen mögt.
Darum, wenn ihr den Wunsch habt, Gott zu dienen, seid ihr zu dem Werk berufen.“ (Lehre und Bündnisse 4:1-3.)
Diese Verse hatte ich zuvor noch nie gelesen. Die Worte berührten etwas tief in mir.
Zum Dienst berufen
Ich lief zu meiner Mutter, erzählte ihr von dem Vorfall und zeigte ihr die Schriftstelle, die ich gelesen hatte. Mit Tränen in den Augen sah sie mich an und sagte, der Vater im Himmel habe mich bestimmt daran erinnern wollen, dass ein Prophet mich dazu aufgerufen hatte, mich auf eine Mission vorzubereiten.
Von diesem Augenblick an sah ich mein Leben und meinen Lebenszweck mit anderen Augen. Auch wenn ich immer noch supergerne Videospiele spielte, wurde mir klar, dass sich etwas in mir grundlegend verändert hatte. Mein Handy lag oft auf dem Sofa, während ich über die Worte Jesu Christi nachdachte, die mein Innerstes berührt hatten.
Jetzt bin ich auf Mission und gebe die frohe Botschaft des Evangeliums weiter. Ich bin froh, dass meine geistige Reise in der Stille eines Abends anfing, als die heiligen Schriften „in mein Leben fielen“ und ich dadurch einen Aufruf Gottes erhielt, den ich nicht ignorieren konnte.
Elder Pedro Garcia, 20, São Paulo, Brasilien
mag Angeln, sportliche Betätigung und Videospiele