2023
Cameron, der Klavierspieler
Mai 2023


„Cameron, der Klavierspieler“, Unser Freund, Mai 2023, Seite 40f.

Cameron, der Klavierspieler

Cameron konnte zwar kein Klavier spielen, aber er wollte helfen.

Diese Geschichte spielt in den USA.

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Ein Junge übt Klavier

„Ich bin ein Kind von Gott“, sang Cameron mit den anderen PV-Kindern. Cameron war schwerhörig, aber er sang gern. Und bald schon würden sie gemeinsam Lieder bei der PV-Darbietung vorsingen! In vier Wochen war es so weit.

Nach der Singzeit hatte Schwester Jones Neuigkeiten. „Unsere Pianistin zieht bald weg. Es wäre schön, wenn ein paar von euch bei der Darbietung die Lieder am Klavier begleiten könnten. Würde jemand gern ein, zwei Lieder spielen?“

Cameron meldete sich. Er wollte bei der Darbietung gerne helfen.

Schwester Jones schrieb die Namen der Kinder auf, die helfen wollten. „Emma. Ben. Und Cameron! Ich wusste gar nicht, dass du Klavier spielen kannst!“ Sie lächelte.

Cameron hatte zwar nie Unterricht gehabt, aber bei seiner Oma zuhause saß er gern am Klavier und spielte vor sich hin.

„Ich bin noch nicht sehr gut“, sagte er. „Aber wenn ich übe, schaffe ich das!“

„Danke, dass du helfen möchtest“, sagte Schwester Jones. Sie nannte jedem Kind zwei Lieder, die es dann begleiten sollte.

Cameron freute sich so sehr, dass er am liebsten durch den Flur gestürmt wäre. Er hatte schon immer lernen wollen, Klavier zu spielen, und nun war es so weit!

„Du siehst ja ganz begeistert aus“, sagte Mama, als sie nach der Kirche ins Auto stiegen. „War irgendwas in der PV?“

Cameron grinste. „Ich begleite die PV-Kinder bei der Darbietung am Klavier!“

„Das ist toll, dass du helfen möchtest“, sagte Mama. „Aber du kannst gar nicht gut genug dafür spielen.“

Cameron setzte sich kerzengerade auf. „Ich kann es doch lernen! Ich werde ganz, ganz viel üben! Auf Omas Klavier.“

„Dann fangen wir mal lieber an“, meinte Mama.

Sie suchte Cameron einen Klavierlehrer. Der Lehrer zeigte ihm, wie man die Lieder „Ich freu mich auf den Tempel“ und „Ich gehöre zur Kirche Jesu Christi“ auf vereinfachte Weise spielen konnte.

So oft, wie Cameron konnte, übte er bei Oma. Er übte jede Liedzeile immer wieder. Er machte viele Fehler, aber er gab nicht auf und spielte weiter. Schließlich konnte er die beiden Lieder spielen.

Kurz darauf fand die Darbietung statt. „Und, wie geht es dir?“, fragte Mama.

Cameron presste die Noten ganz fest an die Brust. „Ich bin aufgeregt. Aber ich freue mich auch darauf.“

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Ein Junge spielt Klavier und andere Kinder singen

Als Cameron an der Reihe war, zitterten seine Hände ein wenig. Vater im Himmel, bitte hilf mir, betete er innerlich. Er holte tief Luft. Und dann gab er einfach sein Bestes. Die anderen Kinder sangen mit.

Am Ende des Liedes lächelte er. Das hatte Spaß gemacht! Und er wusste, dass der Heilige Geist ihm half.

Ein Lied war schon mal geschafft. Jetzt fühlte Cameron sich viel sicherer. Dann begann er mit dem zweiten Lied. Seine Finger bewegten sich über die Tasten – genau so, wie er es geübt hatte.

Dieses Lied war Camerons Lieblingslied. Er achtete beim Spielen auf den Text. „Ja, ich glaube an Jesus Christus, gebe ihm alle Ehr.“ Cameron hatte sich angestrengt, die Lieder für die Darbietung spielen zu lernen.

Vielleicht ist mein Klavierspiel auch eine Möglichkeit, Zeugnis zu geben, dachte Cameron.

Nach der Darbietung umarmte Mama Cameron ganz fest.

„Na, wie war es denn für dich?“, fragte sie.

„Ich war zuerst ganz aufgeregt, aber dann hat es Spaß gemacht!“, erwiderte Cameron. Er wollte auch weiterhin üben und noch mehr Lieder spielen lernen.

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Geschichte (PDF)

Illustrationen von Adam Koford