2023
Jimenas Wunder im Tempel
Mai 2023


„Jimenas Wunder im Tempel“, Unser Freund, Mai 2023, Seite 36f.

Jimenas Wunder im Tempel

Jimena war beunruhigt. Aber sie wusste, dass der Herr ihr helfen würde.

Diese Geschichte spielt in Guatemala.

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Mädchen mit Mutter und Vater im Auto

Jimena kletterte ins Auto und schnallte sich an. Sie und ihre Eltern waren auf dem Weg zum Tempel. Jimena würde sich zum ersten Mal im Tempel stellvertretend taufen lassen. Papa würde sie für einige Vorfahren taufen. Jimena konnte es kaum erwarten!

Doch dann kam ihr ein Gedanke, und sie wurde schrecklich nervös. „Papa“, sagte sie. „Was machen wir denn mit meiner Pumpe?“

Jimena hatte Diabetes Typ 1. Sie trug immer ein kleines Gerät bei sich, eine Insulinpumpe. Damit wurde ihr Blutzucker reguliert und sie blieb gesund. Wenn sie die Pumpe längere Zeit ablegte, ging es ihr nicht gut.

„Darf ich die überhaupt im Tempel tragen?“, fragte Jimena. Ihr Herz klopfte ganz schnell. „Was soll ich machen, wenn ich ins Wasser steige?“

„Mach dir keine Sorgen“, sagte Papa. „Du kannst die Pumpe tragen, bis du ins Wasser steigst. Und danach hilft dir Mama, sie schnell wieder anzulegen.“

Mama nickte. „Und wenn du dich beim Taufen nicht gut fühlst, sagst du Papa einfach Bescheid. Dann hört er auf.“ Mama drückte Jimenas Hand. „Wir sind die ganze Zeit bei dir.“

„Okay“, sagte Jimena. Sie war immer noch beunruhigt. Aber dank ihren Eltern ging es ihr auch ein bisschen besser.

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Eine Familie vor dem Tempel

Auf dem Weg zum Eingang des Tempels hielt Jimena die Hand ihrer Eltern ganz fest. Als Jimena den Tempel betrat, wurde ihr sofort warm ums Herz. Sie fühlte sich geborgen. Sie wusste, dass der Heilige Geist ihr auf diese Weise sagen wollte: „Der Vater im Himmel hilft dir, auch wenn du beunruhigt bist. Alles wird gutgehen, genau wie Papa es gesagt hat.“

Jimena zog sich weiße Kleidung an. Dann half ihr Mama, die Pumpe abzunehmen. „Nur für ein paar Minuten“, versicherte Mama ihr. Sie umarmte Jimena ganz fest.

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Insulinpumpe

Jimena stieg ins Wasser. Papa wartete schon auf sie. Er streckte die Hand aus und half ihr die Treppe hinunter.

Papa sprach das Taufgebet und tauchte Jimena unter. Als Jimena wieder auftauchte, lächelte sie. Dann führten sie noch ein paar weitere Taufen durch.

„Ist alles in Ordnung?“, flüsterte Papa ihr ins Ohr.

„Ja!“, erwiderte Jimena.

Papa taufte sie für ein paar weitere Leute. „Schaffst du noch ein paar?“, fragte er erneut.

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Ein Mädchen und sein Vater im Taufbecken des Tempels

„Ja!“, sagte Jimena.

Nach der letzten Taufe half Mama Jimena, die Pumpe wieder anzulegen, und sie überprüften Jimenas Blutzucker. Mama lächelte. Die Werte waren normal! Es war, als hätte Jimena die Pumpe gar nicht abgenommen!

Als Nächstes gingen sie in einen kleineren Raum. Dort legte Papa Jimena die Hände auf. Er bestätigte sie stellvertretend für die Verstorbenen, für die sie sich hatte taufen lassen, als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Jetzt konnten sich ihre Vorfahren der Kirche Jesu Christi anschließen!

In der Woche darauf beim Familienabend sprachen Jimena und ihre Eltern über den Besuch im Tempel. „Der Tempel ist das Haus des Herrn“, sagte Papa. „Wenn wir in den Tempel gehen, können wir Wunder erleben.“

„Was für Wunder?“, fragte Jimenas kleiner Bruder Pablo.

„Ich hatte Angst, weil ich im Wasser meine Insulinpumpe nicht tragen konnte“, erzählte Jimena. „Aber bei den Taufen ging es mir überhaupt nicht schlecht. Das war ein Wunder!“ Jimena lächelte. „Und obwohl ich Angst hatte, hat mir der Heilige Geist geholfen, ganz ruhig zu sein. Das war auch ein Wunder.“

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Geschichte (PDF)

Illustrationen von Alyssa Petersen