Eure Erlebnisse
Setz dich zu ihm
Sierra F., 12, Utah, USA
Eines Tages bekam ich in der Schule mit, dass ein Junge gemobbt wurde. Ich war traurig. Niemand sollte so behandelt werden!
Am gleichen Tag hatten wir während der Schulzeit eine Jahrgangsparty. Der Junge saß ganz alleine da. Als ich ihn sah, musste ich daran denken, was passiert war. Eine Stimme sagte mir, dass ich mich zu ihm setzen soll. Ich wollte aber nicht die Einzige sein, die bei ihm sitzt. Es macht ihm bestimmt nichts aus, dachte ich. Es muss nicht unbedingt jemand neben ihm sitzen. Also schob ich das Gefühl beiseite.
Aber die Stimme kam wieder, diesmal stärker. Setz dich zu ihm!
Ich schaute zu dem Jungen rüber. Er sah einsam und traurig aus. Na gut, dachte ich. Ich setzte mich zu ihm. Er schien sich unwohl zu fühlen. Ich sagte ihm, wie ich heiße, und stellte ihm ein paar Fragen. Zuerst war ich nervös. Aber als wir uns unterhielten, wurde ich ganz ruhig. Er sah auch gar nicht mehr einsam oder traurig aus.
Als er wieder in den Unterricht musste, sagte ich: „Bis später!“ Er lächelte ein bisschen und sagte: „Bis bald.“ Meine Lehrerin kam zu mir und sagte: „Danke, Sierra! Das war sehr nett von dir.“ Ich nickte nur.
Der restliche Tag verging ganz schnell, aber das friedliche Gefühl blieb. Ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte. Manchmal wird jemand, der anders ist, schlecht behandelt. Mir gefällt das nicht, aber es kommt vor.
Wir sind alle Kinder Gottes. Wir sollen freundlich zueinander sein. Wenn wir freundlich sind, wird Gott uns segnen.
Illustration von Kristin Sorra