Häufige Fragen

Für gläubige Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist der Tempel die heiligste Stätte der Gottesverehrung auf Erden – er ist das Haus des Herrn. An diesem Ort, der sich mit nichts anderem auf der Welt vergleichen lässt, können die Mitglieder Gott näherkommen.

Die heutigen Tempel sind dem Herrn geweiht und dienen einem ähnlichen Zweck wie die biblischen Tempel. Es sind Orte des Friedens, der Inspiration und des Lernens. Dort werden auch heilige Zeremonien wie die Eheschließung vollzogen. Diese Zeremonien nennt man heilige Handlungen.

Alles im Tempel richtet unseren Blick auf unseren Vater im Himmel und seinen Sohn, Jesus Christus, den Erlöser der Welt. Im Tempel erfahren wir mehr über Jesus und darüber, wie wir seinem vollkommenen Beispiel nacheifern können.

Die Gemeindehäuser dienen der Gottesverehrung am Sabbat, und es finden dort unter der Woche Veranstaltungen wie Treffen von Jugendgruppen, Gemeindeaktivitäten, Dienstprojekte und Sportveranstaltungen statt. Sie sind für die Allgemeinheit zugänglich, und Besucher sind herzlich willkommen, zuzusehen oder respektvoll teilzunehmen.

Tempel sind anders. Es sind besondere Gotteshäuser, in denen die Mitglieder mehr über das Evangelium Jesu Christi lernen und an heiligen Zeremonien teilnehmen. Der Tempel hat am Sabbat nicht geöffnet, damit die Mitglieder die Versammlungen ihrer Gemeinde besuchen können. Nach Neubau eines Tempels ist dieser kurzzeitig für Führungen geöffnet. Sobald er geweiht wurde, ist der Zutritt nur treuen Mitgliedern der Kirche gestattet, die bereit sind, an weiteren heiligen Handlungen des Evangeliums teilzunehmen. Das Grundstück rund um den Tempel bleibt weiterhin öffentlich zugänglich.

In den heiligen Schriften lesen wir, dass Gott oft bestimmte Orte für seine besonderen Absichten gewählt hat. Zu diesen Orten gehört auch der Garten von Eden, wo er mit Adam und Eva sprach. Propheten wie Noach und Abraham errichteten Altäre für heilige Zeremonien. Der Herr sprach auf dem Berg Sinai zu Mose. Petrus, Jakobus und Johannes begleiteten Jesus auf den Berg der Verklärung. Das alles sind heilige Orte.

Seit der Zeit des Alten Testaments hat der Herr seinem Volk immer wieder geboten, Tempel und andere heilige Bauwerke zu bauen, in denen er es unterweisen und segnen konnte. Der Herr gebot zum Beispiel Mose und den Israeliten, ein Offenbarungszelt zu bauen, das als „tragbarer Tempel“ diente, während sie 40 Jahre lang durch die Wildnis zogen (siehe Exodus 26, 27, 40:35). Einer der bekanntesten Tempel wurde fast tausend Jahre vor der Geburt Jesu Christi von König Salomo errichtet.

Schon als Junge ging Jesus Christus oft zum Tempel des Herodes in Jerusalem. Nach dem Tod Jesu Christi und seiner Apostel und der Zerstörung der Tempel in Jerusalem und andernorts gab es viele Jahrhunderte lang keine geweihten Tempel mehr auf der Erde. Als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 1830 durch den Propheten Joseph Smith auf der Erde wiederhergestellt wurde, wurden erneut Tempel gebaut. Der erste neuzeitliche Tempel wurde 1836 in Kirtland in Ohio errichtet.

Anders als bei anderen großen Kirchengebäuden gibt es im Inneren eines Tempels keine große Halle oder einen Hochaltar. Stattdessen gibt es im Tempel eine Vielzahl an Räumen, die einem bestimmten Zweck dienen, zum Beispiel der Eheschließung, der Taufe oder der religiösen Unterweisung. Tempelbesucher legen schlichte und einfache weiße Kleidung an, bevor sie an Tempelzeremonien teilnehmen. Die weiße Tempelkleidung versinnbildlicht Reinheit, Gleichheit und Ehrfurcht.

Der Tempel ist ein Ort andächtiger Gottesverehrung, an dem Mitglieder das Gespräch mit Gott suchen. Den Mitgliedern werden wichtige Evangeliumsgrundsätze dargelegt, darunter der Plan des Glücklichseins, den unser Vater im Himmel uns anbietet, das Sühnopfer Jesu Christi, das göttliche Wesen jedes Menschen und die großen Segnungen für alle Kinder Gottes. Der Hauptzweck des Tempels besteht darin, dass Mitglieder an heiligen Zeremonien, die im Evangelium Jesu Christi verwurzelt sind, teilnehmen. Näheres dazu finden Sie unter Einblicke in den Tempel.

Das Taufbecken ruht auf dem Rücken von zwölf Rinderstatuen – eine Tradition, die fast 3.000 Jahre bis zum Tempel Salomos zurückreicht. Die Rinder stehen für die zwölf Stämme Israels.

Die Statue stellt Moroni dar, einen Propheten Gottes, der etwa 400 Jahre nach Christi Geburt auf dem amerikanischen Kontinent lebte. Das Buch Mormon berichtet über sein Wirken, und auch in der Bibel wird auf ihn hingewiesen (siehe Offenbarung 14:6). Das Buch Mormon ist ein schriftlicher Bericht der früheren Bewohner des amerikanischen Kontinents. 1827 übergab Moroni diesen Bericht dem Propheten Joseph Smith.