Lehren der Präsidenten der Kirche
Das Zweite Kommen und das Millennium


Kapitel 21

Das Zweite Kommen und das Millennium

„Wir … tun gut daran, die Zeichen der Zeit zu erkennen, während wir vorwärtsschreiten, damit der Tag des Herrn nicht ‚über uns kommen [möge] wie ein Dieb in der Nacht‘.“

Aus dem Leben von Joseph Smith

Im September 1832 zogen Joseph und Emma Smith mit ihrer 16 Monate alten Tochter Julia von der Farm der Johnsons in Hiram, Ohio, zurück nach Kirtland. Dort bezogen sie den Gemischtwarenladen, der Newel K. Whitney gehörte, und wo sie länger als ein Jahr bleiben würden. Die Familie Smith wohnte im ersten Stock über dem Geschäft und in den geschäftlich nicht genutzten Teilen des Erdgeschosses. Joseph und Emmas Sohn Joseph Smith III. wurde geboren, während die Familie in diesem Geschäft wohnte. Der Prophet empfing hier auch viele Offenbarungen.

Eine dieser Offenbarungen kam am Weihnachtsfeiertag des Jahres 1832. Der Prophet verbrachte einen Teil des Tages zu Hause und sann intensiv über die ernsthaften Probleme nach, denen sich zu dieser Zeit die Nationen der Welt gegenüber sahen. „Schwierigkeiten in den verschiedenen Ländern sind in letzter Zeit viel öfter aufgetreten als vor der Zeit, als die Kirche ihre Reise aus der Wildnis begann“, sagte der Prophet.1 Die Ereignisse in den Vereinigten Staaten liefen auf einen Bürgerkrieg hinaus und überall auf der Welt brachen tödliche Krankheiten aus. Während er „ernsthaft über dieses Thema betete“2, empfing der Prophet die Offenbarung, die nun den Abschnitt 87 in Lehre und Bündnisse bildet. Der Herr offenbarte Joseph, dass vor dem Zweiten Kommen Krieg über alle Nationen ausgeschüttet werde und die Völker von Naturkatastrophen gezüchtigt würden:

„Durch das Schwert und durch Blutvergießen werden die Bewohner der Erde trauern; und durch Hungersnot und Plage und Erdbeben und den Donner des Himmels und auch das heftige und scharfe Blitzen werden die Bewohner der Erde den Grimm und den Unwillen und die züchtigende Hand eines allmächtigen Gottes zu spüren bekommen, bis die beschlossene Vernichtung allen Nationen ein völliges Ende bereitet hat. … Darum steht an heiligen Stätten und wankt nicht, bis der Tag des Herrn kommt; denn siehe, er kommt schnell, spricht der Herr“ (LuB 87:6,8).

Zwei Tage später, am 27. Dezember, empfing der Prophet eine weitere Offenbarung, die viel Auskunft über das Zweite Kommen gab. An diesem Tag hatten sich Hohe Priester zu einer Konferenz im „Übersetzungsraum“ des Propheten versammelt, dem Raum im Laden der Whitneys, wo Joseph einen Großteil seiner Arbeit an der Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel vollbrachte. Laut Konferenzprotokoll trug sich Folgendes zu: „Bruder Joseph erhob sich und sagte, um Offenbarung und die Segnungen des Himmels empfangen zu können sei es notwendig, unseren Sinn auf Gott auszurichten, Glauben auszuüben und eines Herzens und eines Sinnes zu werden. Daher schlug er vor, dass alle Anwesenden für sich und laut zum Herrn beten sollten, damit dessen Wille bezüglich des Aufbaus von Zion und zum Nutzen der Heiligen offenbart werden könne.“

Jeder Hohe Priester „beugte sich vor dem Herrn nieder“ und äußerte sodann seine Gefühle und seine Entschlossenheit, die Gebote des Herrn zu halten.3 Kurz darauf erhielt der Prophet die Offenbarung von Gott, die später Abschnitt 88 in Lehre und Bündnisse bilden sollte. Diese Offenbarung enthält einige der ausführlichsten Prophezeiungen in der Schrift über das Kommen des Herrn und die Aufrichtung einer tausend Jahre währenden Zeit des Friedens (siehe LuB 88:86-116).

Durch den Propheten Joseph Smith enthüllte der Herr viele Offenbarungen bezüglich des Zweiten Kommens, des Millenniums und der turbulenten Zeit, die diesen Ereignissen vorausgehen werden. Dass diese Offenbarungen so reichhaltig ausgegossen wurden, zeugt davon, dass Joseph Smith wirklich ein von Gott auserwählter Seher war. So wie auch im Buch Mormon zu lesen ist: „Ein Seher … kann von dem wissen, was vergangen ist, und auch von dem, was kommen wird, und durch [ihn] wird alles offenbart werden oder vielmehr wird Geheimes kundgegeben werden, und Verborgenes wird ans Licht kommen, und was nicht bekannt ist, wird … kundgetan werden“ (Mosia 8:17).

Lehren von Joseph Smith

Die Zeichen des Kommens des Erretters sind im Begriff, erfüllt zu werden; die Glaubenstreuen werden diese Zeichen erkennen und in Zeiten voller Gefahr Frieden haben

„Wir … tun gut daran, die Zeichen der Zeit zu erkennen, während wir vorwärtsschreiten, damit der Tag des Herrn nicht ‚über uns kommen [möge] wie ein Dieb in der Nacht‘. [Siehe LuB 106:4,5.]“4

„Ich will prophezeien, dass die Zeichen des Kommens des Menschensohnes schon begonnen haben. Eine Seuche nach der anderen wird ihre verheerenden Folgen haben. Bald werden wir Krieg und Blutvergießen erleben. Der Mond wird sich in Blut verwandeln. Ich bezeuge dies und dass das Kommen des Menschensohnes nahe ist, ja, vor der Tür steht. Wenn unsere Seele und unser Leib sich nicht nach dem Kommen des Menschensohnes sehnen und wir, falls wir gestorben sein werden, uns nicht danach sehnen, werden wir zu denen gehören, die zu den Felsen sprechen werden: Fallt auf uns! [Siehe Offenbarung 6:15-17.]“5

„Teure und geliebte Brüder, wir sehen, dass Zeiten voller Gefahr gekommen sind, wie es bezeugt worden ist [siehe 2 Timotheus 3:1]. Wir können also mit vollkommener Zuversicht nach der Erfüllung all dessen Ausschau halten, was geschrieben steht, und mit mehr Vertrauen als je zuvor unsere Augen zum Tagesgestirn erheben und in unserem Herzen sagen: Bald wirst du in Schamesröte dein Gesicht verhüllen. Er, der gesagt hat: Es werde Licht! – und es wurde Licht [siehe Genesis 1:3] – hat dieses Wort gesprochen. Und dann: Du Mond, du schwächeres Licht, du Nachtgestirn, sollst dich in Blut verwandeln.

Wir sehen, dass alles in Erfüllung geht und die Zeit bald kommt, da des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels herniederfahren wird.“6

„Die Erde wird bald abgeerntet – das heißt, die Schlechten müssen bald vom Erdboden vertilgt werden, denn der Herr hat es gesagt; und wer kann die Hand des Herrn zurückhalten, oder wer ist da, der sich mit dem Allmächtigen messen kann? Denn auf seinen Befehl hin müssen Himmel und Erde vergehen. Der Tag eilt schnell herbei, da sich die Wiederherstellung von allem erfüllen wird, wovon alle heiligen Propheten prophezeit haben, selbst bis zur Sammlung des Hauses Israel. Dann wird es sich begeben, dass der Löwe beim Lamm lagern wird usw.

Seid aber nicht entmutigt, Brüder, wenn wir euch von gefahrvollen Zeiten berichten, die in Kürze kommen müssen, denn das Schwert, Hunger und Seuchen nahen sich bereits. Es wird große Verwüstungen in diesem Land geben, denn ihr dürft nicht annehmen, dass auch nur ein Jota oder Pünktchen der Prophezeiungen all der heiligen Propheten unerfüllt bleiben wird, und es gibt ihrer viele, die noch erfüllt werden müssen. Der Herr hat gesagt, dass er sein Werk abkürzen wird, und die Rechtschaffenen werden errettet werden, selbst wenn es durch Feuer sein muss [siehe Römer 9:28; 1 Nephi 22:17].“7

„Die Schrift ist im Begriff, erfüllt zu werden, wenn große Kriege, Hungersnöte, Seuchen, großes Elend, Richtersprüche usw. bereit sind, über die Bewohner der Erde ausgegossen zu werden.“8

„Wir sehen, dass die Zeiten voller Gefahr wirklich da sind, und das, was wir bereits so lange erwartet haben, bereits begonnen hat; sobald ihr jedoch seht, dass der Feigenbaum Blätter treibt, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist [siehe Matthäus 24:32,33]. Auf der Erde wird es ein Werk von kurzer Dauer geben. Es hat jetzt begonnen. Ich nehme an, dass bald auf der ganzen Erde Ratlosigkeit herrschen wird. Lasst unsere Herzen nicht verzagen, wenn dies alles über uns kommt, denn es muss kommen, sonst könnte sich das Wort nicht erfüllen.“9

„Ich habe den Herrn wegen seines Kommens befragt, und währenddessen gab er ein Zeichen und sagte: ‚In den Tagen Noachs habe ich einen Bogen an den Himmel gesetzt als Zeichen und Pfand dafür, dass in dem Jahr, in dem der Bogen zu sehen ist, der Herr noch nicht kommt; sondern in dem Jahr wird es Saatzeit und Ernte geben. Wenn du aber siehst, dass der Bogen weggenommen ist, soll dir das ein Zeichen sein dafür, dass es Hungersnot, Seuchen und großes Elend bei allen Nationen geben wird und dass das Kommen des Messias nicht mehr fern ist.“10

„Juda muss zurückkehren, Jerusalem muss wiederaufgebaut werden, ebenso der Tempel, unter der Tempelschwelle muss Wasser hervorströmen, und das Wasser des Toten Meeres muss gesund werden [siehe Ezechiel 47:1-9]. Es wird schon einige Zeit brauchen, die Mauern der Stadt und den Tempel usw. aufzubauen, und das alles muss geschehen, ehe der Menschensohn erscheinen wird. Es wird Kriege und Kriegsgerüchte geben, Zeichen droben am Himmel und unten auf der Erde, die Sonne wird sich verfinstern und der Mond in Blut verwandeln, an vielen Orten werden Erdbeben sein, und das Meer wird sich über seine Grenzen erheben; dann erst wird das eine große Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Was aber wird die Welt tun? Sie wird sagen, es sei ein Planet, ein Komet, oder etwas Ähnliches. Der Menschensohn aber wird so kommen wie das Zeichen seines Kommens, und es wird sein, wie wenn das Licht des Morgens aus dem Osten kommt [siehe Joseph Smith – Matthäus 1:26].“11

„[Ich] ging auf das Kommen des Menschensohnes ein und auch darauf, dass die Vorstellung unrichtig sei, dass die Heiligen allen Strafgerichten entrinnen und nur die Schlechten leiden müssen, denn alles Fleisch ist dem Leiden unterworfen, und ‚die Rechtschaffenen werden nur mit Mühe entrinnen‘ [siehe LuB 63:34]; und doch werden viele Heilige entrinnen, denn ‚der aus Glauben Gerechte wird leben‘ [siehe Habakuk 2:4]; aber dennoch werden viele, die rechtschaffen sind, Krankheiten, Seuchen usw. zum Opfer fallen, und zwar aufgrund der Schwachheit des Fleisches, und doch werden sie im Reich Gottes errettet werden. So ist es also ein unheiliges Prinzip, wenn jemand sagt, der oder jener habe übertreten, denn er sei ja ein Opfer von Krankheit oder Tod geworden: Alles Fleisch ist dem Tod unterworfen, und der Erretter hat gesagt: ‚Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!‘ [Matthäus 7:1.]“12

Der Herr wird erst kommen, wenn alles, was der Vorbereitung für sein Kommen dient, erfüllt ist

„Das Kommen des Menschensohnes wird nicht, ja kann nicht geschehen, ehe das Strafgericht, das für diese Stunde angekündigt ist, ausgegossen wird, und es hat eben angefangen. Paulus sagt: ‚Ihr alle seid Söhne des Lichts und nicht der Finsternis, sodass euch der Tag nicht wie ein Dieb in der Nacht überraschen kann.‘ [Siehe 1 Thessalonicher 5:4,5]. Es liegt nicht im Plan des Allmächtigen, auf die Erde zu kommen und sie zu zertrümmern und zu zermalmen, ohne es seinen Knechten, den Propheten, zu offenbaren [siehe Amos 3:7].“13

„Jesus Christus hat die genaue Zeit seines Kommens nie einem Menschen offenbart [siehe Matthäus 24:36; LuB 49:7]. Geht und lest die Schrift – ihr werdet nichts finden, was die genaue Stunde angibt, zu der er kommen wird; wenn jemand das sagt, so ist er ein Irrlehrer.“14

Über jemanden, der behauptet hatte, das Zeichen des Kommens des Menschensohnes gesehen zu haben, sagte der Prophet Joseph Smith: „Das Zeichen des Menschensohnes, wie Jesus es vorhergesagt hat, hat er nicht gesehen, und auch kein anderer Mensch hat es gesehen oder wird es sehen, bis die Sonne sich verfinstert hat und der Mond in Blut gebadet sein wird; denn der Herr hat mir kein solches Zeichen gezeigt, und wie der Prophet es gesagt hat, so muss es sein: ‚Nichts tut Gott, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, zuvor seinen Ratschluss offenbart hat‘ (Amos 3:7). Höre daher dies, o Erde: Der Herr wird nicht nicht im Jahr 1843 in diese Welt kommen, um über die Rechtschaffenen zu regieren, sondern erst, wenn alles für den Bräutigam vorbereitet worden ist.“15

Diejenigen, die weise und glaubenstreu sind, werden vorbereitet sein, wenn der Herr wiederkommt

„Wenn ich mir überlege, wie rasch der große und herrliche Tag des Kommens des Menschensohnes heranrückt – wenn er kommt, um seine Heiligen zu sich zu nehmen, wo sie in seiner Gegenwart wohnen und mit Herrlichkeit und Unsterblichkeit gekrönt sein werden –, wenn ich bedenke, dass bald die Himmel erschüttert werden und die Erde zittern und hin und her taumeln wird und dass der Himmel entfaltet wird wie eine Schriftrolle, die man auseinanderrollt, und dass jeder Berg und jede Insel von ihrer Stätte weichen werden, so schreie ich in meinem Herzen auf: Was für Menschen müssten wir doch sein, wie heilig und fromm müssen wir dann leben! [Siehe 2 Petrus 3:11.]“16

„Die Erde stöhnt wegen der Verderbtheit, Unterdrückung, Tyrannei und des Blutvergießens; Gott tritt aus seinem Versteck hervor, wie er gesagt hat, dass er es tun werde, um die Nationen der Erde zu plagen. Daniel sah in seiner Vision eine Erschütterung nach der anderen und ‚sah …; da wurden Throne aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm Platz‘. Vor ihn wurde einer wie ein Menschensohn gebracht; und alle Nationen, Stämme, Sprachen und Völker dienten und gehorchten ihm [siehe Daniel 7:9-14]. Es kommt darauf an, dass wir rechtschaffen sind, dass wir weise sind und das verstehen, denn von den Sündern wird es keiner verstehen, aber die Verständigen verstehen es, und diejenigen, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig wie die Sterne leuchten [siehe Daniel 12:3].“17

„Lasst die Reichen und Gelehrten, die Weisen und Edlen, die Armen und Bedürftigen, ob geknechtet oder frei, schwarz oder weiß, auf ihre Wege im Leben achtgeben und an der Gotteserkenntnis festhalten und für Recht und Gerechtigkeit in Rechtschaffenheit sorgen und sich darauf vorbereiten, dem Richter der Lebenden und der Toten gegenüberzutreten, denn die Stunde seines Kommens ist nah.“18

„Lasst uns in allem weise sein und die Gebote Gottes halten, damit unsere Erlösung sicher sei. Wenn wir unsere Rüstung bereit, uns auf die festgelegte Zeit vorbereitet und die gesamte Rüstung der Rechtschaffenheit angelegt haben, sind wir vielleicht imstande, an diesem Tag der Prüfung zu bestehen [siehe Epheser 6:13].“19

Im Dezember 1830 schrieb der Prophet Joseph Smith in einem Brief an die Mitglieder der Kirche in Colesville in New York Folgendes: „Möget ihr alle glaubenstreu sein und auf die Zeit unseres Herrn harren, denn sein Kommen ist nahe.

‚Über Zeit und Stunde, Brüder, brauche ich euch nicht zu schreiben. Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt, wie ein Dieb in der Nacht. Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau, und es gibt kein Entrinnen.

Ihr aber, Brüder, lebt nicht im Finstern. … Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein. Denn wer schläft, schläft bei Nacht, und wer sich betrinkt, betrinkt sich bei Nacht.

Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein und uns rüsten mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erlangen.‘ [1 Thessalonicher 5:1-4,6-9.]“

„Tröstet daher einander, wie ihr es bereits tut, denn Zeiten voller Gefahr sind nahe. … Der Frieden ist zum Teil von der Erde genommen und wird dies bald überall der Fall sein; ja, Vernichtung steht vor unserer Tür und wird bald in den Häusern der Schlechten sein und derjenigen, die Gott nicht kennen.

Ja, hebt euer Haupt empor und freut euch, denn eure Erlösung naht sich bereits. Wenn wir glaubenstreu im Halten der Gebote unseres Gottes ausharren, sind wird das am meisten begünstigte Volk, das es seit Grundlegung der Welt jemals gegeben hat. Ja, selbst Henoch, der siebte nach Adam, hat unsere Tage gesehen und sich gefreut [siehe Mose 7:65-67], und die Propheten haben von dieser Zeit an vom Zweiten Kommen unseres Herrn und Heilands, Jesus Christus, prophezeit und sich am Tag der Ruhe für die Heiligen erfreut; ja, und die Apostel unseres Heilands freuten sich ebenso, dass er ihnen mit den Wolken inmitten der Heerscharen des Himmels erscheinen würde, um mit den Menschen auf der Erde tausend Jahre zu wohnen [siehe Offenbarung 1:7]. Daher haben wir Grund, uns zu freuen.

Siehe, die Prophezeiungen im Buch Mormon erfüllen sich so rasch, wie es in der Zeit möglich ist. Der Geist des lebendigen Gottes ruht auf mir; wer kann daher sagen, dass ich nicht prophezeie? Die Zeit ist bald nahe, da wir zu unserer Sicherheit fliehen müssen, wohin auch immer der Herr es wünscht. Fürchtet euch nicht vor denen, die andere als Verbrecher verleumden [siehe Jesaja 29:20,21], sondern seid treu darin, einer verdrehten und verderbten Generation zu bezeugen, dass das Kommen unseres Herrn und Heilands nahe ist. Ja, bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen [siehe Matthäus 3:3].

Wer wird vor der Verführung zurückschrecken, denn Verführung muss kommen; aber weh denen, die sie verschulden, denn der Stein muss auf sie fallen und sie zermalmen [siehe Matthäus 18:7; 21:43,44]. Denn die Zeiten der Andern sind angebrochen, und weh denen, die nicht umkehren und sich nicht im Namen unseres Herrn und Heilands, Jesus Christus, für die Vergebung ihrer Sünden taufen lassen und durch die enge Pforte eintreten und dem Haus Israel zugezählt werden. Denn Gott wird sich nicht immer verspotten lassen und seinen Zorn nicht über diejenigen ausgießen, die seinen heiligen Namen schmähen, denn das Schwert, Hungersnöte und Vernichtung wird sie bald in ihrem zügellosen Treiben überraschen, denn Gott wird Rache üben und die Schalen mit seinem Zorn ausgießen und seine Auserwählten erretten [siehe Offenbarung 16:1].

Und all jene, die seine Gebote halten, sind seine Auserwählten, und er wird sie bald aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende der Erde bis zum anderen [siehe Matthäus 24:31], an einem Ort, den er allein bestimmt; wenn ihr daher standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen [siehe Lukas 21:19].“20

Das Millennium wird eine Zeit des Friedens sein, in der der Heiland auf der Erde regiert.

10. Glaubensartikel: „Wir glauben …, dass Christus persönlich auf der Erde regieren wird und dass die Erde erneuert werden und ihre paradiesische Herrlichkeit empfangen wird.“21

„Gottes Pläne zielen darauf ab, … Frieden und Wohlwollen unter den Menschen auf der Erde aufzurichten; die Grundsätze der ewigen Wahrheit zu verbreiten; Zustände zu schaffen, die einen Menschen seinen Mitmenschen näherbringt; die Menschen zu veranlassen, dass sie ‚Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen‘ schmieden [Jesaja 2:4]; die Nationen der Erde dahin zu bringen, dass sie miteinander in Frieden leben, und die Herrlichkeit des tausendjährigen Reiches zustande zu bringen, wenn ‚das Land seinen Ertrag‘ geben, die Erde ‚ihre paradiesische Herrlichkeit empfangen‘ und ‚wie der Garten des Herrn‘ werden wird. …

Von Anbeginn der Welt an ist es der Plan Jehovas gewesen und auch heute noch seine Absicht, die Angelegenheiten der Welt zur rechten Zeit zu regeln, sich an die Spitze des Weltalls zu stellen und die Zügel der Regierung selbst in die Hand zu nehmen. Wenn das geschieht, dann werden Urteile in Gerechtigkeit gesprochen, Anarchie und Verwirrung werden aufhören, und die ‚Völker werden nicht mehr für den Krieg üben‘ [siehe Jesaja 2:4]. …

… Mose empfing das Wort des Herrn von Gott selber, er war es, der dann das Wort des Herrn an Aaron weitergab, und Aaron belehrte das Volk, in den bürgerlichen Belangen ebenso wie in den kirchlichen. Sie waren beide eins, und es gab keine Unterscheidung. So wird es auch sein, wenn die Absicht Gottes erfüllt sein wird: wenn ‚der Herr König sein wird über die ganze Erde‘, wenn ‚Jerusalem der Thron des Herrn‘ sein wird; denn ‚von Zion kommt die Weisung, aus Jerusalem kommt das Wort des Herrn‘ [siehe Sacharja 14:9; Jeremia 3:17; Micha 4:2].

… ‚Er, dessen Recht es ist, wird das Reich innehaben und regieren, bis er sich alles zu Füßen gelegt hat‘ [siehe Ezechiel 21:32; 1 Korinther 15:27]. Das Übeltun wird sich davonmachen, der Satan wird gebunden und das Werk der Finsternis zerschlagen werden; Rechtschaffenheit wird das Senkblei sein, Gerechtigkeit die Wasserwaage, und nur ‚der, der den Herrn fürchtet, wird erhöht sein an jenem Tag‘ [siehe Jesaja 2:11; 28:17].“22

„Dass Jesus mit den Heiligen tausend [Jahre] auf der Erde wohnen wird, ist nicht der Fall; er wird aber die Heiligen regieren und herabkommen und sie unterweisen, wie er es bei den fünfhundert Brüdern getan hat [siehe 1 Korinther 15:6]; und diejenigen von der ersten Auferstehung werden ebenfalls die Heiligen mit ihm regieren.“23

Nach dem Millennium wird die Erde in einen geheiligten, celestialen Zustand verwandelt werden

„Während des Abendessens sagte ich zu meiner Familie und den Freunden, die uns besuchten, wenn die Erde geheiligt und wie ein gläsernes Meer geworden sei, sei sie ein einziger großer Urim und Tummim und die Heiligen könnten dort hineinschauen und sehen, wie sie gesehen werden können.“24

„Diese Erde wird ihre Bahn zurück in die Gegenwart Gottes nehmen, und sie wird mit celestialer Herrlichkeit gekrönt werden.“25

„Nachdem die kurze Zeitspanne [der letzten Auflehnung des Satans] vorüber ist und die Erde ihre letzte Verwandlung durchschreitet und verherrlicht wird, werden alle Sanftmütigen die Erde ererben, worauf die Rechtschaffenen leben.“26

Der Prophet lehrte am 2. April 1843 Folgendes, das später in Lehre und Bündnisse 130:9 festgehalten wurde: „Diese Erde wird in ihrem geheiligten und unsterblichen Zustand kristallgleich gemacht werden und wird für die Bewohner, die darauf wohnen, ein Urim und Tummim sein, wodurch alles, was ein tieferstehendes Reich betrifft, oder alle Reiche einer niedrigeren Ordnung, denen, die darauf wohnen, offenbar sein wird; und diese Erde wird Christus gehören.“27

Anregungen für Studium und Unterricht

Beachten Sie diese Anregungen, wenn Sie sich mit dem Kapitel befassen oder sich auf den Unterricht vorbereiten. Weitere Anregungen siehe Seite VII–XIII.

  • Lesen Sie den zweiten und dritten Absatz auf Seite 270 und achten Sie darauf, wie sich die Hohen Priester darauf vorbereitet haben, die Offenbarung zu empfangen, die nun Abschnitt 88 von Lehre und Bündnisse bildet. Überlegen Sie, inwiefern dieser Bericht sich auf Sie und Ihre Bemühungen beziehen lässt, die Prophezeiungen über das Zweite Kommen zu verstehen.

  • Lesen Sie die Prophezeiungen des Propheten Joseph Smith über die Zeiten voller Gefahr, die dem Kommen des Herrn vorausgehen (Seite 277ff.). Wie können wir selbst angesichts derartiger Prüfungen weiterhin Frieden verspüren? Warum meinen Sie, ist es wichtig, die Zeichen des Zweiten Kommens zu erkennen und zu verstehen? Welche Zeichen des Zweiten Kommens haben sich bereits erfüllt oder gehen derzeit in Erfüllung?

  • Lesen Sie den ersten Absatz auf Seite 280 und den und den unten auf Seite 281 beginnenden Absatz. Was kann man aus der Formulierung „wie ein Dieb in der Nacht“ über das Kommen des Herrn schließen? Was ist wohl der Grund dafür, dass der Tag des Herrn die Kinder des Lichts nicht wie ein Dieb in der Nacht überraschen wird?

  • Wie können wir uns auf das Zweite Kommen des Heilands vorbereiten? (Beispiele finden Sie auf Seite 280ff.) Überlegen Sie, wie Sie sich wohl fühlen werden, wenn Sie dem Heiland begegnen und auf sein Kommen vorbereitet sind. Wie können wir bei der Vorbereitung auf das Zweite Kommen Gefühle wie Angst oder Sorge vermeiden?

  • Lesen Sie noch einmal die Prophezeiungen Joseph Smiths über das Millennium (Seite 283ff.). Was denken und empfinden Sie, wenn Sie über diesen Zeitabschnitt nachdenken?

Einschlägige Schriftstellen: Micha 4:1-7; LuB 29:9-25; 45:36-71; 88:95-98,110-115; Joseph Smith – Matthäus 1:21-55

Anmerkungen

  1. History of the Church, 1:301; aus „History of the Church“ (Manuskript), Band A-1, Seite 244, Archiv der Kirche

  2. Lehre und Bündnisse 130:13; Unterweisungen von Joseph Smith am 2. April 1843 in Ramus, Illinois

  3. Hoherat von Kirtland, Protokolle Dezember 1832 bis November 1837, Eintrag für den 27. Dezember 1832, Seite 3f., aufgezeichnet von Frederick G. Williams, Archiv der Kirche

  4. History of the Church, 3:330; aus „Extract, from the Private Journal of Joseph Smith Jr.“, Times and Seasons, November 1839, Seite 9

  5. History of the Church, 3:390; aus einer Rede von Joseph Smith, die er etwa im Juli 1839 in Commerce, Illinois, gehalten hat; aufgezeichnet von Willard Richards

  6. History of the Church, 3:291; aus einem Brief von Joseph Smith und anderen an Edward Partridge und die Kirche, 20. März 1839, Gefängnis von Liberty, Missouri

  7. Brief von Joseph Smith und John Whitmer an die Heiligen in Colesville, New York, 20. August 1830, Harmony, Pennsylvania; in Newel Knight, Autobiography and Journal, ca. 1846/47, Seite 133ff., Archiv der Kirche

  8. History of the Church, 6:364; aus einer Rede von Joseph Smith am 12. Mai 1844 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Thomas Bullock

  9. History of the Church, 3:286; aus einem Brief von Joseph Smith an Presendia Huntington Buell, 15. März 1839, Gefängnis von Liberty in Missouri; Schwester Buells Nachname wurde in History of the Church fälschlich „Bull“ geschrieben

  10. History of the Church, 6:254; aus einer Rede von Joseph Smith am 10. März 1844 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Wilford Woodruff.; siehe auch Anhang, Seite 624, Nummer 3

  11. History of the Church, 5:337; aus einer Rede von Joseph Smith am 6. April 1843 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Wilford Woodruff

  12. History of the Church, 4:11; aus einer Unterweisung durch Joseph Smith am 29. September 1839 in Commerce, Illinois; aufgezeichnet von James Mulholland

  13. History of the Church, 5:336f.; aus einer Rede von Joseph Smith am 6. April 1843 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Willard Richards

  14. History of the Church, 6:254; aus einer Rede von Joseph Smith am 10. März 1844 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Wilford Woodruff

  15. History of the Church, 5:291; aus einem Brief von Joseph Smith an den Herausgeber Times and Seasons, 28. Februar 1843, Nauvoo, Illinois, veröffentlicht in Times and Seasons, 1. März 1843, Seite 113

  16. History of the Church, 1:442; aus einem Brief von Joseph Smith an Moses Nickerson, 19. November 1833, Kirtland, Ohio

  17. History of the Church, 5:65; aus „The Government of God“, Leitartikel in Times and Seasons, 15. Juli 1842, Seite 857; Joseph Smith war der Herausgeber der Zeitschrift

  18. History of the Church, 6:93; aus Joseph Smiths Appell an den Staat Vermont vom 29. November 1843 in Nauvoo, Illinois; veröffentlicht als General Joseph Smith’s Appeal to the Green Mountain Boys, 1843, Seite 7

  19. Brief von Joseph Smith und anderen an Hezekiah Peck, 31. August 1835, Kirtland, Ohio; in „The Book of John Whitmer“, Seite 80, Archiv der Gemeinschaft Christi, Independence, Missouri; Kopie des Buches „The Book of John Whitmer“ im Archiv der Kirche

  20. Brief von Joseph Smith und John Whitmer an die Heiligen in Colesville, New York, 2. Dezember 1830, Fayette, New York; in Newel Knight, Autobiography and Journal, ca. 1846/47, Seite 198-206, Archiv der Kirche

  21. 10. Glaubensartikel

  22. History of the Church, 5:61, 63ff.; aus „The Government of God“, Leitartikel in Times and Seasons, 15. Juli 1842, Seite 855ff.; Joseph Smith war der Herausgeber der Zeitschrift

  23. Zitiert von William P. McIntire, als er über eine Rede von Joseph Smith Anfang 1841 in Nauvoo, Illinois, berichtete; William Patterson McIntire, Notebook 1840–1845, Archiv der Kirche

  24. History of the Church, 5:279; aus einem Tagebucheintrag von Joseph Smith, 18. Februar 1843, Nauvoo, Illinois

  25. Zitiert von William Clayton, Bericht über eine nicht datierte Rede von Joseph Smith in Nauvoo, Illinois; in L. John Nuttall „Extracts from William Clayton’s Private Book“, Seite 8, Tagebücher von L. John Nuttall, 1857–1904, L. Tom Perry Special Collections, Brigham-Young-Universität, Provo, Utah; Kopie im Archiv der Kirche

  26. Zitiert von William P. McIntire, als er über eine Rede von Joseph Smith Anfang 1841 in Nauvoo, Illinois, berichtete; William Patterson McIntire, Notebook 1840–1845, Archiv der Kirche

  27. Lehre und Bündnisse 130:9; Unterweisungen von Joseph Smith am 2. April 1843 in Ramus, Illinois