Lehren der Präsidenten der Kirche
Der Zehnte und die Weihung


22. Kapitel

Der Zehnte und die Weihung

Trotz aller Herausforderungen, vor denen Präsident Brigham Young immer wieder stand, gab es für ihn „so etwas wie ein Opfer“ gar nicht (DNW, 24. August 1854, 1), denn er war der Meinung, daß sowieso alles Gott gehört und es uns nur zum Segen gereicht und uns auf die Erhöhung vorbereitet, wenn wir etwas aufgeben. Er betrachtete das, was wir gemeinhin als Opfer bezeichnen, als Möglichkeit, „eine schlimmere Lage gegen eine bessere einzutauschen“ (DNW, 24. August 1854, 1). Präsident Young erklärte, daß wir am Werk des Herrn teilhaben können, indem wir das Gesetz des Zehnten und das Gesetz der Weihung befolgen – indem wir anerkennen, daß alles, was wir haben, unserem Vater im Himmel gehört und daß wir ihm bloß einen Teil unseres Besitzes zurückgeben.

Lehren Brigham Youngs

Wenn wir den Zehnten zahlen, beteiligen wir uns am Werk des Herrn, indem wir ihm einen Teil dessen, was ihm sowieso gehört, zurückgeben

Ich glaube nicht einen Augenblick lang, daß es in dieser Kirche auch nur einen gibt, der nicht weiß, daß er verpflichtet ist, den Zehnten zu zahlen, und man braucht auch nicht jedes Jahr eine Offenbarung zu dem Thema. Da ist das Gesetz – zahle ein Zehntel. (DBY, 174.)

Es hat schon so viele Anfragen gegeben, daß es allmählich lästig wird: das Gesetz besagt, daß man ein Zehntel zahlt … nämlich für den Aufbau des Hauses Gottes, für die Verbreitung des Evangeliums und für die Unterstützung des Priestertums. Wenn jemand in die Kirche kommt, möchte er wissen, ob er seine Kleidung, seine Schulden, seine Ländereien usw. anrechnen kann. Das Gesetz besagt, daß man … ein Zehntel seines Ertrags bezahlt [siehe LuB 119:4]. (HC, 7:301.) Das Gesetz des Zehnten ist ein ewiges Gesetz. Der Herr der Allmächtige hatte noch nie sein Reich auf der Erde, ohne daß es in seinem Volk auch das Gesetz des Zehnten gab, und das wird sich nicht ändern. Es ist ein ewiges Gesetz, das Gott zum Nutzen des Menschengeschlechts eingerichtet hat, zu seiner Errettung und Erhöhung. Dieses Gesetz ist im Priestertum verankert, wir wollen aber, daß jeder es von sich aus befolgt. (DBY, 177.)

Die Menschen sind nicht gezwungen, den Zehnten zu zahlen, sie können diesbezüglich tun, was ihnen gefällt. Es wird ihnen bloß als Verpflichtung gegenüber ihrem Gott ans Herz gelegt. (DBY, 177.)

Wir bitten niemanden, den Zehnten zu zahlen, wenn er nicht dazu bereit ist; wenn ihr aber vorgebt, den Zehnten zu zahlen, dann zahlt ihn auch, wie ehrliche Menschen es tun. (DBY, 177.)

Jeder soll seinen Zehnten zahlen. Eine arme Frau soll ihr zehntes Huhn zahlen, auch wenn sie für ihren Unterhalt zehnmal so viel zurückbekommt. (DBY, 178.)

Es stimmt wohl, daß die Armen ihren Zehnten besser zahlen als die Reichen. Wenn die Reichen ihren Zehnten zahlen würden, hätten wir reichlich. Die Armen zahlen ihren Zehnten glaubenstreu und prompt, aber die Reichen können es sich nicht leisten – sie haben zu viel. Wenn man nur zehn Dollar hat, kann man einen zahlen; wenn man nur einen Dollar hat, kann man zehn Cent zahlen, es tut einem überhaupt nicht weh. Wenn man hundert Dollar hat, kann man möglicherweise zehn zahlen. Wenn man tausend Dollar hat, denkt man ein bißchen darüber nach und sagt sich: „Ich glaube, ich zahle ihn, es gehört sich schließlich so.“ Und man schafft es, seine zehn beziehungsweise hundert Dollar zu zahlen. Nehmen wir aber an, jemand ist reich genug, zehntausend zu zahlen, dann überlegt er es sich immer wieder und sagt: „Ich glaube, ich warte, bis ich ein bißchen mehr habe, dann zahle ich eine ganze Menge.“ Und sie warten und warten wie ein alter Herr in Neuengland. Er wartete und wartete mit dem Zehntenzahlen, bis er aus dieser Welt schied, und so ergeht es recht vielen. Sie warten und warten immer fort, bis schließlich die Gestalt daherkommt, die wir den Tod nennen, und er macht sich an sie heran und nimmt ihnen den Atem, dann sind sie fort und können keinen Zehnten zahlen, es ist zu spät, so ist es dann eben. (DBY, 175.)

Es steht mir nicht zu, aufzustehen und zu sagen, ich hätte dem Herrn etwas zu geben, in Wirklichkeit habe ich nämlich nichts zu geben. Ich scheine aber etwas zu haben. Warum? Weil der Herr es für richtig gehalten hat, mich hervorzubringen, und weil er meine Anstrengungen segnet, Dinge anzusammeln, die wünschenswert sind und die wir Besitz nennen. (DBY, 176.)

Als mein Bischof kam, um meinen Besitz zu schätzen, wollte er wissen, was er als Zehnten nehmen solle. Ich sagte ihm, er könne alles nehmen, was ich hätte, mein Herz hinge an gar nichts; er könne meine Pferde und Kühe, Schweine oder alles andere nehmen; mein Herz hängt am Werk meines Gottes, am allgemeinen Wohl seines erhabenen Reichs. (DBY, 176.)

Wenn wir nach unserer Religion leben, sind wir auch bereit, den Zehnten zu zahlen. (DBY, 176.)

Wir gehören uns nicht selbst, wir sind um einen teuren Preis erkauft, wir gehören dem Herrn; unsere Zeit, unsere Talente, unser Gold und Silber, unser Weizen und feines Mehl, unser Wein und unser Öl, unser Vieh und alles, was wir auf der Erde besitzen, gehört dem Herrn, und er fordert ein Zehntel davon zum Aufbau seines Reichs. Ob wir viel haben oder wenig – ein Zehntel soll man als Zehnten zahlen. (DBY, 176.)

Wenn jemand etwas geben möchte, so soll er das Beste geben, was er hat. Was ich besitze, hat mir ja doch alles der Herr gegeben; ich habe in Wirklichkeit nichts, nicht ein Groschen gehört mir. Ihr fragt vielleicht: „Ist dir wirklich ernst damit?“ Jawohl. Der Rock, den ich trage, gehört nicht mir und hat nie mir gehört. Der Herr hat ihn mir auf ehrenhafte Weise zum Besitz übergeben, und ich trage ihn. Wenn er aber ihn und alles darunter wünscht, so ist es alles sein. Ich nenne kein Haus mein eigen, auch keine Farm, kein Pferd, keine Kutsche, keinen Wagen, … sondern was der Herr mir gegeben hat, das darf er nach Belieben nehmen, wenn er will, ob er es mir sagt oder es nimmt, ohne etwas zu sagen. (DBY, 175.)

Es gehört alles dem Herrn, und wir sind nur seine Treuhänder. (DBY, 178.)

Ich erwarte nicht, den Tag zu erleben, an dem ich völlig unabhängig bin, ehe ich im celestialen Reich gekrönt und so unabhängig gemacht bin wie mein Vater im Himmel. Noch habe ich kein Erbteil als mein eigen empfangen, und bis dahin werde ich wohl abhängig sein; alles, was ich habe, ist mir nämlich geliehen. (DBY, 177.)

Bild
Salt Lake City tithing store

Das Zehntenhaus in Salt Lake City um 1860. Präsident Young hat erklärt, der Zehnte sei „ein ewiges Gesetz, das Gott zum Nutzen des Menschengeschlechts eingerichtet hat, zu seiner Errettung und Erhöhung“ (DBY, 177).

Es ist unsere Aufgabe, den Zehnten zu zahlen und diejenigen zu unterstützen, die für die Zehntengelder verantwortlich sind

Hier ist jemand – ein Mensch – den Gott erschaffen und geformt hat; jeder kleinste Teil meines Organismus, vom Scheitel bis zur Sohle, stammt von meinem Vater im Himmel; und er verlangt ein Zehntel von meinem Gehirn und von meinem Herzen, von meinen Nerven und Muskeln, von meinen Sehnen, von meinem Fleisch und Bein, von meinem ganzen Organismus – zum Tempelbau, zum geistlichen Dienst, zur Unterstützung der Missionare und der Familien der Missionare, zur Versorgung der Armen und Alten, der Blinden und Lahmen und zu ihrer Sammlung aus den Ländern und zu ihrer Versorgung nach der Sammlung. Er hat gesagt: „Mein Sohn, setz ein Zehntel von dir für das gute und nützliche Werk ein, nämlich, dich um deine Mitmenschen zu kümmern, das Evangelium zu verkünden und Menschen ins Reich Gottes zu bringen; nimm dir vor, dich um diejenigen zu kümmern, die das nicht selbst können; leite die Arbeit derer, die fähig sind zu arbeiten; und ein Zehntel ist durchaus genug, wenn es richtig und sorgfältig und mit Bedacht dazu eingesetzt wird, mein Reich auf der Erde voranzubringen.“ (DBY, 176.)

Wenn der Herr von mir verlangt, daß ich ein Zehntel meines Könnens dazu einsetze, Tempel, Versammlungsgebäude und Schulen zu bauen, unsere Kinder zu unterrichten, die Armen aus den Ländern der Erde zu sammeln, die Alten und Lahmen, die Hinkenden und Blinden heimzuholen und ihnen Häuser zu bauen, damit sie es gut haben, wenn sie nach Zion kommen, und das Priestertum zu unterstützen, so steht es mir nicht zu, die Vollmacht des Allmächtigen oder seiner Knechte, die dafür zuständig sind, in Frage zu stellen. Wenn von mir verlangt wird, daß ich meinen Zehnten zahle, so bin ich verpflichtet, ihn zu zahlen. (DBY, 174.)

Mir gefällt der Begriff [Zehnter], weil er aus den heiligen Schriften stammt, und ich benutze ihn lieber als irgendeinen anderen. Der Herr hat den Zehnten eingerichtet; er wurde zu Abrahams Zeit praktiziert, und Henoch und Adam und seine Kinder vergaßen ihren Zehnten und ihre Opfergaben nicht. Ihr könnt selbst nachlesen, was der Herr verlangt. Ich möchte denen, die sich als Heilige der Letzten Tage bekennen, nur so viel sagen: Wenn wir unseren Zehnten und unsere Opfergaben vernachlässigen, so wird uns die züchtigende Hand des Herrn zuteil. Wenn wir unseren Zehnten und unsere Opfergaben vernachlässigen, vernachlässigen wir auch anderes und immer mehr, bis der Geist des Evangeliums gänzlich von uns geht und wir im Finstern sitzen und nicht wissen, wohin wir gehen. (DBY, 174.)

Der Herr verlangt ein Zehntel von dem, was er mir gegeben hat; ich soll den zehnten Teil vom Ertrag meiner Herden und meines gesamten Besitzes bezahlen, und alle sollen es genauso machen. Dabei mag die Frage aufkommen: „Was soll mit dem Zehnten gemacht werden?“ Der dient dazu, daß Gott Tempel gebaut, daß Zions Grenzen ausgedehnt werden; dazu, Älteste auf Mission zu schicken, damit sie das Evangelium verkünden, und dazu, ihre Familie zu versorgen. Im Laufe der Zeit werden wir einige Tempel haben, in denen wir unsere Segnungen, die Segnungen des Himmels, empfangen können, wenn wir der Lehre vom Zehnten gehorsam sind. Wir werden hier in den Bergen, in den Tälern dieses Territoriums und in den Tälern des nächsten Territoriums und schließlich in allen Gebirgstälern hier Tempel bauen. Wir werden wohl in sehr vielen Tälern Tempel bauen. Wir gehen ins Endowment-Haus, und ehe wir hingehen, holen wir uns von unserem Bischof eine Empfehlung, auf der steht, daß wir unseren Zehnten gezahlt haben. (DBY, 178.)

Es ist meine Aufgabe, darüber zu wachen, wie der Zehnte, den die Heiligen zahlen, ausgegeben wird, und nicht die Aufgabe jedes Ältesten im Gottesreich, der meint, der Zehnte gehöre ihm. (DBY, 178.)

Wenn ihr zulaßt, daß der Teufel euch einredet, ich führe euch nicht recht, und dann zulaßt, daß dieser Gedanke sich in eurem Herzen einnistet, dann, so verheiße ich euch, wird er euch zum Abfall vom Glauben führen. Wenn ihr zulaßt, daß ihr an irgend etwas zweifelt, das Gott offenbart hat, wird es nicht lange dauern, bis ihr anfangt, das Beten zu vernachlässigen, bis ihr euch weigert, den Zehnten zu zahlen, bis ihr an den Führern der Kirche herumnörgelt. Dann wiederholt ihr, was die Abgefallenen alle sagen: „Der Zehnte wird nicht richtig verwendet.“ (DNSW, 29. August 1876, 1.)

Weihung ist die Bereitschaft, alles zu geben und anzuerkennen, daß alles, was wir haben, dem Vater im Himmel gehört

Ich habe das Gemeinwesen der Heiligen der Letzten Tage in einer Vision gesehen und sie als große Familie des Himmels organisiert gesehen; jeder hat die Aufgaben erfüllt, für die er zuständig war, und sich für das Allgemeinwohl mehr eingesetzt als für seine privaten Belange; und ich habe darin die schönste Ordnung gesehen, die der menschliche Sinn sich nur vorstellen kann, und es hatte die vortrefflichste Auswirkung auf den Aufbau des Gottesreichs und die Ausbreitung der Rechtschaffenheit über die Erde. Wird dieses Volk jemals zu einer solchen Ordnung gelangen? Sind sie jetzt bereit, gemäß der patriarchalischen Ordnung zu leben, die bei den Glaubenstreuen aufgestellt werden wird, ehe Gott die Seinen annimmt? Wir räumen doch alle ein: Wenn die Sterblichkeit mit ihren Sorgen und Mühen, ihrer Eigenliebe, ihrer Liebe zum Reichtum und zur Macht, mit all den widerstreitenden Interessen des Fleisches von uns abfällt, dann, wenn unser Geist zu Gott zurückgekehrt ist, der ihn gab, werden wir jeder Forderung untertan sein, die er an uns richtet, dann werden wir als eine große Familie zusammenleben; dann werden wir ein allgemeines, gemeinsames Interesse haben. Warum können wir dann in dieser Welt nicht so leben? (DBY, 181.)

Wird je die Zeit kommen, in der wir anfangen können, dieses Volk als Familie zu organisieren? Jawohl. Wissen wir, wie? Ja. … Glaubt ihr, wir werden je eins sein? Werden wir uns, wenn wir zu unserem Vater und Gott heimkehren, nicht wünschen, zur Familie zu gehören? Wird es nicht unser höchster Wunsch und Ehrgeiz sein, zu den Söhnen des lebendigen Gottes, zu den Töchtern des Allmächtigen gezählt zu werden, mit einem Anrecht auf den Haushalt und mit dem Glauben, der zu dem Haushalt gehört – Erben des Vaters, seiner Güter, seines Reichtums, seiner Macht, seiner Vortrefflichkeit, seiner Erkenntnis und Weisheit? (DBY, 179.)

Und wenn dieses Volk eins wird, so wird es eins im Herrn. Sie werden nicht gleich aussehen. Wir werden nicht alle graue, blaue oder schwarze Augen haben. Unsere Gesichtszüge werden unterschiedlich sein, und in unserem Tun und in unseren Neigungen, in unseren Anstrengungen, uns die Zeit einzuteilen, unsere Talente zu mehren und unseren Reichtum und alles, was der Herr uns schenkt, zu gebrauchen, werden wir uns auf unserer Reise durch das Leben genauso unterscheiden wie in unseren Gesichtszügen. Der Herr möchte uns nur dahin bringen, daß wir seinen Rat befolgen und sein Wort beachten. Dann wird sich jeder so leiten lassen, daß wir als Familie handeln können. (DBY, 180.)

Wir wollen ein Gemeinwesen organisieren, in dem jeder fleißig, glaubenstreu und verständig ist. (DBY, 180.)

Wünscht euch niemals etwas, was ihr nicht bekommen könnt, kommt mit dem aus, was ihr einnehmt. (DBY, 180.)

Als der Herr die Offenbarung gab, die uns in dem unterweist, was bezüglich der Weihung dessen, was wir haben, unsere Pflicht ist, – wenn die Menschen damals alles genauso verstanden hätten, wie es ist, und wenn sie die Offenbarung befolgt hätten, hätte es nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als daß sie etwas, was ihnen gar nicht gehört, dem abgeben, dem es gehört. Und so ist es auch jetzt. (DBY, 178.)

Der Herr hat verkündet, es sei sein Wille, daß sein Volk einen Bund eingeht, so wie Henoch und sein Volk, und das muß notwendigerweise geschehen, ehe wir den Zentralpfahl Zions aufbauen dürfen; die Macht und Herrlichkeit Gottes werden nämlich dort sein, und nur diejenigen, die im Herzen rein sind, werden dort leben und sich dessen erfreuen können. (DBY, 178.)

Es gibt noch eine weitere Offenbarung [wahrscheinlich Lehre und Bündnisse 42], … in der es heißt, alle, die nach Zion ziehen, seien verpflichtet, all ihren Besitz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu weihen. Diese Offenbarung … war eins der ersten Gebote beziehungsweise eine der ersten Offenbarungen, die diesem Volk gegeben wurden, nachdem es sich als Kirche, als Körperschaft, als Gottesreich auf der Erde hatte organisieren dürfen. Ich sagte damals – und denke auch heute noch so – es sei eine der letzten Offenbarungen, die die Menschen von Herzen annehmen und verstehen würden, aus ihrer eigenen, freien Entscheidung heraus, und deren Befolgung und Heilighaltung sie als Wonne, als Vorzug und als Segen betrachten würden. (DBY, 179.)

Es gibt in der Erde und auf der Erde jede Menge Besitz und Gold und Silber, und der Herr gibt es dem einen ebenso wie dem anderen – dem Schlechten ebenso wie dem Rechtschaffenen – um zu sehen, was sie damit anfangen; aber es gehört alles ihm. Er hat diesem Volk einen reichlichen Anteil gegeben. … Aber es gehört uns nicht, und wir müssen uns nur bemühen, herauszufinden, was der Herr möchte, daß wir mit dem tun, was wir in Besitz haben, und dann hingehen und es tun. Wenn wir darüber hinausgehen oder nach rechts oder nach links abweichen, begeben wir uns auf einen unrechtmäßigen Weg. Unsere rechtmäßige Aufgabe besteht darin, daß wir mit dem, was der Herr uns gibt, das tun, was er von uns erwartet, und damit so umgehen, wie er es vorgibt, ob das heißt, alles, ein Zehntel oder den Überschuß abzugeben. (DNW, 23. April 1873, 4.)

Wie lange müssen wir eigentlich leben, bis wir feststellen, daß wir gar nichts haben, was wir dem Herrn weihen können – daß nämlich alles dem Vater im Himmel gehört, daß diese Berge ihm gehören, die Täler, die Wälder, das Wasser, der Boden, ja, die ganze Erde und ihre Fülle? [Siehe LuB 104:14–18, 55.] (DNW, 20. Juni 1855, 5.)

Welches Opfer hat dieses Volk denn jemals gebracht? So etwas gibt es gar nicht. Sie haben bloß jedes Mal, wenn sie umgezogen sind, eine schlechtere Lage gegen eine bessere eingetauscht; sie haben Unwissenheit gegen Erkenntnis und Unerfahrenheit gegen das Gegenteil eingetauscht. (DNW, 24. August 1854, 1.)

Nehmen wir an, wir würden aufgerufen, das, was wir jetzt haben, zu verlassen, werden wir das dann ein Opfer nennen? Schande über den, der es so nennen würde; denn das ist doch die Art und Weise, wie er Erkenntnis, Einsicht, Macht und Herrlichkeit erhält und sich darauf vorbereitet, Kronen, Reiche, Throne und Gewalten zu erhalten und mit den Göttern der Ewigkeit in Herrlichkeit gekrönt zu werden. Anders können wir das, wonach wir suchen, niemals erlangen. (DNW, 3. August 1854, 2.)

Ich werde euch sagen, was ihr tun müßt, um eure Erhöhung zu erlangen, die ihr nur dann erlangen könnt, wenn ihr diesen Weg einschlagt. Wenn eure Neigungen auf irgend etwas gerichtet sind, was euch auch nur im geringsten daran hindert, sie dem Herrn zu weihen, dann weiht ihm das als erstes, damit die Weihung vollständig sei. (DNW, 5. Januar 1854, 2.)

Was hindert dieses Volk daran, so heilig zu sein wie die Kirche Henochs? Ich kann euch den Grund mit wenigen Worten nennen. Es liegt daran, daß ihr nicht die Neigung entwickelt, so zu sein: Das sagt schon alles. Wenn mein Herz diesem Werk nicht ganz und gar hingegeben ist, gebe ich meine Zeit, meine Talente, meine Hände und meinen Besitz so lange, bis mein Herz dem zustimmt; ich werde meine Hände in der Sache Gottes wirken lassen, bis mein Herz sich dem allen unterwirft. (DNW, 5. Januar 1854, 2.)

Ich habe euch jetzt gesagt, welchen Weg ihr gehen müßt, um Erhöhung zu erlangen. Als erstes und vor allem anderen muß eure Zuneigung dem Herrn gelten; der Aufbau seiner Sache, seines Reichs muß bei uns an erster Stelle stehen. (DNW, 5. Januar 1854, 2.)

Anregungen für das Studium

Wenn wir den Zehnten zahlen, beteiligen wir uns am Werk des Herrn, indem wir ihm einen Teil dessen, was ihm sowieso gehört, zurückgeben

  • Suchen Sie alle Sätze heraus, in denen Präsident Young von „einem Zehntel“ spricht, und listen Sie dann alles auf, was er in unsere Zehntenverpflichtung einschließt. Was stellt den Zehnten dar, und wer soll ihn zahlen? (Siehe auch LuB 119:3,4.)

  • Warum hat Präsident Young gesagt, er habe nichts zu geben? (Siehe auch Mosia 2:19–24; LuB 104:14–18,55.) Woher kommt alles, was wir haben, auch das, was wir als Zehnten zahlen? Welche Einstellung sollen wir dann zu den übrigen neun Zehnteln des Besitzes haben, den der Herr uns anvertraut hat? (Siehe auch Jakob 2:17–19.) Inwiefern hilft uns diese Einstellung, Maleachi 3:8–12 zu verstehen?

  • Lesen Sie aufmerksam 2 Chronik 31:5,6. Wann haben diese Menschen ihren Zehnten gezahlt? Welche Einstellung sollen wir zum Zahlen des Zehnten haben?

Es ist unsere Aufgabe, den Zehnten zu zahlen und diejenigen zu unterstützen, die für die Zehntengelder verantwortlich sind

  • Was meinte Präsident Young, als er sagte: „Er [der Herr] verlangt ein Zehntel … von meinem ganzen Organismus“? Inwiefern kann man „ein Zehntel von sich selbst“ dem Aufbau des Gottesreichs widmen? Wie sind Sie schon dafür gesegnet worden, daß Sie über das Zahlen des Zehnten hinaus Ihre Zeit und Ihre Talente dem Aufbau des Gottesreich widmen?

  • Welche Folgen führt Präsident Young für den Fall auf, daß man den Zehnten nicht zahlt? Wie wirkt es sich sowohl auf die Kirche des Herrn als auch auf das einzelne Mitglied aus, wenn man den Zehnten nicht zahlt?

  • Wofür wird der Zehnte laut Präsident Young verwendet? Wer ist für die Verteilung der Zehntengelder zuständig? (Siehe auch LuB 120.) Was hat Präsident Young darüber gesagt, was es bedeutet, wenn man diejenigen, die für die Verteilung der Zehntengelder zuständig sind, in Frage stellt?

Weihung ist die Bereitschaft, alles zu geben und anzuerkennen, daß alles, was wir haben, dem Vater im Himmel gehört

  • Was bedeutet es, daß das „Gemeinwesen der Heiligen der Letzten Tage“ eine „große Familie des Himmels“ werden und daß sie „Erben des Vaters“ sein sollen?

  • Warum ist das Gesetz der Weihung „eine der letzten Offenbarungen, die die Menschen von Herzen annehmen und verstehen würden, aus ihrer eigenen, freien Entscheidung heraus, und deren Befolgung und Heilighaltung sie als Wonne, als Vorzug und als Segen betrachten würden“?

  • Warum gibt uns der Herr Besitztümer? Welche Aufgabe haben wir als Treuhänder über Gottes Besitztümer? Was ist, laut Präsident Young, unsere „rechtmäßige Aufgabe“, was den Zehnten und die Weihung betrifft? Inwiefern kann der Versuch, zu viel zu tun, genauso falsch sein wie der umgekehrte Fall, wenn wir nämlich zu wenig tun?

  • Was müssen wir weihen, wenn wir erwarten, alles zu erhalten, was Gott hat? Warum? (Siehe auch LuB 84:38.) Auf welche konkrete Weise können Sie alles, was Sie haben und sind, dem Vater im Himmel weihen? Wie wird er Sie, Ihre Familie, die übrigen Mitglieder der Kirche und andere, mit denen Sie zu tun haben, segnen?