Suizid
Wie man jemandem helfen kann, der sich in einer Krise befindet


„Wie man jemandem helfen kann, der sich in einer Krise befindet“, Wie man helfen kann, 2018

„Wie man jemandem helfen kann, der sich in einer Krise befindet“, Wie man helfen kann

Wie man jemandem helfen kann, der sich in einer Krise befindet

[Hinweis des Übersetzers: Im gesamten nachfolgenden Text wird zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form stellvertretend für alle Geschlechter verwendet.] Nehmen Sie Warnhinweise auf Suizidgefahr und etwaige Drohungen, sich etwas anzutun, stets ernst, selbst wenn Sie glauben, dass der Betreffende nicht ernsthaft über Suizid nachdenkt oder nur Aufmerksamkeit sucht. Halten Sie sich als Helfender an diese drei Schritte: fragen, sich kümmern, es erzählen.

Schritt 1: Fragen. Fragen Sie den Betreffenden ohne Umschweife, ob er über Suizid nachdenkt. Sie können beispielsweise fragen: „Denkst du darüber nach, deinem Leben ein Ende zu setzen?“ Wenn er sagt, dass er über Suizid nachdenkt, fragen Sie ihn, ob er einen konkreten Plan dafür hat. Sie könnten fragen: „Hast du konkret geplant, wie du dir etwas antun willst?“ Falls das der Fall ist, bringen Sie ihn sofort in ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis, oder rufen Sie einen Notdienst oder eine Notfall-Rufnummer für Ihre Region an. (Unter „Notfall-Rufnummern“ finden Sie Links zu solchen Rufnummern für Deutschland, Österreich und die Schweiz.) Wenn er sich noch keine konkrete Vorgehensweise überlegt hat, gehen Sie zu Schritt 2 über.

Schritt 2: Sich kümmern. Zeigen Sie Ihr Interesse dadurch, dass Sie dem Betreffenden aufmerksam zuhören. Lassen Sie ihm Zeit, zu erklären, wie ihm zumute ist. Würdigen Sie das, was er empfindet, indem Sie beispielsweise sagen: „Es tut mir leid, dass du so leidest“, oder: „Mir war gar nicht klar, wie schlimm es für dich ist“. Sie könnten ihm anbieten, ihm zu helfen, einen Sicherheitsplan zur Suizidprävention aufzustellen (siehe „Ein Sicherheitsplan zur Suizidprävention“, Doug Thomas, Liahona, September 2016, Seite 33). Ein Sicherheitsplan kann dem Betreffenden helfen, seine persönlichen Stärken, positive Beziehungen zu anderen und gute Bewältigungsstrategien zu erkennen. Zu diesem Plan kann auch gehören, dass man Mittel oder Gegenstände, mit denen man sich Schaden zufügen kann (beispielsweise Tabletten oder Waffen), außer Reichweite bringt. Wenn der Betreffende Sie bittet, niemandem von seiner Gemütslage zu erzählen, erklären Sie ihm, dass Sie seine Privatsphäre so weit wie möglich achten werden, er aber mehr Hilfe benötigt, als Sie leisten können. Versprechen Sie ihm unter keinen Umständen, seine Suizidgedanken geheim zu halten.

Schritt 3: Es erzählen. Fordern Sie den Betreffenden auf, jemandem davon zu erzählen, der mehr Unterstützung leisten kann. Geben Sie ihm Kontaktangaben von hilfreichen Anlaufstellen in Ihrer Gegend. Dazu können Krankenhäuser, Notfallambulanzen oder auch kostenlose Notfall-Rufnummern gehören. Wenn er sich keine Hilfe sucht, müssen Sie an seiner Stelle jemandem von der Situation erzählen. Sie können etwas sagen wie: „Mir liegt etwas an dir und ich möchte, dass du in Sicherheit bist. Ich werde jemandem von deiner Lage erzählen, der dir die Hilfe geben kann, die du brauchst.“ Achten Sie seine Privatsphäre und erzählen Sie nur jemandem davon, von dem Sie glauben, dass er helfen kann, etwa einem nahen Angehörigen, dem Bischof des Betreffenden, einem Schulpsychologen, einem Arzt oder einer anderen medizinischen Fachkraft. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wem Sie davon erzählen sollen, sprechen Sie mit Ihrem Bischof oder rufen Sie eine kostenlose Notfall-Rufnummer in Ihrer Region an. Denken Sie daran: Es wird nicht von Ihnen erwartet, dass Sie dem Betroffenen ganz allein beistehen.

Hinweis: Wenn Sie ein Gespräch leiten, können Sie die Anwesenden bitten, diese Schritte zu üben. Geben Sie ihnen eine Situation vor, in der jemand an sie herantritt und Suizidgedanken äußert, und bitten Sie sie dann, zu üben, wie sie reagieren würden.

Zusätzliche Quellen