Ein Jugendlicher sinnt über die heiligen Schriften nach
Die Initiative „Beherrschen der Lehre“ soll dir unter anderem helfen, die Grundsätze für das Erlangen geistiger Erkenntnis zu erlernen und anzuwenden, damit du mehr wie Jesus Christus werden kannst. Diese Lektion soll dir helfen, bei Herausforderungen und schwierigen Fragen den Grundsatz „im Glauben an Jesus Christus handeln“ zu verstehen und anzuwenden.
Wenn Schwierigkeiten und Fragen aufkommen
Wir alle sind im Erdenleben mit Herausforderungen und schwierigen Fragen konfrontiert, die nicht immer einfach zu lösen sind. Sieh dir die folgenden Fallbeispiele an. Denk dabei an ähnliche Krisen, die du oder jemand, den du kennst, erlebt habt.
Ein Jugendlicher hat viele Fragen zu den Richtlinien der Kirche und fragt sich, ob die Kirche denn tatsächlich wahr ist.
Eine Jugendliche sieht in den sozialen Medien einen Beitrag, der eine Lehre der Kirche in Frage stellt. Nun beginnt sie selbst, an dieser Lehre zu zweifeln.
Eine Jugendliche fragt sich, ob Gebete tatsächlich erhört werden, nachdem ihr Bruder an einer unheilbaren Krankheit verstorben ist, obwohl die Familie gebetet hatte und er einige Segen bekommen hatte.
Auf welche Art kann man reagieren, wenn man mit Herausforderungen oder schwierigen Fragen wie diesen konfrontiert ist?
Nimm dir etwas Zeit, über deine Erfahrungen mit Herausforderungen und schwierigen Fragen nachzudenken. Vielleicht sind dabei diese Fragen nützlich: War deine Suche nach Antworten erfolgreich? Wodurch hast du inneren Frieden gefunden? Wodurch nicht?
Mit welchen schwierigen Fragen oder Herausforderungen hast du (oder hat jemand, den du kennst) zu tun?
Warum lässt es der Vater im Himmel wohl zu, dass wir unbeantwortete Fragen haben? Wieso gibt er uns nicht immer gleich Antwort auf unsere Fragen?
Wenn Fragen aufkommen, sollen wir daran denken, dass der Herr selbst uns ja dazu auffordert, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen (siehe Matthäus 7:7,8; Jakobus 1:5,6; Lehre und Bündnisse 42:61). Fragen zu stellen und Antworten zu suchen gehört jedenfalls mit dazu, wenn wir erkennen wollen, was wahr ist und was nicht. Das Gelernte setzen wir dann in die Tat um und werden dadurch mehr wie der Erretter und der Vater im Himmel.
Wir sollen uns, wenn wir Fragen oder Probleme lösen und ein besseres Verständnis von ewiger Wahrheit entwickeln wollen, von drei Grundsätzen leiten lassen. Diese sind:
Im Glauben handeln
Themen und Fragen aus einem ewigen Blickwinkel betrachten
Durch gottgegebene Quellen tieferes Verständnis erlangen
Jeder dieser drei Grundsätze muss angewandt werden, wenn man auf schwierige Fragen und Einwände stößt oder vor einer Glaubensprüfung steht.
Im Glauben handeln
In dieser Lektion geht es um diesen Grundsatz: Wenn wir im Glauben handeln, schenkt uns der Herr Frieden und Kraft bei der Suche nach Antworten auf unsere Fragen und Bedenken.
1. Beantworte diese Frage in deinem Studientagebuch:
Was bedeutet es wohl, im Glauben zu handeln?
Was es bedeutet, im Glauben zu handeln, kannst du mit der Aufgabe unten weiter vertiefen. Vielleicht willst du dich mit einem anderem zusammentun, damit du ihm erklären kannst, wie du die Sache siehst, und auch von ihm lernen kannst.
Was bedeutet es, im Glauben zu handeln?
Lies Absatz 1 und 2 sowie 5 bis 7 des Abschnitts „Geistige Erkenntnis erlangen“ im Grundlagenheft sowie die folgende Aussage von Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel. Achte darauf, was es bedeutet, im Glauben zu handeln, und was dir dabei helfen kann, diesen Grundsatz in die Tat umzusetzen – vor allem, wenn du Fragen hast.
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Elder Neil L. Andersen
Glaube fällt uns weder einfach so zu, noch bleibt er uns als Geburtsrecht erhalten. … Glaube an Jesus Christus ist eine himmlische Gabe, die man erhält, wenn man sich dafür entscheidet, zu glauben, und sich darum bemüht und daran festhält. … Wie groß unser Glaube in Zukunft sein wird, hängt nicht vom Zufall ab, sondern von unseren Entscheidungen. …
Der Glaube verlangt keinesfalls auf jede Frage eine Antwort, sondern strebt nach der Zusicherung und dem Mut, vorwärtszugehen, auch wenn man manchmal zugeben muss: „Ich weiß nicht alles, aber ich weiß genug, um auf dem Weg des Jüngers weiterzugehen.“
Wenn man sich in hartnäckige Zweifel vertieft, angetrieben von den Antworten derer, die keinen Glauben haben oder ihm untreu geworden sind, dann schwächt man seinen Glauben an Jesus Christus und an die Wiederherstellung. „Der irdisch gesinnte Mensch aber lässt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn.“ [1 Korinther 2:14.] …
Auch wenn das Feuer Ihres Glaubens anfangs nur klein ist, verhelfen Ihnen gute Entscheidungen zu mehr Vertrauen auf Gott, und dann wächst Ihr Glaube.
Warum ist es wohl wichtig, im Glauben zu handeln, wenn wir Fragen oder Bedenken haben?
Was erfährst du aus dem Gelesenen darüber, was es bedeutet, im Glauben zu handeln?
Denk an schwierige Fragen und Herausforderungen, mit denen du konfrontiert bist, oder sieh dir erneut die Fallbeispiele vom Anfang der Lektion an. Übe anhand eines dieser Beispiele, das anzuwenden, was du über das Handeln im Glauben gelernt hast. Beantworte dazu die folgenden Fragen so detailliert wie möglich.
2. Beantworte diese Fragen:
Welche Frage oder Herausforderung hast du gewählt, anhand derer du das Handeln im Glauben üben willst?
Wie könnte jemand in dieser Lebenslage wohl im Glauben handeln? Nenne zwei oder drei Möglichkeiten.
Was macht es in so einer Situation vielleicht schwer, im Glauben an Jesus Christus zu handeln? Wie könnte man solche Herausforderungen überwinden?
Was würdest du dir gern ins Gedächtnis rufen, wenn du in so einer Lage an den Vater im Himmel und an Jesus Christus denkst? Inwiefern wäre so ein Gedanke hilfreich?
Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?
Ist es falsch, Fragen zum Evangelium zu haben?
Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft hat Folgendes zur Bedeutung aufrichtiger Fragen gesagt:
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Elder Dieter F. Uchtdorf
Es ist ganz normal, dass man Fragen hat. Doch aus einem Körnchen aufrichtiger Neugier ist schon oft ein mächtiger Baum der Erkenntnis emporgesprossen und herangereift. Es gibt kaum Mitglieder der Kirche, die sich nicht hin und wieder mit sehr ernsthaften oder heiklen Fragen herumgeschlagen haben. Eines der Ziele der Kirche besteht darin, den Samen des Glaubens zu hegen und zu pflegen – selbst in dem mitunter sandigen Boden des Zweifels und der Ungewissheit. Glaube ist die Hoffnung auf etwas, was man nicht sieht, was aber dennoch wahr ist.
Meine lieben Brüder und Schwestern, liebe Freunde: Zweifeln Sie daher bitte zuerst an Ihren Zweifeln, ehe Sie an Ihrem Glauben zweifeln! Wir dürfen uns von Zweifeln niemals gefangen nehmen und von der göttlichen Liebe, dem Frieden und den Gaben abhalten lassen, die der Glaube an den Herrn Jesus Christus mit sich bringt.
Wie kann ich noch besser darin werden, im Glauben zu handeln?
Präsident Russell M. Nelson hat von einem Vorgang gesprochen, den wir durchlaufen können, um unseren Glauben zu stärken:
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Präsident Russell M. Nelson
Unser Glaube [wächst] jedes Mal, wenn wir Glauben an Christus ausüben. Das ist es, was „durch Glauben lernen“ bedeutet.
Jedes Mal, wenn wir beispielsweise den Glauben haben, Gottes Gesetze zu befolgen – auch wenn wir uns damit nach weit verbreiteter Ansicht lächerlich machen –, oder jedes Mal, wenn wir einer Vergnügung oder einer Weltanschauung widerstehen, die das Brechen von Bündnissen verherrlicht, üben wir unseren Glauben aus, was diesen wiederum vergrößert.
Lebensnahe Fallbeispiele – Personen, die im Glauben handeln
Du kannst dir eines der folgenden Videos ansehen. Achte darauf, was du von diesen Personen lernen kannst, was dir beim Handeln im Glauben hilft, wenn du mit schwierigen Fragen oder Herausforderungen konfrontiert bist.
Warum sollte ich mich nicht vor ungelösten Fragen fürchten?
