Eigenständigkeit
Lernen


Lernen – Maximale Dauer: 45 Minuten

Lesen Sie:In der vergangenen Woche haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, welche Berufe Sie ergreifen könnten. Heute werden Sie sich diese Berufsmöglichkeiten näher anschauen und sich überlegen, für welchen Beruf Sie sich entscheiden wollen. Sie befassen sich mit den folgenden Themen:

  1. Welches Einkommen brauchen Sie, um eigenständig zu sein?

  2. Wie steht es um die Beschäftigungsaussichten?

  3. An wen können Sie sich wenden?

  4. Aktualisieren Sie Ihren Plan für Eigenständigkeit

1. Welches Einkommen brauchen Sie, um eigenständig zu sein?

Lesen Sie:„Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?“ (Lukas 14:28.)

Um eigenständig zu werden, benötigen Sie eine Anstellung, bei der Sie genug verdienen, um für sich und Ihre Familie zu sorgen. Sie haben in den letzten Wochen Ihre Ausgaben aufgeschrieben und einen Überblick darüber erhalten, wie viel Sie ausgeben. Im nächsten Schritt müssen Sie einschätzen, wie viel Einkommen Sie zusätzlich benötigen, um eigenständig zu sein. Der Beruf, den Sie auswählen, sollte Ihnen dieses Einkommen bringen.

2. Wie steht es um die Beschäftigungsaussichten?

Lesen Sie:In der vorigen Woche haben Sie drei Berufe ausgewählt, für die Sie sich interessieren, und sich verpflichtet, im Laufe der Woche mehr darüber herauszufinden. Wir werden uns nun mit einigen Fakten beschäftigen, die Ihnen bei der Wahl Ihres Berufs und Ihrer Aus- oder Weiterbildung helfen sollen.

1. Fakt: Arbeitgeber zahlen für manche Tätigkeiten ein gutes Gehalt, für andere nur sehr wenig.

Lesen Sie:Sie müssen wissen, was dem Arbeitgeber wichtig ist. Viele Leute sind imstande, in einem Schnellrestaurant zu arbeiten, deshalb ist die Bezahlung schlecht. Nur wenige können am offenen Herzen operieren, deshalb werden sie sehr gut bezahlt.

Beispiel: Arlene, 44 Jahre. Arlene war als Krankenschwester in Teilzeit beschäftigt, als sie einen Patienten anhob und sich dabei eine Rückenverletzung zuzog. Sie und ihr Mann machen sich Sorgen wegen ihres Verdienstausfalls. Sie haben einen Sohn auf Mission und zwei Kinder zu Hause. Arlene möchte wieder im Gesundheitswesen arbeiten, aber in einem Beruf, bei dem sie weniger körperlich arbeiten muss. Sie hat überlegt, als Kauffrau im Gesundheitswesen, Medizinische Fachangestellte oder Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen zu arbeiten. Sie muss herausfinden, welches Gehalt man in diesen Berufen erwarten kann und welche Ausbildung sie braucht.

Arlene findet heraus, dass sie nur als Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen ein ähnliches Gehalt wie als Krankenschwester erwarten kann, in den beiden anderen Berufen ist es weniger.

2. Fakt: Für manche Berufe besteht am lokalen Arbeitsmarkt kein Bedarf.

Lesen Sie:Manche Berufe verschwinden ganz und werden in Ihrer Region bald nicht mehr gebraucht. Technik ersetzt manche Tätigkeiten, andere werden ins Ausland verlagert.

Beispiel: Rachel, 48 Jahre. Rachel ist geschieden. Eine Tochter ist schon verheiratet, zwei Söhne leben noch zu Hause. Sie hatte vor vielen Jahren eine Ausbildung begonnen, aber nicht abgeschlossen. Sie hatte schon einige Arbeitsstellen und arbeitet im Moment an einer Tankstelle. Sie kommt manchmal zur Kirche, muss aber oft sonntags arbeiten. Rachel hat schon immer Schwierigkeiten gehabt, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, aber sie ist fleißig. Jetzt möchte sie eine Ausbildung machen, damit sie eine bessere Anstellung bekommen kann. Sie möchte für ihre Familie sorgen und regelmäßiger zur Kirche kommen.

Rachel hatte sich unter anderem für die Reparatur kleiner Elektrogeräte interessiert. Als sie sich näher damit beschäftigte, konnte sie niemanden finden, der diesen Beruf ausübt, weil es dafür kaum Bedarf in der Region gibt. Also strich sie diesen Beruf von ihrer Liste und konzentrierte sich auf andere Berufe und Ausbildungen.

Beispiel: Juan, 33 Jahre. Juan ist verheiratet und hat drei kleine Kinder. Tagsüber arbeitet er im Baugewerbe und abends als Aushilfskoch. Er sucht einen besseren Beruf, bei dem er mit einem Gehalt besser für seine Familie sorgen kann als jetzt mit zwei Gehältern. Er wohnt in der Nähe eines großen Frachthafens. Juan dachte an Schweißen. Er hörte sich um und stellte fest, dass es viele Jobangebote für Schweißer gibt und dass es eine gute Möglichkeit für ihn wäre. Er ist jetzt auf der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten und weiß, dass er am Ende eine gute Arbeitsstelle bekommen kann.

3. Fakt: Mehrere Schritte könnten nötig sein, bis Sie den gewünschten Beruf ausüben können.

Lesen Sie:Manche Berufe erfordern eine umfassende und langwierige Ausbildung. Manchmal ist die Ausbildung teuer und vielleicht nicht vor Ort zu finden. Manchmal braucht man zusätzlich zur Ausbildung noch Berufserfahrung. Finden Sie heraus, welche Schritte für Ihren gewünschten Beruf nötig sind.

Beispiel: Yuko, 36 Jahre. Yuko hatte viele Jahre als Zimmermädchen in einem Hotel gearbeitet. Dabei verdiente sie nicht viel. Eigentlich hätte sie gerne als Hotelmanagerin gearbeitet, aber das erschien unmöglich. Trotzdem beschloss sie, darauf hinzuarbeiten. Sie wusste aber, dass es ein längerer Weg war. Das waren ihre Schritte in den folgenden zehn Jahren:

  • Sie erledigte ihre Aufgaben gewissenhaft und fleißig und ergriff Eigeninitiative, um Probleme zu lösen.

  • Als die Stelle einer Hausdame frei wurde, bekam sie die Stelle.

  • Sie machte nebenberuflich eine Ausbildung zur Assistentin für Hotelmanagement.

  • Sie wurde die neue Frontoffice-Managerin und leitete den Hotelempfang.

  • Nachdem sie drei Jahre lang sehr erfolgreich in dieser Position gearbeitet hatte, erreichte sie ihr Ziel und wurde Managerin eines Hotels.

4. Fakt: Arbeit ist Arbeit. An Ihrem Beruf wird Ihnen nicht alles gefallen.

Lesen Sie:So ist es im Beruf. Manchmal wartet jemand auf die perfekte Arbeitsstelle – die, bei der keinerlei Schwierigkeiten auftreten. Stefano ist ein Beispiel dafür. Er lehnte mehrere Angebote ab, die er hätte annehmen sollen, weil er meinte, er sei „zu gut dafür“.

Erfolgreiche Menschen nehmen Stellenangebote an und wissen, dass ihnen manches bei der Arbeit gefallen wird und manches eben nicht.

Wenn Sie diese Woche mit anderen über Ihre möglichen Berufe sprechen, fragen Sie nach, was ihnen an ihrem Beruf gefällt und was nicht.

3. An wen können Sie sich wenden?

Lesen Sie:In dieser Woche wählen Sie aus Ihren drei aufgelisteten Berufen einen aus. Dann finden Sie heraus, welche Aus- oder Weiterbildungsmöglichkeiten Sie haben, sich für diesen Beruf zu qualifizieren. Sie erfahren am meisten über diese Berufe und können dadurch besser Ihre Wahl treffen, wenn Sie mit Leuten in diesen Berufen sprechen und ihnen Fragen stellen.

Besprechen Sie:Wie helfen Ihnen solche Gespräche dabei, einen Beruf auszuwählen?

4. Aktualisieren Sie Ihren Plan für Eigenständigkeit

Besprechen Sie:Was ist für Sie mit das Wichtigste, was Sie beim heutigen Gruppentreffen gelernt haben?