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Sich mit der Familie beraten


Lektion 13

Sich mit der Familie beraten

Die Lektion soll jedem helfen, seine Familie zu stärken, indem er sich mit seiner Frau und den Kindern berät.

Einleitung

Singen Sie „Wo die Liebe wohnt“ (Gesangbuch, Nr. 198).

Der Priestertumsträger führt seine Familie

Unser irdisches Zuhause ist der Beginn einer himmlischen Familie. Elternschaft ist in gewisser Weise eine Vorbereitung darauf, Götter zu sein. Die Väter, die das wissen, erkennen, daß sie eine heilige Pflicht haben, ihre Familie in Rechtschaffenheit zu führen und zu leiten. Präsident N. Eldon Tanner hat gesagt: „Jedes Zuhause bei den Heiligen der Letzten Tage sollte vorbildlich sein. Der Vater soll das Oberhaupt des Haushaltes sein, dabei jedoch mit Liebe präsidieren und mit den rechtschaffenen Wünschen der Mutter völlig übereinstimmen. Zusammen sollen sie nach den gleichen Zielen für die Familie streben, und die Kinder sollten die Liebe und Harmonie spüren.“ (“Fatherhood”, Ensign, Juni 1977, Seite 2.)

Als verheiratete Priestertumsträger haben wir die Verantwortung, eine rechtschaffene Familie zu gründen. Wir tun das aber natürlich nicht allein. Wir haben die Hilfe unserer Frau. Zusammen können wir eine starke Ehe aufbauen und unsere Familie in die Gegenwart des Herrn zurückbringen. Das bedeutet, daß wir unsere Frau lieben und uns mit ihr beraten müssen, wenn wir uns des Segens des Herrn in unserer Familie erfreuen wollen.

Seiner Frau Liebe und Rücksicht erweisen

Lesen Sie Mosia 4:14.

Der Herr weist uns in dieser Schriftstelle an, eine Familie zu gründen, in der Frieden und Liebe herrschen. Damit wir eine solche Familie haben können, müssen wir uns gleich zu Beginn unserer Ehe angewöhnen, miteinander zu teilen und einander aufrichtig unsere Liebe zu erweisen. Ist ein solches Verhalten in unserer Familie zur Zeit nicht zu finden, sollten wir es einführen. Dazu ist es erforderlich, regelmäßig zusammen zu beten, einander unsere Liebe und Achtung zu zeigen und miteinander in den Schriften zu studieren. Vielleicht bedeutet es vor allem, die Gebote Gottes und die Bündnisse, die wir bei unserem Eheversprechen eingegangen sind, zu halten.

Ein guter Priestertumsträger behandelt seine Frau mit Liebe und Rücksicht (siehe Epheser 5:25). Präsident J. Reuben Clark jun. hat gesagt, daß in einer Familie, die ewig bestehen soll, Mann und Frau einander lieben, ehren und respektieren müssen. Sie müssen miteinander Geduld haben und ihrem Eheversprechen treu sein. Ihre Treue soll „die Familie wie ein freundliches Licht überstrahlen“. Wenn sie all das tun, wird ihr Gehorsam gegenüber Gott sie „führen und sie froh stimmen“. (Siehe Immortality and Eternal Life, Band 2 [Melchizedek Priesthood study guide, 1969], Seite 14, 15.)

Was kann jeder einzelne tun, um seiner Frau Liebe und Rücksicht zu erweisen? Wie kann das helfen, eine Familie zu gründen, in der Frieden und Liebe herrschen?

Sich mit der Frau beraten

Zeigen Sie Bild 13-a, „Es ist viel leichter und effektiver, eine Familie zu führen, wenn sich Mann und Frau miteinander beraten“.

Es ist wichtig, daß wir mit unserer Frau sprechen. Die meisten Ehe- und Familienprobleme lassen sich überwinden, wenn Mann und Frau sich miteinander beraten – und die Hilfe und Führung des Herrn suchen.

Lesen Sie Alma 37:37. Wie kann es uns helfen, wenn wir uns mit dem Herrn beraten?

Wenn wir ein weiser Priestertumsträger sein wollen, müssen wir Probleme und Ziele gebeterfüllt mit unserer Frau besprechen und sie in unsere Entscheidungen einbeziehen. Wenn wir unsere Frau lieben, werden wir sie immer um ihre Meinung und Hilfe bitten, statt zu versuchen, größere Familienprobleme selbst zu lösen. Wir sollten dafür eine besondere Zeit festlegen, in der wir über Kinder, Finanzen, Religion, Familienabend und andere persönliche oder familiäre Belange sprechen. Wir werden nur auf die Weise des Herrn eins bei der Führung unserer Familie sein.

Unsere Frau ist unser Partner in der Ehe und daher für die eheliche Partnerschaft wichtig. Wir müssen ihr zeigen, daß sie wichtig ist. Einige Männer mögen das Gefühl haben, daß sie, weil sie das Priestertum tragen, alle Entscheidungen allein treffen dürfen, aber die heiligen Schriften sagen uns, daß das nicht richtig ist.

Lesen Sie LuB 121:39,41.

Es ist ein Mißbrauch des Priestertums, „unrechtmäßige Herrschaft auszuüben“. Als Träger des Melchisedekischen Priestertums haben wir die Pflicht, unsere Frau in Liebe und Rücksichtnahme anzuhören. Und wenn wir ihr zuhören, sollen wir das nicht tun, als ob wir ihr überlegen wären, denn sie ist unser Partner und uns gleichgestellt. Das folgende Erlebnis zeigt, wie sich ein Priestertumsträger mit seiner Frau beraten hat.

Bruder Jackson war ein gebildeter und weiser Mann. Er hätte mit Leichtigkeit alle Entscheidungen für seine Familie selbst treffen können. Doch statt dessen setzte er sich immer mit seiner Frau zusammen und besprach Probleme und mögliche Lösungen. Wenigstens einmal in der Woche, gewöhnlich am Sonntagabend, saßen sie gemeinsam am Küchentisch und sprachen über die Familienprobleme. Manchmal wurden die Kinder in die Diskussion mit einbezogen. Indem sie sich berieten, stimmten dieser Mann und seine Frau fast immer darin überein, wie ihre Kinder erzogen werden sollten. Sie argumentierten oder kämpften nie miteinander, sondern behandelten einander liebevoll. Dieser Mann zeigte dadurch Weisheit, daß er immer um den wertvollen Rat seiner Frau bat. Er gab das Beispiel einer nahezu celestialen Familie, dem nun alle seine sechs Söhne in ihrer eigenen Familie folgen.

Wie kann es Mann und Frau helfen, Streit und Probleme zu Hause zu vermeiden, wenn sie sich miteinander beraten?

Sich mit der Familie beraten

Zeigen Sie Bild 13-b, „Das Abhalten des Familienrates kann dem Vater helfen, seine Kinder in Rechtschaffenheit zu führen“.

Nachdem sich der Ehemann mit seiner Frau beraten hat, sollen sie ihre Kinder zusammenrufen und mit ihnen ihre familiären Ziele und Pläne besprechen. Es ist wertvoll, mit der ganzen Familie Rat zu halten. Es kann das Familienleben verbessern und die Liebe innerhalb der Familie vertiefen. Kinder, die über die Pläne der Familie Bescheid wissen, verstehen die Handlungsweise der anderen in der Familie besser, und Ordnung und Harmonie werden die Folge sein. Kinder sollen, wenn möglich, bei Entscheidungen beteiligt werden und dabei helfen, diese in die Praxis umzusetzen.

Welcher Zeitpunkt eignet sich besonders für einen Familienrat? (Der Familienabend ist eine gute Zeit, aber der Familienrat soll nicht die Lektion ersetzen.) Über welche Bereiche kann man in einem solchen Rat sprechen?

Zeigen Sie Bild 13-c, „Ein Vater soll mit seinen Kindern regelmäßig eine Unterredung führen“.

Es ist auch wichtig, daß der Vater jedes Kind persönlich berät. „Es wird nur Gutes daraus entstehen, wenn ein Vater mit seinen Söhnen und Töchtern regelmäßig eine Unterredung führt. Er kann ihre Probleme und Hoffnungen erfahren. Er kann sich ihnen als uneingeschränkter Freund erweisen.“ (A. Theodore Tuttle, “The Role of Fathers”, Ensign, Januar 1974, Seite 67.)

Was können Sie mit Ihren Kindern in solchen Unterredungen besprechen? Wie kann Sie das einander näherbringen? (Ermutigen Sie die Brüder dazu, diese Unterredungen dazu zu nutzen, sich die Sorgen der Kinder anzuhören.)

Es muß nicht immer formell zugehen, wenn wir uns mit unseren Kindern beraten. Wir sollen jede Gelegenheit wahrnehmen, uns ihre Probleme anzuhören, wann und wo auch immer sie sich ergeben mag. Wenn wir uns mit unseren Kindern beraten, sollen wir ihre Probleme von ihrem Standpunkt aus betrachten. Wir sollen angesichts ihrer Bedenken nicht lachen oder denken, daß ihre Probleme unwichtig sind. Statt dessen sollten wir ihnen liebevoll zuhören und versuchen sie zu verstehen und ihnen zu helfen.

„Es ist wunderbar, wenn sich Vater oder Mutter mit einem Sohn oder einer Tochter hinsetzen und ein persönliches Problem besprechen. (Und sie haben ihre Probleme, die wir, wenn wir weise sind, nicht als geringfügig darstellen sollten.) Es gibt Druck und Verführung und sogar ungerechte Beschuldigungen, angesichts derer unsere Söhne und Töchter unsere Unterstützung brauchen. … In solchen Gesprächen, wo ein Herz zum anderen redet, können Eltern ihren Kindern helfen, sich Nahziele zu setzen.“ (ElRay L. Christiansen, “Successful Parenthood – A Noteworthy Accomplishment”, Ensign, Juli 1972, Seite 55.)

Was soll ein junger Mann mit seinen Eltern besprechen? Was soll ein Vater mit seinen Kindern besprechen? (Es wäre gut, die Klasse davor zu warnen, nicht einfach den Standpunkt anderer anzunehmen. Die Probleme, die jeder von uns hat, sind verschieden.)

Elder Richard L. Evans hat dazu gesagt: „Sie und ihre Kinder haben das Vorrecht, das Recht und die Pflicht, sich hinzusetzen, ihre Gedanken miteinander zu teilen und ihre Entscheidungen miteinander zu besprechen. Sie sollen einander zuhören und einander respektieren – und miteinander arbeiten, beten und planen, um ihr Glück vollkommen zu machen – immer und allezeit.“ (“As Parents and Children Come to Common Ground”, Improvement Era, Mai 1956, Seite 342.)

Schluß

Wir haben die Verheißung, daß wir im celestialen Reich in Harmonie und Frieden leben werden. Aber wir müssen jetzt damit beginnen, Einigkeit und Liebe zu erlangen, denn das geschieht nicht einfach so. Präsident David O. McKay hat gesagt: „Ich kann mir nur wenig, wenn überhaupt etwas vorstellen, was in einer Familie mehr zu beanstanden ist, als das Fehlen von Einigkeit und Harmonie. Andererseits weiß ich, daß eine Familie, in der Einigkeit, gegenseitige Hilfsbereitschaft und Liebe vorherrschen, ein Stück Himmel auf Erden ist.“ (“Unity of Purpose Important to the Accomplishment of God’s Work”, Improvement Era, Dezember 1967, Seite 34.)

Wenn wir uns mit unserer Frau und unseren Kindern beraten, stärken wir sowohl sie als auch uns selbst und vermehren die Liebe und Einigkeit in unserer Familie.

Aufgaben

  1. Beten und beraten Sie sich regelmäßig mit Ihrer Frau.

  2. Halten Sie den Familienrat ab.

  3. Legen Sie eine Zeit fest, in der Sie mit jedem Ihrer Kinder sprechen. Denken Sie daran, gebeterfüllt und rücksichtsvoll vorzugehen, wenn Sie mit ihnen sprechen.

Zusätzliche Schriftstellen

  • Galater 5:22 (Die Früchte des Geistes.)

  • Jakob 2:35 (Die Auswirkung eines schlechten Beispiels auf die Familie.)

  • Jakob 3:7 (Liebe zwischen Mann und Frau ist wichtig.)

  • LuB 121:36–38 (Wie man Macht im Priestertum erhält und ausübt.)

Vorbereitung für den Lehrer

Bevor Sie diese Lektion unterrichten:

  1. Lesen Sie Kapitel 37, „Verantwortung in der Familie“ im Leitfaden Grundbegriffe des Evangeliums.

  2. Erinnern Sie alle daran, die heiligen Schriften zum Unterricht mitzubringen.