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Die Verantwortung des Vaters hinsichtlich der Sorge für seine Familie


Lektion 12

Die Verantwortung des Vaters hinsichtlich der Sorge für seine Familie

Die Lektion soll jedem helfen zu verstehen, welche Verantwortung der Vater für seine Familie hat; wie er Vorkehrungen treffen und für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse sorgen kann.

Einleitung

Ein Prophet des Herrn hat gesagt: „Die Familie ist die wichtigste Einrichtung auf der Erde und in der Ewigkeit. Unser Lebenszweck ist es, eine eigene ewige Familie zu schaffen.“ (Joseph Fielding Smith, “Counsel to the Saints and to the World”, Ensign, Juli 1972, Seite 27.)

Eine ewige Familie ist eine patriarchalische Familie. Das bedeutet, daß der Vater das Haupt dieser Familie ist, und Ehemann und Ehefrau im Tempel aneinander gesiegelt worden sind. Jede Familie soll nach dem Muster der ewigen Familie gestaltet sein, mit einem Vater, der wirklich das Oberhaupt der Familie ist.

Der Vater muß für die Bedürfnisse seiner Familie sorgen

Die heiligen Schriften lehren, daß der Vater das Haupt der Familie ist (siehe Epheser 5:23). Als solches hat er für die körperlichen und geistigen Bedürfnisse der Familie zu sorgen (siehe Mosia 4:14,15). Diese heilige Verpflichtung, die uns vom Herrn auferlegt worden ist, ist die wichtigste Arbeit, die ein Vater jemals verrichten wird. Präsident David O. McKay hat gesagt: „Ein Versagen in der Familie läßt sich durch Erfolg anderswo nicht wettmachen.“ (Conference Report, April 1964, Seite 4.)

In der Familie soll man sich um die Kinder kümmern und sie ewige Grundsätze lehren. „Das Wichtigste im Werk des Herrn ist das, was wir in unserer Familie tun“, sagte Präsident Harold B. Lee (Regional Representatives Seminar Report, April 1972, Seite 2). Kein anderer Lehrer kann unsere Kinder so sehr beeinflussen, wie wir es als Eltern vermögen. Deshalb müssen wir unsere Kinder sowohl durch unser Beispiel als auch durch unsere Worte belehren. Die Verheißung besagt, daß wir als ewige Familie zusammen im celestialen Reich leben können, wenn wir und unsere Frau und Kinder im Tempel gesiegelt sind und treu nach den Grundsätzen des Evangeliums leben. (Siehe Kapitel 47, „Erhöhung“ im Leitfaden Grundbegriffe des Evangeliums.)

Für die körperlichen Bedürfnisse der Familie sorgen

Als Vater wird von uns erwartet, daß wir für die körperlichen Bedürfnisse unserer Familie sorgen. Um den körperlichen Bedürfnissen unserer Familie gerecht zu werden, sollen wir:

  • Einer ehrlichen Arbeit nachgehen.

  • In Zusammenarbeit mit unserer Frau das Familieneinkommen einteilen.

  • Unsere Kinder lehren zu arbeiten.

  • Ein Programm zur eigenen Herstellung und Vorratshaltung durchführen.

Neuzeitliche heilige Schriften lehren, daß diejenigen, die arbeiten können, es aber nicht tun, „nicht das Brot des Arbeiters essen noch dessen Gewand tragen sollen“ (LuB 42:42). Der Herr hat gesagt, daß der Müßiggänger nicht die Segnungen empfangen wird, die diejenigen erhalten, die arbeiten, es sei denn, er ändere sich. Er wird noch nicht einmal seinen Platz in der Kirche behalten (siehe LuB 75:29). Natürlich ist es unbedeutend, welche Arbeit wir verrichten, solange sie ehrlich ist und befriedigt.

Ein Mann soll gemeinsam mit seiner Frau ein Familienbudget aufstellen. Das Einkommen, das er erzielt, gehört nicht ihm allein – es gehört der ganzen Familie; er ist lediglich derjenige, der es verwaltet. Er ist dafür verantwortlich, daß die finanziellen Bedürfnisse eines jeden Familienmitglieds gedeckt werden, nicht nur die eigenen. Wenn er sich nach besten Kräften bemüht, für die körperlichen Bedürfnisse seiner Familie zu sorgen, wird der Herr ihn segnen, und seine Frau und Kinder können die ihnen angemessenen Aufgaben in der Familie ausführen.

Zeigen Sie Bild 12-a, „Eine Familie, die zusammen arbeitet, wird sowohl zeitlich als auch geistig gesegnet“.

Man soll Kindern soviel Bildung wie möglich zuteil werden lassen und sie dazu ermutigen, sich diese anzueignen, damit sie für die Arbeit, die sie einmal in ihrem Leben verrichten werden, vorbereitet sind. Sofern möglich, soll man sie nicht von der Schule nehmen, damit sie arbeiten gehen. Das heißt nicht, daß unsere Kinder zu Hause keine Arbeit verrichten sollen. Präsident Harold B. Lee wies die Eltern an, ihren Kindern bestimmte Hausarbeiten zu übertragen, damit sich bei ihnen keine Langeweile breitmacht und sie gute Arbeitsgewohnheiten entwickeln können (siehe “Preparing Our Youth”, Ensign, März 1971, Seite 3).

Eine Pflicht, die Kindern übertragen werden kann, besteht darin, sich um den Garten der Familie zu kümmern. Es ist uns geraten worden, als Familie einen Garten anzulegen, um einiges von unserer Nahrung selbst anzubauen und später soviel wie möglich davon einzulagern. Präsident Spencer W. Kimball hat jeder Familie den Rat gegeben, „soviel Nahrung wie nur möglich auf unserem Grund und Boden anzubauen. … Eignen Sie sich Fertigkeiten in der Haltbarmachung und Lagerung von Lebensmitteln an. Wir bekräftigen den Rat, den die Kirche schon immer gegeben hat, sich einen Jahresvorrat anzuschaffen und zu erhalten.“ (Spencer W. Kimball, “Family Preparedness”, Ensign, Mai 1976, Seite 124.)

Welche Aufgaben können Sie als Familie gemeinsam verrichten, um Ihre Kinder das Arbeiten zu lehren? Wo können wir Hilfe erhalten, wenn wir nicht in der Lage sind, für die körperlichen Bedürfnisse unserer Familie zu sorgen? (Wir sollten immer zuerst unsere Familie und Verwandte um Hilfe bitten, die vielleicht dazu in der Lage sind. Wenn sie uns nicht helfen können, sollten wir uns an die Kirche wenden und mit unseren Kollegiumsführern sprechen. Sozial- und Wohlfahrtseinrichtungen der Regierung sollen nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die Kirche uns nicht die nötige Hilfe gewähren kann.)

Für die geistigen Bedürfnisse unserer Familie sorgen

Um den geistigen Bedürfnissen unserer Familie gerecht zu werden, können wir:

  • Unsere Frau und Kinder das Evangelium lehren.

  • Täglich gemeinsam als Familie beten.

  • Unser Zuhause zu einem Ort machen, der den Geist des Herrn einlädt, bei uns zu bleiben.

  • Den Zehnten und andere Spenden zahlen.

  • Lohnende Familienabende abhalten.

Das sind alles heilige Verpflichtungen. „Lehre und Bündnisse“ betont die Wichtigkeit einer dieser Pflichten besonders:

Lassen Sie die Klasse LuB 68:25,28 lesen. Was hat der Herr uns geboten, unsere Kinder zu lehren?

Ein Vater muß dafür sorgen, daß seine Familie zu Hause im Evangelium belehrt wird. Eine der besten Möglichkeiten, mit dieser Belehrung zu beginnen, ist der Familienabend. Wir haben dadurch eine feste Zeit, in der wir mit unserer Familie sprechen und sie anleiten können. Die Erste Präsidentschaft hat alle Eltern dringend dazu aufgefordert, „mit ihrer Familie regelmäßig am Montagabend zusammenzukommen, um sie die heiligen Schriften zu lehren … und ihr Zeugnis zu geben. Eltern sollen diese Möglichkeit wahrnehmen, um eine enge Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, mit ihnen ihre Probleme und [Ziele] zu besprechen und ihnen die persönliche Führung zu geben, die sie so dringend brauchen.“ (“Messages from the First Presidency”, Family Home Evening manual, 1976–77, Seite 3.)

Damit ein Vater seine Kinder belehren kann, muß er seine Zeit so einteilen, daß er oft bei seiner Familie zu Hause ist. Er muß auch zeigen, welche Freude es ihm in seinem Leben bringt, nach dem Evangelium zu leben. Er kann das tun, indem er treu den Zehnten und die anderen Spenden zahlt, Berufungen in der Kirche annimmt und sie gut erfüllt und die Gebote hält.

Wie hilft uns die Kirche bei der Belehrung unserer Kinder?

Segnungen für den Vater und die Familie

Zeigen Sie Bild 12-b, „König Benjamin sorgte sowohl für die körperlichen als auch für die geistigen Bedürfnisse seiner Familie“.

Das Buch Mormon berichtet uns von einem großen Propheten, König und Vater, König Benjamin (siehe Mosia 2:12,14). Obwohl er ein König und Prophet war, arbeitete er mit den eigenen Händen für den Lebensunterhalt seiner Familie. Er erwartete nicht, daß andere ihn unterstützten. Wir sollen als Vater seinem Beispiel folgen und für unsere Familie sorgen.

Abraham ist ein anderer Vater, nach dem wir unser Leben ausrichten können. Aufgrund seiner Glaubenstreue wurde ihm eine rechtschaffene Familie und eine große Nachkommenschaft verheißen (siehe Genesis 17:3–8). Abraham wurde dafür gesegnet, daß er dem Herrn eifrig nachfolgte und gut für seine Familie sorgte. Da wir von Abraham abstammen, können wir die gleichen Segnungen empfangen, wenn wir für die geistigen und zeitlichen Bedürfnisse unserer Familie sorgen. Vor allem wird die Liebe in unserer Familie zunehmen, und die Familie wird in geistiger Hinsicht Fortschritt machen.

Schluß

Die folgende Geschichte erzählt, wie ein Vater und seine Familie gesegnet wurden, als er das Evangelium annahm und danach lebte. Bevor sich Joseph Garcia der Kirche anschloß, trank er gern mit seinen Freunden und verbrachte wenig Zeit zu Hause. Deshalb mußte seine Frau öfter kleine Putzstellen annehmen, um mit diesem Geld zur Unterstützung der Familie beizutragen. Seine Kinder kannten ihn kaum. Sie fürchteten ihn mehr, als daß sie ihn respektierten oder liebten.

Eines Tages wurde er jedoch einigen Mormonenmissionaren vorgestellt. Nach sechs Monaten, in denen er sich mit den Missionaren traf, veränderte sich sein Leben grundlegend. Er gab es auf, seine Freunde in Kneipen zu begleiten und schloß sich bald der Kirche an. Er begann, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, den Familienabend abzuhalten und mit ihnen und seiner Frau Ausflüge zu unternehmen. Er stellte ein sorgfältiges Familienbudget auf, was seiner Frau erlaubte, ihre Arbeit aufzugeben und ihre ganze Zeit zu Hause zu verbringen.

Er stellte schnell fest, daß er sein Zuhause und die Zeit, die er mit seiner Frau verbrachte, mehr genoß, als das jemals mit seinen Freunden der Fall gewesen war. Seine Kinder lernten, ihn zu lieben, und sie versuchen heute, seinem rechtschaffenen Beispiel zu folgen.

Aufgaben

  1. Beurteilen Sie, wie gut Sie den geistigen und körperlichen Bedürfnissen Ihrer Familie nachkommen.

  2. Verpflichten Sie sich selbst dazu, die Bedürfnisse Ihrer Familie zu erfüllen.

  3. Arbeiten Sie mit Ihrer Frau und Ihren Kindern einen Plan aus, um Ihr Leben mit den heiligen Schriften und dem Rat der Führer der Kirche in Einklang zu bringen.

Zusätzliche Schriftstellen

  • 1 Timotheus 5:8 (Der Vater muß für seine Familie sorgen.)

  • Mosia 27:14,22–24 (Der Herr erhört die Gebete der Väter für ihre Kinder.)

  • LuB 68:30,31 (Die Kinder der Müßiggänger wachsen in Schlechtigkeit auf.)

  • LuB 75:25,28,29 (Der Vater muß für jeden in der Familie sorgen.)

Vorbereitung für den Lehrer

Bevor Sie diese Lektion unterrichten:

  1. Lesen Sie Kapitel 27, „Arbeit und persönliche Verantwortung“ und Kapitel 36, „Die Familie kann ewig sein“ im Leitfaden Grundbegriffe des Evangeliums.

  2. Besorgen Sie Tafel und Kreide bzw. Stifte.

  3. Wenn Sie möchten, schreiben Sie an die Tafel oder auf ein großes Blatt Papier, auf welche Weise ein Vater den körperlichen und geistigen Befürfnissen seiner Familie gerecht werden muß.

  4. Beauftragen Sie einige aus der Klasse, Geschichten und Schriftstellen im Unterricht vorzutragen.