Missbrauch und Misshandlung
Arten von Missbrauch, Misshandlung und schädlichen Verhaltensweisen


„Arten von Missbrauch, Misshandlung und schädlichen Verhaltensweisen“, Prävention und Schutz, 2018

„Arten von Missbrauch, Misshandlung und schädlichen Verhaltensweisen“, Prävention und Schutz

Arten von Missbrauch, Misshandlung und schädlichen Verhaltensweisen

Unter Misshandlung versteht man, dass jemand einen anderen Menschen oder sich selbst verletzt oder ihm oder sich selbst Schaden zufügt. Der Verstand und der Geist leiden darunter, und oft auch der Körper. Es widerspricht den Lehren des Erretters und verstößt gegen die Landesgesetze. Von Misshandlung und Missbrauch Betroffene gibt es in jedem Alter, bei beiden Geschlechtern und mit jeglichem sozialen Hintergrund. Tendenziell sind es diejenigen, die sich nicht so gut selbst schützen können, wie etwa Kinder, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen. Der Herr verurteilt Misshandlung und Missbrauch in jeder Form – ob körperlich, sexuell, verbal oder emotional. Leider kann es jedem passieren, dass ihm in irgendeiner Weise Gewalt angetan wird. Wenn man weiß, welche Formen von Missbrauch und Misshandlung es gibt, ist es leichter, darüber zu reden, ihn zu erkennen, darauf zu reagieren und danach Heilung zu finden.

Arten von Missbrauch und Misshandlung

Missbrauch und Misshandlung können in jeder Art von Beziehung vorkommen: in der Familie, unter Freunden, in der Ehe oder in einer Partnerschaft.

Sexuell: Unter sexuellem Missbrauch versteht man jede Handlung mit oder ohne körperlichen Kontakt, die zur sexuellen Befriedigung einer Person geschieht, obwohl der andere dies nicht möchte. Sexueller Missbrauch von Kindern ist jegliche sexuelle Handlung zwischen einem Kind (unabhängig vom Alter) und einem Erwachsenen. Auch sexuelle Handlungen zwischen einem Kind und einem Jugendlichen können als sexueller Missbrauch gewertet werden, wenn der Jugendliche älter ist oder eine Macht- oder Vertrauensstellung hat oder das Kind anderweitig in seiner Gewalt hat. Kinderpornografie anschauen, produzieren und verbreiten zählt ebenso dazu wie sich mit einem Kind Pornografie anzuschauen.

Körperlich: Körperliche Misshandlung bezeichnet das vorsätzliche Verletzen einer Person, zum Beispiel durch Schlagen, Treten, Verprügeln, Beißen oder jegliche andere Handlung, die zu körperlichen Schmerzen, Verletzungen, sichtbaren Wunden oder blauen Flecken führt.

Vernachlässigung: Vernachlässigung bedeutet, dass die Grundbedürfnisse eines anderen nicht befriedigt werden, unter anderem durch unzureichende Betreuung und unzureichende Versorgung mit Nahrung, einer Unterkunft, den erforderlichen medizinischen oder psychologischen Behandlungen, einer förderlichen Erziehung und Bildung oder emotionalem Beistand. Dazu zählt auch, wenn man jemanden, der ununterbrochen versorgt werden muss, für längere Zeit ohne entsprechende Betreuung und Versorgungsmöglichkeiten allein lässt.

Emotional und verbal: Emotionaler Missbrauch und verbale Gewalt führen dazu, dass die seelische Entwicklung und das Selbstwertgefühl des Opfers angegriffen werden. Dazu zählt, wenn jemand ständig kritisiert, schlecht gemacht oder abgewiesen wird; ebenso wenn Liebe, Unterstützung und Hilfe vorenthalten werden. In diese Kategorie fällt auch, wenn ein Kind häusliche Gewalt miterlebt.

Finanziell: Finanzieller Missbrauch liegt vor, wenn jemand einen anderen bestiehlt oder ihm sein Geld oder sein Eigentum vorenthält oder ohne Erlaubnis darüber verfügt. Es ist eine Form von Betrug.

Weitere schädliche Verhaltensweisen

Die nachfolgend beschriebenen Verhaltensweisen widersprechen den Lehren des Evangeliums. Auch wenn man nicht alle davon als Missbrauch oder Misshandlung bezeichnen würde, sind sie doch alle schädlich.

Grooming (Anbahnung): Wenn jemand sich mit einem anderen gezielt anfreundet oder versucht, eine emotionale Bindung und Vertrauen zu schaffen, mit der Absicht, den anderen sexuell zu missbrauchen, nennt man das Grooming (zu Deutsch sinngemäß „Anbahnung“). Das Opfer ist meistens ein Kind. Formen von Grooming sind: einem Kind Geschenke machen oder einen Gefallen tun, mit einem Kind allein sein wollen, mit ihm über sexuelle Themen sprechen, mit ihm Pornografie anschauen oder zu Körperkontakt anregen. Grooming kann auch über das Internet oder das Mobilgerät des Kindes erfolgen.

Überzogene Zurechtweisung: Es hilft Kindern und stärkt sie, wenn sie angemessen und liebevoll zurechtgewiesen werden. Wenn man sie aber kritisiert oder sich über sie lustig macht, untergräbt man ihr Vertrauen, schwächt ihr Selbstwertgefühl und beeinträchtigt ihr Wohlbefinden. Durch positive Zurechtweisung lernt ein Kind, was gut und was schlecht ist. Zurechtweisungen, die zu körperlichen Verletzungen führen, sind Misshandlung und müssen der Polizei oder dem Jugendamt gemeldet werden.

Belästigung: Belästigung führt zu einer feindseligen Atmosphäre und hat negative Auswirkungen, die von verminderter Beteiligung an sonst normalen Aktivitäten bis zu Suizidgedanken reichen. Als Belästigung zählen unter anderem herabwürdigende Bemerkungen oder Gesten, versteckte Anspielungen, Eindringen in die persönliche Distanzzone, anzügliche Blicke oder auch Kommentare über intime Körperteile. Auch über Online-Profile jemand anderen stalken oder über Inhalte im Internet jemanden einschüchtern fällt unter Belästigung.

Mobbing: „Mobbing ist eine Form aggressiven Verhaltens, bei dem jemand vorsätzlich und wiederholt eine andere Person drangsaliert oder schikaniert. Mobbing kann durch Körperkontakt, Worte oder unterschwelligere Handlungen erfolgen.“ („Bullying“, American Psychological Association, apa.org.) Cybermobbing ist, wenn jemand über ein Online-Profil oder Inhalte im Internet jemanden mobbt, wenn er also zum Beispiel in einer Nachricht oder einem Post etwas schreibt, was gemein, einschüchternd oder eine Drohung ist. Dazu gehört auch, wenn jemand die Beziehungen einer Person zu anderen oder deren soziale Stellung vorsätzlich schädigt.

Initiationsriten: Bei solchen Riten wird einem Neuling von der Gruppe eine unwürdige oder demütigende Aufgabe erteilt, die er erfüllen muss, um in die Gruppe aufgenommen zu werden.

Hilfen von der Kirche und von öffentlichen Einrichtungen

(Einige der unten aufgeführten Links führen zu Seiten, die nicht von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erstellt, verwaltet oder kontrolliert werden. Dieses Material soll als zusätzliche Hilfestellung dienen; die Kirche befürwortet jedoch keine Inhalte, die mit ihren Lehren nicht übereinstimmen.)

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