Liahona
Möchten Sie sich dieses Jahr bessere Ziele setzen? Folgen Sie dem Beispiel der Propheten!
Januar 2025


Möchten Sie sich dieses Jahr bessere Ziele setzen? Folgen Sie dem Beispiel der Propheten!

Die Führer der Kirche leben uns vor, dass man Ziele mit Ausdauer, Geduld, dem Setzen von Prioritäten und der Hilfe des Herrn erreichen kann

Eine Frau schreibt in ein Notizbuch

Der Januar ist ein guter Zeitpunkt, um zu planen, wie Sie in den nächsten zwölf Monaten dazulernen und sich weiterentwickeln möchten. Während Sie gebeterfüllt über Ihre Ziele nachsinnen, überlegen Sie auch, was Sie in den folgenden vier Beispielen von Propheten und Aposteln lernen können, die sich Ziele gesetzt und erreicht haben.

Präsident Heber J. Grant

Üben und beharrlich bleiben

Als Präsident Heber J. Grant ein Kind war, versuchte seine Mutter vergebens, ihm das Singen beizubringen. Daher nahm er im Alter von zehn Jahren Gesangsunterricht, schaffte es aber nicht einmal, „eine einfache Melodie zu singen“. Der Musiklehrer „gab verzweifelt auf“ und meinte, Heber werde „in diesem Leben niemals singen lernen“.

Aber Heber war fest entschlossen und arbeitete auf sein Ziel hin, singen zu lernen. Er übte stundenlang, wenn er allein unterwegs und außer Hörweite von anderen war. Er erkannte, dass es oft Anstrengung erfordert, etwas Gutes zustande zu bringen, und meinte: „Ich würde überaus gern zwei, drei Monate meiner Freizeit opfern, wenn ich dann ein oder zwei Kirchenlieder singen könnte.“

Durch viel Beharrlichkeit und Übung verbesserte sich Heber Schritt für Schritt. Der Schlüssel lag darin, es immer wieder zu versuchen. Das erste Kirchenlied, das er lernte, sang er hunderte Male. Durch seine beharrliche Anstrengung lernte er schließlich das Singen.

Präsident Spencer W. Kimball

Anspruchsvolle Ziele in Angriff nehmen

Auch Präsident Spencer W. Kimball erkannte den Nutzen anspruchsvoller Ziele. Er erzählte von einem Ziel, das er sich im Alter von 14 Jahren setzte:

„Als ich hörte, wie ein Führer der Kirche aus Salt Lake City uns bei der Konferenz sagte, dass wir die heiligen Schriften lesen sollen, … ging ich nach Hause, was nur einen Straßenblock entfernt war, … und las die ersten Kapitel des Buches Genesis. …

Meine Bibel enthielt 66 Bücher und als ich herausfand, dass sie 1.189 Kapitel umfasste, wollte ich schon fast aufgeben; dann entdeckte ich außerdem, dass sie 1.519 Seiten stark war. Das war gewaltig; ich wusste aber, wenn andere es geschafft hatten, dass ich es auch konnte.“

So viel zu lesen, war für einen Jugendlichen nicht leicht, aber Präsident Kimball hielt durch und erreichte sein Ziel. Als Erwachsener sagte er: „Ich bin immer froh gewesen, dass ich die Bibel von vorne bis hinten gelesen habe.“

Es kam Präsident Kimball zugute, dass er sich Zeit genommen und über die einzelnen Schritte hin zum Ziel nachgedacht hatte. Auch wenn die Aufgabe beängstigend klang, bereitete ihn dieses Wissen auf seinen Erfolg vor. Wenn wir schon in jungen Jahren ein anspruchsvolles Ziel anstreben und es erreichen, kann uns das – wie in Präsident Kimballs Fall – Selbstvertrauen und Zufriedenheit schenken, was uns unser Leben lang von Nutzen sein wird.

Elder Quentin L. Cook

Lassen Sie sich nicht von weniger Wichtigem ablenken

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erzählt, wie sein Vater ihm beibrachte, sich Ziele zu setzen: Er setzte sich mit jedem Kind einzeln hin und bot Hilfe an.

„[Ich] wollte [diese Tradition] auch für meine Kinder einführen“, so Elder Cook. „Als unser Sohn Larry fünf Jahre alt war, fragte ich ihn, was er werden wolle, wenn er groß sei. Er wollte Arzt werden wie sein Onkel Joe. …

Einige Monate später fragte ich ihn wieder, was er werden wolle. Diesmal wollte er Pilot werden. [Ich sagte]: ‚Larry, beim letzten Mal wolltest du doch Arzt werden. Warum hast du es dir anders überlegt?‘ Er antwortete: ‚Ich möchte immer noch gern Arzt werden, aber Onkel Joe arbeitet am Samstagmorgen, und ich möchte auf keinen Fall die Zeichentrickfilme am Samstagmorgen verpassen.‘

Seitdem nennt unsere Familie alle Ablenkungen von einem lohnenden Ziel ‚Zeichentrickfilme am Samstagmorgen‘.

Was für Zeichentrickfilme am Samstagmorgen gibt es, die uns davon abhalten, die Freude zu erfahren, die wir uns wünschen? … Wenn wir überlegen, warum wir das, was wir tun sollen, nicht tun, stellen wir fest, dass es eine fast endlose Liste von Zeichentrickfilmen am Samstagmorgen gibt.“

Elder Cooks Worte zeigen uns, dass wir darüber nachdenken müssen, wo wir stehen, Ablenkungen vermeiden und beim Anstreben unserer Ziele fokussiert bleiben müssen.

Präsident Russell M. Nelson

Ziele setzen, die auf dem Rat des Propheten beruhen

Im Alter von 54 Jahren, bevor er als Generalautorität berufen wurde, nahm Präsident Russell M. Nelson an einer Versammlung teil, bei der Präsident Spencer W. Kimball die Anwesenden aufforderte, „sich in den Dienst des chinesischen Volkes zu stellen“ und „dessen Sprache zu lernen“.

Obwohl Präsident Nelson damals als Herzchirurg sehr beschäftigt war, nahm er sich diesen Rat zu Herzen. Er suchte sich einen Lehrer, der ihm beim Erlernen der Sprache Mandarin half.

Es dauerte nicht lange, da saß Präsident Nelson eines Tages bei einem Medizinkongress neben einem angesehenen chinesischen Chirurgen, Dr. Wu Yingkai. Da Präsident Nelson die chinesische Sprache schon recht gut beherrschte, konnte er sich mit Dr. Wu unterhalten. Seitdem waren die beiden Ärzte miteinander befreundet und besuchten sich sogar gegenseitig in ihrem jeweiligen Heimatland.

Präsident Nelsons Ziel, Mandarin zu lernen, führte zu einem positiven Austausch mit China, so wie Präsident Kimball es sich erhofft hatte. Nachdem Präsident Nelson ins Kollegium der Zwölf Apostel berufen worden war, führte er auf besonderen Wunsch hin sogar seine letzte Herzoperation an einem in China berühmten Opernsänger durch.

Auch durch sein Schriftstudium hat Präsident Nelson ein gutes Beispiel dafür gegeben, wie man sich Ziele setzt. Als er im Jahr 2017 Präsident Thomas S. Monsons (1927–2018) Aufforderung an uns hörte, jeden Tag im Buch Mormon zu lesen und uns eingehend damit zu befassen, setzte er sich dies zum Ziel – ebenso, wie er sich seinerzeit einen Lehrer für Mandarin gesucht hatte.

Während des Studiums stellte er „unter anderem Listen darüber [auf], was das Buch Mormon ist, was es bestätigt, was es widerlegt, was es erfüllt, was es klarstellt und was es offenbart. Er hat uns damit gezeigt, dass die Worte der Propheten uns motivieren können, uns bestimmte Ziele zu setzen, und dass wir unser Leben lang dazulernen und uns verbessern können.

Freude finden

Solche Zielsetzungsmuster gehören zu dem ewigen Grundsatz, dass wir unser Leben lang Fortschritt machen und uns verbessern. Der Vater im Himmel und Jesus Christus möchten, dass wir mehr wie sie werden, damit wir Freude und Erfüllung finden und ewig bei ihnen leben können.

Anmerkungen

  1. Heber J. Grant, „Practice Makes Possible“, New Era, Februar 2004, Seite 37

  2. Spencer W. Kimball, „Planning for a Full and Abundant Life“, Ensign, Mai 1974, Seite 88

  3. Quentin L. Cook, „Freut euch!“, Der Stern, Januar 1997, Seite 28

  4. Siehe Spencer J. Condie, in: Russell M. Nelson: Father, Surgeon, Apostle, 2003, Seite 215–220

  5. Russell M. Nelson, „Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?“, Liahona, November 2017, Seite 61